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Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Till Lindemann

Rammstein

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lindemann
Nach mehreren Berichten und Vorwürfen des sexuellen Fehlverhaltens ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft nun offiziell gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann.
Rammstein (Foto: Bryan Adams)
Rammstein (Foto: Bryan Adams)

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Vorliegens eines Anfangsverdachts auf ein Sexualdelikt gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Das hat Justizsenatorin Felor Badenberg nach Informationen des Tagesspiegels „den Mitgliedern des Rechtsausschusses im Abgeordnetenhaus unter Ausschluss der Öffentlichkeit mitgeteilt“. Die Staatsanwaltschaft ergänzte zudem, dass es auch um Delikte mit Betäubungsmitteln geht.

Nach dem Auftakt zur aktuellen Stadiontour im litauischen Vilnius sind in den sozialen Netzwerken Vorwürfe gegen Rammstein und vor allem Frontmann Till Lindemann aufgetaucht. Am ausschlaggebendsten war ein Instagram-Beitrag der Nordirin Shelby Lynn, indem sie zunächst von sexualisierter und physischer Gewalt gegen sie und „anderen jungen Frauen“ berichtet. Demnach sei sie im Vorfeld des Konzerts von einer Band-Mitarbeiterin namens Alena Makeeva „ausgewählt worden“, um in einem gesonderten Bereich vor der Bühne zu stehen und an der Pre- und Aftershow-Party teilzunehmen. Bei letzterer sollte es zu Sex mit Lindemann kommen. Als Lynn dies ablehnte, soll Lindemann „aggressiv“ reagiert haben, Lynn betone aber, dass er sie nicht vergewaltigt habe. Allerdings vermutet sie, unter Drogen gesetzt worden zu sein. Weitere mutmaßlich Betroffene berichtete ähnliches in einem Thread auf Reddit.

Rammstein bestritten die Vorwürfe zunächst in einem offiziellen Statement und baten darum, nicht vorverurteilt zu werden. Wenig später wurde die angebliche persönliche Assistentin Lindemanns offenbar gefeuert. Im weiteren Verlauf waren immer mehr Anschuldigungen und Berichte bekannt geworden. Daraufhin hatte Lindemann eine Anwaltskanzlei eingeschaltet. In einer Presserklärung hieß es, „dass Vorwürfe ausnahmslos unwahr“ seien. Zudem kündigte die Kanzlei an, gegen „unzulässige Verdachtsberichterstattung“ juristisch vorzugehen.

Lynn begrüßte die aktuelle Entscheidung der Berliner Staatsanwaltschaft zur Ermittlung gegen Lindemann. „Ich bin sehr froh, dass unsere Stimmen endlich gehört und ernst genommen werden“, sagte die 24-Jährige am Mittwoch der Welt. „Besonders nach dem Vorgehen der litauischen Polizei und den Anwälten von Till Lindemann bedeutet uns Betroffenen diese Entwicklung sehr viel.“  Lynn hatte nach einem Rammstein-Konzert in der litauischen Hauptstadt Vilnius die Polizei gerufen und Strafanzeige gegen Lindemann gestellt. Die Polizei in Vilnius soll, wie litauische Medien berichteten, aber keine strafrechtlichen Ermittlungen eingeleitet haben. Dagegen legte Lynn nun Medienberichten zufolge Beschwerde ein.

Nach den Angaben im Berliner Rechtsausschuss hat die Staatsanwaltschaft von Amts wegen die Ermittlungen wegen des Verdachts nach Paragraf 177 des Strafgesetzbuches eingeleitet, zudem lägen mehrere Strafanzeigen von nicht an möglichen Taten beteiligten Personen wegen verschiedener Delikte gegen Lindemann vor, hieß es. Paragraf 177 regelt, dass, „wer gegen den erkennbaren Willen einer anderen Person sexuelle Handlungen an dieser Person vornimmt oder von ihr vornehmen lässt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einem Dritten bestimmt“, mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden kann.

Rammstein befinden sich aktuell weiter auf Tour. In der vergangenen Woche spielte die Band insgesamt vier Konzerte in München, in diesem Sommer stehen auch noch Shows im Berliner Olympiastadion an.

VISIONS-Redakteur Jan Schwarzkamp hat die Causa Lindemann in einem ausführlichen Kommentar behandelt.

Wir haben im Zuge der Vorwürfe gegenüber Rammstein und Till Lindemann das Management nachträglich um eine Stellungnahme zum Fall gebeten, jedoch keine Rückmeldung erhalten.

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