0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Start Blog Seite 526

Gerüchte dementiert

0

“Zu eurer Information: die Gerüchte im Internet sind nicht wahr, ich bin nicht den Foos beigetreten”, mit diesem kurzen Text in seiner Instagram-Story distanziert sich Matt Cameron von den Gerüchten, dass er die Nachfolge von Taylor Hawkins antreten wird. Vergangene Woche hatte das britische Boulevardblatt The Sun in einem vermeintlichen Insider-Bericht behauptet, dass sowohl Cameron, als auch der ehemalige Angels And Airwaves-Schlagzeuger Adam “Atom” Willard, die Foo Fighters in diesem Sommer am Schlagzeug unterstützen werden.

Cameron ist seit 1998 Schlagzeuger von Pearl Jam, spielte in den vergangenen Jahren jedoch auch unter anderem als Teil von Queens Of The Stone Age. Willard spielte wiederum zuletzt mit Against Me! und als Live-Drummer für Laura Jane Grace. Darüber hinaus war er bereits Schlagzeuger zahlreicher weiterer Bands, unter anderem bei Danko Jones, The Offspring oder Social Distortion.

Willard und die Foo Fighters selbst haben sich bisher nicht zu den Gerüchten geäußert. Wer die Nachfolge von Taylor Hawkins antreten wird, bleibt demnach weiterhin unklar, Gewissheit dürfte es spätestens ab dem 24. Mai geben, wenn die Band um Dave Grohl ihren ersten Auftritt im Rahmen ihrer US-Tour spielen wird.

Vor gut einem Jahr, am 25. März 2022, wurde Hawkins leblos in seinem Hotelzimmer im kolumbianischen Bogotá gefunden. Die Band hatte daraufhin alle anstehenden Konzerte abgesagt, Ende des Jahres jedoch verkündet, dass sie ihre Karriere auch ohne Hawkins weiterführen wollen und schon wenig später erste Festivalauftritte bestätigt. Fans in Deutschland haben bei den Zwillingsfestivals Rock Am Ring und Rock Im Park die Chance, die Band bei ihren einzigen Auftritt in Europa in diesem Jahr zu erleben.

Einzelshow in Düsseldorf

0

Ganz so üppig wie die Shows seines Bruders Liam (zuletzt mit zwei riesigen Open-Air-Konzerten auf dem Knebwort-Gelände) fallen Noel Gallaghers Konzerte und Touren in der Regel nicht aus. Dennoch: Mit seiner Begleitband, den High Flying Birds, geht das ehemalige Oasis-Mitglied Ende des Jahres auf Tour und spielt eine exklusive Show in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle, wo er neben Konzerten in Wiesbaden, Berlin, München und Hamburg auch schon bei seiner bislang letzten Tour in Deutschland 2018 gastierte. Der Vorverkauf für die exklusive Einzelshow am 6. November startet am 29. März um 10 Uhr exklusiv über Eventim.

Dann hat Noel Gallagher auch schon sein viertes Soloalbum  “Council Skies” mit dabei, das am 2. Juni via Sour Mash erscheint. Dass die Platte trotz seines Hanges, sicher eher von Oasis-Hymnen zu entfernen, doch wieder etwas nostalgischer für Fans der ewigen Britpop-Ikonen ausgefallenen ist, bewiesen bereits die Singles “Easy Now” und “Dead To The World”. Etwas experimenteller hingegen klingt die dritte Singleauskopplung “Pretty Boy”, die zuletzt auch nochmal einen spacigen Remix von The Cure-Chef Robert Smith erhielt.

Der Robert-Smith-Remix ist allerdings nicht Teil der regulären Version von “Council Skies”, sondern nur auf der Deluxe-Edition zu hören, die B-Seiten, Instrumentalversionen, Remixe (unter anderem auch von den Pet Shop Boys) sowie drei Songs einer Radio-Session von 2021 enthält. Fans können das neue Album sowie die Deluxe-Version auf CD, LP und Kassette vorbestellen.

Live: Noel Gallagher’s High Flying Birds

06.11.2023 Düsseldorf – Mitsubishi Electric Halle

Nur der Holzweg führt zum Ziel

0

Muff Potter haben ihre neue Single “Beachbar” veröffentlicht. Der Online-Release erfolgt gleichzeitig mit der physischen Veröffentlichung. Der Song ist Teil einer gemeinsamen Split-Seven-Inch mit Hot Water Music. Es ist nicht die erste Zusammenarbeit der beiden Bands. Neben zahlreichen gemeinsamen Touren und Konzerten veröffentlichten die Punkbands 2003 und 2007 bereits zwei gemeinsame Splits unter dem Bandnamen Hot Potter Music.

In dem Song kritisieren Muff Potter um Frontmann Thorsten Nagelschmidt erneut die Schnelllebigkeit und den vermeintlichen Arbeitswahn der Gesellschaft, wenn auch ein wenig subtiler als zum Beispiel noch in “Hammerschläge, Hinterköpfe”. Das wird in Zeilen wie “Trostlos und nevös/ jagen die Rudel an mir vorbei” oder “Ich feier’ meine Laster/ nur der Holzweg führt zum Ziel” deutlich. Außerdem will der Protagonist im Song aus einer scheinbaren Spirale der Alltäglichkeit ausbrechen: “Ich habe einen Body/ und den möchte ich jetzt spüren”.

Im dazugehörigen Musikvideo gibt es anfangs zwei Erzählstränge. So begleitet der Zuschauende einen Mann mit einem Instrumentenkoffer auf einem Gang durch die Stadt, es gibt unter anderem einen Stopp an einem Kiosk. Dazwischen sind immer wieder Performance-Bilder der Band in einem vermeintlich leeren Club zu sehen. Später tritt der Protagonist auf die Bühne, holt eine Lap-Steel-Gitarre aus seinem Koffer und beginnt mit der Band zu spielen. Nach einem Schnitt spielen sie dann gemeinsam auch vor Publikum. Die Hauptrolle in dem Clip spielt Swans-Gitarrist Kristof Hahn, der bereits auf einigen Songs des aktuellen Albums zu hören ist.

Der Song stammt aus den Sessions zu ihrem aktuellen Album “Bei aller Liebe” aus dem August 2022. Auch der auf der Split enthaltene Hot-Water-Music-Song “Drawn” ist ein Outtake aus ihrem Anfang des Jahres veröffentlichten Album “Feel The Void”.

Im April sind Muff Potter erneut auf Tour. Tickets gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen. Die Split kann weiterhin im Bandshop bestellt werden.

VISIONS empfiehlt:
Muff Potter

13.04. Magdeburg – Factory
14.04. Rostock – Peter-Weiss-Haus
15.04. Kiel – Die Pumpe
19.04. Leer – Zollhaus
20.04. Bochum – Bahnhof Langendreer
21.04. Osnabrück – Rosenhof
22.04. Hannover – Faust
26.04. Stuttgart – Im Wizemann
27.04. Heidelberg – Kulturhaus Karlstorbahnhof
28.04. Marburg – KFZ
29.04. Dresden – Tante Ju

Zurück zu den Wurzeln

0

Ein paar Monate dauert es noch, bis das neue Album “Council Skies” von Noel Gallagher’s High Flying Birds am 2. Juni in die Läden kommt. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, haut der ältere der Gallagher-Brüder aber regelmäßig neue Tracks und Remixes raus. Gerade frisch erschienen: “Dead To The World”.

Nach “Easy Now” und “Pretty Boy” liefert “Dead To The World” damit einen weiteren Vorgeschmack auf “Council Skies” und markiert Gallaghers melancholische Reise zurück zu den eigenen Wurzeln und der alles bestimmenden Frage: Was kann Musik einem geben und wie kann sie einen verändern? Entsprechend verwundert es auch nicht, dass sowohl das Album-Artwork als auch das Musikvideo zu “Dead To The World” Orte visualisieren, die prägend für Gallaghers Leben und Karriere waren.

Arrangiert wurde das Album von Cellistin und High-Flying-Birds-Mitglied Rosie Denvers, die unter anderem seit 2008 die Streicher-Parts auf sämtlichen Alben von Adele übernommen hat. Ebenfalls beteiligt waren Gitarrist Johnny Marr und Paul Stacey.

Dass Gallagher dabei eine Vorliebe für die Zusammenarbeit mit anderen Künstler:innen hat, macht bereits der Albumtitel deutlich: Namentliche Inspiration hat er sich von keinem geringeren als Pete Mckee geholt. Der britische Maler, der bereits in der Vergangenheit mehrere Poster für Oasis gestaltet und mit Musikgrößen wie Pulp und den Arctic Monkeys zusammengearbeitet hat.

Vor zwei Jahren hatte Gallagher noch die Compilation “Back The Way We Came: Vol 1. (2011-2021)” veröffentlicht und die zehnjährige Bandgeschichte damit auf ein umfangreiches Best-of-Album gepackt. Die neue Platte kann bereits vorbestellt werden.

Mit dem Kopf durch die Wand

0

“If it’s really bad/ Tell me where you are/ So I don’t come back”, singen Superbloom in ihrer dynamischen neuen Single “Head First”. Diese reiht sich stilistisch in die bisherigen Veröffentlichungen der Band aus Brooklyn ein, die mit ihrem 90s-Grunge mit Pop-Punk-Einflüssen bereits auf ihrem Debütalbum “Pollen” überzeugen konnte. Auf diesem wurden noch zahlreiche Vergleiche zu Nirvanas “Nevermind” gezogen, von denen sie sich mit diesem ersten Vorgeschmack auf die neue Platte etwas emanzipieren.

Mit der Single-Veröffentlichung kündigen Superbloom ebenfalls ihre neue EP “Life’s A Blur” an, die am 8. Juni via Thirty Something erscheint. Sie kann in zahlreichen verschiedenen, limitierten Vinyl-Varianten direkt beim Label vorbestellt werden.

Superbloom – “Life’s A Blur”

superbloom_life's-a-blur

01. “Intro”
02. “Pig”
03. “Think Things Over”
04. “Falling Up”
05. “What’s God?”
06. “Head First”
07. “Life’s A Blur”
08. “Daisy”
09. “Paradise”
10. “Tiny Bodyguard”
11. “Outro”

Riffreiche Ernte

0

Der heißt Dave Lombardo, ist bekannt von Slayer, Dead Cross, Fantômas und zahlreichen anderen Bandprojekten und fügt seinem Portfolio mit “Harvest” einen weiteren heftigen Eintrag bei. In den rund drei Minuten der Empire State Bastard-Debütsingle geht es so wild zu, dass das Online-Magazin The PRP von Grindcore spricht – jenseits von Genre-Zuschreibungen haben die “Harvest”-Songwriter und engen Freunde Simon Neil und Mike Vennart wohl lediglich Spaß an riffreicher und wechselhafter Musik im Sinn.

Was der ehemalige Oceansize-Frontmann Vennart seit 2015 auf seinen Soloalben ausleben kann, hat man in der Form bei Biffy Clyro zuletzt auf deren ersten drei Platten gehört, also vor der Majorlabel-Phase seit “Puzzle” (2007), und speziell von Neil auf dem letzten Oceansize-Album “Self Preserved While The Bodies Float Up” (2010), wo er im Song “It’s My Tail And I’ll Chase It If I Want To” gastierte.

Laut Credits hat im Studio auch der ehemalige Oceansize-Gitarrist Steve Durose (jetzt bei Amplifier) bei “Harvest” assistiert, allerdings nur beim Editing. Live werden Empire State Bastard zu drei Vierteln aus den Leuten bestehen, die den Song und aller Wahrscheinlichkeit nach auch ein ganzes Album eingespielt haben: Vennart, Neil und Lombardo. Am Bass hilft Naomi Macleod (Ex-Bitch Falcon, The Howl & The Hum) aus. Vennarts Instagram-Account zufolge versteht sich die Livebesetzung beim Einkaufen zwischen den Proben prächtig, während Macleod stolz ihr Verstärker-Setup für die anstehenden Shows präsentiert.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Mike Vennart (@mikevennart)

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von naomimac. (@naomimac)

Empire State Bastard feiern ihr Livedebüt in zwei Tagen in Glasgow. Auf zwei weitere (bereits ausverkaufte) Clubshows folgen im späten Frühjahr und über den Sommer Auftritte bei Festivals in England, Frankreich und Norwegen. Ob auch Shows im deutschsprachigen Raum geplant sind, ist noch nicht bekannt.

Vor wenigen Tagen hatten Empire State Bastard, die laut Neil seit mindestens 2020 bestehen, “Harvest” angeteasert. Von Biffy Clyro, bei denen Vennart live die zweite Gitarre spielt, war 2021 das Album “The Myth Of The Happily Ever After” erschienen. Vennart hatte zuletzt die Ambient-EP “Backseat Hards” veröffentlicht, während Lombardo erst vor zwei Wochen sein Solodebüt “Rites Of Percussion” für den kommenden Mai angekündigt hatte.

Die Alben der Woche

0

Platte der Woche:

Depeche Mode – “Memento Mori”

Depeche Mode (Foto: Anton Corbijn)
Depeche Mode (Foto: Anton Corbijn

Dass der Tod das zentrale Thema im neuen Depeche Mode-Album darstellt, ist nach dem plötzlichen Tod von Andy Fletcher kaum verwunderlich. Dabei war er es sogar, der das Thema erstmalig aufbrachte. Dave Gahan und Martin Gore arbeiten die Thematik nun mit einem Bombast an Metaphern auf und präsentieren das beste Depeche-Mode-Album seit fast zwei Jahrzehnten. Musikalisch kehren sie zum Synthiepop zurück, der die Band einst ausgemacht hat und distanzieren sich wieder von den letzten Elektroblues-Ausflügen.

zur Review


Fall Out Boy – “So Much (For) Stardust “

Back to the roots: Fall Out Boy kehren auf ihrem achten Album nicht nur zu ihrem alten Label Fueled By Ramen zurück, sondern auch zum Alternative Rock. Diesen spicken sie mit einer Menge theatralischen Streichern und nervösen Klaviermelodien, die ihre Affinität zu orchestrale Melodien enthüllen -allerdings zu keinem Zeitpunkt überladen wirkt.

zur Review


August Burns Red – “Death Below”

Entgegen einiger Genre-Kollegen halten August Burns Red die Stellung und bleiben eine der zuverlässigen Konstanten im Metalcore. Auf “Death Below” toben sie sich dynamisch aus, geben sich angriffslustig, setzen auch mal auf die Unterstützung von unter anderem Underoath-Sänger Spence Chamberlain und präsentieren sich allgemein von ihrer düsteren Seite.

zur Review


Codefendants – “This Is Crime Wave”

Fat Mike präsentiert seine neueste Spielwiese: Das genreübergreifende Projekt Codefendants arbeitet nicht nur mit der fünfteiligen Videoserie, die sich mit Drogenmissbrauch in den USA befasst, sondern fährt auch musikalisch groß auf: Zwischen Punk, Reggae und New-Wave, konnten Fat Mike, Sam King und Julio Francisco auch den Rap-Legende The D.O.C. in “Last Ones” für seinen ersten musikalischen Beitrag seit knapp zwei Jahrzehnten verpflichten.


Bouncing Souls – “Ten Stories High”

Punk der alten Schule: Bouncing Souls huldigen ihren Wurzeln und beweisen, dass man das Tempo auch als Skatepunk-Veteranen noch ordentlich anziehen und dem Ganzen einen optimistischen Grundton verpassen kann. Frei nach dem Motto: Es wird zwar nicht mehr so wie früher, aber am Ende doch vielleicht ein Stückchen besser.

zur Review


Liturgy – “93696”

Das sechste Album von Liturgy ist ein musikgewordener Urknall, der nicht nur inhaltlich die ganz großen Geschütze auffährt: Zwischen Glitch-Effekten und dissonanten Gitarren geht es um nicht weniger als um Liebe, Erlösung und Ravenna Hunt-Hendrix ganz persönliche Interpretation vom Himmel.

zur Review


Crystal Glass – “I’Melting”

Feinsten Dreampop im Indie-Gewand liefern Crystal Glass mit ihrem Debüt: Mal tanzbar, mal melancholisch werden dabei die großen Schmerzensthemen des Lebens besungen. Entspannung pur? Defintiv! Allerdings wird diese auch mal gekonnt mit der Fuzz-Gitarre durchbrochen.

zur Review


Purling Hiss – “Drag On Girard”

Ohne zu zögern holen Purling Hiss auf ihrem Album zwar alles raus, was die Gitarre zwischen ihren Saiten zu bieten hat, verlieren sich am Ende aber in der Verzerrung dieses Gitarrensounds. Herrliches weißes Rauschen aus Indierock, Psychedelic, Classic Rock, Grunge und Punk.

zur Review


Doppelschlag

0

John Coffey meinen es ernst: drei Wochen nach ihrem Comeback gibt es mit “Sing And Hope It’s Out Of Tune” und “The Revenue Was Sick!” gleich zwei neue Songs hören. Die stammen wie das bereits veröffentlichte “Steam Waltz” wohl aus ihrem kommenden vierten Album, das zwar schon formal angekündigt wurde, aber bislang weder Releasedatum noch Cover oder Tracklist hat.

Nachdem die erste Single “Steam Waltz” mit räudigem Post-Hardcore und Hardrock-Kante an vorherige Veröffentlichungen von John Coffey anknüpfte, zeigen sich die Niederländer auf den nächsten beiden Tracks nochmal von gleich zwei neuen Seiten. “Sing And Hope It’s Out Of Tune” gleicht einer einzigen Steigerung im Midtempo und empfiehlt sich als Opener für die bevorstehende Mega-Show in Amsterdam. Ungewöhnlich schleppend beginnt der nur zweiminütige Track, erst nach gut einer Minute setzen die Drums ein und gipfelt in einem Schrei-Wettbewerb zwischen Sänger David Achter de Molen und Gitarrist Christoffer Erik Borgaard Van Teijlingen.

In “The Revenue Was Sick!” wiederum impfen John Coffey ausufernden Post-Grunge mit Hardcore, wie es Achter de Molen schon bei seinem Seitenprojekt Beachdog versuchte, mit seiner Hauptband aber nun wesentlich organischer wirkt. Beide Songs werden mit einem grob zusammenhängen Video aus Story und Band-Performance verarztet.

Erst letzte Woche haben John Coffey ihre erste Reihe Comeback-Shows beendet, die ausnahmslos in kleinen niederländischen Kneipen stattfanden – und natürlich komplett ausverkauft waren. Daher steht bereits das nächste Konzert in dezent größerer Location fest: Am 16. Dezember spielen John Coffey in der Amsterdamer Konzerthalle AFAS Live mit einer Kapazität von 6000 Gästen. Ausverkauft wäre es die größte Headline-Show der Band überhaupt. Tickets für das Konzert in Amsterdam gibt es über Ticketmaster.

2016 legten John Coffey eine Bandpause auf unbestimmte Zeit ein. Zuletzt erschien ihr Album “Great News” 2015.

Rock’n’Roll Star

An jenem verregneten Londoner April-Morgen ist die Fußballwelt von Liam Gallagher noch in Ordnung. Gut einen Monat später wird Real Madrid seiner Lieblingsmannschaft binnen weniger Minuten den Garaus machen und ins Finale der Champions League einziehen. Nach dem 1:0-Sieg im Viertelfinal-Hinspiel gegen Villareal, am Vorabend des Gesprächs, ist Man City jedoch noch hoffnungsvoll im Rennen. Eine gewisse Mannschaft aus der Bundesliga ebenfalls. “Bayern München als Gegner wäre natürlich super”, ist Gallagher sofort am Ball. “Auf keinen Fall gegen ein englisches Team. Nicht weil wir Schiss hätten, aber man kennt das einfach alles. Von daher wären die Bayern fantastisch. Wobei Manchester dann konzentrierter sein müsste, am Anfang haben sie echt beschissen gespielt. Aber ich will mich nicht beschweren. Wenn ich heute an die Zeit denke, als Man City in der dritten Liga war, das war nicht schön, kann ich dir sagen. Wir standen angefressen auf den Rängen und haben gesungen: We’re not really here!”

Manchester City und die Gallaghers, anno 2022 wohl eines der letzten Themen, bei dem unter den zerstrittenen Brüdern Einigkeit herrscht, auch wenn darüber, ebenso wie über alles andere, nicht mehr miteinander gesprochen wird. Liam schmückt heute bei Konzerten einen der Gitarren-Amps mit einer Vereinsflagge oder einem Wimpel. Noel fährt das etwas größere Besteck auf und flaggt traditionell mehrere Quadratmeter Hellblau-Weiß im Backstage-Bereich der jeweiligen Venue. Dass man dieser Leidenschaft gemeinsam frönte, ist mittlerweile unglaubliche 13 Jahre her. Am 28. August 2009 gehen die beiden sich vor einem Auftritt beim Rock-en-Seine-Festival in Paris dermaßen an die Gurgel, dass nichts mehr ging, Noel die Band schließlich verlässt, der fast überfällige Schlusspunkt einer langen Kette von Zwistigkeiten unter den Brüdern. Ein gutes halbes Jahr später hebt Liam bereits Beady Eye, seine neue Band, aus der Taufe, aus heutiger Sicht ein fast vergessenes Zwischenspiel.

“Als Band haben wir nicht die Credits bekommen, die wir verdient hätten. Vielleicht war das alles noch zu früh. Oasis waren gerade auseinander, im Prinzip waren Beady Eye ja nichts anderes als Oasis ohne Noel, das passte vielen nicht. Aber was blieb uns anderes übrig? Man klopft sich den Staub von der Jacke und macht weiter”, erzählt Gallagher und klingt dabei alles andere als verzagt. “Wir hatten das Glück, weiter durchziehen zu können. Wenn ich darauf zurückblicke, denke ich, dass da echt ein paar gute Songs dabei waren.” Und was war das eigentlich für ein Bandname, etwaige Ähnlichkeiten mit dem eines bekanntermaßen einflussreichen Ensemble waren wohl kein Zufall, oder? Liam muss lachen. “Natürlich nicht, den Namen haben wir ausgesucht, damit wir im Plattenladen in einem Fach mit den Beatles stehen. Mit den Beatles und den Bee Gees!”

Die Fab Four, das andere große Konsensding, auf das wir später noch einmal zurückkommen. Das Thema der Stunde ist natürlich, mal abgesehen von Manchester City, die bevorstehende Veröffentlichung von “C’mon You Know”, Liams neuem Soloalbum. Nach “As You Were” (2017) und “Why Me? Why Not”. (2019) bereits das dritte innerhalb von fünf Jahren, ein mehr als solider Rhythmus, frei von jedwedem Ballast rund um das sagenumwobene dritte Werk ist Gallagher ohnehin, macht jedoch Einschränkungen, was die Verantwortung angeht. “Wenn ich das allein mache, würde ich mich gar nicht mehr aus dem Haus trauen, aber ich arbeite ja mit Andrew und Simon zusammen, der Druck ist also nicht auf mehrere Leute verteilt. Ich empfinde das auch nicht als Belastung. Wenn du 20 bist, ist das vielleicht etwas anderes, gerade wenn es darum geht, ein erstes Zeichen zu setzen. Aber von meiner Warte aus: Hey, wenn die Leute es nicht gut finden, mache ich eben das nächste Album, vielleicht gefällt ihnen das besser. Noch mal probieren, so einfach ist das, weißt du, was ich meine?” Also keine Nervosität spürbar? “Nein, echt nicht. Ich meine, hey, es ist nur Musik. Die Leute sollen es hören und dann entscheiden, ob sie mit an Bord sind, aber nervös macht mich das garantiert nicht. Wenn sie es mögen, ist das toll. Und wenn es nicht ihre Tasse Tee ist, dann ist das auch völlig ok, weißt du, was ich meine? Hier geht es nicht um Leben und Tod, wir machen halt das, was wir so machen – wir bringen eine weitere Platte raus, das ist es. Nobody got killed. Wir haben ein paar Sachen ausprobiert, die geklappt haben. Wenn das nicht funktioniert hätte, dann wären wir wieder zu dem zurückgekehrt, was wir immer gemacht haben. Aber es ging auf, von daher: Fockin’ great, man.”

Ein entspannter Typ

Gallagher 2022, das ist so ein bisschen das Beste aus allen Gallagher-Welten. Natürlich ist es zum einen, so muss man es wohl nennen, “Liam being Liam”, der Mann kann und will nicht aus seiner Haut. Warum auch? Das Tempo seiner Antworten variiert, mal lässt er es ein wenig langsam angehen, sinniert etwas, um dann doch einen raus­zuhauen. Ein anderes Mal kommen seine Reaktionen spontan, rausgeratterte Telegramme aus dem Innern, kompakt und explizit. Die F-Wort-Quote ungebrochen hoch, sein “fucking” im Mancunian-Stil eher mit o als mit u geschrieben, häufiger ist da nur noch die unvermeidliche “Do you know what I mean”-Floskel, gefühlt am Ende jedes dritten Satzes. Neun von zehn Malen ist sie rhetorisch gemeint, aber das eine Mal braucht Liam dann doch die Zustimmung seines Gegenübers, dass man auch ja weiß, was er hier genau meint. “I was angry for too long”, singt Gallagher in einem Song, tatsächlich ein Indiz für eine gewisse Altersmilde?

Um kein F-Word verlegen: Liam Gallagher (Foto: Greg Williams)

Liam holt tief Luft und weit aus. “Das kann durchaus sein, wobei die Leute immer ein bestimmtes Bild von mir haben. Natürlich habe ich in der Vergangenheit ein paar unschöne Sachen angestellt, irgendwelche Auseinandersetzungen und Kämpfe, aber das ist nur ein kleiner Teil von mir. Wenn man mich angeht, dann platzt mir schon mal der Kragen. Im Großen und Ganzen bin ich aber ein entspannter Typ, das klingt vielleicht komisch aus meinem Munde, aber es ist die Wahrheit. Ein Aspekt ist natürlich, dass ich nicht mehr so oft um die Häuser ziehe. Früher war ich andauernd in irgendwelchen Bars und Pubs, die voll von irgendwelchen Schwachköpfen waren. Da ergibt ein Wort schnell das andere. Heute denke ich, leck mich am Arsch, ich bleib zu Hause. Ich bin mir meines Umfeldes eher bewusst als früher. Wir entwickeln und verändern uns ständig, das ist ein langer Prozess. Wenn ich auf mich als 20-Jährigen zurückschaue, ist mein erster Gedanke, wie sehr ich mich verändert habe. Einen Moment später sage ich mir: Ich höre immer noch die gleiche Musik, ich rauche die gleichen Zigaretten und trinke das gleiche Bier, also kann ich eigentlich nicht so völlig anders sein. Aber es sind dennoch viele kleine Sachen, die heute anders laufen.”

“Hier geht es nicht um Leben und Tod … wir machen halt das, was wir so machen.”

Anders laufen die Dinge auch für Gallagher im Frühjahr 2020. In Sachen Konzerte haben er und seine Band noch Glück im Unglück, sie befinden sich auf dem letzten Stück der Tour zum “Why Me? Why Not.”-Album, lediglich eine Handvoll Shows muss abgesagt werden. Dann heißt es Stubenarrest in Highgate, Liam (fast) allein zuhause. Gallaghers Bewegungsradius ist dabei noch ein wenig mehr eingeschränkt als zuletzt. Seine Gelenke zeigen immense Verschleißerscheinungen, Arthritis hat sich seines Knochenbaus bemächtigt. Sogar von einer künstlichen Hüfte war bereits die Rede, die sonst traditionellen Jogging-Runden sind zumindest vorerst Geschichte. Das Anwesen im Norden Londons jedenfalls bietet einiges an lauschigen Plätzchen zum Erholen, Gallagher nutzt sie zu Zeiten des Lockdowns ausgiebig.

“Ich habe mich morgens auf der Terrasse in den Schaukelstuhl gesetzt oder in den Sitzsack geworfen und das Gezwitscher der Vögel genossen. Das war alles doppelt so laut wie sonst, weil die Flugzeuge nicht flogen. Eine fucking Sinfonie, großartig. Natürlich war und ist die Pandemie eine Riesentragödie, so unfassbare viele Menschen sind an Corona gestorben. Gleichzeitig hat so ein Phänomen aber auch eine derartige Kraft. Wenn man sich überlegt, dass sich der ganze Planet in dieser Zeit um eine Sache drehte. Vielleicht brauchte die Erde so etwas wie eine Atempause. Die ganze Nummer mit dem Versuchslabor, das kann mir keiner erzählen. Guck’ dir an, wie wir die Natur zurichten, der Klimawandel und das alles. Vielleicht war das ihre Art, darauf zu reagieren. Für mich ist das okay. Das ist so wie mit dem Glastonbury-Festival. Alle paar Jahre muss der Acker sich erholen, nachdem die ganzen Horden ihn so übel zugerichtet haben. Aber hey, das ist am Ende auch nur meine kleine Vorstellung von allem, wenn ich so abends im Dunkeln sitze und stoned bin.”

Die Sache mit den Beatles

Im Dunkeln sitzen und einen durchziehen – im Prinzip der perfekte Moment, sich mal wieder der ewigen Lieblingsband zuzuwenden, den Beatles, und damit “Get Back” zum Beispiel, jener hochgelobten Studio-Dokumentation von Peter Jackson, die jüngst in aller Munde war. Aber Liam Gallagher fährt auch da seinen eigenen Kurs, wie er äußerst bildhaft anschaulich macht. Geguckt hat er sie nämlich noch nicht, und dafür gibt es ganz konkrete Gründe. “Alle sagen, Alter, das musst du sehen. Ich sage dann: Fuck off, ich gucke es mir an, wann ich will, auf meine Art. Macht ihr doch, was wollt. Ich habe ein bisschen Angst davor. Ich habe es hier liegen, aber ich zögere noch. Warum? Weil ich weiß, dass es fuckin’ amazing ist, nach allem, was ich darüber gehört habe. Als würde man mit ihnen zusammen in einem Raum sein, irre. Genau deswegen habe ich ja so einen Schiss. Das ist ein bisschen so wie früher, als du noch ein Kind warst. Du hast von deinem Naschkram nur noch einen Teil übrig. Wenn du das auch noch isst, dann ist alles vorbei. So ähnlich geht es mir mit ‘Get Back’. Wenn ich damit erst mal anfange, dann kann ich nicht aufhören, und dann ist es fast schon wieder vorbei.”

Gibt es denn irgendeinen Plan, ein Timing? Das Teil muss doch irgendwann geguckt werden, daran führt kein Weg vorbei. “Wenn ich mir das vorknöpfe, muss ich absolut fokussiert sein. Im Moment ist zu viel los mit dem neuen Album und den Interviews und dem ganzen Kram. Wenn ich wieder mehr Zeit für mich habe, vielleicht auch erst, wenn die Tour vorbei ist, werde ich mich hinsetzen und es ganz in Ruhe anschauen. Ich muss da voll konzentriert sein.” Hat sich seine Haltung gegenüber den Fab Four eigentlich jemals geändert, gab es Phasen, in denen sie möglicherweise weniger hoch in seiner Gunst standen? Gallagher reagiert auf diesen Gedankengang, als würde man in Zungen reden. “Absolut nicht. Niemals. Ich habe sie immer geliebt, daran hat sich nie etwas geändert. Ich höre sie vielleicht nicht mehr ganz so oft wie zu jener Zeit, als ich sie entdeckte. Das war, als würde ich eine ganz neue Welt entdecken, eine ganz neue Dimension. Da konnte alles andere sich einfach verziehen, weißt du? Die ganze Armada der Legenden, Beatles, Hendrix, Stones, The Who, die Small Faces, Pink Floyd, der Wahnsinn. Die Beatles sind Teil meiner DNA. Und die Sex Pistols nicht zu vergessen, ich liebe sie. Keiner kommt an sie ran. Steve Jones ist eine Legende, ein Tier. Die Beatles und die Sex Pistols, besser geht es nicht, diese Power. Ohne sie wäre alles anders gelaufen.”

Irgendwann jedoch ist auch der Schaukelstuhl fast durchgesessen, der Sitzsack platt, der Kreativprozess, der Beginn dessen, was jetzt mit “C’mon You Know” auf Albumlänge vorliegt, geschieht fast von allein. Andrew Wyatt, mit dem Gallagher schon auf den ersten beiden Soloalben zusammengearbeitet hat, mailt ein paar Songs durch, “Oh Sweet Children” macht den Anfang. Gallagher fügt in seinem Heimstudio den Gesang hinzu, schickt den Track zurück, so geht es einige Mal hin und her, und schon sind sechs Stücke zusammengekommen. Oscar-Preisträger Wyatt, der in der Vergangenheit neben Gallagher mit so unterschiedlichen Größen wie Lady Gaga, Bruno Mars und Mark Ronson zusammengearbeitet hat, fliegt schließlich aus den USA nach London, vor Ort schrauben sie weiter am neuen Material. Gallagher beschreibt diesen Prozess als “ganz easy”. “Everything’s Electric”, der erste Vorbote der neuen Platte, entstand in Zusammenarbeit mit Dave Grohl, Produzent Greg Kurstin ist dabei nicht einmal das entscheidende Verbindungsstück. Die Foo Fighters und Oasis einst, Liam solo heute, da ist eine Menge gegenseitige Bewunderung im Spiel. “Ich liebe die Foo Fighters, sie haben fantastische Songs. Was ich an ihnen immer respektiert habe, ist ihre ganze Haltung zum Touren. Wenn Bands so riesig werden, sind sie manchmal nur noch alle paar Jahre unterwegs. Die Foo Fighters touren ständig, sie hängen sich dermaßen rein, da gab es nie ein Nachlassen. Davor habe ich echte Hochachtung. Filme, Serien, Alben produzieren, das musst du alles erstmal bringen, und dann noch so fantastisches Zeug. Massiver Respekt von meiner Seite.”

Der Song selbst wird zwischen zwei Pints auf den Weg gebracht, und das ist nicht mal metaphorisch gemeint. “Ich war abends im Pub, da rief Dave mich an und meinte, Liam, Greg und ich sind gerade im Studio und haben einen Song, der könnte was für dich sein. Purer Rock’n’Roll, das gefiel mir, also sagte ich: ‘Fuck it, ich sing das Ding und wir packen ihn mit auf die Platte.'” Natürlich kommt das Gespräch auch auf Taylor Hawkins, zu dem Gallagher regelmäßigen Kontakt pflegte. “Eine riesige Tragödie. Wir waren jetzt nicht die engsten Freunde, aber haben schon ziemlich oft telefoniert. Eine Woche vor seinem Tod waren wir noch zusammen auf Facetime, es ging um gemeinsame Gigs, da gab es ein paar Ideen. Seine Familie und seine Freunde, sein direktes Umfeld, muss am Boden zerstört sein. God bless his soul.”

Eine Art Schock-Zustand

So fulminant und doch unverkennbar Gallagher-artig “Everything’s Electric” daherkommt, so divers ist eine Vielzahl der Stücke auf dem neuen Album geraten. Die bereits angesprochene Beatles-DNA wird wohl immer ein Teil des Materials beider Gallaghers sein. Wo Noel sich zuletzt jedoch in trippigen Soundscapes verstieg, hat sein jüngerer Bruder jetzt, so scheint es, seine Mitte gefunden. Da gibt es Gospel-Chöre im Stile der Rolling Stones, Club-Beats und Electro-Versatz, einiges an ungewöhnlichen Nebenschauplätzen, ohne jedoch vom Weg abzukommen. “Nicht die superexperimentelle Platte”, so Gallagher über diese Momentaufnahme seiner Evolution. “Aber da sind schon ein paar ungewöhnliche Sachen drauf, die ich normalerweise nicht machen würde.” Spricht es und schränkt es sogleich ein wenig ein, inklu­sive kleiner Spitze Richtung Bruderherz. “Ich bin jetzt echt nicht der Typ, der da in die Details geht und sich über alle möglichen Produktionseinzelheiten auslässt. Das war ja das Schöne daran, in einer Band zu sein. Früher hat Noel diesen ganzen Kram übernommen.”

Überhaupt Noel – der dürfte sich in diesen Tagen mit Blick auf das ganz große Ding des Sommers wohl so seine Gedanken machen. Über ein Vierteljahrhundert nach den legendären Oasis-Konzerten vor mehr als einer Viertelmillion Fans kehrt Liam Gallagher Anfang Juni an die Stätte des größten Triumphs zurück: nach Knebworth. So ganz begriffen hat er es selbst noch nicht, einiges vorgenommen hat er sich dennoch bereits, auch im Rückblick auf so manchen Fehler von damals. “Dieses Mal werde ich besser vorbereitet sein. Wir waren auf Tour, es wurde viel gesoffen. Ich hatte den Tag zuvor getrunken, ich habe auf der Bühne getrunken. Wenn ich mir das heute anschaue, denke ich, dass wir spielerisch nicht so optimal draufwaren, vieles ist ein bisschen neben der Spur. Heute bin ich reifer, das wird mega.”

Dass Gallagher hier so ein wenig nach dem Pfeifen im Walde klingt, kommt nicht von ungefähr. Probleme damit, dies einzugestehen, hat er kaum. “Ehrlich gesagt bin ich immer noch in einer Art Schock-Zustand. Dass die Leute da solchen Bock drauf haben, hatte ich nicht so krass erwartet. Dann ging der Vorverkauf los und ich dachte: Boah, was ist hier los? Für den Moment habe ich das gedanklich erstmal nach hinten gepackt. Wenn wir mit den Proben beginnen, wird sich das nochmal anders für mich gestalten, das kann ich dir sagen. Ich kann es kaum erwarten. Done it before, do it again. Die Leute verlangen danach, das wird fantastisch, do you know what I mean?” In der Tat wissen wir wohl, was Liam meint. Und Noel, was mag in ihm vorgehen? “Ich denke, ihn dürfte das nerven, dass ich das durchziehe, aber das würde er nie zugeben. Er fährt heute ja eh die Schiene, dass er keine großen Gigs mehr spielen will. Wie sein Kumpel Paul Weller, da wird dann in der Guildhall gespielt und das abgefeiert. Hey, wir sind hart arbeitende Musiker. Fuck off, mate, am Arsch. Viel Spaß mit deiner Show vor 300 Leuten. Ich spiele lieber in Knebworth.”

“Ich höre immer noch die gleiche Musik, ich rauche die gleichen Zigaretten und trinke das gleiche Bier.”

Im Anschluss auch wieder in Deutschland, woran ihm dem Vernehmen nach besonders gelegen ist. “Ich weiß, da gab es mal den einen oder anderen Zwischenfall, München damals war sicherlich eine unschöne Sache, aber wenn man voll ist, kommt man mal aus der Spur. Das liegt lange zurück, belassen wir es dabei. Ich bin sehr gern bei euch, das ist alles immer sehr entspannt.” Spricht’s und klingt fast so, als könnte er stehenden Fußes aufbrechen. Tatsächlich macht sich langsam Ungeduld breit, seit November vergangenen Jahres ist die Platte fertig. Es muss jetzt losgehen. Es kribbelt bei Gallagher. Sein Abschied am Ende des Gesprächs, mal wieder, Liam, wie er leibt und lebt, man weiß ja, was gemeint ist:”Peace and love and all that shit. I’ll see you down the road.”

VISIONS ON INSTAGRAM

ABONNIERE UNSEREN NEWSLETTER

[newsletter2go form_type=subscribe]