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The 1975: Rechtliche Konsequenzen nach Festivalabbruch

The 1975

Konsequenzen nach Festivalabbruch
Matty Healy hatte sich beim Good Vibes Festivals in Malaysia kritisch gegenüber den dortigen Rechten der LGBTQIA+-Community geäußert und seinen Bandkollegen geküsst. Nun drohen der Band rechtliche Konsequenzen.
The 1975 (Foto: Samuel-Bradley)
The 1975 (Foto: Samuel-Bradley)

Beim Good Vibes Festival in Kuala Lumpur hat sich The 1975-Frontmann Matty Healy jüngst zur Kriminalisierung der Homosexualität in Malaysia positioniert. Außerdem hatte er seinen Bandkollegen Ross Macdonald geküsst. Nach dem Vorfall hatte Kommunikations- und Digitalminister Fahmi Fadzil nicht nur das Set der Band, sondern das gesamte Festival vorzeitig beendet. Nun drohen der Band rechtliche Konsequenzen. Konkreter geht es um eine Sammelklage und eine finanzielle Entschädigung in nicht benannter Höhe.

Dabei wurde auf den finanziellen Schaden verwiesen, der durch den Abbruch entstanden ist – sowohl für die Händler:innen als auch für die Künstler:innen. Letztere sollen nach den Veranstalter:innen zwar „nach den Branchen üblichen Standards bezahlt“ werden, allerdings seien „die Zahlungsbedingungen für lokale Künstler unterschiedlich, da diese in der Regel innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach der Veranstaltung bezahlt werden“.

Die malaysische Kanzlei Thomas Philip wurde dafür eingeschaltet. Anwalt Mathew Thomas Philip teilte mit, Betroffene unentgeltlich vertreten wolle. Das hatte er über LinkedIn mitgeteilt. Außerdem sagte er: „Es ist nicht die Zeit und der Ort für 1975, uns zu sagen, wie wir unser Land regieren sollen. Sie hätten sich an Ihren Arbeitsumfang gemäß Ihres Vertrags halten sollen, den Sie rücksichtslos gebrochen haben.“

Laut dem NME sollen die Festivalveranstalter:innen – Future Sound Asia – nicht in die Sammelklage involviert sein. Allerdings kündigten sie an, Philip in allen Belangen unterstützen zu wollen. Bisher ist nicht bekannt, ob Future Asia Sound auch eigene Schritte gegen Band oder Matty Healy einleiten wird. Zurzeit „prüfe man alle legalen Optionen“. In einem Statement heißt es: „Wir befürchten, dass dies das Vertrauen von Musikveranstaltern und verschiedenen Akteuren der Live-Unterhaltungsbranche im ganzen Land untergraben wird und die Stabilität unserer aufkeimenden Live-Kunstszene gefährdet.“

Auch die malaysische LGBTQ+-Community hat sich zu dem Vorfall geäußert. Diese kritisierte das Verhalten der Band als „performativen Aktivismus“ und schädigend für die Arbeit lokaler Musiker:innen. Zudem handele es sich bei The 1975 um eine Band aus „reichen, weißen Männern“. Diese hätten weit weniger zu verlieren als die queere Community in Malaysia. Dort steht Homosexualität unter Strafe und wird mit bis zu 20 Jahren Haft und einer Prügelstrafe geahndet. Auch der malaysische Aktivist Joe Lee meldete sich via Twitter zu Wort und befürwortete die Entscheidung der Regierung.

In Zuge dessen hat die Band auch ihre Konzerte in Indonesien und Taiwan abgesagt. Zu den jüngsten Entwicklungen hat die Band sich bisher nicht geäußert. Bereits 2019 hat Healy bei einem Auftritt von The 1975 in Dubai Stellung zu den Rechten der LGBTQIA+-Community bezogen. Damals hatte er einen männlichen Fan geküsst. Damit wollte er ein Zeichen gegen die Diskriminierung Homosexueller in den Vereinigten Arabischen Emiraten setzen. In Dubai steht Homosexualität ebenfalls unter Strafe.

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