Duff McKagan
Lighthouse
Text: Martin Iordanidis | Erschienen in: VISIONS Nr. 368
Duff McKagan war immer schon mehr als ein Rock-Bassist – vor, während und nach der Hochzeit von Guns N’Roses. Seine Vielseitigkeit als Songwriter und Sänger oszilliert auch in den elf Stücken seines vierten Soloalbums, das drei Jahrzehnte nach dem ersten (“Believe In Me”, 1993) nur noch mit dem Feldstecher auf das eigene Hardrock-Erbe schaut. Verzerrer aus, Pedal-Steel-Gitarre an: Mehr als ein wenig Fuzz lässt sich selbst in der harmlosen Punkrock-Genetik von “Just Another Shakedown” nicht ausfindig machen.
Ähnlich wie bei den viel härteren Loaded kommt Duff McKagan gerne mit einfachem Handwerkszeug ans Ziel. Den eröffnenden Titelsong vertraut Duff McKagan seiner Stimme, der Akustikgitarre und einem simpel gestrickten Basslauf an – und zieht das bis zum Ende mit Pink Floyd-haftem Stoizismus durch. Die sympathischen Brüche in seiner Stimme teilt McKagan mit Lou Reed und Iggy Pop. Generell balanciert “Lighthouse” damit auf einer Achse zwischen Zerbrechlichkeit und Stärke.
Im weiteren Verlauf reichen die Lichtstrahlen von “Lighthouse” weit in McKagans musikalischen Freundeskreis hinein: Slash versieht “Hope” mit seinem Stempel, in “I Just Don’t Know” steuert Seattle-Nachbar Jerry Cantrell ein kurzes Solo bei. Iggy Pop beschließt schließlich mit einer Spoken-Word-Reprise ein Album, das auf elegante Art und Weise aus der Zeit fällt.
Das steckt drin: Bob Dylan, Tom Petty & The Heartbreakers, Iggy Pop
weitere Platten
This Is The Song
VÖ: 10.05.2023
Tenderness
VÖ: 31.05.2019
How to Be a Man: (And Other Illusions)
VÖ: 12.05.2015
Believe In Me
VÖ: 27.09.1993