0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Start Blog Seite 474

Neue Vorwürfe

0

Seit Ende Mai sehen sich Rammstein und vor allem Frontmann Till Lindemann Vorwürfen des sexualisierten Fehlverhaltens gegenüber gestellt. So sollen Frauen gezielt für Sex mit dem Sänger rekrutiert worden sein. Auch Gewalt und der unwissentliche Einsatz von Drogen stehen im Raum. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen Lindemann. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Nun schildern zwei weitere Frauen im Gespräch mit dem NDR und der Süddeutscher Zeitung mutmaßliche Übergriffe. Diese sollen sich jeweils vor über 20 Jahren zugetragen haben.

Eine der mutmaßlich Betroffenen erzählte, dass sie 17 Jahre alt gewesen sei, als sie Lindemann im Dezember 2002 bei einer Autogrammstunde zu seinem Buch “Messer” kennenlernte. Noch am selben Abend sei sie mit ihm und Keyboarder Christian “Flake” Lorenz zu dessen Landhaus in Brandenburg gefahren. Dort sollen ihr beide Musiker viel Alkohol gegeben haben und auch selbst konsumierten haben. Später habe Jasmin Stevens, so ihr Pseudonym, das Gefühl gehabt haben, dass ihr Mund extrem trocken geworden sei. Auch die Wände hätten gewirkt, als bewegten sie sich auf sie zu. Stevens habe sich in ihrem Rauschzustand in einem der Zimmer im oberen Stockwerk ins Bett gelegt. Während Lindemann bereits irgendwann zum Schlafen verschwunden sei, habe sich Lorenz neben sie gelegt.

Sie habe sich durch ihren Zustand weder verbal noch physisch gegen Sex mit Lorenz wehren können. Sie habe sich lediglich wegdreht. “Ich habe es geschehen lassen. Ich war wie off, abgetrennt von mir selbst”, sagte Stevens. “Ich war mindestens super betrunken und er wusste es, weil er die ganze Zeit dabei war. Ich war einfach nicht mehr bei Sinnen.” Stevens leide bis heute unter den für sie traumatischen Erfahrungen mit Lorenz. Sie sei auch deshalb jahrelang in Therapie gewesen.

Auf die Frage der Reporter, warum eine 17-Jährige mit zwei deutlich älteren Männern mitfahre, antwortete Stevens, dass sie damals “absolut verknallt” in Lindemann gewesen sei. Sie habe sich durch den Status der beiden als Weltstars außerdem sicher gefühlt. Damals habe sie zunächst gesagt, sie sei 22 Jahre alt, bei der Ankunft im Haus will sei allerdings ihr wahres Alter klargestellt haben.

Stevens gab eine eidesstattliche Versicherung ihrer Aussage vor Gericht ab. Bei einer Falschaussage droht eine Gefängnisstrafe. Auch Familienangehörige sowie ehemalige Arbeitskolleginnen und Freundinnen haben an Eides statt versichert, dass Stevens in der Vergangenheit von ihren Eindrücken nach dem mutmaßlichen Übergriff erzählt habe. Tagebucheinträge und Therapieunterlagen sollen ihre Aussagen und vermeintliche Erfahrungen stützen.

Flake ließ die Vorwürfe über seine Anwälte zurückweisen. “Es ginge zudem um seine Intimsphäre und handele sich um unzureichend belegte Tatsachen”, schreibt die Tagesschau. Lindemann ließ konkrete Fragen der Reporter inhaltlich unbeantwortet.

Neben Stevens meldete sich eine weitere Frau unter dem Pseudonym Sybille Herder, die von einem mutmaßlichen Übergriff nach einem Konzert in Gera im Februar 1996 berichtete. Die damals 22-Jährige soll nach dem Konzert Rammstein in ein Hotel begleitet haben, um dort unter anderem mit Lindemann, Lorenz und Schlagzeuger Christoph Schneider zu feiern. Sie habe dann das Bewusstsein verloren und sei am nächsten Morgen nackt auf dem Fußboden aufgewacht. Neben ihr soll Lorenz gelegen haben. Herder berichtete, ihr Unterleib habe sich “wie zerfetzt” angefühlt. “Ich habe vorher Sex gehabt in meinem Leben und habe auch danach Sex gehabt in meinem Leben. Solche Schmerzen hatte ich vorher nie und nachher nie”, so Herder. Wer für die Schmerzen verantwortlich gewesen sei oder was genau passierte, weiß Herder nicht.

Sie sei daraufhin nicht zur Polizei gegangen, da sie dachte, dass ihr “ohnehin keiner geglaubt hätte, im Februar 1996”. Herder erzählte aber einem engen Freund und ihrer Schwester von dem mutmaßlichen Vorfall. Alle haben ihre Aussagen gegenüber dem NDR und der Süddeutschen Zeitung zur Vorlage bei Gericht an Eides statt versichert. Herder hat sich unter anderem auch 2020 zweimal für eine Beratung an die Opferschutzorganisation Weißer Ring gewandt.

Flake und auch Schneider ließen die Vorwürfe über ihre Anwälte zurückweisen. Auch in diesem Fall ginge es um ihre Intimsphäre und es handele sich um unzureichend belegte Tatsachen. Lindemann ließ konkrete Fragen auch zu diesem Fall inhaltlich unbeantwortet. In beiden Fällen gilt die Unschuldsvermutung. Keine der beiden Frauen hat bislang Anzeige erstattet.

Die Debatte um Rammstein wurde von Nordirin Shelby Lynn losgetreten, als sie davon berichtete, im Rahmen eines Konzertes im litauischen Vilnius unter Drogen gesetzt worden zu sein. Die Band wies diese Anschuldigungen bereits als unwahr zurück. Ein Ermittlungsverfahren in Litauen wurde zu dem Fall inzwischen eingestellt. Weiterhin berichtete sie von Aftershow-Partys in Hinterzimmern und der systematischen Rekrutierung von jungen Frauen für diese. Zahlreiche Frauen teilten in diesem Zuge ähnliche Erfahrungen über die sozialen Medien. Darunter auch sehr medienwirksam die deutsche Influencerin Kaya Loska. Eine “Casting-Direktorin” namens Aleena Makeeva, die mit den jungen Frauen schon oft im Vorfeld in Kontakt getreten seien soll, wurde mittlerweile entlassen. Als einziges Rammstein-Mitglied hatte sich bisher Christoph Schneider ausführlicher zu den Vorwürfen geäußert und sich öffentlich von seinen Bandkollegen distanziert.

VISIONS-Redakteur Jan Schwarzkamp hat die Causa Lindemann in einem ausführlichen Kommentar behandelt.

Durch die Nacht

0

Im Mai veröffentlichten Husten mit “Lass mich bitte nicht in Ruh” einen ersten Vorboten auf ein neues Album. Nun hat die Supergroup erste Details zur neuen Platte bekannt gegeben. “Aus einem nachtlangen Jahr” wird im Herbst als Nachfolger ihres Debütalbums “Aus allen Nähten erscheinen” (2022) erscheinen. Mit “Weiße Tiger” haben Gisbert zu Knyphausen, Moses Schneider und Tobias “der dünne Mann” Friedrich auch eine weitere Single samt Clip ausgekoppelt. Darin begeben sie sich auf einen Streifzug durch die Nacht und lassen die Dunkelheit zum melancholischen Zentrum ihres Songs werden.

“Wir stiegen um Mitternacht/ auf Neumeiers Dach, und da stand an der Wand: ‘Unsere Rache ist es, glücklich zu sein/ Über uns im Schwarzen Meer durch Millionen von Jahre hergeschickt das Abschiedsfeuer der Sterne im All”, heißt es in den ersten Zeilen von “Weiße Tiger”. Damit ist der Rahmen gesetzt, in dem sich zu Knyphausen und Co. zwischen verblassten Erinnerungen und der Sehnsucht nach dem Gestern bewegen. Dafür begeben sie sich auf eine gedankliche Reise, die sie von Deutschland nach Fernost und Las Vegas führt. Inmitten der verhallenden Gitarren legen sich die Zeilen zwischen Aufbruch und Abschied wie ein Bleischatten über den Song. Ein Motiv, das sinnbildlich für das Konzept des neuen Albums steht. Ein Album, das seine Geschichten anhand von feingliedrigen Gitarren-Pop-Songs erzählt.

“Aus einem nachtlangen Jahr” wird am 29. September über Kapitän Platte erscheinen. Neben ihrer Albumankündigung haben Husten außerdem neue Tourtermine bekannt gegeben. Die Auftaktshow wird die Band am 11. Oktober in Bielefeld spielen.

Live: Husten

11.10.23 Bielefeld – Bielefelder Songnächte@Forum
12.10.23 Hamburg – Knust
13.10.23 Dortmund – FZW
14.10.23 Köln – Gebäude 9
15.10.23 Frankfurt – Das Bett
17.10.23 Berlin – Columbia Theater
18.10.23 Leipzig – UT Connewitz
19.10.23 München – Strom
20.10.23 Reutlingen – franzK
21.10.23 Karlsruhe – Tollhaus
22.10.23 Hannover – Kulturzentrum Faust (Mephisto)

Wut im Bauch

0

Auf ihrem ersten Studioalbum “Herrschaft der Vernunft” (2017) kombinierten Die Negation wütenden Hardcore-Punk mit inhaltlicher Schlagfertigkeit. Dabei reichten die Themen von Kritik an den sozialen Medien bis hin zur Auseinandersetzung mit der politischen Realität in Deutschland. Ein Jahr später legte die Band um Sänger Michael Laur de Manos das Projekt allerdings auf Eis.

Mit der Ankündigung ihrer neuen EP “Minusmensch” leiten Die Negation nun ihr Comeback ein – mit Frederick Matuschczyk (ehemals The Heartbreak Motel) als neuem Schlagzeuger und der ersten Songveröffentlichung “Zornhochzehn”. Im Video demonstriert die Band, dass man auch in Frischhaltefolie eingewickelt bestens schreien kann.

Dass Zorn ein omnipräsentes Gefühl im Kosmos der Band darstellt, ließen Die Negation bereits mit “Schalen des Zorns” anklingen. Ebenso ihre Liebe zu südkalifornischen Hardcore-Punk und Bands wie Some Girls und The Bronx. Mit “Zornhochzehn” legen sie noch eine Schippe drauf.

Sänger Michael Laur de Manos flößt seinen Wutgefühlen so lange Gift und Galle ein, bis sich kalter Angstschweiß unter der Frischhaltefolie bildet. Seine Verzweiflung über den Zustand eines desolaten Systems untermauert er mit deutschsprachigen Texten. Damit erinnern sie auch an die Post-Hardcore-Band Fjørt, wobei Aggression statt Melancholie das Epizentrum ihres Sounds bildet. Eine Richtung, in die sich Die Negation auch mit den anderen beiden EP-Tracks bewegen. “Minusmensch” wurde von Sodom-Drummer Toni Merkel aufgenommen und gemastert.

Die Negation – “Minusmensch”

01. “Minusmensch”
02. “Zornhochzehn”
03. “Fessel und Hemmnis”

Die Alben der Woche

0

Platte der Woche: V.A. – “Superunknown (Redux) / Best of Soundgarden (Redux)”

Gleich zwei Tributes auf einem Doppel-Album: 15 Bands widmen sich im Rahmen der Redux-Reihe einem Best-of, das maßgeblich Songs von “Badmotorfinger” und “Louder Than Love” beinhaltet und huldigen den Seattle-Größen Soundgarden. Witch Mountain, Marissa Nadler und viele andere zeigen sich zusätzlich experimentierfreudig beim Neuinterpretieren des legendären “Superunknown”. 

zur Review


Being Dead – “When Horses Would Run”

Das Debütalbum von Being Dead präsentiert sich als Tour de Force durch unterschiedliche Genres und Musikjahrzehnte. Mit dem nötigen Schuss Exzentrik versehen, reichen die Einflüsse von Heavy Metal und Surf-Rock (“Last Living Buffalo”) bis hin zu Dreampop (“Daydream”) und Punk (“Livin’ Easy”)


Night Beats – “Rajan”

Night Beats Rajan cover

Danny Lee Blackwell operiert mit Night Beats seit 2019 solo und bestach etwa mit “Outlaw R&B” bereits mit seinem neuerlichen Facettenreichtum. Auf “Rajan” setzt er seine abenteuerliche Reise durch Funk, Psychedelic, Exotica, Country, Soul, Latin und R’n’B fort.

zur Review


Quiet Man – “The Starving Lesson”

Quiet Man zeigen sich politisch auf einem Album voller durchdacht inszenierten Arrangements aus Krach: Doom, Psych und Sludge, Geschrei und Black-Metal-Blastbeats markieren einen Härtegrad, der als beinahe unhörbar gilt – mit hypnotischen Gitarren und Post-Rock-Melodien konterkarieren sie die Unhörbarkeit im letzten Moment wieder.   

zur Review


Jaye Jayle – “Don’t Let Your Love Life Get You Down

jaye-jayle_dont-let-your-love-life_cover

Jaye Jayle begibt sich nach jahrelangem düsteren Blues-Fokus auf seiner neuen Platte wieder auf hoffnungsvollere Pfade. Die Produktion von Ben Chisholm (Chelsea Wolfe) und großflächige Soundscapes aus Synthesizern mit Shoegaze- und Industrial-Elementen weisen den Weg in Richtung Zukunft.

zur Review


Radiant Knife – “Pressure”

Radiant Knife zeigen sich weniger experimentierfreudig als auf “The Body/The Ghost”; dafür klingen sie so druckvoll und sportlich wie nie zuvor. In seine Kombination aus Sludge-Metal und Prog-Rock baut das Duo akzentvolle Double-Bass-Ausschweifungen und spacy Keyboard-Linien ein.

zur Review


Mirror Glaze – “All Change Please”

Mirror Glaze - All Change Please

Mit “All Change Please” verlassen Mirror Glaze die Süßwarenabteilung und katapultieren einen mit ihrem Sound geradewegs Richtung 60er und 70er. Ein musikgewordener Flashback, der sich aus Garage-Klängen und Surf-Rock-Fragmenten zusammensetzt und von der Absurdität des Lebens erzählt.


Fir Cone Children – “The Urge To Overtake Time”

Fir Cone Children betrachten die Welt durch Kinderaugen und widmen sich dabei Themen, für die in der Erwachsenenwelt kein Platz ist. Während sich der Sound zwischen Shoegaze, Dreampop und Garage-Rock bewegt, schlägt das Album seinen inhaltlichen Bogen von der ersten Liebe bis hin zum Schulalltag.

zur Review


Weite – “Assemblage”

weite_assemblage_cover

Dass die Geschichte um Krautrock noch lange nicht auserzählt ist, zeigen Weite mit “Assemblage”. Mit verschachtelten Gitarrenriffs und fünfzehnminütigen Songs (“Murmuration”) widmen sie sich ihrer Liebe zu ausufernden Sounds. Ein Album wie ein Trip durch kosmische Soundlandschaften.

zur Review


Um Hilfe bitten

0

Royal Blood veröffentlichen mit “Pull Me Through” ihre zweite Single vom kommenden Album “Back To The Water Below”, das nun am 1. September erscheinen soll – eine Woche früher als zur ersten Single “Mountains At Midnight” ursprünglich angekündigt.

Für sein viertes Album hat das britische Garage-Duo nochmal an ein paar Stellschrauben gedreht und sein Soundspektrum Richtung groovenden Black Keys-Bluesrock erweitert. Das kann man auch schon auf der dieser Single hören: “Es ist ein Song, der von den Texten und der Melodie angetrieben wird, im Gegensatz zu den Riffs, die das schwere Heben übernehmen”, so Frontmann Mike Kerr. “Obwohl er von einem Klavier geleitet wird, fühlt er sich an wie ein fehlendes Glied in unserer Artillerie und ein Stück, das wir unbedingt live spielen wollen.”

Inhaltlich setzt sich Kerr darin mit Themen wie Schuld und Gegenbeschuldigung auseinander. “In ‘Pull Me Through’ geht es letztlich darum, mit dem eigenen Durchhaltevermögen am Ende zu sein und Kraft daraus zu ziehen, andere um Hilfe zu bitten”, so Kerr.

Im dezent surrealen Video scheint ein Mann kurz vor dem Burn-out in seinem eigenen Auto zu ertrinken. Nur mit der Hilfe anderer hätte er sich aus der Situation befreien können – doch die Hilfe kommt offenbar zu spät.

Ihr neues Studioalbum “Back To The Water Below” erscheint am 1. September via Warner und kann noch vorbestellt werden.

Für Aufsehen abseits ihrer kommenden Veröffentlichung sorgten Royal Blood zuletzt mit einem fragwürdigen Auftritt bei einem schottischen Festival. Stichwort: “Das ist Rockmusik.”

Jahreswechsel

0

“Der erste Vogel des Jahres hat es nicht weit geschafft/ Sein feines Federkleid, flatternd verklebt mit dem Boden”, heißt es in den ersten Zeilen von “Neujahr”. Der Song ist die erste Auskopplung aus dem kommenden Album “Come On, Cat”. Angekündigt hatten Captain Planet den Nachfolger von “Ein Ende” (2016) erst kürzlich. Mit “Neujahr” geben die Hamburger Emo-Punks die Richtung der kommenden Platte nun vor und widmen ihren Song denjenigen, die auch in schwierigen Zeiten den Kopf nicht hängen lassen.

Mit stampfendem Beat fordert der Opener einen dazu auf, im Hier und Jetzt zu leben. Anstatt sich an die nostalgische Vorstellung vergangener Tage zu klammern, bestreitet der Song den Weg Richtung Zukunft und hält die Fahne des Optimismus hoch. Sänger und Gitarrist Jan Arne von Twistern betont: “‘Neujahr’ ist das Dankeslied für all diejenigen, die in Zeiten großer Veränderung das Positive vorne anstellen und die Hoffnung hochhalten. Vielleicht auch eine Art Mutmacher für die Zukunft. Autosuggestiv und vielleicht auch ein bisschen zweckoptimistisch. Ungewöhnliche Töne vielleicht – aber musste mal raus.”

Diesem Gedanken folgt auch das restliche Album und beschäftigt sich mit den Krisen und Katastrophen der letzten Jahre. Eine Lösung präsentieren Captain Planet nicht innerhalb von elf Songs. Müssen sie aber auch nicht, da es ihnen viel mehr um den Umgang, als um die Überwindung von Hürden geht.

“Come On, Cat” erscheint am 8. September via Zeitstrafe und kann unter anderem als limitierte rote Vinyl-LP vorbestellt werden. Daneben haben Captain Planet neue Tourtermine bekannt gegeben, darunter auch einige Shows im kommenden Jahr. Ihre bisher letztes Konzert spielten die Hamburger im Februar 2020.

Live: Captain Planet

30.09.23 Hannover – Béi Chéz Heinz
01.10.23 Berlin – Frannz Club
02.10.23 Dresden – Chemiefabrik
13.10.23 Kiel – Hansa 48
14.10.23 Münster –  Gleis 22
15.10.23 Köln – Artheater
16.10.23 Darmstadt –  Oetinger Villa
17.10.23 Karlsruhe –  P8
18.10.23 Nürnberg – Desi
01.12.23 Wolfsburg – Sauna-Klub
02.12.23 Leipzig – Conne Island
15.12.23 Hamburg – Hafenklang
16.12.23 Hamburg – Hafenklang
04.01.24 Bremen – Tower
05.01.24 Dortmund – FZW
06.01.24 Göttingen – Musa

Gemeinsam zur Hölle

Oldschool-Hardcore in alle Richtungen ummodellieren, hat schon seit längerem Hochkonjunktur. Dafür gibts es mit Turnstile, Ms Paint oder Militarie Gun nicht nur genug aktuelle Beispiele aus den USA, sondern mit Hippe Trim, Slope oder eben auch Phantom Bay einige deutsche Vertreter, die durchaus mit der Crème de la Crème mithalten können.

Das beweisen vor allem letztere abermals mit ihrer neuen Single “Collective Decline”. Heiserer (Sprech-)Gesang, der an Patrick Kindlon (Drug Church, Self Defense Family) erinnert, Emo-Schlagseite, wie man sie von Fiddlehead kennt, und das gewisse Etwas vom melodischen Hardcore der 00er Jahre. Das alles vereinen Phantom Bay aus Bremen so gekonnt, dass sie nicht umsonst auf das legendäre “Fest” in der Melodic-Hardcore-Hochburg Gainesville eingeladen wurden.

Ihr neuer Song handelt vom Hadern mit dem Weltgeschehen und der damit einhergehenden Ohnmacht. “Es ist ein Song, der das Gefühl zelebriert, ein kleines Rädchen im Getriebe zu sein und zu erkennen, dass diese Welt zur Hölle gehen wird, egal was man tut”, heißt es im Presstext.

Auch die kommende EP “Underground” widmet sich der Reflexion über den aktuellen Zustand der Welt: “Es fühlt sich an, als ob wir uns auf einer absteigenden Bahn befinden, auf der die westlichen Gesellschaften zum Verfall verurteilt sind”, so Sänger und Gitarrist Michael Hanser. “Mein gesamter Social-Media-Feed sagt mir, dass diese Welt zur Hölle geht. Kein Wunder, dass die Menschen zu primitiverem, rassistischem, gierigem, ungeduldigem und rücksichtslosem Verhalten zurückkehren. Ich neige dazu, all das aufzusaugen, bis ich es nicht mehr kann. Das Schreiben von Musik ist meine Art, damit umzugehen, es ist Therapie”, erklärt der Frontmann.

Die EP “Underground” erscheint am 8. September 2023 über Krod und ist ab sofort vorbestellbar.

Memoiren angekündigt

0

Mit “Rebel Girl: My Life As A Feminist Punk” werden 2024 die Memoiren der ehemaligen Bikini Kill-Sängerin Kathleen Hanna erscheinen. Das teilte Hanna in einem Instagram-Post mit und enthüllte dabei neben dem Veröffentlichungstermin auch das Cover ihrer Biografie. In Deutschland wird das Buch am 14. Mai über Harper Collins erscheinen.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Kathleen Hanna (@mskathleenhanna)

In ihren Memoiren lässt die 54-jährige ihr Aufwachsen und ihre Collegezeit in Olympia, Washington Revue passieren und widmet sich ihren musikalischen Anfängen. So handelt die Autobiografie vor allem davon, wie Hanna mit ihrer Band Bikini Kill zu einer der bedeutendsten Vertreterinnen der Riot-Grrrl-Bewegung wurde und den Grundstein für spätere Generationen an feministischen Punk-Musiker:innen gelegt hat. Gleichzeitig erwähnt sie auch die Künstler:innen, die sie im Laufe ihrer Karriere geprägt haben. Darunter Nirvana-Frontmann Kurt Cobain, Ian MacKaye (Fugazi), Joan Jett (The Runaways) und Adam Horovitz (Beastie Boys).

Hanna thematisiert in dem Buch außerdem die Hürden, die ihr als Frau in einer von Männern dominierten Musikszene der 80er und 90er Jahre begegnet sind. Dabei beleuchtet sie den Kampf um Gigs und Selbstbehauptung in der Punkszene ebenso, wie den Umgang mit ihrer Krankheit. 2005 wurde bei Hanna Borreliose festgestellt.

In dem Instagram-Video geht die Sängerin von Le Tigre und The Julie Ruin auch auf den Entstehungsprozess ein: “Es war eine Menge Arbeit, dieses Buch zu schreiben. Ich werde nicht sagen, dass es einfach war. Ich war ein Wrack. Aber es war auch wirklich großartig, und ich habe eine Reihe von erstaunlichen, freudigen Momenten erlebt, in denen ich meine Kreativität verloren und wiedergefunden habe, und mein Selbstvertrauen eine Million Mal verloren und wiedergefunden habe.”

Momentan befindet sich Hanna mit ihrer Electropunk-Band Le Tigre auf Comeback-Tour durch Nordamerika. Termine in Deutschland wurden bisher keine angekündigt.

Neues Kapitel voller Mittelfinger

0

Schon beim bislang letzten Soloalbum “Rebel Songs” von Nathan Gray wirkten The Iron Roses als Backing-Band der Boysetsfire-Frontperson mit. Nun wird aus der gemeinsamen Zusammenarbeit eine eigenständige Band bestehend aus Gray und Becky Fontaine als Sänger:innen, den Gitarristen Philip “Eugenius” Smith und Pedro Aida, Bassist Michael Espinosa und Steve Cerri an den Drums. Zusammen erweitern sie Grays hymnischen Singer/Songwriter-Punk um Ska- und Post-Hardcore-Einflüsse. Zu hören auf der ersten Single unter dem neuen Namen.

“Als Auftakt zu einem Album, das zum Aufstand gegen alte Systeme und alte Ideale inspirieren soll, ist ‘Screaming For A Change’ eine Hymne für alle, die bereit sind, ihre Macht zurückzuerobern”, so Gray. “Dies ist ein Song, der mit beiden Beinen fest im Leben steht und den Mittelfinger in die Luft streckt. Wir geben nicht kampflos auf.”

Zum dazugehörigen Video sagte Co-Sängerin Fontaine: “Mit dem Video stellen wir uns der Welt vor, nicht nur durch unsere soziale und politische Botschaft, sondern auch durch unser Herz als vielfältige Gruppe von Menschen, die sich selbst nicht zu ernst nehmen. Wenn wir zusammen auf der Bühne stehen, haben wir die Zeit unseres Lebens, und wir wollten wirklich, dass das Video diese Freude und unsere gemeinsame Chemie widerspiegelt. ‘Screaming For A Change’ muss nicht wütend sein, es kann auch fröhlich und lebensbejahend sein. Einfach in Liebe und Autonomie zu existieren, ist ein Mittelfinger in das Gesicht derer, die uns im Elend versinken sehen wollen; wir können genauso gut strahlen!”

Das nach der Band benannte Album “The Iron Roses” erscheint am 20. Oktober in Europa via Sbäm und kann bereits vorbestellt werden.

The Iron Roses – “The Iron Roses”

01. “Screaming For A Change”
02. “Soldier Of Fortune”
03. “Hearts Of Fire”
04. “Around _ ‘Round”
05. “Old Guard”
06. “Rebel Soul Sound”
07. “Hit”
08. “Justify The Lies”
09. “Raising Hell”
10. “The Hustle”
11. “Revolution Summer”

VISIONS ON INSTAGRAM

ABONNIERE UNSEREN NEWSLETTER

[newsletter2go form_type=subscribe]