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    Sparta
    Porcelain

    VÖ: 12.07.2004 | Label: Dreamworks/Universal
    Text: Armin Linder
    Sparta - Porcelain

    Sparta lösen sich endgültig aus dem übermächtigen Schatten von At The Drive-In. Und ergründen mit „Porcelain“ die Tiefe der eigenen Seele.

    Leicht hat man es mit einer solchen Vergangenheit sicherlich nicht. Bekanntlich waren drei Viertel von Sparta einst bei At The Drive-In aktiv, die sich ausgerechnet nach dem Meilenstein „Relationship Of Command“ aufgelöst haben. Und die abtrünnigen Cedric Bixler und Omar Rodriguez haben mit ihrer neuen Band The Mars Volta mal eben das Album des Jahres 2003 vorgelegt. Natürlich bringt all das Sparta unter Zugzwang. Erst recht, weil ihr Debüt „Wiretap Scars“ bei aller Klasse dem unvermeidlichen Vergleich mit At The Drive-In und The Mars Volta nicht stand hält. Mit „Porcelain“ nimmt Jim Ward aber endlich als Frontmann Gestalt an. Der einstige Gitarrero und Zweitbrüller hat sein Timbre gefunden, dem nichts ferner liegen könnte als Geschrei. Hardcore kommt auf „Porcelain“ ohnehin höchstens am Rande vor. Das Tempo ist gedrosselt, die Eckpunkte markieren Pink Floyd, Prog-Rock und die eigene Vergangenheit. Eben nicht die als Musiker, sondern die als Menschen. „Guns Of Memorial Park“ schwelgt zu fernen Chören in alten Bildern, „Hiss The Villain“ schließt ein Bündnis für die Ewigkeit, und „La Cerca“ gesteht die Fehler aus der Jugend ein. Verblasste und wieder auflebende Erinnerungen ziehen sich wie ein roter Faden durch „Porcelain“. Zum Teil ist das natürlich autobiographisch, weitgehend aber kreieren Sparta auch eine Atmosphäre, wie sie jeder nachvollziehen kann. Eine, die wehmütig werden lässt und die eigene Existenz in Frage stellt. „From Now To Never“ unternimmt eine achteinhalbminütige Reise ins Nirgendwo, und auch „Tensioning“ bedeutet Verzweiflung, das Ende der individuellen Welt. „The bliss of beginning replaced with an end“, steht da mitten im Raum, wie ein sehnsüchtiger Wunsch. Sparta strecken die Waffen. „Porcelain“ verzichtet auf unnötige Härte, der Kopf soll nicht moshen, sondern arbeiten. Und einen von hier wegbringen, an Orte, die man kennt, an die man sich aber nicht mehr erinnern wollte. Ein unglaublich aufwühlendes Album.

    weitere Platten

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