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Pflanzliche Inhaltsstoffe

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Liebe geht bekanntlich durch den Magen und Musik durch die Augen oder sogar die Lunge? So oder so ähnlich könnte jedenfalls das Motto des Stoner- und Doom-Trio Sleep lauten. Die Band hat nämlich jetzt angekündigt, ihre Single “Leagues Beneath” von 2018 neu auf Vinyl aufzulegen. Als Besonderheit werden dabei Cannabis-Blätter in das jeweilige Vinyl eingefasst. Dadurch wird jede Platte zu einem Unikat, das maßgeschneidert und handgefertigt wird.

Bereits im vergangenen Jahr hatten Sleep eine ähnliche Veröffentlichung herausgebracht. Dabei hatte die Band ihr Album “Dopesmoker” ähnlich “aufgewertete”. Neben einer schwarzen Standardversion gab es auch eine “Weedian High-Fi”-Edition, in der “reine, unverfälschte, authentische Cannabisblätter in PVC eingekapselt” waren. Durch den Erfolg und die positive Resonanz der Fans haben sich die Band in Zusammenarbeit mit Jack Whites Plattenlabel Third Man und Doghouse Farms dazu entschlossen, eine weitere Veröffentlichung auf den Markt zu bringen.

Dieses Mal verzichtet man zugunsten einer klaren Variante allerdings auf das trübe Grün und Violett der “Dopesmoker”-Versionen. Einziger Wermutstropfen für die Fans in Europa: Die auf 400 Exemplare limitierte Vinyl-Version gibt es ausschließlich im Third Man Store in Detroit. Der Verkauf startet ab dem 26. August. Sleep hatten 2018 nach einer langen Pause ihr aktuelles Album “The Sciences” veröffentlicht. Ob die Band aktuell neue Musik plant, ist nicht bekannt.

 

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Tanz auf Messers Schneide

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Fermium widmen sich einer Gesellschaft im Sinkflug und der Frage, ob man im Angesicht des Untergangs seinen Frieden finden kann. Warfen sie auf ihrer gleichnamigen Debüt-EP (2021) mit Songs wie “Anxiety” einen klaustrophobischen Blick in den Abgrund, schließt ihr kommendes Album daran an. So bilden die Ängste und Unsicherheiten der Menschheit auch auf “Between Nothing And Always” das Epizentrum, zwischen Hardcore, Black-Metal und Doom.

Das zeigen Fermium bereits mit der ersten Auskopplung “Pale Rust”. Im dazugehörigen Musikvideo lassen sie maskierte Menschenfresser tanzen und pogen – mal im Gleichschritt, mal im Moshpit. Hier wird der Name der Band, die sich nach einem radioaktiven Metall benannt hat, zum Programm und der Abgrund mit der Spitze einer Rasierklinge nachgezeichnet.

Eingespeist zwischen tonnenschwere Doom-Interludes und Black-Metal-Schreie wird Verfremdung hier zum Überthema. Die neue Single wird schon in den ersten Sekunden von einem ungleichmäßigen und langsamen Beat markiert, baut sich anschließend während fünfeinhalb Minuten auf. Genug Zeit und Raum, um seinen treibend-apokalyptischen Sound zu entfalten. Dem Weltuntergang und der Rolle des Individuums widmen sie sich mit der Wucht einer Abrissbirne, lassen inmitten explodierender Hardcore-Gitarrenriffs allerdings genügend Platz für die Betonung existenzieller Ängste.

Die Hamburger Band setzt sich aus Gitarrist Lukas Wiesemüller (Ashes of Pompeii), Drummer Benito Pflüger (Der Ringer, Ilgen-Nur) und Sängerin Leonie Marie Löllmann (Svffer) zusammen.

Die EP “Between Nothing And Always” wird am 29. September via Through Love erscheinen.

Hanno Klänhardt von Mantar beschreibt sie als “ein 26- minütiges schwarzes Loch.” Allerdings “nicht das Schöne im Himmel, sondern das Tief am Boden, aus dem man Angst hat nicht wieder herauszukommen. 100% kompromisslos, jedoch stets elegant und fast schon trippy. Musik zum Steine schneiden.”

Fermium – “Between Nothing And Always”

01. “Vainrush”
02. “There Was A Light”
03. “Beating Hearts”
04. “Guilty Pleasures”
05. “The Seer”
06. “Pale Rust”

Urlaub für Serienmörder

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“Time for your holiday serial murder/ How time slips away”, singt Page Hamilton in den ersten Zeilen von “Holiday”. Mit dem Opener läuten Helmet ihr neuntes Studioalbum “Left” ein, das die Alternative-Metal-Band bereits vor einiger Zeit angekündigt hatte und aus dem sie nun erstes Songmaterial präsentieren. Darauf schreit Frontmann Hamilton mit ungefilterter Aggression seine Gesellschaftskritik und den Zustand einer vergänglichen Welt heraus, während der Song ansonsten von schweren Gitarrenriffs und Kyle Stevensons hämmernden Schlagzeugspiel getragen wird – eine charakteristische Mischung, die die Band seit über 30 Jahren an den Tag legt.

Ihr aktuelles Studioalbum “Dead To The World” veröffentliche die US-Band 2016, daneben erschien vor zwei Jahren das Livealbum “Live And Rare”. Ihre neue Platte wird am 10. November über Earmusic erscheinen. Neben Hamilton selbst wurde die LP von Jim Kaufman und Mark Renk co-produziert.

Im November gehen Helmet außerdem auf Tour durch Deutschland. Zuletzt hatte die Alternative-Metal-Band vor drei Jahren die hiesigen Bühnen bespielt, im Rahmen ihres 30-jährigen Jubiläums.

Helmet – “Left”

01. “Holiday”
02. “Gun Fluf”
03. “NYC Tough Guy”
04. “Make-Up”
05. “Big Shot”
06. “Bombastic”
07. “Reprise”
08. “Dislocated”
09. “Tell Me Again”
10. “Powder Puff”
11. “Resolution”

VISIONS empfiehlt: Helmet

10.11.2023 Berlin – Lido
16.11.2023 Hamburg – Logo
17.11.2023 Köln – Gebäude 9
20.11.2023 Frankfurt – Zoom
21.11.2023 Augsburg – Kantine

Party-Crasher

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Gerade ist Fat Mike eigentlich mit so ziemlichem allem außer NOFX beschäftigt. Vor Kurzem wurde er mit seinem Punk Rock Museum fertig, mit seinen Codefendants arbeitet er schon an einem Nachfolger vom Debüt “Crime Wave” und demnächst steht auch noch sein Streicher-Album “Strung Out” an.

Trotzdem hat er mit NOFX noch ein Video zur Single “Darby Crashing Your Party” aus dem letzen Jahr in petto. Darin zerlegen El Hefe, Smelly, Eric Melvin und ein Haufen befreundeter Punks Fat Mikes alte Residenz “Six Floggs” nach allen Regeln der Kunst, während der Frontmann erfolglos versucht, sie aufzuhalten. Smelly ist mit dem Ergebnis zufrieden und El Hefe sieht es optimistisch: “Du kannst dir ein neues kaufen.”

Das hat Fat Mike schon längst: Das Interview mit uns zur Bandauflösung und “Double Album” führte er bereits aus seinem neuen Haus in Las Vegas, in dem er mit Codefendants-Kollege und Get Dead-Sänger Sam King lebt.

NOFX lösen sich wohl 2024 nach einer umfangreichen Abschiedstour endgültig auf. In Deutschland sind die Melodic-Hardcore-Ikonen angeblich im Mai und/oder Juni zu sehen. Das verriet uns Fat Mike zumindest kürzlich in einem weiteren Interview zu seinem Streicher-Album, das am 15. September via Fat Wreck erscheint. Die Platte kann noch vorbestellt werden.

Mit NOFX hat er demnach auch noch mehrere Alben im Kasten, die noch erscheinen sollen. Unter anderem “Everybody Else Is Insane” und “Half Album”.

Das Interview lest ihr ab Freitag in VISIONS 366 und in Kürze auch in ungeschnitter Fassung auf visions.de (V+)

Im Cabrio mit Columbo

Um während des Sommerlochs aufzufallen, braucht es für gewöhnlich keine besonders originellen Einfälle. Max Clarke aus Brooklyn fährt mit seinen Cut Worms dennoch das große Besteck auf, wenn er vom Pop-Essentialismus spricht. Was er damit meint, zeigt sich am eindrücklichsten in der countryesken Schnittmenge aus den Beatles und den Beach Boys seiner Songs, die gerne das Heilsversprechen auf die goldenen Tage ohne Schnörkel wären. Wenn nötig, greift er dafür auch zum Imperativ: “Use Your Love (Right Now!)”. Songs mit offenem Verdeck wie das schillernde “Don’t Fade Out” oder “Living Inside” haben passenderweise die Retro-Romantiker Lemon Twigs aufgenommen, die bei diesen Songs auch Klavier und Bass beisteuern. Am Ende steht auf “Cut Worms” (Jagjaguwar, 21.07.) Musik, mit der man locker auch das Sommerloch von 1967 gestopft hätte.

Nur unwesentlich weniger fällt Bruno Major aus der Zeit, der im Musikvideo zum Titelsong “Columbo” (Bruno Major, 21.07.) immerhin so weit voranschreitet, dass er den 1978er Mercedes 380SL spazieren fährt, freilich ebenfalls mit offenem Verdeck und als Hommage an den gleichnamigen Ermittler der US-Krimi-Komödie inszeniert. Das alles spricht erneut nicht für die abkühlende Avantgarde-Dusche, die man sich im Hitzestau eigentlich herbeisehnt, hat aber zumindest eine gewisse Chuzpe in den Melodien, die dafür dem allzu gleichförmigen Songwriting fehlt. Wenn Major eine Pianomelodie zu seinen Gunsten verschleppt, zählt das zu den gewagtesten Experimenten auf “Columbo”.

Wagnis ist auch für Laura Groves ein Fremdwort. Und weil Lärm zu ihren größten Feindbildern zählt, ist ihr Bella-Union-Debüt “Radio Red” (Bella Union, 11.08.) ein fast sensitives Album geworden, das so schnell einziehen möchte wie fettarme Hautcreme. Dabei geht es eigentlich um die beiden Radio-Funkmasten, die ihr Studio säumen und als Inspirationsquelle für ihre Texte über Kommunikation, verpasste und abgefangene Signale und zufällige Begegnungen fungieren. Die behutsamen Synthesizer in “D 4 N” transportieren noch am ehesten die Wellenlängen des Plattentitels, der Rest ist überzuckerte Popmusik.

Bevor nach diesen drei Platten die Paralyse der Trägheit endgültig obsiegt, kommt Claud gerade rechtzeitig. Die Songwriterin aus New York war erst mit Phoebe Bridgers als Straßenmusikerin aktiv und landete dann auf deren Label Saddest Factory. Der zwischen niedlich und dringlich pendelnde Indiepop ihrer Debüt-LP ist hier nicht nur bestens aufgehoben, er versprüht in diesem Monat auch als einziger einen gewissen Grad an Aktionismus und zeigt ungeschönt die Lachfalten des Lebens. Auf “Supermodels” (Saddest Factory, 14.07.) fällt er immer dann besonders überzeugend aus, wenn Claud wie in “Paul Rudd” oder “All Over” angenehm an Arlo Parks erinnert.

Strange Ranger wollen laut eigener Aussage hingegen dem My Bloody Valentine-Vermächtnis “Loveless” huldigen, packen aber mehr Synthesizer und Drum-Computer in ihre Songs, als Kevin Shields für die Shoegazer im Sinn hatte. Ein Song wie “Way Out” fällt eher in die Kategorie New Wave und ist nicht um ein fachfremdes Saxofon-Solo verlegen. Als einziger Song fühlt sich “She’s On Fire” dem Rock verpflichtet und landet auf einer Skala zwischen The Jesus And Mary Chain und School Of Seven Bells noch am ehesten bei Ersteren. Diese offene Herangehensweise birgt dafür aber den Vorteil, dass “Pure Music” (Fire talk, 21.07.) nicht nur mit klug arrangiertem Doppelgesang punktet, sondern vor allem sehr abwechslungsreich ausfällt und in einem Stück wie “Blush” auch mal in den Jazz ausfranst. Es ist nicht nur verzeihbar, sondern entpuppt sich als Gewinn, dass man danach nicht zwingend nach “Loveless” greifen will.


Hallentour im Winter

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Dabei zieht es die Band um Frontsänger Jan “Monchi” Gorkow wieder in die Hallen. Die Tour umfasst insgesamt zehn Konzerte und startet am 7. Dezember in Hannover. Den Abschluss feiern Feine Sahne Fischfilet dann kurz vor Weihnachten am 21. Dezember in der Stadthalle in Rostock. Tickets gibt es ab Freitag, den 25. August um 8 Uhr exklusiv bei TixForGigs und Eventim. Supports und Gäste werden zu einem späteren Zeitpunkt noch bekannt gegeben.

Feine Sahne Fischfilet hatten im Mai ihr aktuelles Album “Alles Glänzt” veröffentlicht und waren damit bis auf Platz 3 der deutschen Albumcharts geklettert. Zuletzt hatten sie ihr Musikvideo zum Song “Wenn wir uns wieder sehen” dem befreundeten Rostocker Kapitän Dariush Beigui gewidmet, der sich seit 2016 in der Seenotrettung engagiert und dem in Italien deshalb jetzt der Prozess gemacht wird.

Mit dem Album waren Feine Sahne Fischfilet im Sommer auch auf ihrer ersten ausgedehnten Open-Air-Tour, die am 26. August im Strandbad in Losheim ihren Abschluss finden wird. Zudem veranstaltet die Band am 8. und 9. September wieder ihr eigenes “Wasted in Jarmen”-Festival in ihrer Heimat Mecklenburg-Vorpommern. Neben einer eigenen Show stehen dort auch unter anderem die Broilers, Alex Mofa Gang, Brockhoff, Deine Cousine und Panteón Rococó auf dem Line-up. Tickets gibt es noch über den Festivalshop.

VISIONS empfiehlt:
Feine Sahne Fischfilet

26.08. Losheim am See – Strandbad

07.12. Hannover – Swiss Life Hall
08.12. Erfurt – Messehalle
09.12. Bremen – Pier 2
12.12. Köln – Palladium
13.12. Zürich – Halle 622
14.12. Offenbach – Stadthalle
16.12. Leipzig – Haus Auensee
17.12. Bielefeld – Lokschuppen
19.12. München – Zenith
21.12. Rostock – Stadthalle

Zeit nach dem Knall

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Im Roman “Riddley Walker” zeichnet der US-Schriftsteller Russell Hoban das Bild einer Gesellschaft nach dem Atomkrieg, in der die Weltgeschichte fast vollständig ausgelöscht wurde. Den Folgen dieser Katastrophe widmet sich die Noise-Post-Punk-Band John mit dem Song “Riddley Scott Walker”.

Dabei packen sie auf ihrer neuesten Single erneut die Noise-Dampfwalze aus und ließen sich – wie bereits für das restliche Album – von ihrer Umgebung beeinflussen. Dazu erklärt Schlagzeuger und Leadsänger John Newton: “Wir proben derzeit in der Nähe eines heruntergekommenen Industriehafens an der Südküste, und wir haben uns schon immer von den Orten und Geräuschen dieses industriellen Niedergangs inspirieren lassen.”

Seine akustische Untermalung erhält diese Dystopie durch ein unerbittlich-pulsierendes Schlagzeugspiel und hämmernde Gitarrenriff, während das dazugehörige Musikvideo eine Zivilisation zwischen Aufbruch und Niedergang zeichnet. Ein Zwiespalt, der durch Newtons bellenden Gesang zusätzlich verstärkt wird und eine düstere Zukunftsvision artikuliert, in der Fortschritt gleichzeitig den Beginn einer Katastrophe bedeutet.

Als Gastmusiker hat Barry Adamson (ehemals Nick Cave & The Bad Seeds und Magazine) an dem Song mitgewirkt. Die Zusammenarbeit entstand, nachdem Adamson das noch aktuelle John-Album “Nocturnal Manoeuvres” zu einer seiner Lieblingsveröffentlichungen 2021 gewählt hatte. Im Anschluss trat die Band an ihn heran. Zum weiteren Verlauf sagt Newton: “Es ist großartig, jemanden zu haben, der einen ähnlich filmischen Zugang zur Musik versteht, da er auch Musik für David Lynchs ‘Lost Highway’ geschaffen.”

Mit “Riddley Scott Walker” koppelt das Duo nach “Service Stationed”, “Trauma Mosaic” und “The Common Cold” bereits die vierte Single aus ihrem kommenden Album “A Life Diagrammatic” aus.

Der Nachfolger von “Nocturnal Manoeuvres” erscheint am 22. September via Brace Yourself/ Pets Care und kann immer noch vorbestellt werden.

Wertschätzendes Miteinander

Stutenbissig. Ein Begriff, der im Zusammenhang mit Frauen gerne fällt. Was ist das eigentlich für ein furchtbares Wort? Und was sagt es über unsere Gesellschaft aus, dass es immer noch im Wortschatz einiger Menschen verankert ist? Boygenius sind an diesem Abend das lebende Manifest dafür, dass solche Phrasen und die mit ihnen einhergehenden Einstellungen über Bord geworfen gehören. Statt Missgunst, Neid und Konkurrenz liegt der Schlüssel im wertschätzenden Miteinander. Und davon gibt es bei diesem Konzert eine ganze Menge.

Boygenius, Palladium Köln (Foto: Jennifer Smith)
Julien Baker im Vordergrund – und ein Teil der vierköpfigen Backing-Band im Hintergrund (Foto: Jennifer Smith)

Das geht damit los, dass Julien Baker zum letzten Song von Muna, die dem Publikum als Support mit ihrem tanzbaren Indie-Pop ordentlich einheizen, als Überraschungsgast zum Mikro greift. Auch Lucy Dacus und Phoebe Bridgers geben sich die Ehre auf der Bühne – nur um mitzutanzen. Trotzdem wird zu keiner Zeit jemandem die Show gestohlen, was auch für den Hauptteil des Abends gilt. Dass Phoebe Bridgers mit ihrem Soloprojekt die erfolgreichste der drei Künstlerinnen ist und kürzlich mit Mega-Star Taylor Swift tourte, spielt im Boygenius-Kontext überhaupt keine Rolle. Absolut organisch überlassen sich die Musikerinnen, die von einer ausnahmslos weiblichen Begleitband unterstützt werden, gegenseitig das Rampenlicht und strahlen sowohl als Band, als auch dank ihrer jeweiligen Einzigartigkeit.

Boygenius, Palladium Köln (Foto: Jennifer Smith)
Kümmert sich um das Wohlbefinden des Publikums: Phoebe Bridgers (Foto: Jennifer Smith)

Wo Lucy Dacus mit warmer, zerbrechlicher Stimme über allem schwebt, schafft Julien Baker es mit ihrem emotionalen Gesang, den sie in Songs wie “$20” oder “Stay Down” mit weit aufgerissenem Mund bis ans Limit treibt, selbst bei den hohen Temperaturen für einen Gänsehautschauer zu sorgen. “Haben alle noch genug Wasser? Wir haben hier ganz viel, also hebt bitte eure Hand, wenn ihr welches braucht, und wir reichen das durch”, sagt Bridgers immer wieder und bricht nach den ersten Zeilen von “Me & My Dog” sogar ab, weil im Publikum Hilfe benötigt wird. Den augenzwinkernden Spitznamen als “Mutti” nimmt sie dafür gerne in Kauf.

Boygenius, Palladium Köln (Foto: Jennifer Smith)
Lucy Dacus schwebt mit ihrer Stimme über dem Geschehen. (Foto: Jennifer Smith)

Zu “Letter Of An Old Poet” wird es nochmal ganz leise, und das liegt nicht nur an Bridgers Ansage: “Ich habe eine Bitte. Es ist heftig für mich, den nächsten Song Abend für Abend zu singen. Allein würde ich das gar nicht schaffen. Ich bin froh, meine Jungs dabei zu haben, und es ist absolut dystopisch, wenn ich währenddessen in Handys starre. Als tut mir einen Gefallen und packt sie weg.” Es ist nicht nur für Bridgers einer der emotionalsten Momente des Abends. Mit den ersten Akkorden von “Not Strong Enough” ist die Melancholie anschließend schnell wieder verflogen. Sowieso ist die Setlist eine gelungene Achterbahnfahrt der Gefühle, bei der sich immer wieder ruhige mit rockigen Momenten abwechseln und außerdem Platz für jeweils eine Solonummer der Sängerinnen ist.

Boygenius, Palladium Köln (Foto: Jennifer Smith)
Von wegen nur zartes Singer/Songwritertum – Gitarrensolos gehören dazu. (Foto: Jennifer Smith)

Ein ganz besonderes Lied aber darf am heutigen Abend nicht fehlen: Zur Zugabe wird für Phoebe Bridgers, die am folgenden Tag 29 wird, “Happy Birthday” angestimmt. Dazu gibt es auf der Bühne herzlichste Umarmungen, Blumen und eine Torte, die nach dem Auspusten der Kerzen erst in ihrem Gesicht und anschließend stückweise im Publikum landet. Aber auch kuchenverschmierte Hände halten Baker nicht davon ab, bei “Salt In The Wound” zum Abschluss noch ein erstklassiges Gitarrensolo hinzulegen.

Plushgrinder

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Wenn Cannibal Corpse-Frontmann George “Corpsegrinder” Fisher unterwegs auf Greifautomaten stößt, sind deren Inhalte nicht länger sicher. Seine Begeisterung für kuschelige Pokémon und mehr aus diesen Automaten teilt er gerne auf seinem Instagram-Account. Regelmäßig spendet er seine üppige Ausbeute für wohltätige Zwecke, so auch jetzt wieder: Dem Johns Hopkins All Children’s Hospital in St. Pete, Florida übergab er zusammen mit seiner Frau sieben Tüten voller Stofftiere, die er aus Greifautomaten hat. Die Arbeit des Krankenhauses hob er in seinem Post hervor: “Sie überreichten uns eine Dankesurkunde, aber ehrlich gesagt verdienen sie eine solche und noch viel, viel mehr für ihren unermüdlichen Einsatz für Kinder.”

 

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Zu seiner ungewöhnlichen Passion sagte Fischer gegenüber Metal Injection, dass er nach einer Show lieber direkt weiter zu einem Greifautomaten geht, anstatt in die Dusche. Sein Instagram-Kanal ist voll mit Bildern seiner Trophäen. Loudersound verriert er bereits seine legitimen Tricks zum Gewinnen: “Wenn es sich um eine humanoide Figur oder eine Kreatur mit Armen oder Beinen handelt, versuche ich, die Klaue zwischen den Beinen und der Schulter zu platzieren. Wenn ich das nicht kann, weil es schief liegt, versuche ich, es an eine Stelle zu bringen, wo es im richtigen Bereich ist. Aber wenn ich etwas aufhebe und du dabei bist und mich beobachtest, darfst du nichts sagen. Wenn es in das Loch fällt und unten ist, wo ich es greife, dann kannst du sagen: ‘Du hast es!’ Aber wenn du etwas sagst, während es in der Kralle ist … dann werde ich wütend”, so Fisher.

 

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Kürzlich veröffentlichte die Death-Metal-Urgewalt Cannibal Corpse ihre neue Single “Summoned for Sacrifice” mit einem blutrünstigen Musikvideo. Ihr neues Album “Chaos Horrific” erscheint am 22. September.

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