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Anti-Flag: Bands und Label beenden Zusammenarbeit nach Vorwürfen gegen Justin Sane

Anti-Flag

Bands und Label beenden Zusammenarbeit
Nach Bekanntwerden der Vergewaltigungsvorwürfe gegen Frontmann Justin Sane beenden einige Bands die Zusammenarbeit mit Anti-Flags Label A-F Records. Auch ein weiteres Indie-Label und eine gemeinnützige Organisation veröffentlichten Statements.
Anti-Flag (Foto: Josh Massie)
Anti-Flag (Foto: Josh Massie)

Erste Konsequenzen nach der überraschenden Auflösung von Anti-Flag im Zuge der Vorwürfe gegen Sänger Justin Sane: Die Bands Wolves & Wolves & Wolves & Wolves, Hanalei, American Television, Celebration Summer und The Darien Gap haben ihre Zusammenarbeit mit Anti-Flags Label A-F Records beendet. „Glaubt den Opfern. Glaubt den Überlebenden. Schlicht und einfach. Wir sind angewidert und enttäuscht“, verkündeten etwa Wolves & Wolves & Wolves & Wolves ihren Abschied vom 1998 gegründeten Indielabel. Es wurde damals von der engagierten Polit-Punk-Band vor allem ins Leben gerufen, um mehr politisch motivierte Punkbands einem größeren Publikum bekannt zu machen.

Celebration Summer erklärten zu ihrem Abschied: „Obwohl das A-F-Records-Management kein Teil der Vorwürfe ist, ist es bedauerlich, dass sie sich entschieden haben, das Problem nicht schon vorher publik gemacht zu haben. […] Wir bedanken uns für all die Unterstützung bis hierhin, aber wir können nicht guten Gewissens mit dem Label verbunden sein.“

Auch Label Get Better Records, das für zwei Veröffentlichungen auf Kassette mit Anti-Flag kooperiert hatte, beendete die Zusammenarbeit: „Diese Anschuldigungen sind sehr ernst und dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wir werden die Band nicht länger promoten oder die Kassette, die wir neu aufgelegt haben, verkaufen.“

Des Weiteren hat sich die gemeinnützige Organisation Punk Rock Saves Lives von Justin Sane, der zuvor sogar im Vorstand war, getrennt. „Der Vorstand und die Mitglieder von PRSL haben diese Entscheidung in dem Wissen getroffen, dass die ganze Geschichte noch nicht aufgeklärt ist. Wir treffen diese Erklärung und Entscheidung jedoch im Interesse unserer Gemeinschaft und im Einklang mit unseren Grundwerten.“ Die Organisation ist laut eigener Beschreibung „ein Katalysator für die Punk-Rock-Gemeinschaft, die sich auf Veranstaltungen mit Gesundheitsfragen, Gleichberechtigung, Menschenrechten und vielem mehr beschäftigt.“

 

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Am 19. Juli hatten sich Anti-Flag ohne Angabe von Gründen aufgelöst. Die Ankündigung erfolgte aber, nachdem in einem einstündigen Podcast-Interview schwerwiegende Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen nicht namentlich genannten „Sänger einer politischen Punkband“ erhoben wurden. Durch die detaillierte, auch zeitlich nachvollziehbare Erzählung des mutmaßlichen Opfers und einigen Indizien vermuten viele, dass es sich daher um Frontmann Justin Sane handelt. Anti-Flag haben bislang noch nicht öffentlich auf die Anschuldigungen reagiert. Sämtliche Social-Media-Kanäle der Bandmitglieder wurden deaktiviert. Auch die Webseite der Band sowie die Webseite von A-F Records sind nicht mehr verfügbar.

VISIONS hatte im Zuge der Auflösung eine Anfrage mit Bitte auf Stellungnahme zu den Gründen der Auflösung und den Vorwürfen ans Management geschickt. Eine Antwort steht noch aus.