Weite
Assemblage
Nicht überraschend, wenn man sich das Line-Up anschaut: Nick Di Salvo und Michael Risberg von Elder fanden sich auf Betreiben von Ingwer Boysen (High Fighter) mit Ben Lubin (Lawns) in einer Wintersession wieder, die als nicht viel mehr geplant war. Man kannte sich aus der Liveband für Di Salvos Soloprojekt Delving und machte das, was am meisten Spaß macht: auf repetitiven Beats 20 Minuten in den Kosmos entfliehen. Instrumente wurden gewechselt, Parts setzten sich fest und irgendwann dämmerte es den Beteiligten, dass hier eine Band entstanden war.
Im Big Snuff Studio von Richard Behrens, gelegen im – Nomen est omen – Berliner Stadtteil Weissensee, entstanden in kurzer Zeit vier live eingespielte Stücke, die viel nerdige Liebe zum Ausufern ausstrahlen. Nicht nur Neu! stehen auf der imaginären Referenzliste, auch La Düsseldorf und frühe Kraftwerk hallen in den verschachtelten Gitarrenparts des viertelstündigen Longtracks “Murmuration” wieder. Weite feiern die Transzendenz von Motorik und Wiederholung um ihrer selbst willen und erschaffen strahlende Musik, die mehr ist als die Summe ihrer Teile. Darum macht “Assemblage” unbändigen Spaß und liefert den Beweis, dass Krautrock noch lange nicht auserzählt ist.
Das steckt drin: Papir, Russian Circles, Red Sparowes
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Oase
VÖ: 22.11.2024