Elf Jahre ist es her, dass das Rock-Trio um Beth Ditto mit “A Joyful Noise” ein Album veröffentlicht hat, nun kündigen Gossip ihr viertes Album “Real Power” an und veröffentlichen auch direkt eine erste Single samt Video.
“Crazy Again” heißt diese erste Auskopplung und behandelt einmal mehr die Liebe in Electro-Pop-Ästhetik. Das Video gibt sich ähnlich skurril, wie es der Titel verspricht: Nachdem Frontfrau Beth Ditto beim Toilettengang begleitet wird, scheint sie einen neuen Karrierezweig als Wetterfrau einschlagen zu wollen.
Gossip hatten sich 2016 aufgelöst, 2012 war ihr bislang letztes Album “A Joyful Noise” erschienen. Für ihr neues Album haben sich Gossip mit Starproduzent Rick Rubin zusammengesetzt, der bereits “Music For Men” produziert hat. Gegenüber dem NME beschreibt die Band die Zusammenarbeit als “wahres Geschenk”. “Real Power” erscheint am 22. März 2024 via Columbia und kann bereits vorbestellt werden.
Gossip – “Real Power”
01. “Act of God”
02. “Real Power”
03. “Don’t Be Afraid”
04. “Crazy Again”
05. “Edge of the Sun”
06. “Give It Up for Love”
07. “Turn the Card”
08. “Tell Me Something”
09. “Light It Up”
10. “Tough”
11. “Peace and Quiet”
Erst im Juni hatten Bdrmm ihr aktuelles Album veröffentlicht, nun gibt es schon neue Musik zu hören: Mitte November bereits veröffentlicht die Band die düstere neue Single “Mud”. Neben dem Release auf Streamingplattformen, kündigt die Band aus Hull zudem an, den Song auch als Seven-Inch zu veröffentlichen. Auf dessen B-Seite erwartet die Hörer:innen dann auch noch ein Remix von “Be Careful” – der Song war ursprünglich bereits auf dem neuesten Album der Band, “I Don’t Know”, erschienen. Die limitierte Vinyl kann über das Mogwai-Label Rock Action bestellt werden.
Neben dem Singlerelease kündigt die Band außerdem eine umfassende Europatour im Februar und März 2024 an. Während einige der Konzerte bislang noch ohne Venues bekannt gegeben wurden, steht in Deutschland der Plan schon komplett: In Leipzig, Berlin und Dortmund werden Bdrmm Mitte Februar spielen. Tickets gibt es ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Die australische Surf-Rock-Band gibt es zwar erst seit 2020, doch in diesen drei Jahren haben The Terrys darauf gesetzt, so viel mitzunehmen, wie es nur ging. Schon ihre erste Single “Our Paradise” wurde in ihrer Heimat zu einem kleinen Hit, mit ihrem Debütalbum “True Colour” konnten sie wenig später in den australischen Charts landen. Erst im September haben sie dann ihre ersten Konzerte auf europäischem Boden gespielt – nun kündigen sie direkt die zweite Rutsche an und kommen im März für vier weitere Shows nach Deutschland. Tickets dafür gibt es ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Musikalisch lassen sich The Terrys zwischen modernem Surfrock und tanzbarem Indie-Rock einordnen, besonders ihre Anfang September veröffentlichte Single “Silent Disco” lädt zum ausgelassenen Tanzen ein. Der Song ist Teil des zweiten Albums der Australier, “Skate Pop”, das am 23. Februar erscheinen wird.
VISIONS empfiehlt: The Terrys
08.03.2024 München – Strom
09.03.2024 Köln – Artheater
11.03.2024 Berlin – Privatclub
12.03.2024 Hamburg – Molotow
“Wer sind wir? Was sind wir? Wo gehören wir hin?”, fragen Graveyard auf Instagram. Die Antwort geben sie sich gleich selbst: “Wir sind Graveyard, eure liebste bluesige Rock’n’Roll-Band und wir gehören auf Tour.” Die offizielle Ankündigung folgt im dazugehörigen Post: Sechs Konzerte haben die Schweden für Ende Februar in Deutschland bestätigt.
Mit von der Partie ist diesmal auch die schwedische Psychrock-Band Gaupa, die ebenfalls beim Label Nuclear Blast beheimatet ist. Tickets für die Tour sind ab dem 20. November um 11 Uhr an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Das aktuelle, sechste Album von Graveyard mit dem schlichten Titel “6” ist Ende September erschienen, die Schweden kommen damit also zum ersten Mal nach Deutschland. Das zweite Album “Myriad” von Gaupa ist im Herbst 2022 erschienen.
“The Parting Glass” ist ein irisches und schottisches Volkslied, das Sinéad O’Connor 2002 selbst coverte. Die Einnahmen, die Boygenius mit der Veröffentlichung erzielen, wollen sie an wohltätige Organisationen spenden: Ein Großteil soll so etwa an das “Aisling Project” gehen, einer Organisation in Dublin, die sich für Kinder und Jugendliche einsetzt, die in benachteiligten Gegenden aufwachsen. Die Organisation wurde direkt von O’Connors Nachlass ausgewählt.
Am 7. November veröffentlichten Fucked Up mit “Show Friends” zuletzt eine weitere EP, nachdem erst im April die EP “Cops” und im Januar ihr neuesten Album “One Day” erschienen war. Und damit nicht genug: Ende Oktober wurde mit “Rivoli” eine Liveaufnahme von 2014 auf Doppelvinyl veröffentlich, sowie eine limitierte Reissue ihres dritten Albums “The Chemistry Of Common Life” für Februar 2024 angekündigt.
Vor knapp einer Woche haben Fucked Up dann außerdem ihre Tour durch Europa und das Vereinigte Königreich in Leeds gestartet. Bis es sie nach Deutschland verschlägt, dauert es nun nur noch wenige Tage – in Köln feiert die kanadische Hardcore-Band dann am 23. November auch ihren Tourabschluss. Bei uns könnt ihr pro Show 1×2 Tickets gewinnen!
Nachdem Frank Carter And The Rattlesnakes bereits vor einem knappen Monat den Release seines neuen Albums “Dark Rainbow” für den 26. Januar bekannt gegeben hat und mit “Man Of The Hour” direkt den ersten Song daraus hören ließ, folgt mit “Brambles” nun die zweite Single. In dieser widmet sich Carter der Frage, warum wir uns immer wieder dem Schmerz hingeben, den Beziehungen mit sich bringen können.
Während Carter also die Liebe mit den besungenen dornigen Brombeersträuchern vergleicht, wird schnell deutlich, dass er wohl schon länger nicht mehr die rosarote Brille auf der Nase sitzen hat. Der Brite selbst beschreibt es recht poetisch: “‘Brambles’ ist ein Song, der von den Dornen handelt, die wir in der Liebe um uns herum wachsen lassen, bis wir so sehr darin gefangen sind, dass wir uns ihnen nicht mehr unbeschadet entreißen können.” Ausschließlich etwas Unangenehmes soll der Song jedoch nicht darstellen. “Es ist eine Ode an die Leidenschaft der Liebe und eine Warnung, darin nicht verloren zu gehen”, so Carter. Passend zum Inhalt des Songs kabbelt und kuschelt der Sänger im dazugehörigen Video mit einem seltsamen Pflanzenmonster.
Bereits vor einem Monat spielte Frank Carter im Rahmen eines Akustiksets im Berliner Club Monarch einige Songs von “Dark Rainbow”, darunter auch “Brambles”. Live kann man ihn und die Rattlesnakes kurz nach dem Albumrelease wieder erleben, im Februar kommt die Band für zwei Konzerte nach Deutschland. Das Album selbst kann über Carters Website vorbestellt werden.
VISIONS empfiehlt: Frank Carter & The Rattlenakes
22.02. Berlin – Metropol
23.02. Köln – Live Music Hall
Die diesjährige Ausgabe des Club-Festivals war noch nicht beendet, da war der erste Schwung an Tickets für das Le Guess Who? 2024 bereits ausverkauft. Innerhalb weniger Stunden gingen die Tickets am Sonntag über die virtuelle Ladentheke. Viel können die Veranstaltenden also nicht falsch gemacht haben, wenn die Besucher:innen ihnen zutrauen, auch 2024 wieder ein so vielfältiges wie ausgefallenes Programm auf die Beine und Bühnen zu stellen. Genau das ist das einzige (Luxus-)Problem beim Le Guess Who?: sich aus den etwa 150 Bands und DJs ein eigenes Programm zusammenzustellen, das keine zeitlichen Überschneidungen aufweist. Um das zu bewerkstelligen, müsste man sich vorab erstmal durch das gesamte Programm hören (oder lesen), denn viele der auftretenden Bands und Künstler:innen sind (zumindest hierzulande) recht unbekannt – und spielen eher am Rande des VISIONS-Kosmos eine Rolle, während andere wie die überragende Backxwash oder Memorials ihn mitten ins Herz treffen.
Rəhman Məmmədli spielt seine Metal-Gitarre im Sitzen (Foto: Jelmer de Haas)
Eher exotisch, aber trotzdem spannend sind etwa Bands wie Le Cri Du Caire aus Paris, die ihre arabischen Wurzeln vor allem durch den hypnotischen Gesang von Abdullah Miniawy transportieren. Dazu breiten sich Cello, Saxofon und leichte Elektronik in den weiten Räumlichkeiten der Jacobikerk aus, die neben weiteren Clubs, Museen und Kinos zu den Veranstaltungsorten des Festivals zählt. Aus Aserbaidschan ist Gitarrist Rəhman Məmmədli mit seinem Sohn und einem beeindruckenden Tabla-Spieler angereist, die gemeinsam den ersten Abend im kleinen Cloud-Nine-Club beschließen: Məmmədli trägt einen kräftigen Schnurrbart und spielt seine orientalische Metal-Gitarre im Sitzen, während sein Sohn sich zwischen Jazz und Rock so sehr am Keyboard verausgabt, dass einem manchmal nicht ganz klar ist, wohin das Trio möchte. Magisch hingegen sind die Momente, wenn Keyboard und Tabla etwas zurückgelehnter harmonieren. Das Adjektiv zurückgelehnt kennt der in Belgien lebende Solokünstler Nah wahrscheinlich nicht. Wenige Stunden zuvor hatte er sich mit seinem kleinen Schlagzeug-Set am vorderen Rand der Bühne zwischen zwei Boxen positioniert, um zu seinen grenzüberschreitenden Beats live zu trommeln, was die Felle hergeben. Zwischen Noise und Breakbeats hat Nah Energie für zwei und einen biegbaren Nacken wie Kermit.
In den Samstag kann man im etwas außerhalb gelegenen LE:EN (eigentlich ein Restaurant und Café) am Nachmittag mit den fantastischen Wirrungen von Phantom Wizards Spiritual-Afro-Jazz starten. Der Multiinstrumentalist, der sich selbst nur Phantom Wizard nennt, gibt vor allem am Klavier den Ton für seine drei Bandkollegen vor: einem ausgezeichneten Schlagzeuger, einem Bassisten und einem Saxophonisten, der heute allerdings nur Rassel spielt und live zur Musik malt. Direkt im Anschluss gibt es im Saal nebenan das an eingängliche Sonic-Youth-Songs erinnernde, frische Post-Punk-Indierock-Gemisch der jungen Rotterdamer Band Library Card zu hören, während sich draußen eine lange Schlange bildet.
Neu bei der diesjährigen Ausgabe des Festivals ist der weiße Quader, der am ersten Festivaltag inmitten des großen Runds des bestuhlten Konzertsaals im TivoliVredenburg platziert ist und auf den verschiedene Visuals projiziert werden: Das sogenannte „The Anonymous Project“ verbirgt im Inneren des Quaders experimentelle Musiker*innen, die zwischen Ambient, Drones und Jazz den Saal bespielen. Teils ist ein Schattenwurf eines Gitarrenhalses zu sehen, manchmal gar nichts. Die Idee ist interessant und visuell beeindruckend, die Musik aber geht hin und wieder in der Weite des Saals unter.
Hypnotischer Instrumentalrock mit Post-Punk-Anschluss: Moin beim Le Guess Who? (Foto: Jelmer de Haas)
Neben dem großen Saal, beherbergt der TivoliVredenburg sechs weitere Bühnen, von denen vier weitere bespielt und eine kleine (The Pit) als Rückzugsraum genutzt wird. Das architektonisch beeindruckende Gebäude ist ziemlich genau das, was dabei herauskommen würde, wenn man einem Musiknerd genug Geld und Raum zur Verfügung stellt und ihm freie Hand beim Bau eines Multikonzerthauses lässt. Am Freitag und Samstag, den beiden Haupt-Festivaltagen, hat man selbst innerhalb des Tivoli die Qual der Wahl – und muss sich rechtzeitig entscheiden, um sich nicht anstellen zu müssen. Der einzige Club, in den man stets ohne Schlangestehen (zumindest über den oberen Eingang) gelangt, ist die Ronda, in der etwa 2000 Zuschauer*innen Platz finden. Als die von Stereolab kuratierten Moin aus London um 19:15 Uhr dort als erste Band am Samstag auf der Bühne stehen, ist der Zuschauerraum komplett gefüllt. Ihr hypnotischer Instrumentalrock arbeitet nicht mit den typisch hallenden Post-Rock-Gitarren, sondern basiert auf Post-Punk-Klängen, die beim Publikum sehr gut ankommen. Stereolab selbst treten als letzte Band am Sonntagabend in der Ronda auf und spielen ihren verschrobenen, funkigen Indie-Pop manchmal fast zu lässig. Die Veteranen um Lætitia Sadier können jedoch mit Hits wie “Lo Boob Oscillator” und zur Zugabe mit “French Disko” das Publikum auf ihre Seite ziehen.
Führt Stereolab an: die Französin Lætitia Sadier (Foto: Tim van Veen)
Zwei Etagen höher, in der Pandora, hatten sie einige Stunden zuvor Memorials ins Rennen geschickt, die Band von Electrelanes Verity Susman und Matthew Simms von Wire. Das Multiinstrumentalisten-Duo – Susman spielt unter anderem Keyboards und Saxophon, Simms Schlagzeug und Gitarre, beide singen – ist schwer zu greifen, weil fast jeder Song anders klingt – zwischen psychedelischem Indierock, ruhigem Instrumentalrock und ekstatischem Freakout.
Das Rắn Cạp Đuôi Collective aus Vietnam ist leider ohne ihren Sänger angereist und positioniert sich im Cloud Nine mitten im Raum auf dem Boden. Das Publikum steht ringsherum und lässt sich von dem leicht chaotischen, lauten Instrumentalrock begeistern. Auch Radiohead-Gitarrist Jonny Greenwood konnte leider nicht anreisen und musste seinen geplanten Auftritt mit dem israelischen Sänger Dudu Tassa kurzfristig absagen. Greenwoods The Smile-Kollege und Sons Of Kemet-Schlagzeuger Tom Skinner ist hingegen vor Ort. Mit seiner Jazz-Afrobeat-Band spielt er Songs seines Albums “Voices Of Bishara”, die vor allem dann in ihren Bann ziehen, wenn Skinner zu Kontrabass und Saxofon-Sprenkeln dezent und gekonnt auf seinem Schlagzeug shuffelt. Zwei Fünftel in Tom Skinners Band sind Frauen, eine Verteilung, die nicht für das gesamte Le Guess Who? Festival gelten dürfte – zumindest aber fällt gerade im Vergleich zu anderen Festivals angenehm auf, wie viele Frauen auf und vor den Bühnen anwesend sind – auch wenn sie weiterhin in der Unterzahl sind.
Leider ohne Sänger angereist: das Rắn Cạp Đuôi Collective aus Vietnam (Foto: Tess Janssen)
Eine die davon ein Lied singen und schreien kann, ist Backxwash, die Freitagnacht – Verzeihung für diese Floskel – als Quasi-Headlinerin die Ronda zerlegt. Die Trans-Rapperin aus Kanada mischt ihre selbst produzierten, harten und kantigen Beats mit Gitarren und Black-Sabbath-Samples, mit Kirchenchören und afrikanischen Stammesgesängen. Live kommen diese Crossover-Beats vom Band, während sich Backxwash allein auf der großen Bühne bewegt. Mit Kriegsbemalung, in Stiefeln und einem weißen Hochzeitskleid geht, rennt und verbiegt sie sich allein vor der großen Videoleinwand, auf der Feuer und Blitze ebenso zu sehen sind wie Nina Simone, die stolz darüber spricht, schwarz zu sein. Der Auftritt ist so drastisch, Backxwashs Stimme zwischen Rappen, Schreien und Wüten so mitreißend, dass man trotz der leeren Bühne nichts vermisst. Im Gegenteil: Die Wut und die Verzweiflung der Kanadierin, die sie aus ihren Erfahrungen als schwarze Transfrau in einer heteronormativen, weißen Gesellschaft zieht, ist in ihrem dystopischen Horror-Rap, in den Elemente von Nine Inch Nails und Rage Against The Machine einfließen, nicht zu überhören. Zu “Into The Void” geht sie herunter ins Publikum und schreit ihre Wut im Pit heraus: “I go into the void – fuck!” Dringlicher und besser kann man Crossover 2023 nicht auf die Bühne bringen.
Etwa ein halbes Jahr nach “The First Two Pages Of Frankenstein” haben The National schon wieder eine Platte gemacht. Und dass “Laugh Track” durchaus ein bisschen als die kleine Schwester ihres Vorgängers gelten kann, zeigt sich nicht nur im ähnlichen Artwork der beiden, sondern auch in der Art, wie und mit wem die Band darauf ihre Songs gestaltet.
Adam Angsts neues Album spaltet die VISIONS-Redaktion. Das unkonventionelle Werk überrascht mit vielfältigen Songs, vom Humor bis zur Deutschrock-Parodie. Es entlarvt Klischees, fordert heraus und zeigt eine facettenreiche Band, die sich nicht einengen lässt. “Twist” ist ein Album, das gegen den Strom schwimmt und zum Nachdenken anregt.
“Back To Moon Beach” war als EP angekündigt, sprengt mit gut einer Stunde Spielzeit aber deutlich den Rahmen einer solchen. Ein neues Album ist es aber auch nicht wirklich, da Kurt Vile hier vor allem alte Outtakes, unveröffentlichtes Material und Coverversionen versammelt. Ein heterogenes Sammelsurium von Ideen für Vile-Komplettist:innen.
Auf ihrem neuen Album klingen Leto aus Hamburg direkter als auf den Vorgängern und machen aus Postpunk regelmäßig Post-Hardcore, der bei verehrten Szenebands wie Captain Planet, Turbostaat oder Love A andockt. Statt aber stilüblich die Verzweiflung regieren zu lassen, handeln viele Songs auf “Leben und tot” dagegen von starken Hoffnungen.
Feine Sahne Fischfilet – “Alles glänzt – alles live”
Feine Sahne Fischfilet liefern ein kraftvolles Livealbum, das das Konzertgefühl authentisch einfängt. Die Band präsentiert einen Mix aus aktuellen Songs und Best-of-Hits, während Frontmann Monchi die Menge animiert. Die Live-Atmosphäre wird lebendig: “Alles glänzt – alles live” vermittelt eindrucksvoll die Energie und Leidenschaft großer Sommerkonzerte.
Mit dem Jpegmafia-Joint Venture “Scaring The Hoes” hatte Danny Brown im Frühjahr ein ordentlich schräges HipHop-Ausrufezeichen gesetzt, nun folgt am Ende des Jahres doch noch das “richtige” Soloalbum. Dieses ist ein spiritueller Abschluss der Themen, die er 2011 auf „XXX“ behandelte und von bedeutenden Lebensveränderungen inspiriert.
Iron And Wine – “Who Can See Forever Soundtrack”
Mit “Who Can See Forever” hat Regisseur Josh Sliffe dem Schaffen von Iron And Wine einen eigenen Film gewidmet, der gleichzeitig auch ein Live-Dokument des Songwriters ist. Und das nicht nur in Form des Films selbst, sondern auch in dessen Soundtrack gewordener Audiofassung, die ein pures und nahbares Session-Erlebnis darstellt.
Die Dwarves verstecken auf ihrer zwölften Platte “Concept Album” hinter der rotzigen Schweinkram-Fassade ein nahezu durchperfektioniertes Punkrock-Songwriting mit jeder Menge Hit-Gespür. Das driftet gerne Mal in Richtung Power Pop, Hardcore oder Garagenrock ab und ist durchweg streitlustig und krawallig unterwegs.
Das zweite Album des Wolf People-Nachfolgeprojekts Large Plants, nach “The Carrier” vom letzten Jahr. Auch auf “The Thorn” lässt Jack Sharp mit seinem warmen Analogsound Erinnerungen an die Musik ersterer Band aufleben und schwimmt in tiefer britischer Prog-Nostalgie, probiert hier und da aber auch neue Kleinigkeiten aus.