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    Peter Fox
    Love Songs

    VÖ: 26.05.2023 | Label: Warner
    Text:
    7 / 12
    Peter Fox - Love Songs

    Peter Fox ist vom impulsiven Primaten zum eleganten Romantiker herangereift, die gelassenere Mentalität des aktuellen Seeed-Albums „Bam Bam“ nimmt er gleich mit. Mit „Love Songs“ geht der Stadtaffe halbtags wieder in den Käfig.

    Mit seinem Debütalbum „Stadtaffe“ hatte sich Peter Fox 2008 neben seiner etablierten Dancehall-Band Seeed auch als Solo-Künstler einen Namen gemacht. Romantik ist nichts, was ihm dabei fremd gewesen wäre: „Haus Am See“, „Der Letzte Tag“ und „Ich Steine, Du Steine“ standen alle mit ihrem eigenen Charme für Liebe und Zuneigung, nur hört man auf „Love Songs“ nun einen glatteren und nicht mehr so saloppen Peter Fox.

    Mit „Ein Auge blau“ liefert Fox Gründe, die einem die alltäglichen Kämpfe (mit einem selbst) bescheren: die Monotonie des Familienlebens, das man irgendwie am Laufen hält – weil man muss. „Tuff Cookie“ ist die neue tanzbare Form einer Liebeserklärung, in ähnlicher Form wie „Der Letzte Tag“ auf „Stadtaffe“. „Celebration“ beleuchtet in idyllischer Form das Thema des Einklangs mit sich selbst – ein hervorragendes Beispiel, wie ein poppiger und minimalistischer Song mit etwa vier Minuten Länge wider Erwarten elegant durch Höhen und Tiefen führen kann. Rechnet man erst mit einfachem Lounge-Charakter, beruhigen der erst noch unterschwellige Chor und der Auftritt des Hamburger Singer/Songwriters Benji Asare auf kontrastreiche Weise umso mehr, um schließlich in der namensgebenden ausgelassenen Stimmung zu enden.

    Auch „Vergessen wie“ zeigt, wie man einen Song mit einem anfangs simplen elektronischen Beat mit einer kurzen Kunstpause und animierenden Bongos etwas progressiver gestalten kann. „Gegengift“ liefert instrumental und lyrisch den Antrieb, aus der Melancholie auszubrechen. Der Überraschungsfaktor ist für „Toscana Fanboys“ reserviert, bei dessen ersten Melodien auf der Gitarre viele Deutsche direkt den nächsten Flug buchen werden.

    Fox‘ Musik war – besonders für den Mainstream-Rap-Bereich – ziemlich familienfreundlich; die teils leicht prollige Attitüde hat er nun aber abgelegt. Plumpe Zeilen wie „Ich bin komplett renoviert, Bräute haben was zu glotzen“ oder „Trink aus der Pulle Isogetränke/ Strulle in die Ente, ganz souverän“ finden sich auf der ersten Single, dem feministischen „Zukunft Pink“, sonst nicht mehr. Peter Fox hat den Fuchsschwanz an seiner Auto-Antenne abgenommen. Es ist okay, 15 Jahre nach dem letzten Album subtil die verschiedenen Formen von Liebe zu präsentieren; ein bisschen mehr Entfaltung hätte man sich dennoch gewünscht.

    Das steckt drin: Fettes Brot, Max Herre, Seeed

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    Stadtaffe

    VÖ: 26.09.2008