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Rammstein-Schlagzeuger äußert sich zu Vorwürfen gegen Lindemann

Vorwürfe gegen Rammstein

Statement von Christoph Schneider
Nach den Vorwürfen der sexualisierten Gewalt äußert sich mit Schlagzeuger Christoph Schneider erstmals ein Rammstein-Mitglied. Derweil stellt Universal die Zusammenarbeit mit der Band vorerst ein.
Rammstein (Foto: Bryan Adams)
Rammstein (Foto: Bryan Adams)

Die Debatte um Rammstein wird immer größer und vielschichtiger: Erst in der vergangenen Woche nahm die Berliner Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann auf. Inzwischen meldeten sich auch Universal Music, das Label der Band, und Schlagzeuger Christoph Schneider zu Wort.

Schneider äußerte sich via Instagram zur aktuellen Lage und ist damit das erste Mitglied der Band, das Stellung bezieht. Er spricht in seinem Post unter anderem davon, dass er „niemals etwas von Übergriffen mitbekommen habe“, Getränke „immer verschlossen und erst vor den Augen der Backstage-Gäste geöffnet worden seien“. Er glaube nicht, dass Straftaten passiert seien, es tue ihm aber leid, dass manche der Gäste die Situation anders empfunden haben. Auch betont er, dass Lindemann sich von der Band distanziert habe und seine Partys nicht mit denen der Band verwechselt werden sollen. Einen Screenshot dieser zweiten Seite postete auch Lindemann auf seinem Account. Schneider möchte nicht, „dass der Disput um Rammstein die sexuelle Selbstbestimmung junger Frauen kritisiere oder das Victim-Blaming befeuere“. Er wünsche sich ein ruhiges, besonnenes Reflektieren und Aufarbeiten, auch und gerade innerhalb der Band.

Schneider postete gegen Mitternacht ein zusätzliches Bild mit der Caption „Wir stehen zusammen!“ auf Instagram.

Derweil stellt Universal Music die Zusammenarbeit mit Rammstein vorerst ein. In einem Statement äußerte sich das Label vergangene Woche: „Die Vorwürfe gegen Till Lindemann haben uns schockiert und wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben“. Weiter heißt es: „Wir sind davon überzeugt, dass eine vollumfängliche Aufklärung der Anschuldigungen, auch durch die Behörden, unbedingt erforderlich ist und ebenfalls im Interesse der gesamten Band liegen muss. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe haben wir die Marketing- und Promotion-Aktivitäten für die Recordings der Band bis auf Weiteres ausgesetzt.“ Damit setzt Universal jegliche Aktivitäten im Recorded-Music- und Publishing-Business für Rammstein aus. Nicht darunter fallen allerdings das Live- oder Merchandising-Geschäft. Universal forderte im Namen der Band beim BVMI (Bundesverband Musikindustrie), die 25-Jahre-Jubiläumsedition von „Sehnsucht“ (1997) nicht in den Album-Charts zu berücksichtigen. „Mutter“ (2001) ist das erste Album der Band, das bei Universal erschien.

Bundesministerin Lisa Paus von den Grünen spricht in einem Interview von den Rammstein Vorfällen als „ein strukturelles Problem in der Konzertszene, über das nun endlich gesprochen wird.“ Weiter sagt sie: „Ich kann es nachvollziehen, dass die After-Show-Partys der Rammstein-Konzerte in Berlin jetzt untersagt wurden. Aber das kann nur der erste Schritt sein. Die Veranstalter haben die Aufgabe, gerade junge Fans zu schützen.“

Rammstein sind noch bis Anfang August auf Tour. Gestern und vorgestern spielte die Band im Stadion Wankdorf in Bern, im Juli stehen auch drei Termine im Berliner Olympiastadion auf dem Plan.

VISIONS-Redakteur Jan Schwarzkamp hat die Causa Lindemann in einem ausführlichen Kommentar behandelt.

Im November geht Till Lindemann zum ersten Mal auf Solo-Tour. Seine „Ich hasse Kinder“-Tour hätte ursprünglich bereits im Januar 2022 stattfinden sollen.

Wir haben im Zuge der Vorwürfe gegenüber Rammstein und Till Lindemann das Management um eine Stellungnahme zum Fall gebeten, jedoch bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels keine Rückmeldung erhalten.

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