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Haariger Mount Everest

Gerald, das Wortspiel im Namen deiner Headbangschule wirft vor allem eine Frage auf: Warst du in einem früheren Leben Frisör?
Gerald Wolf: (lacht) Nein. Den Namen Hair Force One habe ich auch nicht selber erfunden; es gibt wohl schon ein Restaurant und einen Friseursalon in den Niederlanden, die so heißen. Aber wenn ich Headbanger School davor schreibe, gibt es da keine Probleme.

Wie kommt man denn bitte auf die Idee, einen Kurs im Headbangen anzubieten?
Ich höre seit Ende der 80er Heavy Metal, war fast 20 Jahre lang Schlagzeuger in verschiedenen Bands und ich war auf Festivals und bei verschiedenen Konzerten unterwegs. Ich war Tontechniker, aber nicht als Teil der Crew auf der Bühne, sondern am Mischpult. So konnte ich das ganze Headbanging aus verschiedenen Perspektiven betrachten: als Musiker, als Tontechniker, und natürlich auch als Fan. Dabei ist mir aufgefallen, dass die meisten das schon ganz okay machen, schließlich geht es ja in erster Linie ums Ausrasten und Spaß haben. Aber richtig geil ist es erst, wenn die Musiker mit den Typen, die in den ersten Reihen stehen, irgendeine nonverbale Kommunikation, zum Beispiel über das Headbanging, aufnehmen. Aber das ist seltener geworden und dauert auch nicht mehr so lange. Früher war das Headbangen viel heftiger und hat mir besser gefallen. Heute schüttelt man oft nur zu zwei Takten den Kopf und hält anschließend sein Handy hoch. Das ist natürlich nix.

Wie kann deine Headbanger School da helfen?
Zunächst einmal: Zu uns kann jeder kommen. Anfänger und Leute, die das nur aus Quatsch machen, aber auch Fortgeschrittene. Fortgeschrittene sind meistens Musiker, die auf der Bühne stehen, und denen die Band-Kollegen dann irgendwann sagen: “Du agierst komisch!” Dann geben wir ihnen die Möglichkeit, sowohl das Headbanging als auch das gesamte Auftreten auf der Bühne zu verbessern. Das geht dann von Theorieunterricht über Rhythmusunterricht über Trainingsgeräte bis zur endgültigen Ausführung. Die besteht daraus, dass man es dem Lehrer erst einmal nachmacht und am Schluss dann mit einer echten Heavy-Metal-Band auf der Bühne agieren kann.

Kennt man die Band?
Ja, das ist eine Aschaffenburger Metal-Band, Cervet. Die klingen so ähnlich wie Sodom, sind Freunde von mir und quasi die offizielle Headbanger-School-Band. Sie sind nicht immer da, aber bei größeren Veranstaltungen gebucht. Und dann müssen sie leider auch mal ihren Song stoppen, wenn ich das sage. Aber da sind sie entspannt.

Muss man Headbangen auch unter gesundheitlichen Aspekten trainieren?
Auf jeden Fall. Das ist auch ein großer Teil in meinem Unterricht. Letzten Endes sind die Muskeln im Nackenbereich auch nur Muskeln, die trainiert werden müssen. Und wenn sie falsch behandelt oder überstrapaziert werden, gibt es natürlich Probleme. Deswegen haben wir bei jeder Stunde einen Physiotherapeuten dabei, der auch sehr darauf eingeht, welche Fehler man machen kann und wie man sie vermeidet. Da gibt es viele Techniken, angefangen damit, wie man sich richtig hinstellt, um nicht die ganze Kraft aus dem Nacken kommen zu lassen. Wenn man den ganzen Oberkörper einsetzt, hält man das auch länger durch. Wie bei jeder Sport- oder auch Tanzart muss man das durch Übung aufbauen, damit man auch keinen Muskelkater bekommt. Es geht aber nicht darum, dass ich jetzt irgendjemandem einen Stempel aufdrücken möchte, wie er oder sie headbangt. Es geht darum, dass es einfach ein bisschen besser aussieht, dass es mehr Spaß macht, und dass man durchhalten kann.

Dein Kurs dauert lediglich zweimal zwei Schulstunden. Und danach ist man dann zugelassener Headbanger und bekommt eine kleine Urkunde?
Genau so ist es, und das ist nämlich das Allergeilste: Bei einem Tanzkurs muss man Monate investieren und am Ende noch die Kür hinlegen – bei uns kriegt man ein paar Sachen gesagt, was gut ist und was schlecht. Das kann man dann in der vierten Stunde live mit der Band ausprobieren und ist eigentlich auch schon fertig. Natürlich muss man zu Hause noch üben, man braucht aber keinen weiteren Kurs mehr.

Woher hast du eigentlich deine Qualifikation?
Es gibt keine Qualifikation. Es gibt auch keine Bücher und kein Lehrmaterial, sondern einfach nur die Erfahrung. Und es gibt eben gewisse Glanzlichter, die das damals wie heute in Perfektion ausüben. Wenn man sich im Nu-Metal-Bereich zum Beispiel Slipknot anguckt, ist das natürlich einstudiert, sieht aber super aus. Auch an Slayer kann man sich halten; die haben sich damals schon etwas ausgedacht, das sie auf der Bühne noch spektakulärer rüberkommen lässt.

Was ist für dich das Schwierigste am Headbangen?
Eine Herausforderung daran ist sicherlich, lange durchzuhalten. Ich persönlich kann das – ohne angeben zu wollen – stundenlang. Was auch gar kein Problem ist, wenn man erst mal weiß, was man tut. Vielleicht kann man das ein bisschen mit dem Mount Everest vergleichen. Da ist für mich erst einmal auch unvorstellbar, wie man den besteigen kann. Aber mit der entsprechenden Übung gelingt es.

Noch lange kein Abschied

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Die Metal-Legende Ozzy Osbourne wird aller Voraussicht nach im Oktober beim neuen Power Trip Festival in Kalifornien auftreten, wie Sharon Osbourne in der US-Fernsehsendung “Piers Morgan Uncensored” verlauten ließ. Weiter nahm Ozzys Ehefrau und Managerin in der Fernsehshow Bezug auf den Gesundheitszustand des 74-Jährigen. Dieser hätte sich, so Osbourne weiter, in den letzten Monaten deutlich verbessert und würde Konzerte wieder möglich machen. “Es geht ihm gut”, sagte sie dem Moderator. “Es geht ihm so viel besser.”

Das Metal- und Heavy-Rock Festival findet vom 6. bis 8. Oktober auf dem Coachella-Gelände statt. Neben Ozzy Osbourne und seiner Band sind mit AC/DC, Guns N’ Roses, Metallica, Iron Maiden und Tool gleich mehrere Metal-Instanzen für das Open-Air-Festival bestätigt.

 

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Vor vier Jahren zog der an Parkinson erkrankte Osbourne sich bei einem Unfall eine Wirbelsäulenverletzung zu. Entsprechend musste seine für 2018 geplante “No More Tours 2”-Tour in Europa mehrmals abgesagt werden, da er weder auftreten noch eine längere Reise bewältigen konnte. Osbourne verkündete darauf erst im Februar seinen Rücktritt vom Tourleben: “Glaubt mir, wenn ich sage, dass mich der Gedanke, meine Fans zu enttäuschen, wirklich mehr aufregt, als ihr euch vorstellen könnt. Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass meine Tourneetage so enden würden”, schrieb er dazu. Zuletzt entschärfte Osbourne allerdings seine Rücktrittsgedanken wieder.

Mit “Patient Number 9” erschien im Sommer 2022 das 13te und bislang letzte Soloalbum des ehemaligen Black Sabbath-Sängers.

Im Takt der Musik

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Auch mit ihrer neusten Single beweisen Scowl, wie sie mit ihrem Amalgam aus Power-Pop, Hardcore und Alternative Rock, die Hardcore-Szene aufmischen: 2019 gründet sich die Band in Santa Cruz, Kalifornien und sorgt 2021 mit ihrem Debütalbum “How Flowers Grow” für Aufsehen in den USA. Langsam führt auch in Übersee kein Weg mehr an Scowl vorbei. In wenigen Wochen veröffentlicht die Band die EP “Psychic Dance Routine”, deren Titeltrack sie nun geteilt haben.

Während sonst spontane Tempowechsel und wütender Texte den Ton bei Scowl angeben, brechen sie in “Psychic Dance Routine” mit diesem Muster und präsentieren erstmalig eine ruhigere Alt-Rock-Seite, die auch schon als “Sludge-Pop” beschrieben wurde. Der eingängige Song behandelt das Gefühl, keine Worte für sein Innenleben zu finden und stellt den verletzlichsten Moment der EP dar, wie Frontfrau Kat Moss in einem Statement erklärt: “Am besten kann ich ‘Psychic Dance Routine’ so definieren, dass es die mentale Gymnastik oder Tanzroutine darstellt, die man vielleicht praktizieren muss, um seine Gefühle oder Emotionen telepathisch auf eine andere Person zu projizieren, weil man nicht mehr in der Lage ist, sich mit Worten auszudrücken.”

Vorab hatten Scowl bereits die Singles “Opening Night” und “Shot Down” veröffentlicht. “Psychic Dance Routine” erscheint am 7. April via Flatspot. Die EP kann unter anderem in neongrünem Vinyl vorbestellt werden.

Die Brüchigkeit des Lichts

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Nicht weniger als eine Parabel auf die gesellschaftlichen Missstände seiner Zeit hat Dante Alighieri im 14. Jahrhundert mit seiner “Göttlichen Komödie” geschrieben; die monumentale Skizzierung eines Wegs, der in seinem Kreislauf vom Inferno ins Paradies und damit von der absoluten Dunkelheit ins Licht führt. Auf eine ähnlich bedeutungsschwangere Reise begibt sich die Münsteraner Emo-Punk-Band Swan Songs mit ihrem zweiten Album: “A Different Kind Of Light” präsentiert sich gleichermaßen im Scheinwerfer eines Neuanfangs und einer Rückbesinnung zu den eigenen musikalischen Wurzeln – inklusive einer Metaphorik, die in den Sphären auditiver Kunst mäandert, wie Sänger und Gitarrist Benjamin Bunzel erklärt: “In seinem Bedeutungskosmos spiegelt das Licht die beiden Pole wider, die wir auch mit unserer Musik ausdrücken wollen: Physikalisch obliegt das Licht zwar einer Konstante, allerdings wird sie mit Anbruch der Dunkelheit in ihr genaues Gegenteil verkehrt. Erst so offenbart sich die Fragilität und damit ihr eigentliches Wesen.” Und weiter: “Die Zerbrechlichkeit und die Unbeständigkeit, die sich in dieser Lichtmetaphorik ausdrückt, markiert auch den Lebensweg jedes einzelnen Menschen. Die Frage ist nur, welchen Umgang wir als Individuum damit finden, dass das Leben eher selten einem roten Faden folgt.”

Die einzige Konstante für die Band? Alle Konstanten über Bord werfen und sich bloß nicht die Luft von vorgefertigten Konzepten abschnüren lassen. Auch nicht, wenn dieses Konzept in Gestalt eines Albums daherkommt: “Obwohl wir die Idee hinter einem Konzeptalbum nicht komplett ablehnen, käme das für uns im Moment nicht infrage”, sagt Sängerin Stina Rieke. “Dafür ziehen wir die Inspiration für unsere Songs zu sehr aus allen möglichen Ecken. Die einzelnen Textfragmente, die daraus entstehen, sind dann am Ende wie Puzzleteile, die wir in einem kreativen Prozess gemeinsam als Band zusammenfügen. Jeder mit seinen Einflüssen und dem, was er an musikalischer Vorerfahrung mitbringt.”

Dabei ist auch die Geschichte von Swan Songs keine, die ohne die Erzählung von Brüchen und Veränderungen auskommt: 2018 gegründet, hat die Band bereits mehrere Wechsel am Schlagzeug hinter sich, was auch die Entwicklung vom 2019er-Debüt hin zum neuen Album beeinflusst hat und sich vor allem in Hardcore-Einschüben niederschlägt. Und eine Konstante lässt sich dann am Ende doch erkennen – das über zwei Alben andauernde Zwiegespräch zwischen Ohnmacht und Aufbegehren, hinter dem sich der Grundgedanke des sich Loslösens von festgefahrenen Strukturen und die Frage verbirgt: Können wir bitte noch mal bei null anfangen?

“A Different Kind Of Light” ist am 31. März via My Ruin/Bertus erschienen.

Drei Farben: Blau

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Das Indie-Trio Boygenius hat im Rahmen der heutigen Veröffentlichung seines Debütalbums “The Record” einen Kurzfilm geteilt. Bei dem 14-minütigen Clip hat Hollywood-Schauspielerin Kristen Stewart Regie geführt. Das Video besteht im Grunde aus drei einzelnen Videos für die Singles “$20”, “Emily I’m Sorry” und “True Blue”, die Teile sind allerdings lose verbunden.

Im ersten Drittel, “$20”, wacht Julien Baker in einem typischen Kinderbett in Gestalt eines Sportwagens auf und trifft auf kindliche Versionen ihrer Bandkolleginnen Lucy Dacus und Phoebe Bridgers. Die wiederum steht im Mittelteil zu ihrem Song “Emily I’m Sorry” in einer Arena, in der Monster Trucks auch über ebenjenes Kinderbett fahren. Den Abschluss macht Dacus, die für “True Blue” ein Zimmer völlig in Blau streicht und dabei Hilfe von Baker und Bridgers hat. In den beiden Teilen davor waren Dacus respektive ihr jüngeres Ich bereits mit blauen Farbflecken an den Ärmeln zu sehen, während Bridgers zündelte und Feuer spie. Am Ende von “The Film” demonstrieren alle drei ihre gegenseitige Zuneigung.

Boygenius hatten zuvor angekündigt, Stewart für drei Musikvideos das Zepter in die Hand geben zu wollen. Ob das mit dem dreiteiligen “The Film” nun geschehen ist oder noch zwei weitere Videos folgen, ist unklar. Wahrscheinlicher ist Ersteres. Erfahrung bringt Stewart jedenfalls mit: 2014 (co-)produzierte sie für Sage + The Saints das Video zu “Take Me To The South” und für Chvrches 2017 den Clip zu “Down Side Of Me”.

Noch vor “$20”, “Emily I’m Sorry” und “True Blue” erhielt die Ballade “Not Strong Enough” ein Video, bei dem das Trio selbst Regie führte. Für eine kleine Kontroverse sorgte Baker, weil sie im Clip eine Jacke mit dem Aufnäher einer offen rechten Band trug. Laut Boygenius’ Label Universal geschah das aber unwissentlich. Die entsprechende Passage im Video ist bereits abgeändert.

“The Record”, das wir in VISIONS 361 zur Schönheit gekürt haben, erscheint fünf Jahre nach der ebenfalls großartigen Debüt-EP des Trios. Mehr zu Boygenius und der jungen Songwriterinnen-Bewegung, aus der die Supergroup hervorging, erfahren VISIONS-Abonnent:innen in unserer großen Reportage zum Thema.

Im August werden Boygenius auch in Deutschland zu Gast sein. Tickets für die Shows in Berlin und Köln gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Live: Boygenius

15.08. Berlin – Verti Music Hall
16.08. Köln – Palladium

Die Alben der Woche

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Platte der Woche: Boygenius – “The Record”

Boygenius (Foto: Lera Pentelute)
Boygenius (Foto: Lera Pentelute)

Endlich auch auf Albumlänge! Boygenius wirken wie die wohl liebevollste Supergroup der Welt, können jedoch nicht nur auf menschlicher Ebene überzeugen, auch musikalisch hat das Trio aus Julien Baker, Phoebe Bridgers und Lucy Dacus zu bieten. Ihre unterschiedlichen Stimmfarben verweben die Songs zu eindringlichen Melodien, denen man sich nur schwerlich entziehen kann. Dabei geht es um Selbstbehauptung und Emanzipation, ums emotionale Überleben und komplexe menschliche Beziehungen – auch wenn “The Record” wenige Überraschungen in petto hat, ist es qualitativ kaum zu übertreffen.

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Samiam – “Stowaway “

samiam-stowawayAuch im vierten Bandjahrzehnt beweisen Samiam, dass sie es noch drauf haben: Schon der Opener von “Stowaway” fällt mit der Tür ins Haus. Diese Energie behalten die Kalifornier im Verlauf des Albums fortan aufrecht. Ob fürs Konzert oder die nächste Skatesession – Samiam liefern das passende Material.

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Puscifer – “Existential Reckoning: Rewired”

Dystopische Klangräume und überbordende Drumcomputer: Puscifer machen auf ihrem Remixalbum elektronische Spielereien zum Programm und schwelgen dabei in Ideen, die in der Breite wahrscheinlich nur Maynard James Keenan wiedergeben kann.

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The Hold Steady – “The Price Of Progress”

Rein thematisch haben The Hold Steady auf “The Price Of Progress” wieder den Weg zurück zu Sex, Drugs und Rock’n’Roll gefunden. Ansonsten finden sie auch im verflixten 21. Bandjahr noch genügend Stoff für große Erzählungen voller Höhen und Tiefen.

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Gel – “Only Constant”

Gel: Only ConstantGel zerlegen alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Dafür greifen sie auf einfachste Mittel zwischen Groove und Ekstase zurück und versuchen sich an Polyrhythmik oder Post-Punk. Das alles funktioniert vor allem dank der Arbeit von Schlagzeuger Zach Miller, der nicht nur sein eigenes Instrument einspielte, sondern auch für die Aufnahmen selbst verantwortlich war.

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City And Colour – “The Love Still Held Me Near”

Vertonte Traurigkeit, der leider die nötigen Ecken und Kanten fehlen: Das siebte Album von City And Colour beinhaltet zwar eine gehörige Portion melancholischer Akustikgitarren und kühle Synthesizer-Einschübe, macht es sich aber zu bequem in seinem vor Selbstmitleid zerfließenden Pathos.

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Swan Valley Heights – “Terminal Forest”

cover Swan Valley Heights - Terminal Forest Die dritte Platte von Swan Valley Heights kommt ohne Feinschliff im Sound daher, dafür firmiert sie unter dem Motto: gewagtes Experiment statt klares Konzept. Dabei verleihen vor allem die eingestreuten Field Recordings dem Album die Ruhe, die es für eine gediegene Stoner-Rock-Platte braucht.

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DMA’s – “How Many Dreams”

Auto-Tune-Träume und ein Fundament aus Akustikgitarren: Die Australier DMA’s kratzen mit ihrem vierten Album zwar an den Grundfesten des Britpop, setzen aber vor allem zu Anfang stärker auf Eingängigkeit und Madchester-Vibes des vorangegangen Jahrzehnts, so dass vom “Brit” im Pop am Ende wenig übrig bleibt.

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Erik Cohen – “True Blue”

Eine Achterbahnfahrt durch zwei Jahrzehnte bundesrepublikanischer Musikgeschichte: Auf seinem neuen Album schöpft Erik Cohen aus dem Vollen und holt vom Deutschrock der 70er bis hin zum NDW der 80er alles raus, was ihm an eingängigen Melodien in die Finger kommt.

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Arxx – “Ride Or Die”

arxx_rideordieDas Indie-Duo Arxx deckt auf “Ride Or Die” alles ab, was es für ein gelungenes Debütalbum braucht. Von der nötigen Melancholie, die sich ihren Platz zwischen Elektrobeats und breitbeinigem Rock sucht, bis hin zu Pop-Melodien ist alles vertreten. Ohrwurmpotenzial? Vorprogrammiert!

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Altin Gün – “Ask”

Volkslieder mit psychedelischem Stempel: Auch das fünfte Album von Altin Gün präsentiert anatolische Volkswaisen in neuem Gewand und schafft damit elektronische Pop-Stücke, die sich geschmeidig zwischen orientalischen Synthie-Klängen und 80er-Einschüben bewegen.

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Netherlands – “Severance”

Ein von Synthies geprägter Avantgarde-Sound: Mit ihrem neuen Album servieren Netherlands qie gewohnt ihre eigene Interpretation von Metal, bei dem das Cover am Ende wie immer auch nicht fehlen darf. Diesmal: “Celia’s Mansion” von Blue Spark.

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Therapy? im November auf Tour

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Gute Nachrichten für alle Fans von Therapy?: im November kommt das Trio für gleich fünf Termine nach Deutschland. Dabei werden sie von den Stoner-Punks Bokassa begleitet, Tickets sind ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

 

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Die Tour folgt wenige Monate nach der Veröffentlichung des bereits 16. Therapy?-Albums “Hard Cold Fire”, das am 5. Mai via Marshall erscheint. Es kann vorbestellt werden. Erst vor wenigen Wochen haben sie die Single “Joy” geteilt und im selben Atemzug das Album angekündigt. Dieses bezeichnen die nordirischen Alternative-Rocker selbst als das “Gegenteil von einem Lockdown-Album”.

VISIONS empfiehlt: Therapy?

09.11. Hamburg – Gruenspan
10.11. Köln – Gebäude 9
11.11. Frankfurt – Das Bett
12.11. München – Backstage
16.11. Berlin – SO36

Trennungsschmerz

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“Diese eine Liebe” beginnt dabei mit dem für Feine Sahne Fischfilet mittlerweile typischen Trompeten-Sound. Diesmal wird das Intro sogar, abgesehen von einigen begleitenden Gitarrenakkorden, fast vollständig vom Blasinstrument getragen. Nach dem kurzen, aber ruhigen Aufbau setzen harte Snare-Schläge und cleane Stakkato-Riffs ein, die dem Song sofort gewaltig Druck verleihen. Inhaltlich beschäftigen sich Feine Sahne Fischfilet mit besagter Liebe, die schon etwas zurückzuliegen scheint. So besucht das Lyrische Ich die angebetete Person und schwelgt dabei in Erinnerungen.

Der Text lässt aber auch Raum für weitere Interpretationen: so könnte es sich auch um eine Eltern-Kind-Beziehung oder sogar das immer wiederkehrende Thema der Heimatverbundenheit der Band aus Mecklenburg-Vorpommern handeln. Das dramatische und bisweilen auch blutige Musikvideo lässt allerdings eine Liebesbeziehung als am wahrscheinlichsten erscheinen. Für Frontmann “Monchi”, geht es vornehmlich um seine Großeltern. “Als wir die Zeilen für dieses Lied schrieben, hatte Monchi seine Oma Annemie und seinen Opa Gerdi im Kopf”, sagt die Band zur Entstehung des Songs. Monchi selbst ergänzt: “Lange war es mir gar nicht so sehr bewusst, aber: Sie gehören zu den Menschen, die mich mit am meisten in meinen Leben geprägt haben. Im Positiven, aber manchmal auch im Negativen. In den letzten Jahren denke ich so oft an sie. Ich würde so gerne mit ihnen stundenlang sitzen, diskutieren, streiten, fragen, wie ihr Blick so aufs Leben ist. Leider geht das nicht mehr, denn ich habe keine Oma und Opa mehr. Weder von meinen Vatters Seite, noch von meiner Mutters Seite. Ich vermiss’ sie sehr. Ich vermisse es, Großeltern zu haben.”

Der Song ist nach “Kiddies im Block” die zweite Vorabveröffentlichung aus dem kommenden Album “Alles Glänzt”. Das Album erscheint am 12. Mai über Plattenweg/Warner und kann ab sofort vorbestellt werden.

Das noch aktuelle Album von Feine Sahne Fischfilet, “Sturm & Dreck”, war im Januar 2018 erschienen. Mit “Alles Glänzt” geht die Band im Sommer dann auch auf ausgedehnte Open Air-Tour, Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Zuletzt hatte Sänger Jan “Monchi” Gorkow sein Buch “Nie Satt” veröffentlicht, in dem er über seinen bis dahin maßlosen Lebensstil und sein starkes Abnehmen reflektiert.

VISIONS empfiehlt:
Feine Sahne Fischfilet

19.05.2023 Wien – Arena Open Air
30.06.2023 Karlsruhe – Kulturbühne
14.07.2023 Dortmund – Westfalenpark
15.07.2023 Dresden – Filmnächte am Elbufer
22.07.2023 Wiesbaden – Kulturpark Schlachthof
29.07.2023 Berlin – Wuhlheide
18.08.2023 Hamburg – Open Air am Großmarkt
25.08.2023 Kaltenberg – Schloss Kaltenberg
26.08.2023 Losheim am See – Strandbad

Auf die Zukunft!

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Erst vor einigen Wochen hatte die Emo-Punk-Band Spanish Love Songs im Rahmen ihrer Cover-EP “Doom & Gloom Sessions” den Killers-Klassiker “Smile Like You Mean It” neu interpretiert, nun legen sie mit ihrer Version von “Futures” (Jimmy Eat World) nach und drücken der Mid-Tempo-Nummer ihren eigenen Stempel auf.

Zogen Jimmy Eat World 2004 bereits nach wenigen Sekunden die Zügel an, lassen sich Spanish Love Songs deutlich mehr Zeit, um den Song einzuläuten: Mäandert “Futures” zu Anfang noch zwischen atmosphärischen Klängen, fliegen einem anschließend die Drumsticks in hohem Bogen um die Ohren. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft transportieren dabei aber beide Versionen der Songs – wenn auch in unterschiedlicher Tonart.

Neben “Futures” und “Smile Like You Mean It” finden sich auf der mit insgesamt vier Songs bestückten EP auch noch “Portions For Foxes” von Rilo Kiley und “Now It’s On” von Grandaddy. Erscheinen wird diese am 25. April bei Pure Noise, vorbestellt werden kann sie allerdings jetzt schon.

2020 hatte die Band ihre aktuelle Platte “Brave Faces Everyone” veröffentlicht und zwei Jahre später dann nochmal neu aufgenommen.

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