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Anti-Flag äußern sich zur Auflösung, Justin Sane weist Vorwürfe zurück

Anti-Flag und Justin sane

Statements zur Auflösung
Anti-Flag haben sich erstmals nach ihrer Auflösung und den Vorwürfen gegenüber ihrem Frontmann Justin Sane öffentlich geäußert. Der wies in einem gesonderten Statement die Vorwürfe zurück.
Anti-Flag (Foto: Josh Massie)
Anti-Flag (Foto: Josh Massie)

„Ein zentraler Grundsatz der Band Anti-Flag ist es, allen Überlebenden von sexueller Gewalt und Missbrauch zuzuhören und ihnen zu glauben“, beginnen Chris Head, Chris No. 2 und Pat Thetic ihr offizielles Statement zur Bandauflösung. „Die jüngsten Anschuldigungen gegen [Frontmann] Justin [Sane] stehen in direktem Widerspruch zu diesem Grundsatz. Deshalb sahen wir die einzige unmittelbare Option darin, uns aufzulösen. Wir sind schockiert, verwirrt, traurig und untröstlich, seit wir von diesen Anschuldigungen erfahren haben.“ Die drei Mitglieder nehmen die Vergewaltigungsvorwürfe zwar sehr ernst, haben aber „in den letzten 30 Jahren noch nie erlebt, dass Justin gewalttätig oder aggressiv gegenüber Frauen war.“

Weiterhin seien die Instrumentalisten zutiefst erschüttert und entschuldigen sich bei den Fans für die späte Reaktion. „Dies ist für uns alle Neuland und wir brauchen Zeit, um die Situation zu verarbeiten. Es war ein Privileg für uns, in der Band Anti-Flag zu sein. Während wir versuchen, unseren Weg nach vorne zu finden, wünschen wir allen Überlebenden Heilung.“

Bemerkenswert ist, dass Justin Sane nicht als Unterzeichner der Stellungnahme aufgeführt wurde. Er richtete sich gesondert über seinen mittlerweile wieder aktivierten Instagram-Kanal an die Öffentlichkeit, um die Vorwürfe von sich zu weisen.

„In letzter Zeit wurden Vorwürfe der sexuellen Nötigung gegen mich erhoben, und ich kann euch sagen, dass diese Geschichten kategorisch falsch sind“, so Sane. „Ich habe mich nie auf eine sexuelle Beziehung eingelassen, die nicht einvernehmlich war, noch wurde ich jemals von einer Frau nach einer sexuellen Begegnung angesprochen und mir wurde gesagt, ich hätte in irgendeiner Weise ohne ihre Zustimmung gehandelt oder sie in irgendeiner Weise verletzt.“

Auch er habe einige Tage Zeit gebraucht, um den Schock infolge der Anschuldigungen zu verarbeiten, wolle nun aber einige Dinge richtigstellen: „Sexuelle Übergriffe sind real und haben verheerende Auswirkungen auf die Opfer. Ich habe mein ganzes Leben als Erwachsener dem Einsatz für diese Opfer gewidmet, ebenso wie für diejenigen, die unter Unterdrückung und Ungleichheit leiden, die viktimisiert, erniedrigt und missbraucht werden. Ich war immer diese Person und werde sie immer sein. Die Aussagen, die über mich gemacht werden, sind das Gegenteil von dem, was ich glaube und wie ich mich in meinem Leben verhalten habe.“ Weiter erklärte er, dass die Entscheidung Anti-Flag aufzulösen als Band getroffen wurde, da es „unter diesen Umständen unmöglich“ sei, weiterzumachen.

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Am 19. Juli hatten sich Anti-Flag – zunächst ohne Angabe von Gründen – aufgelöst. Die Ankündigung erfolgte aber, nachdem in einem einstündigen Podcast-Interview schwerwiegende Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen nicht namentlich genannten „Sänger einer politischen Punkband“ erhoben wurden. Durch die detaillierte, auch zeitlich nachvollziehbare Erzählung des mutmaßlichen Opfers und einige Indizien vermuten viele, dass es sich daher um Frontmann Justin Sane handelt. Sämtliche Social-Media-Kanäle der Bandmitglieder wurden zunächst deaktiviert. Auch die Webseite der Band sowie die Webseite von A-F Records sind nicht mehr verfügbar.

Die Musikwelt reagierte mit Bestürzung auf die Vorwürfe, da die Fallhöhe bei einer Band wie Anti-Flag, die man für ihre Haltung und ihr politisches und soziales Engagement schätzt, besonders hoch ist. In diesem Zuge beendeten auch einige Bands die Zusammenarbeit mit Anti-Flags Label A-F Records. Eine gemeinnützige Organisation entließe Sane zudem aus ihrem Vorstand.

Auch die Donots und Itchy, die erst kürzlich mit Justin Sane zusammenarbeiteten, drückten ihre Betroffenheit über den Vorfall und Solidarität mit den mutmaßlichen Opfern aus.

VISIONS hatte im Zuge der Auflösung eine Anfrage mit einer Bitte um Stellungnahme zu den Gründen der Auflösung und den Vorwürfen ans Management geschickt. Eine Antwort steht noch aus.

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