0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Start Blog Seite 517

Apokalyptische Versatzstücke

0

Die Hamburger Post-Rock-Band Ok Wait mäandert mit ihrem experimentellen Instrumentalsound zwischen verschiedenen Genres und lotet damit die Grenzen der Post-Rock-Landschaft aus: Mal lässt sie Doom- und Black-Metal-Elemente mit einfließen, dann sind wieder deutliche Shoegaze-Bezüge zu erkennen. Nun kündigt das Trio ihr mit neun Tracks bestücktes Album “Signal” an und veröffentlicht bereits vorab die erste Singleauskopplung “Horses” sowie das dazugehörige Video.

Schwarz-Weiße Filmversatzstücke und apokalyptische Landschaften: So beschwört “Horses” inmitten instrumentaler Untergangsszenarien akustisch wie visuell das Ende der Welt. Die Vertonung einer Reise, an deren Ende die Apokalypse in Gestalt eines rohen Sounds steht und Anleihen an die Post-Rock-Ästhetik des Russian-Circles– Track “Gnosis” und das gleichnamige Album hat. Fesselnd vor allem deshalb, weil mit Hingabe die Frage aufgeworfen wird, was der Menschheit blühen könnte, wenn in Zukunft nichts mehr blüht und die Landschaften sich in karger Nacktheit wiederfinden.

Wie es zur Entstehung des Videos kam, erklärt die Band wie folgt: “Für das Video haben wir Szenen aus alten Filmen verwendet und bei der Zusammensetzung des Videos auf ChatGPT zurückgegriffen. Das Video zu ‘Horses’ verdeutlicht das Unbehagen, dass sensible Menschen in einer Welt wie dieser mitunter empfinden. In einer surrealen Aneinanderreihung aus Eindrücken, gibt das Video wird nur die Empfehlung eines Plots. Der Eindruck, dass etwas Schlimmes bevorsteht, ist allerdings überdeutlich. Genau wie in den Momenten, in denen man sich die Nachrichten anschaut. Die Musik, meistens noisig und dissonant, hat einen lebendigen Rhythmus und gibt zumindest ein bisschen Hoffnung auf Widerstand. Vielleicht ist das Ende ja gar nicht unumkehrbar?”

Produziert wurde das Album von Peter Voigtmann von The Ocean (ehemals auch bei Heads), das Mastering übernahm Magnus Lindberg von Cult Of Luna. Gemixt wurde das Album von Scott Evans von Kowloon Walled City.

“Signal” wird am 30. Juni über Golden Antenna erscheinen und kann bereits vorbestellt werden. 2022 war bereits das Album “Well” erschienen.

Ok Wait – “Signal”

01. “Escape”
02. “Letter”
03. “Damage”
04. “Return”
05. “Horses”
06. “Switch”
07. “Sirens”
08. “Mantra”
09. “Deja Vu”

 

Unter Druck

0

Dass sie innerhalb des Alternative-Noise-Rock-Spektrums chorartige, hypnotische Gesangsmelodien mit Spoken Word und regelrecht leidigem Gesang vereinen, haben Genn schon auf der vorherigen Single “Rohmeresse” bewiesen. Davor hat ihre EP “Liminal” trotz mitunter rebellischer Texte noch zu einer Art Urlaubsstimmung beigetragen, bei der man sich die Sonne Maltas spüren konnte – von dort stammen die mittlerweile in Brighton ansässigen Newcomerinnen nämlich.

“A Reprise (That Girl)” und das zugehörige Video zeigt noch einmal, dass die Band auch düstere Seiten hat. Sängerin Leona Farrugia sagt über den von Dan Fox (Gilla Band) co-produzierten Song: “Natürlich hatte ich immer das Gefühl, dass ich unter Druck stehe, mich zu vergleichen, sei es durch die Linse der heutigen Technologien oder innerhalb der Kreativbranche. Das kann sehr lähmend sein, besonders für junge Menschen in einer patriarchalischen Gesellschaft.” Und wie lähmend und gespalten man sich in dieser Gesellschaft fühlen kann, zeigt das gesprochene Wort von Farrugia, die in aggressiven Gesang zusammen mit John Newton von John ausartet, sowie das Video der Dame mit Identitätsfindungsproblemen mitten im Nirgendwo. Ziemlich viel für gerade mal zwei Minuten!

Gegen Ende des Jahres soll auch ein neues Album folgen. Das erste der Band seit ihrer Umbenennung von Cryptic Street in Genn.

Glaube, Hoffnung und Gemetzel

0

Zwischen Glaube, Hoffnung und Gemetzel: Erst im letzten Jahr veröffentlichte Nick Cave gemeinsam mit Essayist Seán O’Hagan den Interview-Band “Faith, Hope And Carnage”. Dieser gewährte tiefe Einblicke in den Schaffensprozess des Bad-Seeds-Frontmanns. Nun erscheint am 1. Juni in Großbritannien die Paperback-Ausgabe, die um das Kapitel “Two Years Later” erweitert wurde und dieses Jahr entstanden ist. Was Fans im deutschsprachigen Raum freuen, dürfte: Cave und O’Hagan kommen – nachdem sie 2022 auf Lesetour in Großbritannien waren – gemeinsam nach Deutschland, um ihr Buch vorzustellen. So werden sie am 5. Juni im Rahmen eines Sonderformats des Literaturfestivals lit.COLOGNE im Kölner Theater am Tanzbrunnen zu Gast sein, einen Tag später folgt dann eine Signierstunde im Cohenn & Dobbernig in Hamburg. Tickets gibt es ab dem 21. April um 11 Uhr auf der Festivalseite.

Entstanden ist “Faith, Hope And Carnage” aus persönlichen Gesprächen zwischen Cave und O’Hagan. Über 40 Stunden, in denen es nicht nur um den Tod der beiden Söhne (Arthur und Jethro Lazenby) von Cave und die Frage nach dem Umgang mit Trauer und Religion geht. Auch die Bedeutung von Kunst und Freiheit bilden zentrale Aspekte des Interview-Bandes und verdeutlichen den kreativen Mammutprozess hinter der Entstehung eines Songs: Was braucht es für einen Song, der pfeilgenau in die Abgründe menschlichen Daseins blickt und sich am eigenen Schopf wieder rauszieht? Was bedeutet künstlerische Freiheit und wo liegen ihre Grenzen? Das Buch bietet einen intimen Querschnitt durch die Gedankenwelt eines Künstlers, dessen Werk mindestens so umfangreich wie genre- und grenzüberschreitend ist.

Nebenbei arbeitet Cave zurzeit an einem neuen Album. Das hatte der Musiker im Januar unter anderem auf seinem Blog “The Red Hand Files” mitgeteilt. Allerdings verwies der 65-Jährige auch auf den Kampf, den die Arbeit an einem neuen Album mit sich bringt: “Es ist bei jeder Platte dasselbe. Ich habe dieses vertraute Gefühl eines Mangels, als wäre ich ein dummes, leeres Ding in einem Anzug. Alles, was einem schöpferischen Impuls gleicht, ist tief unten in einem moosigen, Froschloch vergraben und schläft.”

2022 veröffentlichte Cave noch die EP “Seven Psalms”. Zuvor erschien das während der Pandemie entstandene Album “Carnage” (2021) in Zusammenarbeit mit dem Grinderman– und Bad-Seeds-Kollege Warren Ellis. Mit diesem wird Cave im Herbst dann auch wieder gemeinsam auf der Bühne stehen, allerdings nur in Nordamerika. Termine in Europa stehen bisher noch aus.

Nächstes Kapitel

0

“Wenn ich zurückblicke, bin ich so froh, dass mich alles dahin gebracht hat, wo ich jetzt bin”, sagte Ex-Every Time I Die-Gitarrist Jordan Buckley zu seiner neuen Band Better Lovers. Doch der Weg dahin war mehr als beschwerlich. Anfang 2022 verkündeten die Metalcore-Routiniers Every Time I Die recht überraschend ihre Auflösung. Vorangegangen war ein undurchsichtiger Konflikt zwischen Sänger Keith Buckley und dem Rest der Band – inklusive Anwaltsschreiben. Beide Parteien äußerten sich im Anschluss kritisch über die jeweils andere Seite und kündigten jeweils neue Projekte an.

Während es von Keith Buckley immer noch keine weitere Wasserstandsmeldung zu seinem neuen Projekt gibt, machten sein Bruder Jordan, Bassist Stephen Micciche und Drummer Clayton “Goose” Holyoak ihre neue Band mit Greg Puciato von The Dillinger Escape Plan und Produzent sowie Fit For An Autopsy-Gitarrist Will Putney mit der ersten Single “30 Under 13” offiziell. Die schlägt erwartungsgemäß in eine ähnlich brutale Kerbe wie Every Time I Die und The Dillinger Escape Plan.

“Die Pandemie und die letzten paar Jahre haben mich hungriger und dankbarer gemacht. Das ist kein Hobby. Es ist nicht nur vorübergehend. Es ist die nächste Entwicklungsstufe für jeden von uns”, so Jordan Buckley weiter. “Greg und Will haben mich verjüngt und mir noch mehr Selbstvertrauen gegeben. Jetzt muss jeder wissen, dass wir ein wildes Tier sind, das gerade aus dem Zoo ausgebrochen ist – es gibt keinen Versuch, es wieder in den Käfig zu stecken.”

Better Lovers haben bereits eine größere US-Tour mit Underoath angekündigt. Ein Album wurde bisher noch nicht in Aussicht gestellt. Es wäre aber noch möglich, dass das Line-up um Ex-Gitarrist Andy Williams erweitert wird. Dieser ist unter dem Namen The Butcher mit seiner Wrestling-Karriere beschäftigt, Jordan Buckley sagte aber bereits, dass sie ihm einen Platz in der neuen Band reservieren würde, wenn der Zeitpunkt richtig ist und “er auch im Geiste bei ihnen ist.”

Every Time I Die hatten 2021 ihr wohl letztes Album “Radical” veröffentlicht. Greg Puciato veröffentlichte erst 2022 sein zweites Soloalbum “Mirrorcell”.

Auch mal selbst anpacken

0

So hört es sich an, wenn man sich voll und ganz sich selbst widmet: Urlo, Frontmann der Doom-Metal-Formation Ufomammut, hat für sein Projekt The Mon alles selbst geschrieben, gesungen, eingespielt, produziert, aufgenommen, gemixt und gemastert. Ganz allein tritt er auf seinem zweiten Soloalbum dann aber nicht auf: Schon auf der ersten Single hat Steve Von Till (u.a. Neurosis, Tribes Of Neurot) einen Gastauftritt. Er hat auch instrumental mitgewirkt und Ideen fürs Mixen eingebracht.

Langsam zieht Urlo einen mit seiner neuen Single in seinen musikalischen Bann des Unheilvollen – und das gerade mal mit einer simplen Melodie auf der Gitarre, kreisenden Synthies und seiner heiseren Stimme. Pointiert leise, aber scharf klingende Glöckchen lassen in der Anspannung fast zusammenzucken. Genau diese Anspannung hält den ganzen Song lang an.

Auch selbst gezeichnet hat Urlo tagelang für das Musikvideo. An den bunten Farben hat er zwar gespart, die wird dort aber niemand vermissen. Es wäre ja fast schon paradox, für einen atmosphärischen, so dezent akzentuierten Song andere Farben als Schwarz, Weiß und Grau zu benutzen. Und was sollte eine dämonische Gestalt mit einem schwebenden großen Auge über ihrem Kopf auch anderes anziehen, als ihr schwarzes Gewand, wenn sie schon die Waldtiere um sich versammelt? In diesem Teil des Videos übernimmt dann Steve Von Till den Gesang. Mit klarer und hallender Stimme sorgt er für den einzigen Kontrast im klanglich düsteren Märchenwald-Dickicht.

Von Till soll nicht der einzige Gast auf dem Album sein: Colin H. Van Eeckhout (Amenra) und Francesca De Franceschi Manzoni haben ebenfalls Gastauftritte und teils mitgeschrieben; Sarah Pendleton (Subrosa/The Otolith) spielt Violine, David W. (White Hills) Gitarre. “Eye” erscheint am 26. Mai und kann bereits vorbestellt werden.

The Mon – “Eye”

The Mon - Eye

01. “The Sun”
02. “Secret”
03. “Confession”
04. “The Manure Of Our Remains”
05. “This Dark O’Mine”
06. “Burning From Afar”
07. “To The Ones”
08. “Mimmi”
09. “Where”
10. “Vampyr”
11. “Pupi”

Erzähl mir nichts von morgen

0

Rancid haben die Veröffentlichung ihres neuen Studioalbums bestätigt. Schon länger hielten sich Gerüchte, dass bald neue Musik der Streetpunks erscheint – jetzt folgt auch die offizielle Bestätigung. “Tomorrow Never Comes” erscheint am 2. Juni via Epitaph/Hellcat und ist in Kürze vorbestellbar. Produziert wurde die Platte von Bad Religion-Gitarrist und Epitaph-Gründer Brett Gurewitz. Das aktuelle Rancid-Album “Trouble Maker” war im Juni 2017 erschienen.

Passend zu der Ankündigung teilt die Band auch die erste gleichnamige Single. “Tomorrow Never Comes” ist zwar ein typischer Rancid-Song, klingt aber wieder in etwa so räudig wie etwa “Rancid 2000”. Auch die beiden Frontmänner Tim Armstrong (Ex-Operation Ivy) und Lars Frederiksen (u.a. The Old Firm Casuals) sowie Bassist Matt Freeman tragen durch ihre prägnanten Stimmen wieder zum gewohnten Soundbild bei. Zuletzt hatte Tim Armstrong zusammen mit Ex-Operation-Ivy-Kollege Jesse Michaels, Joey Castillo (Circle JerksTrash TalkThe Bronx) und Spencer Pollard (Trash Talk) die neue Band Bad Optix gegründet.

Mit “Tomorrow Never Comes” sind Rancid dann im kommenden Sommer auch für einige Termine in Europa unterwegs. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Rancid – “Tomorrow Never Comes”

Rancid - "Tomorrow Never Comes"

01. “Tomorrow Never Comes”
02. “Mud, Blood, & Gold”
03. “Devil In Disguise”
04. “New American”
05. “The Bloody & Violent History”
06. “Don’t Make Me Do It”
07. “It’s a Road to Righteousness”
08. “Live Forever”
09. “Drop Dead Inn”
10. “Prisoners Song”
11. “Magnificent Rogue”
12. “One Way Ticket”
13. “Hellbound Train”
14. “Eddie the Butcher”
15. “Hear Us Out”
16. “When The Smoke Clears”

Live: Rancid

04.06.2023 Linz (AT) – SBÄM Fest
12.06.2023 Berlin – Columbiahalle
13.06.2023 Wiesbaden – Schlachthof
17.06.2023 Dessel (BE) – Graspop Metal Meeting
23.06.2023 Ysselsteyn (NL) – Jera On Air
24.06.2023 Müsnster – Vainstream Rockfest

Vinyl-Feiertag

Der Record Store Day (RSD) steht vor der Tür. Und bei aller berechtigten Kritik möchte ich hier auch mal eine Lanze für diesen Tag brechen. Er funktioniert nämlich. Also zumindest bei uns. Aber ich glaube nicht, dass wir damit alleine sind.

Gestartet wurde der RSD, um unabhängige lokale Plattenläden zu unterstützen. Vom Preiskampf mit großen Ketten stationär und online gebeutelt und dem allgemeinen Verhalten sich lieber gemütlich von der Couch vom allumfassenden Angebot im Internet berieseln zu lassen anstatt sich zu einem stationären Händler zu bewegen und dort vielleicht das gewünschte Album nicht mal zu bekommen, geplagt, hatte man die Idee, mit exklusiven Veröffentlichungen die Kunden regelrecht wieder in die Läden zu nötigen und so an ihre Existenz zu erinnern.

Und was soll ich sagen, zumindest bei uns funktioniert diese Idee! Der RSD ist mit Abstand unser umsatzstärkster Tag des Jahres, der uns auch übers ganze Jahr gerechnet beim Funktionieren und Überleben hilft. “Na, kein Wunder bei den überzogenen Preisen. Da braucht es wahrscheinlich nur eine Handvoll von RSD Veröffentlichungen, um den Durchschnittsumsatz eines normalen Tages zu erreichen”, heißt es da gerne. Ja, dem kann ich nicht wirklich widersprechen, was den Umsatz, nicht den Gewinn, betrifft. Was aber immer wieder auffällt ist, dass das Gros dieses Tagesumsatzes aus unserem ganz normalen Backpogramm kommt. Soll heißen: Am Ende des Tages sind die Kunden vielleicht wegen dieser besonderen Veröffentlichung erschienen, aber sie kaufen dann tatsächlich vor allem “normale” Platten.

Natürlich haben auch wir direkt zu Ladenöffnung eine meist unglaublich lange Schlange vor dem Laden stehen von Kunden, die nur einmal durch die RSD Veröffentlichungen flippen, alles einpacken, was sie interessiert und dann sofort wieder weiterziehen. Manche von ihnen sieht man nur am RSD und die interessieren sich auch für nichts anderes, manche sind aber auch Stammkunden, die sowieso 1 – 2 Mal die Woche vorbeikommen und daher unser Programm kennen und dann lieber wieder entspannt beim nächsten Mal durchschauen wollen. Aber sobald zum ersten Mal der Schritt von den RSD-Releases nicht direkt zur Kasse, sondern weiter in den Laden führt, entfaltet der RSD seine wahre Bedeutung und Schönheit.

 

Die wartende Schlange vorm Laden nimmt immer weiter ab und der Laden füllt sich immer mehr mit Leben. Es wird durch das ganze Programm gewühlt, man entdeckt längst vergessene Klassiker, lässt sich Tipps und Empfehlungen zu verpassten Neuveröffentlichungen geben und von besonderen Angeboten verführen. Und es liegt einfach in der Luft, dass alle irgendwie merken, wie viel schöner so ein Einkauf im Laden ist als einfach nur durch einen Onlinekatalog zu scrollen.

Von der Pandemie leider unterbrochen, aber nächstes Jahr auf jeden Fall wieder Teil unseres RSDs ist dies nun der Moment, bei dem eingeladene Bands vor dem Laden aufspielen. Es kommen noch mehr Menschen, angelockt von der Musik, aber nicht selten ohne Wissen vom RSD oder auch nur unserem Plattenladen und sind begeistert von allen dreien. Die potenzielle Blüte des RSDs offenbart ihre volle Pracht und dieser Tag verdient tatsächlich ein wenig die Bezeichnung Feiertag.

Meine liebste Geschichte, die ich in dieser Hinsicht bei uns erlebt habe, ist übrigens folgende: Ein junges Mädchen stand bestimmt eine Stunde in der Schlange in der Hoffnung einen speziellen Lady-Gaga-Release zu bekommen. Stolz und glücklich stand sie dann da, als sie wirklich unser letztes Exemplar in ihren Händen hielt. Als sie sich dann weiter im Laden umschaute, erblickte sie eine neue Phoebe Bridgers-EP, die sie noch nicht kannte. Da ihr Geld nicht für beide Platten reichte, musste sie sich entscheiden und ließ letztendlich die Lady Gaga liegen, für die sich überhaupt erstmals zu uns aufgemacht hat und eine Stunde angestanden hat. “Auf die Phoebe hab’ ich einfach grade mehr Bock!”

Soundgarden können letzte Songs veröffentlichen

0

Endlich konnten sich Soundgarden und die Witwe von Chris Cornell versöhnen – auch um die letzten Aufnahmen der Band mit Cornell zu veröffentlichen.

“Soundgarden und Vicky Cornell freuen sich, im Namen des Nachlasses von Chris Cornell bekannt geben zu können, dass sie eine gütliche außergerichtliche Einigung erzielt haben”, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. “Die Versöhnung markiert eine neue Partnerschaft zwischen den beiden Parteien, die es Soundgarden-Fans auf der ganzen Welt ermöglichen wird, die letzten Songs zu hören, an denen die Band und Chris gearbeitet haben.”

“Die beiden Parteien sind sich einig und kommen zusammen, um das unglaubliche Vermächtnis von Soundgarden sowie Chris’ unauslöschliche Spuren in der Musikgeschichte – als einer der größten Songwriter und Sänger aller Zeiten – voranzutreiben, zu ehren und weiter auszubauen”, heißt es abschließend.

Seit dem Tod tragischen Tod von Chris Cornell mit nur 52 Jahren befanden sich die Grunge-Ikonen mit Vicky im Rechtsstreit: Es ging um Tantiemenzahlungen und die Rechte an Cornells letzten Aufnahmen, mit denen die Band ein letztes Album geplant habe. Die juristische Auseinandersetzung nahm immer wieder unschöne Formen an. Etwa habe Vicky Cornell keinen schriftlichen Nachweis darüber erbracht, wohin die Einnahmen der großen Tribute-Show vom 16. Januar 2019 geflossen sind und sich quer gestellt, der Band Zugang zu den letzten Aufnahmen ihres Ehemanns zu gewähren. Vor knapp zwei Jahren erreichten die Parteien bereits einen vorläufigen Waffenstillstand über den umkämpften Zugang zu den Social-Media-Konten der Band.

2019 gab Gitarrist Kim Thayil bereits einen Vorgeschmack auf das letzte Material, falls die Band jemals mit den Aufnahmen arbeiten dürfte: “Interessanterweise gab es da ein psychedelisches Element. Und es gab da groovige, nicht unbedingt Balladen-artige Momente, aber mehr Gitarrenarpeggios – so wie man es etwa auf ‘Fell On Black Days’ hört”, ließ Thayil damals durchblicken. “Und dann hatten wir noch ein paar traurige Songs und ein paar Heavy-Songs – gemischt wie auf ‘King Animal’. Sobald Matt, Ben und ich das Material in unsere Hände kriegen und wir unseren Anteil fertiggestellt haben, werden die Songs womöglich schwerer, düsterer und trippiger werden.”

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Chris Cornell (@chriscornellofficial)

 

Innere Dämonen

0

“Meine Emotionen kann ich zwar nicht kontrollieren, aber ich kann einen besseren Umgang mit ihnen finden.” Das sagt Damien Sayell, Sänger der Noiserock-Band The St. Pierre Snake Invasion, in Bezug auf den Inhalt von “That There’s Fighting Talk”. Das Stück ist nach “Submechano” und “The Overlook” der dritte Vorgeschmack auf das im April erscheinende Album. Und der kommt nicht ohne Visualizer samt optischer Täuschung aus:

Von einer ähnlichen Härte in der Stimme getragen wie sein Vorgänger setzt “That There’s Fighting Talk” einen präziseren Fokus in seiner Aussage und mündet damit in einem akustischen Zwiegespräch zwischen Sayell und seinen inneren Dämonen; der lärmende Versuch, besagte Dämonen mittels Musik auszumerzen und zur Selbstkontrolle zu gelangen. Damit erinnert das Stück nicht nur an “The Glowing Man” (2016) von Swans, sondern mitunter auch an die düster-krachenden Soundlandschaften, die sich The Birthday Party in den 80er Jahren errichtet haben.

Während bei der zweiten Singleauskopplung Stanley Kubricks Filmklassiker “Shining” (1980) als Inspirationsquelle diente, hat Frontmann Sayell sich diesmal in die Abgründe seiner eigenen Impulsivität begeben: “Der Song handelt von meinem Verhältnis zu Gewalt und meiner emotionalen Instabilität. Meine Reaktionen sind oft übertrieben und arten in regelrechte Wutausbrüche aus, sodass ich mich 6 bis 7 Mal am Tag runterbringen muss.” Weiter führt der Sänger aus: “Ich will nicht mehr dieser Mensch sein und was noch viel wichtiger ist: Ich will auf keinen Fall, dass mein Sohn ähnliche Charakterzüge entwickelt. Und genau darum geht es in dem Song: Um die Selbstbeherrschung, wenn meine Gefühle mich wieder überwältigen.”

Nach “A Hundred Years A Day” (2015) und dem Nachfolger “Caprice Enchanté” (2019) ist “Galore” das dritte Album der Band. Die Platte erscheint über Church Road und kann bereits jetzt vorbestellt werden.

VISIONS ON INSTAGRAM

ABONNIERE UNSEREN NEWSLETTER

[newsletter2go form_type=subscribe]