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Shane MacGowan von The Pogues ist tot

Sänger von The Pogues

Shane MacGowan ist tot
Shane MacGowan, der Sänger der Irish-Punk-Ikonen The Pogues, ist heute Morgen im Alter von 65 Jahren gestorben. Er wurde seit Juni wegen einer Enzephalitis behandelt.
The Pogues on stage at The Olympia Ballroom 19/12/1986. 1286-536 (Part of the Independent Newspapers Ireland/NLI Collection). (Photo by Independent News And Media/Getty Images)
The Pogues on stage at The Olympia Ballroom 19/12/1986. 1286-536 (Part of the Independent Newspapers Ireland/NLI Collection). (Photo by Independent News And Media/Getty Images)

Shane MacGowans Ehefrau Victoria Mary Clarke hatte Fans schon seit längerem immer wieder über den Gesundheitszustand des ehemaligen The Pogues-Frontmanns auf dem Laufenden gehalten. Vor rund einer Stunde verkündete sie, dass MacGowan zu „Jesus und Maria und seiner schönen Mutter Therese gegangen“ sei. „Ich bin über alle Maßen gesegnet, ihn getroffen zu haben und ihn geliebt zu haben und von ihm so unendlich und bedingungslos geliebt worden zu sein. […] Rave on in the garden all wet with rain that you loved so much. Du hast mir die Welt bedeutet“, schrieb Clarke weiter. In den letzten Jahren hatte McGowan, der bis zu seinem Entzug 2016 auch für seinen mitunter extremen Alkohol- und Drogenkonsum bekannt war, immer wieder mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und beendete erst kürzlich einen langen Krankenhausaufenthalt, nachdem bei ihm im Dezember Enzephalitis diagnostiziert wurde.

 

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MacGowan wurde 1957 als Sohn irischer Einwanderer im englischen Kent geboren, wuchs aber ab seinem 6. Lebensjahr in Irland auf. In der Öffentlichkeit wurde er erstmals 1976 bei einem Konzert von The Clash wahrgenommen, bei dem sein Ohrläppchen verletzt wurde. Ein Fotograf machte ein Foto von ihm, das ihn blutüberströmt zeigte und mit der Schlagzeile „Kannibalismus beim Clash-Gig“ erschien. Kurz darauf schloss er sich der Punkband The Nipple Erectors (The Nips) an, mit denen er allerdings nur ein Album veröffentlichte.

1982 ließ er bei der Gründung von den bald stilprägenden The Pogues diese Punk-Wurzeln bereits wieder hinter sich, um auf traditionelle irische Musik zurückzugreifen. Viele seiner Lieder sind daher vom irischen Nationalismus, der irischen Geschichte, den Erfahrungen der irischen Diaspora, vor allem als Einwanderer in Großbritannien bzw. London beeinflusst. Der Name der Band ist auf die Anglisierung des irisch-gälischen „póg mo thóin“, was so viel wie „küss meinen Arsch“ bedeutet, zurückzuführen.

Mit dem politisch und poetisch gefärbten Folk-Punk von The Pogues und vor allem der Hit-Single „Fairytale Of New York“ (1987) mit Kirsty MacColl erlangte das bekennende ehemalige IRA-Mitglied in den 1980er und frühen 1990er Jahren internationale Bekanntheit und nahm fünf Alben auf, darunter „Hell’s Ditch“ (1990), das von Joe Strummer produziert wurde. MacGowan verließ die Band 1991 aufgrund seiner anhaltenden Alkoholprobleme. Im Anschluss machte er mit seinem Soloprojekt Shane MacGowan & The Popes weiter und brachte etwa den Song „The Woman’s Got Me Drinking“ mit seinem langjährigen Freund Johnny Depp heraus.

The Pogues veröffentlichten derweil ohne ihn zwei weitere Alben, bevor sie sich Ende 2001 – in dem Jahr als Sinéad O’Connor MacGowan bei der Polizei in London wegen Drogenbesitzes anzeigte, um ihn vom Heroin wegzubringen – neu formierten und wieder regelmäßig tourten. 2014 löste sich die Band schließlich final auf. „Wir hatten uns einfach ein bisschen satt. Wir sind Freunde, solange wir nicht zusammen auf Tour gehen. Ich bin schon verdammt viel getourt. Ich habe genug davon“, erklärte MacGowan dazu ein Jahr später. Ihre letzten Konzerte in Deutschland spielten The Pogues im August 2012.

Im Jahr 2001 schrieb MacGowan zusammen mit Partnerin Victoria Mary Clarke seine Autobiografie „A Drink with Shane MacGowan“. 2021 erschien noch eine Biografie über ihn mit dem Titel „A Furious Devotion: The Authorised Story of Shane Macgowan“.

Erst vor einer Woche widmete Josh Homme bei einem Auftritt mit Queens Of The Stone Age in Irland dem Pogues-Sänger den Song „I Sat By The Ocean“. „Er ist ein verdammter Poet. Jeder sollte wunderbar über Shane MacGowan denken“, sagte er dem Publikum in der Mitte seines Auftritts. „Wenn wir, die Dichter, nicht mehr da sind, bleibt nur noch ein Haufen Scheiße übrig. Ich glaube, das hat mal ein Dichter gesagt.“ Auch der ebenfalls irische Sänger Grian Chatten von Fontaines D.C. verabschiedete sich mit den Worten „Mach’s gut, North Star. Ich werde dich immer lieben“ bei der Musik-Ikone.

 

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The Pogues bestätigten später den Tod ihres ehemaligen Frontmanns am 30. November um 4 Uhr morgens im Kreise seiner Familie. Weitere Details sollen in Kürze veröffentlicht werden, die Band bittet bis dahin um „Ruhe in dieser sehr traurigen Zeit“.

 

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