Pelle, wie kam es dazu, dass ihr ausgerechnet “Hooked On A Feeling” in der Version von Blue Swede gecovert habt?
Pelle Almqvist: Tatsächlich wurden wir einfach von Spotify angefragt und wollten das Angebot zunächst auch gar nicht annehmen.
Warum?
Vor allem aus Zeitgründen. Im Moment haben wir ziemlich viel zu tun, mit der Tour und so weiter. Letztendlich haben wir uns dann aber doch dafür entscheiden, eine Demoversion aufzunehmen. Wir haben echt nicht viel Zeit investiert, es ging ziemlich schnell. Wir sind ins Studio gegangen, haben den Song aufgenommen und wussten absolut nicht, was dabei rauskommen würde – und dafür ist es am Ende echt gut geworden.
In einem Statement habt ihr erwähnt, dass das Original an sich schon ziemlich geschliffen und clean sei und der Song nicht noch mehr davon braucht. Inwiefern hat das eure Herangehensweise beeinflusst?
Die ursprüngliche Version ist ein typischer 60s-Pop-Song, mit diesem Bubblegum-Feeling. Also dachten wir uns: Was wäre, wenn die Ramones den Song aufgenommen hätten – oder wenn jemand wie Bob Dylan und die Ramones den Song gemeinsam singen würden? Wir wollten nicht den Rhythmus, die Tonlage und den ganzen Rest imitieren, sondern so dreckig und respektlos, wie möglich klingen – gesungen wurde nach Gefühl.
»Wie bei all unseren Songs ging es uns in erster Linie darum, eine moderne und zeitlose Hives-Version zu schaffen – kein Cover, das einfach nur aktuell oder dem Zeitgeist angepasst klingen soll.«
Pelle Almqvist
Also alles andere als eine Hommage an die schwedische Popmusik – obwohl “Hooked On A Feeling” bis heute als einer der erfolgreichsten schwedischen Exportschlager gilt.
(lacht) Das stimmt. Die Sache mit dem Tribut war aber eher das, was die von Spotify im Sinn hatten, als sie uns angefragt haben. Für uns war es weniger als Tribut, sondern eher als Augenzwinkern an die schwedische Popmusik gedacht. Eine Möglichkeit, das Ganze mit ein bisschen mehr Humor zu nehmen und uns ein Stück weit darüber lustig zu machen.
Mal abgesehen von genügend Humor: Was braucht es noch, für eine gute Coverversion?
Wie bei all unseren Songs ging es uns in erster Linie darum, eine moderne und zeitlose Hives-Version zu schaffen – kein Cover, das einfach nur aktuell oder dem Zeitgeist angepasst klingen soll. Ich denke, das lässt sich auch auf andere Coversongs übertragen.
Was verbindest du persönlich mit dem Song?
Ich erinnere mich daran, dass ich “Hooked On A Feeling” als Kind auf dem Schulhof gehört habe. Damals war der Song schon alt und wir kannten eigentlich nur dieses “Ooga Chaka”, weil man das immer bei Sportveranstaltungen mitbekommen hat. Dass das allerdings zu einem Song gehört, haben wir danach erst herausgefunden – beziehungsweise, dass die “Ooga Chaka”-Version ein Cover von Blue Swede und Björn Skifs ist.
Der dieses Jahr als Special Guest beim Eurovision Song Contest aufgetreten ist.
Echt? Ich habe Skifs Auftritt nicht gesehen, was aber nichts mit ihm persönlich zu tun hat. Er ist ein cooler Typ, als Kind habe ich mir seine Filme angeschaut. Nur dem ESC kann ich nicht viel abgewinnen, weil das für mich nichts mit richtiger Musik zu tun hat – obwohl alle so tun, als wäre das Gegenteil der Fall, nur wegen dieser riesigen Produktion. Ich meine, schau dir an, was wir machen: Wir haben richtig gute Songs, die ohne die Art von Produktion auskommen. Wenn man so will, dann ist der Eurovision Song Contest das komplette Gegenteil der Hives.
Mit Coversongs verhält es sich ja in gewisser ähnlich, wie mit dem ESC: Entweder man liebt sie, oder man empfindet eine tiefe Abneigung. Wie hältst du es damit?
In den meisten Fällen ist mir das Original lieber, besonders was Rocksongs angeht. Ich möchte auch nicht, dass eine andere Band einen AC/DC-Song spielt. Das klingt einfach falsch. Allerdings ist das in der Popmusik nochmal anders als in der Rockmusik: In der Rockmusik habe ich das Gefühl, dass die Songs ein Teil des jeweiligen Künstlers oder der Band sind. Was nicht heißt, dass man nicht auch sein eigenes Ding daraus machen kann. Manchmal haut eine Band eine Coverversion raus, die besser als das Original klingt. Allerdings kommt das eher selten vor, weil das ursprüngliche Gefühl dabei oft verloren geht.
Das klingt ganz danach, als gebe es keine Pläne, in naher Zukunft einen weiteren Coversong zu veröffentlichen. Oder?
Man soll ja bekanntlich niemals nie sagen – aber nein, im Moment gibt es keine konkreten Pläne. Wir haben jetzt einen Coversong veröffentlicht, und das reicht fürs Erste. Oder hast du einen guten Vorschlag? (lacht)
Wie wäre es mit einem Abba-Song?
Da wäre dann allerdings die Frage, welchen Song man von Abba covern könnte. Ein paar Glam-Rock-Sachen haben die ja schon gemacht. Das könnte vielleicht funktionieren. Ansonsten sind Abba-Songs ziemlich kompliziert. Es gibt eine Menge Akkorde, Instrumente, einfach eine Menge Zeug. Da bräuchte man wahrscheinlich einen Haufen zusätzlicher Musiker, damit es an das Original heranreicht – aber ich werde auf jeden Fall darüber nachdenken. (lacht)