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Sinéad O’Connor: Musikwelt trauert um irischen Sängerin

Irische Musik-Ikone

Musikwelt trauert um Sinéad O’Connor
Die irische Sängerin Sinéad O’Connor ist am 26. Juli im Alter von 56 Jahren gestorben. Zahlreiche Musiker:innen und Weggefährt:innen reagierten mit Bestürzung auf die Nachricht.
Sinéad O'Connor (Foto: Michel Linssen/Redferns/Getty Images)
Sinéad O'Connor (Foto: Michel Linssen/Redferns/Getty Images)

Sinéad O’Connor veröffentlichte ihr Debütalbum „The Lion And The Cobra“ (1987). Das Album bildete den frühen Rahmen für das, was die Sängerin später auszeichnen sollte: gesellschaftskritische Songtexte, denen sie mit verschiedenen Musikstilen Kontur gab. An Fahrt nahm ihre Karriere allerdings erst mit Erscheinen ihres zweiten Albums „I Do Not Want What I Haven’t Got“ (1990) auf. Darauf enthalten: Ihr wahrscheinlich größter Hit „Nothing Compares 2 U“, geschrieben von Prince.

Darüber hinaus war O’Connor allerdings mehr als nur die Summe ihres größten Hits. Ihr musikalisches Repertoire reichte von irischem Folk („Sean-Nós Nua“) bis hin zu Reggae („Throw Down Your Arms“), Post-Punk („Jerusalem“) und Pre-Shoegaze („Just Call Me Joe“). Das machen auch die unzähligen Kooperationen deutlich, die ihren musikalischen Weg geprägt haben.

In den sozialen Netzwerken drückten nun zahlreiche Weggefährtinnen ihre Bestürzung über den Tod der irischen Sängerin aus. Darunter auch der ehemalige Sonic Youth-Gitarrist Thurston Moore. Dieser widmete der Sängerin einen Instagram-Post, in dem er auf die erste Begegnung mit der Irin beim Lollapalooza 1995 einging. Dabei verwies er auf den Einfluss, den sie als Künstlerin und Feministin hatte.

 

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Auch Billy Nomates meldete sich über ihren Instagram-Account zu Wort. In einem Post schreibt sie: „Das Wichtige an ‚mutig‘ ist, dass es nicht bedeutet, dass man keine Angst hat.“ Eine Anspielung auf die Schicksalsschläge, die das Leben der Musikerin in den letzten Jahrzehnten überschattet haben. Darunter der Verlust ihres 17-jährigen Sohnes. Dieser hatte sich 2022 das Leben genommen. In ihrem letzten Instagram-Post thematisierte die Musikerin dessen Tod. Dazu schrieb sie: „Seitdem lebe ich als untote Nachtkreatur. Er war die Liebe meines Lebens, die Lampe meiner Seele. Wir waren eine Seele in zwei Hälften. Er war der einzige Mensch, der mich jemals bedingungslos geliebt hat. Ohne ihn bin ich verloren.“ Der Beitrag wurde zwischenzeitlich gelöscht.

Daneben zollten weitere Musiker:innen Sinéad O’Connor Tribut. Darunter Phoebe Bridgers von Boygenius, die Sleaford Mods via Twitter, Michael Stipe von R.E.M und die Band Garbage.

 

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Auch die Band Massive Attack, mit der sie 2003 den Song „Special Cases“ aufgenommen hatte, reagierten mit Bestürzung auf die Nachricht. Ebenso Billy Corgan von den Smashing Pumpkins. Dieser bezeichnet die Sängerin via Instagram als „grundehrlich und liebevoll und witzig“. So sei sie „auf eine Art talentiert gewesen, die sie wahrscheinlich selber nicht mal verstand“.  Eine „einzigartige Vertreterin unserer Generation“, so Corgan. Daran schließt The Stone Roses-Sänger Ian Brown an, wenn er schreibt: „Ruhe in Frieden, Sinéad O’Connor. Mit ihr zusammenzuarbeiten und zu hören, wie Sinéad meinen Song in einem Studio in Dublin sang, war magisch und ein Höhepunkt meines musikalischen Lebens. Eine wunderschöne Seele. Alles Liebe an ihre Familie“. Die beiden hatten gemeinsam den Song „Illegal Attack“ aufgenommen. Weiter meldete sich Peter „Spider“ Stacy von den Pogues: Mit ihm verband die Musikerin die Liebe zum irischen Folk. Auch sie war es, die Pogues-Frontmann Shane MacGowan bei der Londoner Polizei wegen Drogenbesitzes anzeigte, um ihn ihrer Meinung nach vom Heroinkonsum abzuhalten. Er bedankte sich später, da sie ihm damit geholfen habe, seine Heroinsucht zu überwinden.

Tim Burgess von The Charlatans verwies zudem auf ihre „Kompromisslosigkeit, mit der sie den Punk-Spirit verkörpert hat“. Ein Bild, das sie nach außen trug, und für das auch Rapper Ice-T (u.a. Bodycount) ihr Tribut gezollt hat.

Im Laufe ihrer Karriere nutzte O’Connor ihre Musik immer wieder als Fläche für politischen Aktivismus. Dabei prangerte sie nicht nur sexistische Strukturen in der Musikbranche an und lieferte Hymnen gegen das Patriarchat („Universal Mother„), sondern machte auch die politische Landschaft zum Inhalt ihrer Songs. So ist „Black Boys On Mopeds“ eine Auseinandersetzung mit dem rigiden Kurs der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher auseinander, den sie als heuchlerisch beschrieb.

Daneben machte die Musikerin mit zahlreichen Aktionen auf sich aufmerksam. Unter anderem zerriss sie 1992 bei „Saturday Night Live“ ein Bild des Papstes als Reaktion auf den Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche. Ein Thema, dass die Musikerin in ihrer Musik zeitlebens umtrieb – auch aus persönlichen Gründen.

Im Laufe ihrer Karriere veröffentlichte die Irin insgesamt zehn Studioalben. Darunter „Faith And Courage“ (2000) und „Theology“ (2007). Ihr letztes Studioalbum „I’m Not Bossy, I’m the Boss“ erschien 2014.

Die Nachricht ihres Todes gaben Angehörige am 26. Juli „mit großer Traurigkeit“ bekannt und erklärten, „ihre Familie und Freunde sind am Boden zerstört“. Die Todesursache wurde noch nicht bekannt gegeben.

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