Expressiver Grunge, Alternative-Rock und Post-Punk – so klingen HotWax. Das Dreiergespann bestehend aus Tallulah Sim-Savage, Lola Sam und Alfie Sayers konnte sich im Vereinigten Königreich bereits einen Namen machen, nun kündigen sie mit der neuen Single “Phone Machine” und dem dazugehörigen Video ihre neue EP “Invite Me Kindly” an.
Neben Themen wie Schuldgefühle, Liebe, Klimawandel und Weiblichkeit, beleuchtet die Band in der neuen EP unter anderem die Akzeptanz gegenüber dem Schmerz, der von einer anderen Person verursacht wurde, so Sängerin Tallulah: “Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Menge Phrasen in meinem Kopf gespeichert hatte, die ich unbedingt in meine Texte einbauen wollte. Auf der EP geht es um Themen wie Akzeptanz gegenüber Menschen, die einen zuvor verletzt haben, darum, seine Zweifel loszulassen und sich frei zu fühlen.”
Zuvor hatten HotWax bereits im August die Single “Drop” veröffentlicht. Wer die Band in diesem Jahr noch in Deutschland live sehen möchte, hat unter anderem am 21. und 23. September auf dem Reeperbahnfestival die Chance dazu. Die “Invite Me Kindly”-EP erscheint am 18. Oktober und kann noch vorbestellt werden.
Vom 16. bis 18. August findet das Highfield Festival im nächsten Jahr wieder in Großpösna in der Nähe von Leipzig statt. Mit der ersten Bandwelle kündigen die Veranstalter:innen nun gleich vier Headliner und 16 weitere Acts an.
An der Spitze des Line-ups steht Peter Fox, der in diesem Jahr sein zweites Album “Love Songs” nach 14-jähriger Solopause veröffentlicht hat. Im Sommer war er zudem selbst auf Tour unterwegs und spielte auch unter anderem beim Hurricane und Taubertal Festival. Neben Peter Fox tritt auch die Indie-Pop-Band Provinz am Festivalfreitag als Headliner auf.
Am Samstag empfängt das Highfield Festival neben Rapper Cro auch die Polit-Punks Rise Against, die zuletzt 2021 ihr Album “Nowhere Generation”, sowie letztes Jahr die ergänzende EP “Nowhere Generation II” veröffentlicht haben.
Während das Festival die Headliner für den Sonntag bislang noch geheim hält, kündigen sie jedoch gleich 16 weitere Acts an: unter anderem The Kooks, Bosse und Montreal, ebenso wie die Donots und Fjørt, werden im nächsten Jahr am Störmthaler See auftreten.
Tickets sind in der aktuellen Preisstufe noch bis zum 21. September ab 159 Euro über die Festivalwebseite erhältlich. Zuletzt veröffentlichten die Veranstalter:innen das Aftermovie zur diesjährigen Festivalausgabe.
Am Freitag wurde Sum 41-Sänger Deryck Whibley mit einer schweren Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Via Instagram klärte seine Frau Ari über seinen Zustand auf: “[…] Das Schlimmste ist, dass sein Herz sehr belastet ist und man uns sagt, dass die Möglichkeit eines Herzversagens besteht.” Am selben Tag hatte das Ehepaar geplant, ihren achten Hochzeitstag zu feiern.
“Es ist natürlich nicht das erste Mal, dass wir uns in einer solchen Situation befinden, aber es bringt viele schwierige Erinnerungen zurück, ihn in einem Krankenhausbett zu sehen, angeschlossen an Drähte und Infusionen”, schrieb sie weiter.
Schon in der Vergangenheit hatte Deryck Whibley mit seiner Gesundheit zu kämpfen. 2014 war er wegen von Leber- und Nierenschäden aufgrund von langjährigem Alkoholmissbrauch eingeliefert worden. Laut seinen behandelnden Ärzt:innen hätte sein Konsum tödlich geendet, hätte er nicht aufgehört zu trinken.
Später schrieb Ari Whibley, dass der Sänger sich inzwischen wieder zu Hause befindet. Seine Mutter, die gelernte Krankenschwester ist, und sie selbst kümmern sich derzeit um ihn.
Am 19. August 2019 trat Marilyn Manson, alias Brian Warner, in Gilford, New Hampshire auf, das Konzert wurde von einem Kamerateam begleitet, das sich plötzlich als Zielscheibe für Mansons Eskapaden sah. An einem Punkt des Konzerts spuckte Manson die Kamera an, wenig später holte er erneut aus und schnäuzte sich die Nase in Richtung der Kamerafrau. Diese klagte Manson im Anschluss an die Veranstaltung an und betonte in einem Statement, dass sie seit über 30 Jahren in der Branche arbeiten würde, dieser Vorfall jedoch “das widerlichste war, was je ein Mensch getan hat”.
Bereits 2021 versuchte Mansons Anwaltsteam den Fall abzutun und sagte, dass man mit solch einer Attacke rechnen müsste, wenn man mit Manson arbeitet: “Die Auftritte des Angeklagten in den letzten zwanzig Jahren sind dafür bekannt, dass sie schockierende und aufrüttelnde Eskapaden beinhalten, die denen ähneln, die hier stattfanden. Das mutmaßliche Opfer willigte ein, sich dem möglichen Kontakt mit Schweiß, Speichel und Schleim auf engem Raum auszusetzen.”
Am Montag musste sich Manson nun vor Gericht verantworten. Bereits im Juli hatte er einem Vergleich zugestimmt, der vorsieht, dass Manson nur in einem der beiden Anklagepunkte verurteilt wird, während der andere fallen gelassen wird. Infolgedessen wurde Manson wegen leichter Körperverletzung zu einer Geldstrafe von rund 1100 Euro und 20 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.
Das mutmaßliche Opfer äußerte sich erfreut über die Verurteilung: “Mir ist klar, dass es sich hier nicht um eine schwere Straftat handelt, aber ich hatte gehofft, dass der Angeklagte eine Strafe erhält, die ihn zweimal nachdenken lässt, bevor er so etwas noch einmal tut.”
Manson hatte zuletzt im Mai erste Anzeichen auf ein Comeback gemacht, seitdem hat sich der Schockrocker allerdings wieder bedeckt gehalten. Gegen Manson stehen noch zahlreiche weitere Anklagen im Raum: 2021 hatte Hollywood-Schauspielerin Evan Rachel Wood Manson des körperlichen, sexuellen und psychischen Missbrauch beschuldigt, unter anderem Wes Borland und Wolf-Alice-Frontfrau Ellie Roswell haben sich diesen Anschuldigungen angeschlossen. Schauspielerin Esmé Bianco verklagte Manson ebenfalls wegen mutmaßlichem Missbrauch, Anfang des Jahres wurde zuletzt eine Klage wegen sexuellem Missbrauch Minderjähriger gegen Manson eingereicht.
Nach etlichen Teasern und einer kryptischen Werbeaktion kündigen Blink-182 ihr zehntes Studioalbum “One More Time…” an. Es ist die erste Platte mit Rückkehrer Tom DeLonge seit “Neighborhoods” (2011). Eine zweite Single nach dem im Oktober 2022 veröffentlichten “Edging” gibt es erst ab Donnerstag zu hören, dafür teilten die Pop-Punk-Größen einen Album-Trailer mit Interview-Schnipseln, Archiv-Material, Live-Mitschnitten der aktuellen Welttournee und ein paar neuen Songausschnitten mit Emo-Grundtenor.
Im vierminütigen Clip geht das wiedervereinte Trio, bestehend aus DeLonge, Mark Hoppus und Travis Barker, auf die Geschichte der Band und vor allem auf ihre Reunion mit DeLonge ein, bei dem vor allem Hoppus’ Krebserkrankung eine Rolle spielte. Die “Heilung der Band” steht laut Hoppus wohl im thematischen Vordergrund der Platte.
“One More Time…” erscheint am 20. Oktober über Sony Music und kann im Bandshop weiterhin in verschiedenen Versionen vorbestellt werden. Cover und Tracklist machten Blink-182 noch nicht öffentlich.
Vorgruppen für legendäre Szenebands haben es meist schwer, Gehör zu finden. Denn die mitgealterten Fans müssen, je nach Alter der besagten Band, entweder wegen ihres Jobs oder wegen ihres Nachwuchses am nächsten Morgen früh raus. Deswegen haben sie tendenziell wenig Lust, länger als nötig in Clubs abzuhängen, selbst wenn sie so adrett wie der Bahnhof Pauli sind. Heute ist der Opener immerhin für einen knöchelhohen Wortwitz gut: Vor Sparta kommt Kater. Reimt sich zwar, ist aber nicht wirklich gut.
Sparta-Bassist Matt Miller (Foto: Michelle Jekel)
Zumindest musikalisch macht das Bremer Trio wenig falsch macht und bedient sich, ähnlich wie Sparta, am 90er-Jahre-Alternative und Grunge bedient und denkt ihn ein, zwei Schritte weiter. Allerdings versaut der Bassist mit seiner übertriebenen Breite-Beine-Performance ein ansonsten solides Set, das außerdem ziemlich merkwürdig endet. Denn die Male, die man eine Vorband sich hat verbeugen und das Publikum beklatschen sehen, kann man vermutlich zurecht an einer Hand abzählen.
Frontmann Jim Ward spielte auch bei At The Drive-In (Foto: Michelle Jekel)
Als Sparta kurz vor neun die Bühne betreten, hat sich das doch recht lückenhaft aufgestellte Publikum verdichtet, aber nicht so, dass es unangenehm wäre. Es tummeln sich erwartbar einige dünn behaarte Hinterköpfe, verhältnismäßig wenig Frauen, eine ordentliche Zahl Karohemden und selbstverständlich auch Bandshirts aus der gleichen Ära, aus der auch das Trio um Ex-At The Drive-In-Gitarrist Jim Ward stammt.
(Foto: Michelle Jekel)
Während Bassist Matt Miller der Band seit 2001 treu geblieben ist, müssen Sparta derzeit ohne festen Schlagzeuger und vor allem ohne zweiten Gitarristen auskommen. Das wäre kein Problem, wenn heute eine reguläre Show der Band aus El Paso stattfinden würde. Allerdings spielen Ward, Miller und Tourschlagzeuger Neil Hennessy heute das Debütalbum “Wiretap Scars” in Gänze. Damals waren Sparta noch ein Quartett, und trotzdem schafft es Ward, die fehlende Leadgitarre mit viel Verve und Präzision auszugleichen.
(Foto: Michelle Jekel)
Zuerst wirkt es komisch, dass die Band ohne Ansage auf die Bühne kommt und auch sonst stumm bleibt, abgesehen von Wards Bitte, doch endlich die Nebelmaschine auszuschalten. Stattdessen spielt das Trio sein Debüt vom Opener und Überhit “Cut Your Ribbon” bis zu “Assemble The Empire” durch, ohne sich eine Verschnaufpause zu gönnen. Fast könnte man meinen, Ward und Co. hätten eher wenig Bock auf die Show und würden für das vereinzelt hart, meist aber eher sachte kopfnickende Publikum Dienst nach Vorschrift leisten.
(Foto: Michelle Jekel)
Zum Glück widerlegt Ward diese These, prompt nachdem die letzten Töne von “Wiretap Scars” ausgeklungen sind. Mit einem Grinsen und sichtlich erleichtert ruft er “Danke Hamburg, geht es euch gut?” in die Menge. “Wir haben uns vor ungefähr 47 Shows dazu entscheiden, die Platte von Anfang bis Ende zu spielen, ohne ein Wort zu sagen, damit ihr eure eigenen Erfahrungen und eure Erinnerungen nacherleben könnt.”
(Foto: Michelle Jekel)
Pünktlich zur überschaubaren Zugabe, zwei Songs vom Nachfolger “Porcelain”, einer vom 2006er Album “Threes” und auch zwei von Sparta 2.0, “Empty Houses” und “Miracle” von “Trust The River”, ist der Knoten also geplatzt und jegliche mögliche Verwirrung beseitigt. Schlecht wäre die Show auch mit einem komplett stummen Ward nicht gewesen. Aber es ist am Ende doch gut zu wissen, dass Sparta immer noch Bock haben, auf der Bühne zu stehen. Oder wie Ward selbst am Ende des Sets sagt: “So weit ich mein Leben und die Welt kontrollieren kann, kommen Matt und ich deutlich schneller wieder zurück.”
“Are you in the mood for us to murder one of the best songs ever?”, fragt Rick Astley, ehe er am vergangenen Wochenende auf dem Radio 2 in the Park anfängt, das unverkennbare Riff von Foo Fighters‘ “Everlong” zu spielen – sehr zur Freude des Publikums.
Die Cover-Version auf dem Festival im englischen Leicester ist gar nicht einmal so verwunderlich – vielmehr ist es eine passende Ergänzung zu einem gemeinsamen Auftritt der Alternative-Rock-Größen mit dem Popstar: 2017 hatten die Foo Fighters bei ihrer Headliner-Show auf dem Supersonic Festival im japanischen Tokio zusammen mit Astley dessen größten Hit “Never Gonna Give You Up” gespielt sowie eine Astley-adaptierte Version von Nirvanas “Smells Like Teen Spirit”.
Bei Astleys diesjährigen Auftritt mögen die Tanz- und Gesangs-Einlagen seiner beiden Backgroundsängerinnen vielleicht etwas ungewohnt auf Fans des Originals wirken – die gesamte Band scheint sich aber während des Songs bestens zu amüsieren. Ob Astley das “Hell yeah”, das er sich am Ende wünscht, vom Publikum bekommt, kann man nicht hören, aber dafür bekommt er einen ausgiebigen Applaus.
Kürzlich war Dave Grohl zusammen mit der All-Star-Coverband Chevy Metal im kalifornischen Simi Valley aufgetreten, um selber einige Songs seiner Lieblingsbands zu spielen. Die Foo Fighters waren erst im Juni exklusiv für eine Show zum diesjährigen Rock Am Ring sowie Rock im Park nach Deutschland gekommen und touren nun weiter in den USA. Bevor es dann für sie nach Australien geht, machen sie noch Halt beim Formel-1-Event in Abu Dhabi.
Was Shrimps und Affen gemeinsam haben? Nicht sehr viel. Aber die Viagra Boys verstehen es, beide humoristisch miteinander harmonieren zu lassen. So finden die Krebstiere für das Video zu “Troglodyte” ihren Weg zurück auf die Bildfläche, bestellt und bewaffnet. Doch damit nicht genug, sie rücken sogar die Geschichte der Menschheit in ein anderes Licht: “Vergesst mexikanische Außerirdische, wir haben schockierende Beweise, die Charles Darwins Evolutionstheorie infrage stellen”, schreiben die schwedischen Post-Punks auf Instagram.
Während in vergangenen Werken der Band noch Drogen-Exzesse und deren Entkommen den Fokus bildeten, sind die Themen inzwischen schwerwiegenderer: Waffengewalt, Völkermorde, Kriege und Evolution. Die Frage danach, wann der Mensch eigentlich zum Menschen wurde, rückt in den Mittelpunkt. So auch in “Troglodyte”, der bereits 2022 als Teil des dritten Albums “Cave World” erschien, doch jetzt mit einem starken, humoristischen Clay-Animation-Video zeigt, wie gut Affen und Shrimps zusammenpassen können. In diesem Kontext verriet uns Frontmann Sebastian Murphy damals bei im Interview: “Ich habe versucht, sie zu töten, aber die Fans wollen sie nicht gehen lassen. Sie sind Sklaven der Shrimps!”
Das Setting rund um die Band wirkt wie eine Hommage an Stanley Kubricks “2001: Odyssee im Weltraum” von 1968 und eine Mischung aus dem Video zu “The Bad Touch” der Bloodhound Gang, während der Protagonist einen idealen, frustrierten und wissenschaftsleugnenden Stereotyp darstellt. Ganz nach Vorlage des Songtextes: “He says he don’t believe in science/ He thinks that all the news is fake/ And late at night he sits on his computer/ And writes about the things he hates.”
Liam Gallagher antwortet auf Twitter/X einem Fan und entgegnet, dass er gerade sein kommendes Album fertiggestellt habe. Besagter Fan hatte von Gallagher eigentlich nur eine Tourankündigung gefordert.
Bereits 2021 hatte Gallagher verkündet, zwei Alben fertiggestellt zu haben. “Eines davon ist etwas verrückter geworden und das andere klingt etwas klassischer”, kommentierte er damals. “Jetzt warten wir erst mal ab, welche der beiden Platten wir veröffentlichen wollen.” Sein aktuelles Studioalbum “C’mon You Know” veröffentlichte die Britpop-Ikone dann im Mai 2022.
Liam Gallagher bestätigte zum 30-jährigen Jubiläum des Oasis-Debüts “Definitely Maybe” (1994) eine Reissue des Albums, die bislang unveröffentlichte Songs enthalten soll: “In den Archiven von Sony haben wir Bänder gefunden, die auf diese Sitzungen zurückgehen”, sagte er der italienischen Zeitung Corriere Della Sera gegenüber. “Wir dachten, sie seien verloren gegangen, aber sie waren falsch beschriftet”, fügte er hinzu. “Es sind wunderbare Versionen dieser Lieder, einige davon akustisch.”
Eine Reunion mit seinem Bruder Noel hatte er dabei ausgeschlossen. Dafür kündigte er kurze Zeit später an, dass er eine Tour zu dem legendären Album spielen werde: “Da es 30 Jahre her ist, dass [‘Definitely Maybe’] veröffentlicht wurde, werde ich nächstes Jahr das Album von Anfang bis Ende in seiner ursprünglichen Reihenfolge an einigen biblischen Orten spielen”, schrieb er auf Twitter/X.
Oasis hatten sich 2009 aufgelöst. Sowohl Liam als auch Noel Gallagher sind seitdem als Solokünstler aktiv. Noel veröffentlichte im Juni mit seinen High Flying Birds das Album “Council Skies”. Obwohl vor einigen Monaten durch eine Aussage von Gitarrist Paul “Bonehead” Arthurs (Liam Gallagher, Ex-Oasis) erneut Gerüchte über eine Reunion der Brüder aufgekommen waren, hatte auch Noel diese im Nachhinein ausgeschlossen.