0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Start Blog Seite 439

Tour angekündigt

0

Die US-Stoner-Veteranen Nebula spielen mittlerweile spacige Psych-Arrangements mit verzerrten Gitarren und teils kuriosen Drum-Rhythmen. Diese werden sie von Ende September bis Ende Oktober wieder live in Europa präsentieren. Bei vier der Termine stehen die Städte und Veranstaltungsorte allerdings noch nicht fest.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Nebula (@the_official_nebula)

Support-Bands für die kommende Tour haben Nebula bisher ebenfalls noch nicht angekündigt.

Sein bislang letztes Album “Transmission From Mothership Earth” veröffentlichte das Trio im vergangenen Jahr.

Nebula: Live

21.10. Frankfurt – Tba
22.10. Münster – Rare Guitar
23.10. Den Haag – Paard
24.10. Tba
25.10. Apeldoorn – Gigant
26.10. Tba
27.10. Dresden – Heavy Psych Sounds Fest
28.10. Berlin – Heavy Psych Sounds Fest

“Wahrscheinlich unser bestes Album”

0

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verriet der Blink-182-Rückkehrer Tom DeLonge zwar immer noch nichts Genaueres, stellte jedoch “wahrscheinlich unser bestes Album” in Aussicht. Die Aussagen zum kommenden Studioalbum tätigte der Gitarrist und Co-Frontmann in einem Gespräch mit Fender, in dem er seine neueste Zusammenarbeit mit dem Instrumenten-Hersteller ankündigte und dafür auch seine neue Stratocaster-Gitarre vorstellte.

Während er über sein Songwriting und Gitarrenspiel fachsimpelte, gab DeLonge auch Auskunft über den Status der neuen Musik der Pop-Punk-Veteranen und erklärte, dass die Band an ihren bisher stärksten Songs arbeitet. “Ich denke immer noch, dass wir unsere besten Songs schreiben. Ich denke, dass unser Album, das jetzt herauskommt, wahrscheinlich unser bestes Album ist, das wir je gemacht haben”, begann er. Weiterhin lobte er die Produktion der laufenden Tour: “[Sie] ist endlich das erste perfekte, kohärente Branding und Symbol für alles, was die Band ausmacht. Sie enthält die Nostalgie und die Geschichte, aber auch den Spaß, die Ehrfurcht und den Charme der Kindheit. Und es hat die Rebellion, aber es hat auch die Technologie”, fuhr er fort. “Es ist also diese wirklich coole Wiedergeburt von allem – oder das Beste von allem, was wir gemacht haben, aber so, wie die Leute es sich immer gewünscht haben!”

Drummer Travis Barker hatte ursprünglich angekündigt, dass die Band mit den Aufnahmen vor Beginn ihrer Welttournee sein wolle. Wann genau das Album erscheint, ist auch weiterhin nicht bekannt, kann aber schon in verschiedenen Vinyl-Versionen auf der Webseite der Band vorbestellt werden. Aus dem Album gibt es mit “Edging” bisher auch nur eine Single zu hören.

Im April spielten Blink-182 auf dem Coachella Festival in Kalifornien die ersten gemeinsamen Konzerte mit DeLonge seit acht Jahren. Er war im Oktober 2022 offiziell zur Band zurückgekehrt. Das Gründungsmitglied war 2015 zwischenzeitlich ausgestiegen und wurde durch Matt Skiba (Alkaline Trio) ersetzt. Ursprünglich waren die ersten gemeinsamen Konzerte bei den südamerikanischen Lollapalooza-Festivals geplant, mussten aufgrund mehrerer Verletzungen von Barker an der Hand allerdings verschoben werden. Barker hatte zuletzt mit der Veröffentlichung einer “limitierten Einlaufpumpe” auch abseits der Musik für Schlagzeilen gesorgt.

Blink-182 kommen im Zuge ihrer großen Reunion-Tour dann im September 2023 nach Europa. Drei Konzerte sind für große Arenen in Deutschland angesetzt, ein Konzert findet in Wien statt. Support sind The Story So Far. Die Shows sind allerdings schon ausverkauft. Zuletzt waren die Pop-Punks 2017 in Deutschland unterwegs.

Live: Blink-182

09.09. Köln – Lanxess Arena
16.09. Berlin – Mercedes-Benz Arena
17.09. Hamburg – Barclays Arena
20.09. Wien – Stadthalle

Seelenfänger

0

Aller guten Dinge sind drei – oder im Falle von Animal Collective zwei. Mit “Defeat” präsentierte die Band bereits einen 22-minütigen Vorboten auf ein neues Album. Ein Song wie eine psychedelische Erfahrung, gespickt mit Synthie-Arrangements und hallendem Gesang. Nun hat die Experimental-Pop-Band den Nachfolger von “Time Skiffs” (2022) angekündigt: “Isn’t It Now?” heißt das kommende Album, das Ende September erscheinen wird. Pünktlich zur Albumankündigung haben sie mit “Soul Capturer” die zweite Single ausgekoppelt. Und mit dieser tauchen sie thematisch in die gleiche Welt ein, wie mit dem Vorgänger.

“Defeat” beleuchtete das Wechselbad der Gefühle, das mit dem Konsum des Internets und anderen Medien einhergeht. Mit einer Mischung aus Faszination und Reizüberflutung widmet sich auch “Soul Capturer” diesem digitalen Kosmos. Mehr Bestandsaufnahme als erhobener Zeigefinger stellen sie dessen Verführungspotenzial ins Zentrum. Ihrem Art-Rock-Sound bleiben sie dabei treu.

Mit verwaschenen Gitarrenklängen und gleichmäßigem Drumming, lässt “Soul Capturer” Erinnerungen an die 60er à la Black Lips wach werden. Ähnlich wie die Stofffetzen im Visualizer legen sich auch die Soundelemente übereinander. Eine Anordnung, die am Ende ein atmosphärisch-verträumtes Klangbild erzeugt. Trotzdem beinhaltet “Isn’t It Now?” weniger Experiment und mehr Song. Einzige Ausnahme: “Defeat”, mit seiner epischen Länge.

Stand bei “Tangerine Reef” (2018) die Freude am Experiment im Fokus, nahmen Animal Collective bereits mit “Time Skiffs” einen Kurswechsel vor. Dass das neue Album an dieses Konzept anschließt, ist wenig verwunderlich. Entstanden sind die Songs bereits 2019. Dabei waren es ursprünglich 20 Tracks. Genug Material, für zwei Alben. Am Ende machte ihnen die Pandemie allerdings einen Strich durch die Rechnung und die Band entschied sich gezwungenermaßen dazu, vorerst “nur” eine LP mit insgesamt neun Stücken fertigzustellen: “Time Skiffs”.

Neben dem im Mai erschienen Reissue ihres Debütalbums “Spirit They’re Gone, Spirit They’ve Vanished“, haben die Mitglieder Avey Tare und Panda Bear auch neues Solomaterial veröffentlicht. Panda Bear arbeitete für den Song “Mirror” mit Rusty Santos zusammen. Tare hat im Februar sein Album “7s” herausgebracht.

Das 12. Studioalbum wird am 29. September via Domino erscheinen und ist bereits vorbestellbar. 

Animal Collective – “Isn’t It Now?”


01. “Soul Capturer”
02. “Genie’s Open”
03. “Broke Zodiac”
04. “Magicians From Baltimore”
05. “Defeat”
06. “Gem & I”
07. “Stride Rite”
08. “All The Clubs Are Broken”
09. “King’s Walk”

Fanpakete zu gewinnen!

0

1993 erschien mit “Black Sunday” das zweite Album von Cypress Hill. Mit ihrer Platte lieferten sie nicht nur ein musikalisches Plädoyer für die Legalisierung von Cannabis, sondern setzten sich auch mit der politischen Realität der 90er Jahre auseinander. So versprüht die LP weit mehr als nur Stoner-Charme.  Damit gilt das Album zwischen Bong-Rauch, harten Beats und Gesellschaftskritik bis heute als Genre-Meilenstein.

Zum 30-jährigen Jubiläum präsentierten die HipHop-Ikonen am 20. Juli eine digitale “Expanded Edition” ihres Albums via Columbia. Darauf finden sich die 14 Originaltracks und 5 Bonustracks. So gibt es neben einem Remix und einer spanischen Version von “Insane in the Brain” auch einen Remix von “Hits From The Bong”. “Lick A Shot” wird mit Veröffentlichung der “Expanded Edition” erstmalig als digitaler Remix verfügbar sein. Außerdem darauf enthalten: “Scooby Doo”, erschienen als B-Seite von “The Essential Cypress Hill” (2014). Die Vinyl-Version erscheint erst Ende August und kann noch vorbestellt werden.

Bei uns gibt es drei Fanpakete zu gewinnen, bestehend aus jeweils einem Shirt, einer Vinyl-LP und einem Poster. Viel Glück bei der Teilnahme!

Der Einsendeschluss ist abgelaufen.

Der oberste Richter

0

Guns N‘ Roses-Bassist Duff McKagan hat einen weiteren Song aus seinem kommenden Album “Lighthouse” mit passendem Visualizer geteilt. In “I Saw God On 10th Street” stellt sich McKagan eine Begegnung mit dem potenziellen Schöpfer vor, ohne wirklich religiös zu werden. Ähnlich wie der bereits veröffentlichte Titelsong “Lighthouse” beginnt “I Saw God On 10th Street” mit einer einfachen Akustikgitarre und McKagans Gesang. Erst nach gut einer Minute gibt es ebenfalls dezente Begleitung von einem Schlagzeug und Bass. Nach einer weiteren Minute gibt es auch eine weitere Passage mit E-Gitarren, die McKagan auch kurzerhand mit “Guitar!” ankündigt.

Den Ansatz beim Songwriting erklärt der 59-Jährige in einer Pressemitteilung: “Ich stelle ihn mir als einen alten Mann mit weißem Bart und Haar vor, der an einer Straßenwand in der Stadt lehnt”, sagt McKagan. “Der oberste Richter von uns allen. Er ist verärgert, kneift seine Augen zusammen, weil er das, was er sieht, nicht sehen will, und spuckt immer wieder auf die Straße, ohne sich darum zu kümmern, wer in der Nähe sein könnte. […] Ich glaube, ich sehe ihn manchmal drüben in der 10th St., die Hände zu Fäusten geballt und die Zehen zusammengekrümmt und angespannt.”

Auf seiner Website spricht McKagan sehr philosophisch über den “Leuchtturm als Thema seines Albums”; als eine Orientierung, die ihn durch das manchmal sehr überwältigende Leben leitet: “Finde einen Leuchtturm. Ich habe meinen Leuchtturm … Einen Leuchtturm, der in der Dunkelheit mit seiner Wärme und seinem Versprechen von Fürsorge, Liebe, Lachen und allem, was wahr ist, wirbelt.” Auf seinem insgesamt dritten Soloalbum werden erneut auch einige Gast-Musiker:innen mitwirken. Dazu gehören sein Bandkollege SlashIggy Pop und Alice In Chains-Frontmann Jerry Cantrell.

McKagan hatte bereits auf Iggy Pops aktuellem Album “Every Loser” mitgewirkt und ist außerdem Teil seiner Live-Band The Losers. Erst im vergangenen Monat veröffentlichte McKagan im Zuge des “Mental Awareness Month” seine EP “This Is The Song”, die drei Titel enthält. Seine beiden bisherigen Solo-Alben “Believe In Me” und “Tenderness” hatte er 1993 und 2019 veröffentlicht. Mit Guns N’ Roses war McKagan in diesem Sommer auf ausgedehnter Tour durch Europa. Ob es auch Solotermine geben wird, ist bislang nicht bekannt. “Lighthouse” kann in weiterhin in diversen Formaten vorbestellt werden.

Statements zur Auflösung

0

“Ein zentraler Grundsatz der Band Anti-Flag ist es, allen Überlebenden von sexueller Gewalt und Missbrauch zuzuhören und ihnen zu glauben”, beginnen Chris Head, Chris No. 2 und Pat Thetic ihr offizielles Statement zur Bandauflösung. “Die jüngsten Anschuldigungen gegen [Frontmann] Justin [Sane] stehen in direktem Widerspruch zu diesem Grundsatz. Deshalb sahen wir die einzige unmittelbare Option darin, uns aufzulösen. Wir sind schockiert, verwirrt, traurig und untröstlich, seit wir von diesen Anschuldigungen erfahren haben.” Die drei Mitglieder nehmen die Vergewaltigungsvorwürfe zwar sehr ernst, haben aber “in den letzten 30 Jahren noch nie erlebt, dass Justin gewalttätig oder aggressiv gegenüber Frauen war.”

Weiterhin seien die Instrumentalisten zutiefst erschüttert und entschuldigen sich bei den Fans für die späte Reaktion. “Dies ist für uns alle Neuland und wir brauchen Zeit, um die Situation zu verarbeiten. Es war ein Privileg für uns, in der Band Anti-Flag zu sein. Während wir versuchen, unseren Weg nach vorne zu finden, wünschen wir allen Überlebenden Heilung.”

Bemerkenswert ist, dass Justin Sane nicht als Unterzeichner der Stellungnahme aufgeführt wurde. Er richtete sich gesondert über seinen mittlerweile wieder aktivierten Instagram-Kanal an die Öffentlichkeit, um die Vorwürfe von sich zu weisen.

“In letzter Zeit wurden Vorwürfe der sexuellen Nötigung gegen mich erhoben, und ich kann euch sagen, dass diese Geschichten kategorisch falsch sind”, so Sane. “Ich habe mich nie auf eine sexuelle Beziehung eingelassen, die nicht einvernehmlich war, noch wurde ich jemals von einer Frau nach einer sexuellen Begegnung angesprochen und mir wurde gesagt, ich hätte in irgendeiner Weise ohne ihre Zustimmung gehandelt oder sie in irgendeiner Weise verletzt.”

Auch er habe einige Tage Zeit gebraucht, um den Schock infolge der Anschuldigungen zu verarbeiten, wolle nun aber einige Dinge richtigstellen: “Sexuelle Übergriffe sind real und haben verheerende Auswirkungen auf die Opfer. Ich habe mein ganzes Leben als Erwachsener dem Einsatz für diese Opfer gewidmet, ebenso wie für diejenigen, die unter Unterdrückung und Ungleichheit leiden, die viktimisiert, erniedrigt und missbraucht werden. Ich war immer diese Person und werde sie immer sein. Die Aussagen, die über mich gemacht werden, sind das Gegenteil von dem, was ich glaube und wie ich mich in meinem Leben verhalten habe.” Weiter erklärte er, dass die Entscheidung Anti-Flag aufzulösen als Band getroffen wurde, da es “unter diesen Umständen unmöglich” sei, weiterzumachen.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Justin Sane (@justinsane)

Am 19. Juli hatten sich Anti-Flag – zunächst ohne Angabe von Gründen – aufgelöst. Die Ankündigung erfolgte aber, nachdem in einem einstündigen Podcast-Interview schwerwiegende Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen nicht namentlich genannten “Sänger einer politischen Punkband” erhoben wurden. Durch die detaillierte, auch zeitlich nachvollziehbare Erzählung des mutmaßlichen Opfers und einige Indizien vermuten viele, dass es sich daher um Frontmann Justin Sane handelt. Sämtliche Social-Media-Kanäle der Bandmitglieder wurden zunächst deaktiviert. Auch die Webseite der Band sowie die Webseite von A-F Records sind nicht mehr verfügbar.

Die Musikwelt reagierte mit Bestürzung auf die Vorwürfe, da die Fallhöhe bei einer Band wie Anti-Flag, die man für ihre Haltung und ihr politisches und soziales Engagement schätzt, besonders hoch ist. In diesem Zuge beendeten auch einige Bands die Zusammenarbeit mit Anti-Flags Label A-F Records. Eine gemeinnützige Organisation entließe Sane zudem aus ihrem Vorstand.

Auch die Donots und Itchy, die erst kürzlich mit Justin Sane zusammenarbeiteten, drückten ihre Betroffenheit über den Vorfall und Solidarität mit den mutmaßlichen Opfern aus.

VISIONS hatte im Zuge der Auflösung eine Anfrage mit einer Bitte um Stellungnahme zu den Gründen der Auflösung und den Vorwürfen ans Management geschickt. Eine Antwort steht noch aus.

Konsequenzen nach Festivalabbruch

0

Beim Good Vibes Festival in Kuala Lumpur hat sich The 1975-Frontmann Matty Healy jüngst zur Kriminalisierung der Homosexualität in Malaysia positioniert. Außerdem hatte er seinen Bandkollegen Ross Macdonald geküsst. Nach dem Vorfall hatte Kommunikations- und Digitalminister Fahmi Fadzil nicht nur das Set der Band, sondern das gesamte Festival vorzeitig beendet. Nun drohen der Band rechtliche Konsequenzen. Konkreter geht es um eine Sammelklage und eine finanzielle Entschädigung in nicht benannter Höhe.

Dabei wurde auf den finanziellen Schaden verwiesen, der durch den Abbruch entstanden ist – sowohl für die Händler:innen als auch für die Künstler:innen. Letztere sollen nach den Veranstalter:innen zwar “nach den Branchen üblichen Standards bezahlt” werden, allerdings seien “die Zahlungsbedingungen für lokale Künstler unterschiedlich, da diese in der Regel innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach der Veranstaltung bezahlt werden”.

Die malaysische Kanzlei Thomas Philip wurde dafür eingeschaltet. Anwalt Mathew Thomas Philip teilte mit, Betroffene unentgeltlich vertreten wolle. Das hatte er über LinkedIn mitgeteilt. Außerdem sagte er: “Es ist nicht die Zeit und der Ort für 1975, uns zu sagen, wie wir unser Land regieren sollen. Sie hätten sich an Ihren Arbeitsumfang gemäß Ihres Vertrags halten sollen, den Sie rücksichtslos gebrochen haben.”

Laut dem NME sollen die Festivalveranstalter:innen – Future Sound Asia – nicht in die Sammelklage involviert sein. Allerdings kündigten sie an, Philip in allen Belangen unterstützen zu wollen. Bisher ist nicht bekannt, ob Future Asia Sound auch eigene Schritte gegen Band oder Matty Healy einleiten wird. Zurzeit “prüfe man alle legalen Optionen”. In einem Statement heißt es: “Wir befürchten, dass dies das Vertrauen von Musikveranstaltern und verschiedenen Akteuren der Live-Unterhaltungsbranche im ganzen Land untergraben wird und die Stabilität unserer aufkeimenden Live-Kunstszene gefährdet.”

Auch die malaysische LGBTQ+-Community hat sich zu dem Vorfall geäußert. Diese kritisierte das Verhalten der Band als “performativen Aktivismus” und schädigend für die Arbeit lokaler Musiker:innen. Zudem handele es sich bei The 1975 um eine Band aus “reichen, weißen Männern”. Diese hätten weit weniger zu verlieren als die queere Community in Malaysia. Dort steht Homosexualität unter Strafe und wird mit bis zu 20 Jahren Haft und einer Prügelstrafe geahndet. Auch der malaysische Aktivist Joe Lee meldete sich via Twitter zu Wort und befürwortete die Entscheidung der Regierung.

In Zuge dessen hat die Band auch ihre Konzerte in Indonesien und Taiwan abgesagt. Zu den jüngsten Entwicklungen hat die Band sich bisher nicht geäußert. Bereits 2019 hat Healy bei einem Auftritt von The 1975 in Dubai Stellung zu den Rechten der LGBTQIA+-Community bezogen. Damals hatte er einen männlichen Fan geküsst. Damit wollte er ein Zeichen gegen die Diskriminierung Homosexueller in den Vereinigten Arabischen Emiraten setzen. In Dubai steht Homosexualität ebenfalls unter Strafe.

“Wie zur Hölle bekommen die Hives das nur hin?”

Pelle, wie geht es dir gesundheitlich? Zuletzt gab es unschöne Bilder von dir zu sehen, blutüberströmt während eines Konzerts.

Almqvist: Es geht mir nicht so optimal. Ich habe mir den Kopf mit dem Mikro aufgeschlagen, den Nacken verrenkt, jetzt auch noch Halsschmerzen bekommen und mir eine Erkältung eingefangen. Der ganz normale Arbeitstag eines Rock’n’Rollers also. (lacht)

War das dein schlimmster Bühnenunfall?

Almqvist: Nein, bei einem Gig in der Schweiz habe ich mal versucht, um die Ecke zu springen, keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht habe. Ich bin drei Meter tief gestürzt und wurde ohnmächtig. Vigilante hat mich wieder wachgerüttelt und fragte, ob ich okay sei. Wir haben die Show anschließend zu Ende gespielt, aber danach hieß es, ich müsste wegen Verdachts auf Gehirnerschütterung untersucht werden. Da lag ich also allein im Zimmer eines Schweizer Krankenhauses, einmal die Stunde leuchtete man mir in die Augen, um zu schauen, ob alles okay ist. Und die Krankenschwester hieß Troll, das war die schrägste, vielleicht sogar die schlimmste Nacht meines Lebens.

Nicholaus, wie geht es dir?

Arson: Ich habe ein bisschen Heuschnupfen, oder vielleicht sogar auch eine Grippe. Sheffield setzt mir etwas zu.

Eine Stadt mit viel Musikhistorie. Human League, Heaven 17, ABC, Pulp, Joe Cocker

Arson: Stimmt, das ist eine Menge. Und eben die Arctic Monkeys. Heute Abend ist Heimspiel angesagt. Nach den Hives auf die Bühne zu gehen, stelle ich mir nicht einfach vor.

Almqvist: Es ist ja ihr Publikum, sie sind so unglaublich populär. Wie viele Tickets haben sie verkauft, 700.000? Wir treten am Abend vor 80.000 Leuten auf, fahren anderthalb Stunden und spielen wieder vor so vielen Leuten. Ich glaube, es hat nicht einmal etwas damit zu tun, welche Songs sie spielen, die Leute lieben sie einfach. Sie könnten ins Mikro furzen und es wäre auch okay.

Arson: Natürlich kommen auch Hives-Fans zu den Konzerten, aber in erster Linie ist es unsere Aufgabe, die Leute in Stimmung zu bringen. Wir sind schon mal in Südamerika mit ihnen auf Tour gewesen, da habe ich mir buchstäblich jedes ihrer Konzerte angeguckt. Sie sind großartig. Für mich ist erstaunlich, wie geschlossen ihre Sets sind. Die Platten sind ja doch einigermaßen unterschiedlich, gerade die letzten mit diesen Crooner-mäßigen Sachen. Das dann in Kombi mit frühen Songs oder dem Material, das aus der Produktion mit Josh Homme stammt, das ergibt eine große Bandbreite. Das ist ein Aspekt, der mich schon ein wenig überrascht auf dieser Tour – wie homogen das alles klingt. Ihre Shows sind super.

The Hives (Foto: Ebru Yildiz)
The Hives (Foto: Ebru Yildiz)

Steht Alex Turner auch mal an der Seite der Bühne, um sich bei den Hives etwas abzugucken?

Almqvist: Er guckt sich tatsächlich die eine oder andere Show an, wobei ich denke, dass er das tut, weil er Hives-Fan ist.

Welche Band hat euch im Verlauf eurer Karriere am meisten inspiriert, von wem habt ihr gelernt?

Almqvist: Wahrscheinlich von Refused auf unserer allerersten Tour, die haben uns eine Menge beigebracht. Bis heute ist es eine der wenigen Bands, mit denen wir zusammen auftreten und dabei denken, verdammt, wir müssen noch einen Zahn zulegen.

Was ist es genau, wie würdest du diesen Aspekt beschreiben?

Almqvist: Ende der 90er, auf dem absoluten Höhepunkt der Hysterie, war das alles einfach so intensiv, jedes Mal. Im Konzertsaal brannte noch das Licht, aber der Schlagzeuger kommt schon rausgerannt und springt auf seinen Stuhl, der Song startet, die anderen springen sofort ins Publikum. Von “nichts passiert” zu “alle drehen durch” in einer Sekunde, ich liebe das. Manchmal haben sie das Schlagzeug zerlegt, und es war großartig, danach mussten sie es eine Viertelstunde lang wieder zusammenbauen, was weniger großartig war. Aber dann ging der Wahnsinn von vorn los. Absolut fantastisch. Ein Gefühl, das Bands wie Refused oder eben auch die Hives mit dieser unglaublichen, schieren Energie auslösten: Wenn man ohnehin keine eigene Band hatte, dann wollte man jetzt umgehend eine gründen.

Almqvist: Das ist genau der Effekt, den wir erreichen wollen. Ich will, dass die Leute in der Crowd selbst Bock bekommen, in einer Band zu spielen. Andere Bands wiederum sollen neidisch auf uns werden und sich fragen: Wie zur Hölle bekommen die Hives das nur hin?

Bei welcher Band hast du das umgekehrt zuletzt gedacht?

Almqvist: Ein bisschen bei den Arctic Monkeys. Da gibt es schon so Momente, wo ich denke, oh, das ist cool, das würde ich auch gern mal machen, wobei ich letztlich nicht würde tauschen wollen. Was die bloße Energie angeht, kann uns eh keiner etwas beibringen. Es gibt zurzeit nicht viele Bands, die so abgehen wie wir.

“Wir machen keine Hits, wir machen Rock’n’Roll” – Pelle Almqvist zu Benny Andersson

Auf der UK-Tour wechselt ihr zwischen riesigen Shows und kleinen Clubs, wie kommt ihr damit klar?

Arson: Als würden wir einen Stadion-Gig spielen und anschließend in der Umkleidekabine gleich noch einen, so in etwa fühlt sich das an. (lacht) Es sind schon echt kleine Shows dabei, das haben wir lange nicht gemacht. Gleichzeitig ist das ein großer Spaß, so haben wir hier in Großbritannien schließlich angefangen.

Almqvist: Entweder oder, das ist die Devise – dazwischen gibt es nichts. Die größten Shows seit einer Ewigkeit, und die kleinsten gleich noch dazu. Aber es geht! Irgendwie haben wir einen Weg gefunden, für 70.000 Leute ebenso in Topform zu sein wie für 500.

Bei der “World Wide Web Tour” 2021 musstet ihr ganz ohne auskommen, als Zuschauer am heimischen Bildschirm war das ein zweischneidiges Erlebnis. Auf der einen Seite toll, dass trotz Pandemie-Stillstand etwas passiert. Eine Band wie The Hives jedoch ganz ohne Publikum, das machte auch ein bisschen traurig.

Almqvist: Für uns fühlte es sich großartig an. Ich bin wirklich stolz auf die Produktion. Von unserer Seite aus sind wir es angegangen wie eine ganz normale Show. Wir hatten ja sogar die passenden Publikumsgeräusche aus der jeweiligen Stadt. Um ehrlich zu sein, waren wir ziemlich nervös vorher. Es fühlte sich wie eine richtige Show an, mit allen etwaigen Fehlern, die passieren können.

Arson: Die Produktion, das Setting, alles war super. Wir haben auch einige alte Songs gespielt, es hat gutgetan, sich das auch körperlich wieder draufzuschaffen.

Wie seid ihr mit der Pandemie klargekommen?

Almqvist: Mittendrin hatte ich das Gefühl, ich würde das alles ganz gut hinbekommen. Wenn ich jetzt so darauf zurückblicke, habe ich schon einige wirklich verrückte Sachen gemacht. Ich kann für mich behaupten, dass ich mit der Isolation nicht gut klargekommen bin. Jetzt so danach denke ich, what the fuck, das war total verrückt. Diese drei Jahre fühlen sich im Rückblick an wie eins. An vieles kann ich mich gar nicht mehr erinnern.

Verrätst du uns, was das für verrückte Sachen waren?

Almqvist: (überlegt) Nein, das ist zu persönlich. Im Ernst: Hätte ich vorher gewusst, wie lange es dauert, wäre ich anders damit umgegangen. So aber fühlte es sich Monat um Monat einfach grauenhaft an.

Arson: Es ging halt nichts. Keine Konzerte, man konnte nirgendwohin. Wir schlossen uns mit Randy kurz und begannen, an neuen Songs zu arbeiten. Auf eine gewisse Art war es eine gute Sache für uns, weil wir uns nur auf die Musik konzentrieren konnten.

Almqvist: Man fiel nach langer Zeit mal wieder auf sich selbst zurück. Die Tatsache, dass alles stillstand, brachte uns auch zu der Einsicht, wie sehr wir den Rock’n’Roll vermissen. Wenn du ständig unterwegs bist, kommst du zwangsläufig an den Punkt, dass es dich stresst, dass du dich auch mal fragst, ob du das alles wirklich noch willst. Aber dann sitzt du plötzlich zuhause und merkst, wie sehr dir das alles fehlt. Ich denke, das hat uns gutgetan.

Sprechen wir über Randy Fitzsimmons. Euer langjähriges Mastermind hat euch vor seinem Tod die Musik für das aktuelle Album hinterlassen. Was ist genau passiert? Ist er womöglich an Covid gestorben?

Almqvist: Witzig, dass das bisher noch keiner gefragt hat. Wenn du das jetzt so sagst, denke ich, das könnte tatsächlich der Fall gewesen sein.Wenn das denn alles so stimmt…

Almqvist: Um ehrlich zu sein, wissen wir auch nicht so genau, ob er wirklich tot ist. Es könnte ebenso gut einer seiner Stunts sein, den eigenen Tod zu faken. Aber es könnte eben auch stimmen, das Ganze ist kompliziert. Was wir sicher sagen können, ist, dass er uns diese Songs hinterlassen hat, also haben wir damit gearbeitet.

Was waren eure ersten Eindrücke beim Hören der Stücke?

Arson: Sein Stil, seine Stimme, das alles ist so charakteristisch, du erkennst es meilenweit gegen den Wind. Und es war eindeutig für uns bestimmt. Wir gerieten fast in Ekstase, als wir die Tapes fanden. Ob das jetzt wirklich ein Abschiedsgeschenk ist oder nicht, muss man sehen, auf jeden Fall ist es ein Geschenk.

The Hives (Foto: Ebru Yildiz)
The Hives (Foto: Ebru Yildiz)

Wie weit ausgearbeitet waren die Songs?

Almqvist: Unterschiedlich, wie das eben so ist mit Demos. Einige sind bereits ganz klar als Songs erkennbar, es gibt Strophen und einen Chorus, bei anderen handelt es sich mehr um Skizzen. Er hat dasselbe schrottreife Equipment wie immer benutzt, das klingt absolut fürchterlich, total LoFi, gleichzeitig hat es diesen besonders coolen Vibe. Demos haben oft so eine eigene Magie, die beim tatsächlichen Album am Ende vielleicht sogar ein wenig fehlt.

War es Randys Idee, mit Patrik Berger zusammenzuarbeiten?

Almqvist: Nein, das kam von uns. Wir kennen ihn schon eine ganze Weile aus Stockholm. Zuletzt hat er mehr so Richtung Popmusik gearbeitet, Künstlerinnen wie Robyn produziert, dabei kommt er aus einem Punk-Background, der unserem sehr ähnlich ist.

Wie groß ist sein Anteil an diesem Album? Rockbands, die Richtung Pop-Produzent tendieren, haben ja oftmals eine genaue Vorstellung von der Entwicklung in eine bestimmte Richtung.

Almqvist: Ich weiß, was du meinst, und wie das von außen wirken könnte. Die Hives holen sich Patrik Berger, um einen Hit zu landen, aber das war es nicht. Ins Songwriting war Patrik eh nicht involviert. Es ging mehr um eine bestimmte Arbeitsatmosphäre. Patrik ist sehr gut darin, die Dinge in Bewegung zu halten, die Band zu motivieren und er hat ein gutes Ohr für Arrangements, für die Entwicklung eines Songs.

Arson: Patrik ist super vielseitig, er kennt sich mit Punk aus, Psychedelic Rock, mit Popmusik. Er ist ein absoluter Musik-Nerd. Wenn er bei einem bestimmten Stück die Bassdrum so klingen lassen will wie bei den Misfits, dann lässt er nicht locker, bis er es hinbekommen hat. Da ist ganz viel positive Energie im Spiel, er hat uns immer wieder auf eine coole Art angetrieben und motiviert. Genau so einen Typen brauchst du bei einer Produktion.

Wie sieht die Vorbereitung für dich als Gitarristen aus?

Arson: Ich muss das alles schon im Vorfeld verinnerlicht haben. Ganz am Anfang klingt ein Song vielleicht noch wie von irgendeiner Band, wenn wir ihn aber immer wieder spielen, dann wird es ein Hives-Song. Das braucht seine Zeit. Wenn du ein zwei Minuten langes Stück hast, das nur aus zwei Parts besteht, dann muss alles ganz präzise sein, das muss alles sitzen, damit es live funktioniert. Und wenn es live funktioniert, dann läuft es auch bei den Aufnahmen.

Wie schwierig war es, nach so langer Zeit den Faden wiederaufzunehmen, was ein ganzes Album angeht?

Arson: Das ist in der Tat heftig. Klar haben wir mal Singles zwischendurch gemacht, aber das hier ist ein vollkommen anderes Ding. Es ist ja auch alles so lang her gewesen, man hat ja schon fast vergessen, wie das geht, ein komplettes Album. Da steht ja auch einiges auf dem Spiel. Das neue Material muss sich an allen Vorgängern messen lassen, das wird ein ums andere Mal schwieriger. Ich denke aber schon, dass wir das am Ende ganz gut hinbekommen haben.

Ihr habt in den Abba-Studios aufgenommen. Gab es Begegnungen mit einem der schwedischen Fab Four?

Almqvist: Oh ja. Benny Andersson kam irgendwann vorbei, wir hatten ihn schon während der Aufnahmen zu “Lex Hives” kennengelernt. Er ist ein Spitzentyp, ganz entspannt und cool. Er kommt so locker rein und sagt: “Und, was sind die Hits auf dem neuen Album?”

Aus den Reihen von Abba eine nicht überraschende Frage, oder? Was hast du geantwortet?

Almqvist: Wir machen keine Hits, wir machen Rock’n’Roll. (lacht)

Nihilismus als Therapie

Der britische Comedian James Acaster teilt seit ein paar Jahren seine Begeisterung für abwegige Musik mit der Welt. Nach einem Burn-Out hatte er sich mit dem Konsum aller möglichen Alben des Jahres 2016 therapiert und aus dieser Erfahrung ein Buch und einen Podcast gemacht. Die Musiker, die er in dieser Zeit kennenlernte, lud Acaster nach und nach zu musikalischen Beiträgen ein, die er mithilfe von Three Trapped Tigers-Schlagzeuger Seb Rochford zu Temps ausbaute. Das Kollektiv umfasst Input von rund 40 Musikern, den Acaster in zweijähriger Kleinarbeit für “Party Gator Purgatory” (Bella Union, 19.05.) zu einem unglaublich abstrakten Stück Musik formte. HipHop, Afrobeat, Spoken Word, Artpop, Jazz und Mathrock sind nur die offensichtlichsten Zutaten.

Mit “Black Duck” (Thrill Jockey, 23.06.) füttern Douglas McCombs, Bill MacKay und Charles Rumback dagegen ihre eigene Legende. Die Veteranen der Chicagoer Szene um Tortoise und Eleventh Dream Day probieren sich als Black Duck einmal mehr in Improvisation und erforschen Blues, Americana und Jazz unter Laborbedingungen. Während sich die beiden Gitarristen gegenseitig zeigen, was man so alles mit Lautstärkepedalen und Tremolo machen kann, spielt Rumback sein eigenes Lied. Schön aber, dass sich das Trio zwischendurch immer mal wieder auf ein solides Traditional einigen kann. Der Ansatz ist dabei dem von Bill Frisell nicht unähnlich, gestreift wird zudem die Spontaneität von Elliot Sharp und Fred Frith.

Wer Innovation erwartet, greift lieber zu Jegong. Das Duo aus Dahm Majuri Cipolla (Mono) und Reto Mäder (Sum Of R) löst sich auf seinem zweiten Album von seiner engen Verwandtschaft zu Krautrock-Vorbildern wie Ash Ra Tempel und Cluster. Mit “The Complex Inbetween” (Pelagic, 23.06.) stoßen sie die Tür zu einer eigenen Welt auf. Synthesizer-Kaskaden, Field-Recordings und Motorik-Beat gehen auf eine instrumentale Reise ins Ungewisse. Unfassbar, aufbegehrend und archaisch kämpft sich “The Complex Inbetween” durch Noise, Minimal und Brutalismus bis in die versöhnlichen Dur-Harmonien von “We End Here – We Start Here”. Ob das nun Drohung oder Versprechen ist, liegt im Auge des Betrachters.

Niemand hätte wohl damit gerechnet, dass der experimentelle Doom von Khanate ein weiteres Mal sein hässliches Gesicht zeigen würde. Doch 14 Jahre nach der Veröffentlichung ihres vierten Albums kommt “To Be Cruel” (Sacred Bones, 30.06.) und macht der Geschichte des Quartetts aus Stephen O’Malley, James Plotkin, Tim Wyskida und Alan Dubin alle Ehre. Die drei Suiten, jede an der 20-Minuten-Grenze kratzend, stellen die wohl nihilistischste Musik dar, die man 2023 zu hören bekommt. Wer die Dismemberment-Fantasie “It Wants To Fly” mit all ihren textlichen und musikalischen Dissonanzen unbeschadet hinter sich bringt, hört mutmaßlich Sunn O))) zur Entspannung. Wenn es bis zum nächsten Album wieder 14 Jahre dauert, wäre das genug Zeit, um sich von diesem zu erholen.

Das Gegenteil, nämlich zehn Alben in drei Jahren veröffentlichen, will das Berliner Postkraut-Trio Yelka. Mit “1976” (Fun In The Church, 30.06.), dem zweiten in diesem Jahr, bewegt sich die Band weiter diagonal durch die Musikgeschichte. Mit seinem konsequenten Improvisationsansatz und musikalischen Wortschatz aus Kraut, Punk, Disco und Artrock entsteht ein magisches Geflecht aus spontaner Komposition für die Ewigkeit. Das feinfühlige Schlagzeugspiel von Christian Obermaier fängt immer mal wieder Daniel Meteos entrückte Gitarre ein, wenn der zu weit rausschwimmt und Yelka Wehmeiers (Ex-Gewalt) ätherische Stimme zu übertönen droht. Wenn diese Band mit jedem Album derart große Sprünge macht, stehen ihr drei sagenhafte Jahre bevor.

VISIONS ON INSTAGRAM

ABONNIERE UNSEREN NEWSLETTER

[newsletter2go form_type=subscribe]