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Erste Bandwelle für 2024

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Mit Blick auf die vergangenen Jahre ist es kaum eine Überraschung, dass die ersten Tickets im Vorverkauf am 12. September für das Punk Rock Holiday rasch vergriffen waren – denn unter Punk-Liebhaber:innen genießt das Festival auf slowenischem Boden große Beliebtheit. Neben der einmaligen Kulisse liegt das aber natürlich auch an dem einschlägigen Punkrock-Line-up jedes Jahr – auch die erste Bandwelle fällt für 2024 daher großzügig aus.

Rise Against sind dabei nur einer der großen Headliner im nächsten Jahr. Auch das Folk-Punk-Rock-Gespann Flogging Molly wird Teil des Line-ups sein. Mit Highlights halten die Veranstalter:innen sich auch in diesem Jahr nicht zurück: Neben dem Alkaline Trio zieht es unter anderem die Descendents, Feine Sahne Fischfilet, Comeback Kid, Less Than Jake, Mad Caddies und Zebrahead auf die Bühnen im kleinen Örtchen Tolmin.

 

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Das Erlebnis des Punk Rock Holiday Festivals wird neben den Bands von seinem Ambiente und einem starken Gesamtpaket getragen. So findet das Festival zwischen zwei Flüssen, mitten in den slowenischen Alpen statt und ist eine Kombination aus idyllischem Urlaub und wilden Punkrock-Shows. Zum zehnjährigen Jubiläum wurde 2021 eine Dokumentation veröffentlicht, die einen Eindruck bietet, was Besucher:innen auf dem Festival erwarten dürfte. Wie in jedem Jahr hatten zwei VISIONS-Leser:innen in diesem Jahr die Chance, das jährlich ausverkaufte Festival als Reporter:innen zu besuchen. In diesem Jahr waren Marius Jablonski und Thomas Siebert vor Ort und lieferten einen Einblick ihrer Erfahrungen.

Das Punk Rock Holiday Festival findet vom 6. bis zum 9. August statt. Tickets der vierten Verkaufswelle gibt es für 210 Euro noch über die Webseite.

Weggefährten und Fans verabschieden sich

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Die Trauerfeier für Shane MacGowan fand am Freitag in der St. Mary’s of the Rosary Church in Dublin statt, an der zahlreiche prominente Gäste teilnahmen. Mit dabei war auch MacGowans langjähriger Freund Nick Cave, der eine Coverversion des Stücks “Rainy Night In Soho” spielte. Bereits vor einigen Wochen hatte Cave sich zum Tod des Sängers geäußert und ihn als “wahren Freund und den größten Songwriter seiner Generation” gewürdigt.

Auch die verbliebenen Mitglieder der Pogues spielten auf der Trauerfeier noch einmal gemeinsam den Song “The Parting Glass”, der 2005 auf einer Reissue von “Rum, Sodomy & The Lash” erschienen war. Den Gesang übernahm dabei Spider Stacy, der bereits früher in der Band gesungen hatte. Als Gast wirkte an dieser Performance auch der irische Songwriter Glen Hansard mit, der zusammen mit Lisa O’Neill auch “Fairytale Of New York”, den populärsten Hit der Pogues, coverte. Ebenfalls Gast der Feier war Schauspieler Johnny Depp, der ebenfalls ein langjähriger Freund von MacGowan war und bei der Trauerprozession als Sargträger teilnahm.

Im Anschluss des offiziellen Gottesdienstes in der Kapelle, die von der Daily Mail live bei Youtube übertragen wurde, fand eine Prozession der Trauergäste durch Dublin statt, bei der auch zahlreiche Fans mitliefen. Online tauchten anschließend Videos von Straßenmusikern auf, die gemeinsam mit Passant:innen Songs der Pogues anstimmten.

Shane MacGowan starb am 30. November im Alter von 65 Jahren nach einem langen Krankenhausaufenthalt.

Seasick Of It All

Sick Of It All stechen im nächsten Jahr mit der Wildcat Tattoo Cruise in See. Vom 6. bis 11. Mai schippert die Kreuzfahrt von Bremerhaven über Rotterdam und Dover und hat neben zahlreichen Konzerten auch die erste Tattoo-Convention auf hoher See im europäischen Raum zu bieten.

Lou, wie waren die letzten beiden Jahre für Sick Of It All?

In der Pandemie waren wir als Liveband komplett stillgelegt. Wir mussten uns Nebenjobs suchen, um irgendwie über die Runden zu kommen. Das war eine harte Zeit. Andererseits hatten wir auch Zeit, eine Menge neuer Songs zu schreiben.

Zusammen mit Life Of Agony habt ihr im Sommer auf der “River Runs Red 30th Anniversary”-Tour eure gemeinsame Vergangenheit zelebriert. Kurz vor Weihnachten dürfen eure Fans die Setlist für eine Show in New York selbst bestimmen. Wie fühlt ihr euch als eine Band, die immer öfter in den Rückspiegel schaut?

Gut. Wir haben die Fans schon einmal die Setlists wählen lassen, um nicht zu viel Routine aufkommen zu lassen. Im Ergebnis wählten die Leute aber fast exakt die gleiche Setlist, die wir vorher auch gespielt haben. Nächstes Jahr wird “Scratch The Surface” 30 Jahre alt und auch das werden wir feiern.

Wie gut altert die Punk/Hardcore-Szene im Vergleich zur Metal-Community, die das offenbar ganz gut hinkriegt?

Die älteren Fans bewegen sich auf den Shows weniger als früher. In einem traditionell sehr physischen Genre fällt das mehr auf als im Metal. Dort ist Zuhören und mit dem Kopf nicken völlig normal, während man es im hektischen Hardcore als Teilnahmslosigkeit deuten könnte. Ich beneide den Metal darum, keine ernsthaften Nachwuchssorgen zu haben.

Inwiefern?

Ein Freund von mir war kürzlich bei einem größeren Death-Metal-Festival. Dort spielten viele junge Bands, aber auch Szene-Veteranen wie Suffocation. Die jungen Kids haben die Bands ihrer Generation abgefeiert, aber die altvorderen Bands genauso. Bei uns ist das anders. Die Fans von früher kommen natürlich. Einige davon bringen ihre acht- bis zehn-jährigen Kinder mit. Das ist total cool, aber die Leute zwischen 16 und 25 tauchen nicht bei unseren Shows auf.

Rechnerisch muss es also in zehn Jahren einen Riesen-Hype um Sick Of It All geben.

Möglich – vielleicht sitze ich da schon im Rollstuhl (lacht). Ich bin nicht in der Position, mich über all das zu beschweren. Es ist mindestens zehn Jahre her, dass ich mich selbst in einen Pit gestürzt habe.

Ein anderes Jugendthema sind Tattoos. Wie gut erinnerst du dich an dein erstes?

Verdammt gut. Das erste war der Drachen, den wir auch in unserem Bandlogo nutzen. Wir haben uns das zu mehreren Leuten stechen lassen, ich war 19 oder 20. Das Ding oben auf meiner Schulter ist inzwischen ziemlich ausgebleicht.

Was war dein letztes Tattoo?

Auch das ist lange her. Da habe ich mir den ganzen rechten Arm machen lassen. Ein großflächiges, japanisches Motiv, das von den Dragon Ball-Comics inspiriert ist. Ich überlege immer wieder, mir auch den linken Arm stechen zu lassen. Fragt sich nur, wann und wo.

Ihr seid im Mai 2024 erstmals auf der Wildcat Tattoo Cruise dabei, einer schwimmenden Tattoo-Convention auf der Nordsee. Wäre das nicht eine Gelegenheit?

Ich bin kein besonders spontaner Typ, was Tattoos angeht. Auch auf Tour hätte ich oft Gelegenheit dazu gehabt. In Singapur, Japan oder anderen Orten in Asien gab es zahllose Tattoo-Läden, aus denen ich ein Souvenir für die Ewigkeit hätte mitnehmen können – sogar kostenlos. Aber am Ende des Tages kommt eher die Crew mit neuen Artworks auf der Haut zurück als wir. Außerdem hätte ich Angst, dass auf der rauen Nordsee die eine oder andere Linie krumm wird (lacht).

Habt ihr vorher schon Shows auf schwimmenden Venues gespielt?

Wir haben hier in den USA schon eintägige Bootstouren gemacht, aber noch nie fünf Tage am Stück. Was soll ich sagen, so etwas macht Spaß. Diese Trips sind manchmal etwas unvorhersehbar, weil man mehr mit dem Faktor Wetter zu tun hat als bei einer Indoor-Show.

Wärt ihr überrascht darüber, wenn einige eure Teilnahme an einem Kreuzfahrt-Event irritierend finden? In der Metal-Szene hat das Ganze inzwischen Tradition. Im Punk und Hardcore eher nicht. Oder?

Ja und nein. Wir sind nicht die erste Band aus der Punk/Hardcore-Szene, die so etwas macht. Bouncing Souls, Comeback Kid, Gorilla Biscuits, Flogging Molly – die sind alle schon auf solchen Tour-Schiffen unterwegs gewesen. Wir sind mit einem solchen Live-Format eher spät dran.

Habt ihr entsprechende kritische Stimmen dazu wahrgenommen?

Es gab durchaus negatives Feedback, aber ich bin in den letzten Jahren immer mehr davon abgekommen, mich in endlose Internet-Diskussionen einzuschalten. Es ist zwecklos. Ich streite mich lieber von Angesicht zu Angesicht mit jemanden als anonym im Netz.

Was wären deine Argumente?

Wir waren nie die Vorzeige-Band für Political Correctness. Ich nehme lieber eine beobachtende Position ein, als den Zeigefinger zu heben. Natürlich fassen wir uns an den Kopf, wenn wir sehen, welche Ressourcen wir als Menschheit insgesamt und als tourende Band im Besonderen verbrauchen. Jede Menge Diesel für Tourbusse, der Strom auf Festivals, haufenweise Plastikflaschen, in denen oft nur einfaches Wasser steckt – das ist alles irgendwie krank. All diese Dinge werden aber viel weniger in Frage gestellt als eine Schiffstour. Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, wie man sich in dieser komplexen Konsumwelt verhält.

Shirley Manson über die 90er

Für VISIONS 273 haben wir im Dezember 2015 mit Shirley Manson gesprochen.

Shirley, nach eurem Konzert in Köln vor ein paar Tagen sagte mir eine junge Spanierin in der U-Bahn, sie wäre mit ihrem Herzen noch nie einem Popstar so nahe gekommen wie dir.

Shirley Manson: Oh, es waren junge Spanierinnen im Publikum? Cool. Und es ist natürlich toll, dass sich die Leute mit mir so sehr verbunden fühlen.

Interessant ist aber doch, dass Fans ihren Stars heute via Twitter, Instagram und Facebook viel näher auf die Pelle rücken können als in den 90ern.

Ich glaube, diese virtuelle Nähe ist in doppelter Hinsicht eine Falle. Erstens glauben die Fans, dadurch zu einem Teil der Lebenswelt ihrer Stars zu sein, doch die Kommunikation läuft einseitig: Der Star twittert etwas, erwartet aber keine Antwort. Trotzdem denkt er, besonders authentisch herüberkommen zu müssen. Es entsteht ein Zwang nach Echtheit. Das Problem ist dabei nur, dass man Echtheit nicht erzwingen kann.

Du glaubst also nicht, dass die schnellen Medien Prominente unvorsichtiger machen?

Nein, das Gegenteil ist der Fall. Sie hüten sich davor, etwas Unpopuläres oder Skandalöses zu sagen. Damit verzichten sie auch komplett darauf, eine Haltung zu zeigen, weil sie Angst davor haben, dass eine größere Gruppe diese Haltung nicht teilt. Ich beobachte eine große Verlustangst bei den Popstars dieser Zeit. In der Folge versuchen sie, die sozialen Medien wie Automaten zu benutzen, indem sie ihre Postings so verfassen, dass es möglichst keinen Widerspruch geben kann. Es steht nicht mehr im Fokus, Fans zu gewinnen, sondern möglichst keine Fans zu vergrämen.

War das in den 90ern anders?

Bei vielen schon. Bei Garbage stand schon damals das Prinzip der Menschlichkeit über allem. Das klingt jetzt hochtrabend, ich will damit aber nur zum Ausdruck bringen, dass wir es uns immer erlaubt haben, mit dem Herzen zu sprechen. Es war weiß Gott nicht alles immer perfekt, was wir gesagt und getan haben. Aber am Ende entstand das Bild einer Band, die tut und sagt, was sie möchte. In meinen Augen ist diese Ehrlichkeit das Mindeste, was wir als Künstler tun können. Von Politikern oder Top-Managern darf man das nicht erwarten, von Musikern schon. Ich bin sicher, dass diese Ehrlichkeit dazu führt, dass Leute echte Fans einer Gruppe werden.

„Ich wundere mich, dass wir überlebt haben.“

Shirley Manson, Garbage

Warum waren die 90er in dieser Hinsicht mutiger?

Dem Musikbusiness ging es besser. Die CD-Verkäufe waren hoch, keiner musste um seinen Job fürchten, die Verträge waren gut, die Konditionen exzellent. Es herrschte keine ängstliche Stimmung. Stattdessen erfreute man sich an den vielen Möglichkeiten, die sich ergaben. Ich hatte vor Garbage schon in anderen Bands gespielt, aber mir war klar, dass mit dem Beginn dieses abenteuerlichen Kapitels eine andere Zeitrechnung beginnen würde, in der ich mich noch mal ganz neu ausprobieren kann. Mir war bewusst, dass ich durch meine große Fresse zur wandelnden Zielscheibe werden würde. Und dass es mit dieser Band auch ein Scheitern geben wird. Aber es kümmerte mich nicht.

Interessant ist, dass euer erster großer Rückschlag im Jahr 2001 erfolgte: Die 90er waren vorbei, und das Radio spielte eure damals aktuelle Single “Androgyny” nicht mehr.

Das war ein großer Schock, wir wurden total auf dem falschen Fuß erwischt. Davor war das alles kein Problem gewesen. Wir wussten für einen Moment lang nicht, wie es weiter gehen sollte.

Einverstanden, wenn man euch damit eindeutig in den 90ern verortet?

Na ja, auf der einen Seite haben wir ja auch danach noch Platten gemacht, die nicht wie das Recycling einer Dekade klingen. Aber klar, so wie die Beatles immer für die 60er stehen und die Pet Shop Boys für die 80er, sind wir halt Kinder der 90er. Das geht auch in Ordnung, weil ich mich mit der Haltung dieses Jahrzehnts weiterhin gut identifizieren kann.

Die da wäre?

Dinge, die viele Jahre unter den Teppich gekehrt worden sind, wurden erstmals angesprochen – und zwar nicht leise und verschüchtert, sondern laut und schrill. Darunter viele wichtige politische Themen wie die Emanzipation der Frauen oder die Vielfalt der Sexualität.

Was hat sich seitdem geändert?

Die Idee einer Band ist etwas in die Jahre gekommen. In den 90ern war es das Nonplusultra. Heute sagt dir das Management deiner Plattenfirma: “Das ist zu teuer, der logistische und finanzielle Aufwand ist zu groß, probiere es doch bitte alleine.” Abseits des Undergrounds sind Bands eine aussterbende Spezies. Das ist traurig. Denn so sehr ich die alternative Szene liebe: Die meisten Teenager werden zunächst einmal über die Charts erreicht, und wenn sie dort aus Gründen der mangelnden Effizienz keine Bands mehr finden, ist das ein bedenkliches Signal. Es ist lehrreich, sich als Mensch mit Bands zu beschäftigen. Man lernt viel darüber, wie schwer es ist, mit anderen Leuten klarzukommen, sich leidenschaftlich zu streiten und zu vertragen. Der Werdegang einer bekannten Band ist für jeden interessant und inspirierend, oder?

Die Story von Guns N’Roses als Art Volkshochschulkurs über Teambuilding und zwischenmenschliche Kommunikation?

(lacht) Ja, warum denn nicht? Vor allem auch über die Bedeutung von Geduld.

Was ist die Lektion der Geschichte von Garbage?

Dass wir immer noch zusammen sind, ist eigentlich unvorstellbar.

Warum?

Weil wir vor mehr als 20 Jahren unter absolut sonderbaren Umständen zueinander gefunden haben. Wir haben bei der Besetzung von Garbage russisches Roulette gespielt. Die Jungs sind deutlich älter als ich, wir vier verfügten über einen komplett anderen Background. (überlegt) Es ist verrückt, darüber nachzudenken, dass es heute vielleicht noch eine Handvoll anderer Frauen gibt, die meinen Job machen. Warum zähle ich dazu? (lacht schallend) Das ist doch unglaublich, oder? In den 90ern waren es deutlich mehr, übrig geblieben ist kaum jemand.

Stimmt. Wo sind die Sängerinnen von Republica oder den Sneaker Pimps heute?

Viele werden hoffentlich sehr zufrieden sein, vielleicht ein ganz anderes Leben führen. Ich will nicht über andere Künstler urteilen. Ich wundere mich nur darüber, dass wir überlebt haben.

Dafür gibt es heute weibliche Stars, die nach Belieben die Charts dominieren wie Taylor Swift oder Beyoncé.

Ja, eine solche Dominanz gab es damals nicht. Aber ich will dazu etwas anmerken: Die 90er waren auch eine Zeit, in der Frauen gehört wurden, die nicht einem gewissen Schönheitsideal entsprachen. Dazu zähle ich mich ja auch. (lacht)  Auch leisere Stimmen hatten eine Chance. Die von Björk oder Fiona Apple. Wir haben sogar auf die durchgeknallten Frauen gehört, auf Missy Elliott oder Lil’ Kim. Niemand von denen war perfekt, niemand war ein Cheerleader. Heute kommt es mir so vor, als würde man nur noch die vernünftigen und selbstbewussten Stimmen wahrnehmen. Gefragt ist der Typ Klassensprecherin. (überlegt) Taylor Swift ist sehr authentisch, sie hat auch tolle Songs geschrieben. Aber sie ist so schrecklich perfekt! (lacht) Elegant, hübsch, gebildet, smart, kreativ. Das Problem ist, dass ihre Perfektion andere Frauen davon abbringt, es ebenfalls zu versuchen. Und dass es da draußen keine Struktur gibt, die weniger perfekte junge Frauen fördert. Das war in den 90ern anders. Nur darum haben wir es geschafft. Und es wäre großartig, wenn die Rückschau auf unser Debüt dem ein oder anderen die Augen öffnet, um festzustellen: Stimmen wie Garbage fehlen heute, vielleicht sollten wir daran etwas ändern.

Erstes Deutschland-Konzert seit 24 Jahren

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Mike Patton hatte sich zuletzt rar in Europa und Deutschland gemacht: Nachdem er die Tour mit Faith No More 2021 wegen Mental-Health-Problemen absagen musste, blieb der Sänger nach längerer Pause meist in Nord- und Südamerika, wenn er mit einer seiner Bands auf Tour ging. Lediglich mit Supergroup Dead Cross verschlug es ihn zuletzt noch nach England. Am aktivsten ist er seit Reaktivierung 2019 aber sowieso mit seiner Thrash-Supergroup Mr. Bungle. Daher kommt er mit Dave Lombardo, Scott Ian und Co. auch im kommenden Sommer wieder auf Europa-Tour – erstmals seit 24 Jahren.

In Deutschland steht allerdings nur ein Termin am 19. Juni im Berliner Huxley’s an. Support für alle Konzerte, ausgenommen der Kopenhagen-Show, dem Tons of Rock in Norwegen und dem Hellfest, sind die Ipecac-Bands Oxbow und Spotlights. Der Vorverkauf für das Berlin-Konzert läuft bereits. Zuletzt spielten Mr. Bungle 2000 in Karlsruhe.

Im Fokus der Tour steht dann wohl immer noch das 2020 in neuer Besetzung neu eingespielte Demo-Tape “The Raging Wrath Of The Easter Bunny Demo”. In unserer Review dazu hieß es vor drei Jahren: “13 Jahre zuvor spielt die Band ihr erstes Demo ein – und bereits der Titel ‘The Raging Wrath Of The Easter Bunny’ verrät, dass man die Ergüsse der Band nicht zu ernst nehmen sollte. Das auf Spruances Bandmaschine selbst aufgenommene Demo, das folgerichtig bisher nur als Tape erschienen ist, klingt zwar unterirdisch, deutlich wird trotzdem, dass die Musiker im zarten Alter von 15 bis 17 Jahren ganz schön was draufhaben. Klar ist das räudig, aber es ist auch galoppierender Thrash-Metal mit gniedelnd-schrillen Solos und einem Patton, der sich kompetent abmüht. Wäre es besser aufgenommen, es hätte mit den Frühwerken von Kreator, Exodus, Slayer oder Corrosion Of Conformity mithalten können. Wer einen derartigen Rohdiamanten in seiner Diskografie hat, der muss sich nicht dafür entschuldigen, fast dreieinhalb Jahrzehnte später noch mal daran zu schleifen. […] 56 Minuten ganz großes Supergroup-Vergnügen und eine herzlich willkommene Rückkehr.”

 

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Live: Mr. Bungle

16.06. Zürich – X-Tra
19.06. Berlin – Huxley’s
23.06. Luxemburg – Atelier

Die geheime Soße

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Gegenüber dem Metal Hammer erklärte Ghost-Frontmann Tobias Forge, dass die Arbeiten für den Nachfolger des zuletzt veröffentlichten Albums “Impera” bereits laufen und er schon ein paar Songs für die Platte fertiggestellt habe.

Genauer verglich Forge seine Songs und Experimentierfreude mit der Arbeit eines Kochs, der sich verschiedenen Spezialitäten widme und doch die gleiche geheime Soße als eigene Note nutzt: “Bei mir ist jede Platte, jeder neue Zyklus, ein neues Restaurant, aber ich muss mich nicht mit einem leeren Blatt Papier hinsetzen und mir jedes Mal etwas Neues einfallen lassen, denn die geheime Soße ist dieselbe. Wenn es aus meinem Notizbuch kommt, wird es wie Ghost klingen.”

Weiter ließ das Ghost-Mastermind durchblitzen, dass das sechste Studioalbum Zusammenarbeiten mit externen Partner:innen bereithalten wird, darunter etwa Peter Svensson, der ehemalige Songwriter und Gitarrist der Cardigans. Auch Klas Åhlund, der bereits an der letzten Produktion beteiligt war, wird seinen Teil zur neuen Platte beitragen. “Was sie alle gemeinsam haben, ist, dass sie alle aus dem Rockbereich kommen. […] Das sind Freunde von mir, und wir kommen sehr gut miteinander aus”, so Forge. Außerdem sehe er das Potenzial, dass der Input von Außen seine Ideen in neue Richtungen lenken könnte: “Das öffnet plötzlich meinen Kopf. Es wird mehrdimensional. Ich denke, es ist besser, wenn ich jemanden im Raum habe, dem ich vertraue. Dadurch kann ich besser schreiben, weil ich herausgefordert werde.”

Zuletzt verkündeten Ghost, dass Papa Emeritus IV – der bisher letzte amtierende Kardinal des Ghost-Universums – abdankt. Anders als es üblich ist, wenn ein Geistlicher sich am Ende eines Ghost-Zyklus verabschiedet, hielt Forge es hier schlicht. Des Weiteren kündigte die Band an, dass es einen Konzertfilm geben würde, für den sie das Publikum als Statist:innen genutzt hatten.

Davor hatten Ghost eine Coverversion des Shakespeares-Sister-Klassikers “Stay” geteilt, der als Abspann zum neuen Teil der “Insidious”-Filmreihe läuft. Ferner veröffentlichten sie im Mai die Cover-EP “Phantomime”. Das aktuelle Studioalbum “Impera” war im März 2022 erschienen.

Tiefer über Provokation und Coversongs haben wir im Interview mit Tobias Forge gesprochen. (V+)

Fünf Termine in Deutschland

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Das letzte Mal, das Knocked Loose in Deutschland auf Tour waren, ist noch gar nicht so lange her. Vier Termine gab es im August, die von VISIONS präsentiert wurden. Kaum ein halbes Jahr später kommt die Metalcore-Band aus Kentucky nun wieder nach Deutschland, die Termine für ihre Europatour 2024 wurden bereits Freitag angekündigt.

 

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Beginn der Tour ist Mitte Februar in Paris, zu Ende des Monats stehen dann gleich fünf Deutschland-Shows in Frankfurt, Köln, Hamburg, Berlin und Leipzig an. Tickets dafür sind seit heute Mittag um 12 Uhr zu haben, vorbestellen kann man sie auf der Webseite der Band.

Zuletzt hatten Knocked Loose im Juni die Doppelsingle “Deep In The Willow” und “Everything Is Quiet Now” veröffentlicht, zwei Jahre zuvor war mit “A Tear In The Fabric Of Life” eine EP erschienen. Das jüngste Album der Band “A Different Shade Of Blue” liegt bereits viereinhalb Jahre zurück und erschien im Sommer 2019.

Live: Knocked Loose

25.02. Frankfurt/Main – Batschkapp
26.02. Köln – Live Music Hall
27.02. Hamburg – Große Freiheit 36
28.02. Berlin – Huxleys
29.02. Leipzig – Conne Island

Debütroman zu gewinnen!

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“Mittelmaß und Mittelstrahl” nennt sich der vor wenigen Wochen erschienene Roman, der sich unter anderem um Einzelgänger:innen und Freundschaften, um Auf- und Ausbrüche, um geniale Pläne und weniger geniale Umsetzungen dreht. Die beiden Handlungsstränge bringen zum einen den frustrierten Lukas, der zunehmend mit seiner schüchternen Blase zu kämpfen hat, mit Linda und Kev auf Umwegen zusammen. Alle drei schleppen ihre eigenen Geschichten mit sich, finden zusammen aber zumindest zeitweise Erleichterung. Zum anderen macht sich der gescheiterte Komponist Klaus mit seiner Hassliebe, der Bäckereifachverkäuferin Frau Hase, auf den Weg nach Porto, um sich der nicht ganz ungefährlichen Vergangenheit Frau Hases zu stellen. Neben dem Showdown in Porto, einer außer Kontrolle geratenen Siedlerparty in einem Dorf in Bayern und einer ambitionierten Kommune in Berlin gibt es in “Mittelmaß und Mittelstrahl” noch mehr zwischen den Zeilen zu entdecken, aber wir wollen nicht spoilern.

Die Musik steht in dem Roman zwar nicht im Vordergrund, taucht aber immer wieder auf: So spielt das Pink-Floyd-Album “The Dark Side Of The Moon” eine wichtige Rolle und das Autoradio mal mehr, mal weniger passende Songs. Der ein oder andere wird außerdem ein nicht gerade unbedeutendes Gebäude der Musikindustrie wiedererkennen – auch wenn dort innerhalb des Romans andere Dinge vor sich gehen.

Seit ziemlich genau 18 Jahren schreibt Matthias Möde als ehemaliger VISIONS-Redakteur sowie aktuell als Autor für VISIONS und MINT über Musik. In den letzten Jahren hat er außerdem an seinem ersten Roman gearbeitet, der nun unter seinem mittlerweile geänderten Familiennamen Matthias Rinke erscheint. VISIONS- und MINT-Autor Christian Wiensgol hatte übrigens auch seine helfenden Finger im Spiel.

“Mittelmaß und Mittelstrahl” ist als Taschenbuch und E-Book erhältlich.

Wir verlosen zwei Taschenbuch-Exemplare!

Zusatzshow in Berlin

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Nachdem die ersten beiden Shows in Berlin von Die Ärzte kommenden Sommer schon ausverkauft sind, legen FarinBelaRod nach und spielen am 25. August ein weiteres Mal auf dem Flughafen Tempelhof. Der Vorverkauf für das Konzert startet am 13. Dezember um 10 Uhr über den Shop der Band. Für alle drei Konzerte sind noch Sozialtickets für 19,90 € (zzgl Versand) erhältlich. Weitere Infos dazu gibt es ebenfalls auf der Bandwebseite.

Wie zuletzt zu “Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!” kündigen Die Ärzte außerdem eine Reissue von “Geräusch” (2003) an. Diese erscheint ausschließlich als Vinyl-Doppelalbum (inklusive Downloadcode) am 22. März 2024. Ab 18. Januar kann die Platte bei der Band vorbestellt werden. Weitere Neuveröffentlichungen auf Vinyl in chronologischer Reihenfolge sind wohl in Arbeit.

Parallel dazu versteigert die Band über Ebay wieder ihre “Goldenen”- und “Platin-Schallplatten”, die ihnen damals zu “Geräusch” verliehen wurden. Die Versteigerung kommt jeweils zu gleichen Teilen “Containerprojekt für obdachlose Frauen in Hamburg” und “Notübernachtung für Frauen – GEBEWO pro / Berlin” zu Gute. Geboten werden kann vom 11. März bis zum 21. März um 20 Uhr.

Bela B schreibt im Newsletter dazu: “Der Winter hat bereits begonnen und trifft wieder ganz besonders hart die Menschen ohne Wohnung. Frauen sind dem Leben auf der Straße noch schutzloser ausgeliefert, darum gehen die Spenden an zwei Projekte, die obdachlosen Frauen Unterkunft und Wärme anbieten können. Grad im Winter kann man wirklich viel tun. Wer gern etwas spenden will (Sachspenden und/oder Geld), findet garantiert auch Organisationen in der persönlichen Nähe, wie die zahlreichen Tafeln e.V. oder Ähnliches.”

Vor ihren drei Konzerten im August sind Die Ärzte schon im Juni bei den Zwillingsfestivals Rock am Ring & Rock im Park als Headliner zu sehen.

Live: Die Ärzte (2024)

07.06.24 – Rock am Ring – Nürburgring
09.06.24 – Rock im Park – Nürnberg

23.08. Berlin – Flughafen Tempelhof (ausverkauft)
24.08. Berlin – Flughafen Tempelhof (ausverkauft)
25.08. Berlin – Flughafen Tempelhof

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