0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Start Blog Seite 586

Newsflash (Arctic Monkeys, Jane’s Addiction, Oasis u.a.)

0

+++ Arctic Monkeys haben ein neues Musikvideo veröffentlicht. Die Single “Body Paint” stammt von dem kommenden Album “The Car”. Die neue Platte erscheint am 21. Oktober und ist das erste neue Material der Band seit vier Jahren. Mit “There’d Better Be A Mirroball” wurde schon eine erste offizielle Single ausgekoppelt. Zuvor hatte die Band, um Frontman Alex Turner, schon den Song “I Ain’t Quite Where I Think I Am” in Zürich vorgestellt. Das neue Album kann bereits online vorbestellt werden.

Video: Arctic Monkeys – “There’d Better Be A Mirroball”

+++ Dave Navarro wird die anstehende Tour von Jane ‘s Addiction und Smashing Pumpkins nicht mitmachen. Er kämpft immer noch mit seiner Long-COVID-Erkrankung. Der Gitarrist schrieb in einem Statement auf Twitter: ” Ich hatte auf eine vollständige Genesung bis Oktober gehofft, aber ich bin immer noch sehr erschöpft und werde nicht in der Lage sein, an dieser Tour teilzunehmen. Ich bin persönlich enttäuscht, da unser ursprünglicher Bassist, Eric Avery, zurückgekehrt ist. […] Während die Band auf Tour ist, werde ich im Studio hier in LA an neuem Jane’s-Material arbeiten.” Der Queens Of The Stone Age-Gitarrist Troy Van Leeuwen ersetzt Navarro. Die Nordamerika-Tour “Spirit On Fire” startet nächsten Monat.

Tweet: Dave Navarro äußert sich zu seiner COVID-Erkrankung

+++ Oasis-Gitarrist Paul “Bonehead” Arthurs ist krebsfrei. Das hat er nun über sozialen Netzwerke bekannt gegeben. Noch im April hatte der 57-Jährige seine Erkrankung öffentlich gemacht und sich im Mai für sein Fernbleiben bei den Sommerkonzerten von Liam Gallagher entschuldigt. In seinem Post bedankte sich der 57-Jährige auch bei den britischen Gesundheitskräften für deren Unterstützung. Auch Liam Gallagher hat bereits auf die Meldung reagiert: “Ja, Bonehead, wir wussten, dass du ihm in den Arsch treten würdest”, schrieb er und fügte hinzu: “sooooo fucking happy […]”. Der ehemalige Oasis-Frontmann hatte zuvor bereits mehrfach seine Unterstützung zugesichert.

Instagram-Post: Oasis-Gitarrist Bonehead ist krebsfrei

Tweet: Liam Gallagher reagiert auf die Krebsfrei-Meldung von Bonehead

+++ Pascow haben Tourdaten im Rahmen der Veröffentlichung ihrer kommenden Platte “Sieben” bekannt gegeben. Nachdem das Punk-Quartett im September das neue Album ankündigt und eine Release-Show in Saarbrücken bestätigt hatte, folgt ab Februar eine große Tour. Der Vorverkauf startet am 4. Oktober um 10 Uhr exklusiv über Tante Guerilla. Ab dem 17. Oktober sind die Tickets dann an den üblichen Vorverkaufsstellen erhältlich. “Sieben” erscheint am 27. Januar via Rookie/Kidnap/Indigo und kann weiterhin vorbestellt werden.

Instagram-Post: Pascow kündigen ihre Tour an

VISIONS empfiehlt:
Pascow

01.02. Marburg – KFZ
02.02. Jena – Kassablanca
03.02. Erlangen – E-Werk
04.02. Saarbrücken – Garage | ausverkauft
15.02. Reutlingen – Franz K | ausverkauft
16.02. Leipzig – Conne Island
17.02. Hannover – Faust
18.02. Hamburg – Markthalle
25.02. Saarbrücken – Garage
30.03. Bremen – Schlachthof
31.03. Düsseldorf – Zakk
01.04. München – Technikum
02.04. Zürich – Dynamo
04.04. Karlsruhe – Substage
05.04. Köln – Gloria
06.04. Dresden – Tante Ju | ausverkauft
09.04. Berlin – SO 36

+++ Neil Young & Crazy Horse haben ihr neues Album angekündigt. “World Record” wird am 10. Oktober erscheinen. Zeitgleich mit der Ankündigung wurde der erste Song “Love Earth” ausgekoppelt. Young äußerte sich zum Release: “Auf dem neuen Album werden unerhörte Kombinationen von Instrumenten zu hören sein.” Das Album wurde ursprünglich schon 2001 geschrieben, wurde aber auf Eis gelegt, weil: “es zu der Zeit so traurig war, dass ich es nicht veröffentlichen konnte”, so Young. Dieses Jahr erschien schon das Album “Toast” über Warner. Beide Platten werden auf diversen Online-Plattformen veröffentlicht, außer natürlich bei Spotify.

Video: Neil Young & Crazy Horse – “Love Earth”

Cover & Tracklist: Neil Young & Crazy Horse – “Love Earth”

01. “Love Earth”
02. “Overhead”
03. “I Walk With You (Earth Ringtone) ”
04. “This Old Planet (Changing Days) ”
05. “The World (Is In Trouble Now) ”
06. “Break The Chain”
07. “The Long Day Before”
08. “Walkin’ On The Road (To The Future) ”
09. “The Wonder Won’t Wait”
10. “Chevrolet”
11. “This Old Planet Reprise”

+++ Phil Collins und Genesis haben einen Teil ihrer Songrechte einschließlich der Verlagsrechte und Master-Aufnahmen an die Concord Music Group verkauft. Nach Angaben des Wall Street Journal wurde der Deal auf mehr als 300 Millionen Dollar geschätzt und wird auch Master-Aufnahmen von Songs aus Collins’ Solokarriere wie “In the Air Tonight”, “You’ll Be In My Heart” und “Against All Odds” umfassen. Zu den Genesis-Aufnahmen des Pakets werden voraussichtlich Hits wie “Invisible Touch”, “That’s All”, “Land Of Confusion” und “Follow You, Follow Me” gehören. Der Deal umfasst auch Material, das Genesis-Gitarrist Mike Rutherford mit seiner Gruppe Mike & the Mechanics veröffentlicht hat. In einem Statement erklärte Bob Valentine, Präsident von Concord, dass man Collins und den Backkatalog von Genesis einer jüngeren Generation von Hörern zugänglich machen wolle. “In der Welt, in der wir heute leben, mit Facebook, Instagram, TikTok und all diesen Dingen, die den Konsum älterer Musik fördern, gibt es für uns als Plattenfirma definitiv Möglichkeiten, einen Teil dieser Musik wieder zum Leben zu erwecken”, sagte Valentine. Zuletzt hatten zahlreiche weitere Künstler:innen ihre Songkataloge verkauft, darunter Bruce Springsteen, Bob Dylan, Neil Young, Mötley Crüe oder Tina Turner. Genesis haben im vergangenen Frühjahr ihre letzte Tour gespielt und sich nach einer ausverkauften Show in der Londoner O2-Arena offiziell aufgelöst.

+++ Blush Always hat ihre nächste Single “You Deserve Romance” inklusive Musikvideo geteilt. “At Home” ist die zweite Auskopplung nach “Virtual For You”. Beide stammen aus “You Deserve Romance”, dem Debütalbum der Singer/Songwriterin, welches am 3. Februar erscheint. Eine begleitende Tour startet im nächsten Jahr. Ticktes für die Konzerte sind online erhältlich.

Video: Blush Always – “At Home”

Live: Blush Always

27.03. Hamburg – Hebebühne
28.03. Berlin – Kantine am Berghain
29.03. München – Kranhalle

+++ Public Display Of Affection haben ihre neue Single “Fishing Hook” mit begleitendem Musikvideo veröffentlicht. Es ist die zweiten Single von ihrem Debütalbum “I Still Care”, das heute erschienen ist. Am 7. Dezember spielen die Artpunks eine Releaseshow im Urban Spree, im Oktober sind die Berliner auf Club-Tour in Deutschland und Europa unterwegs. Public Display Of Affection waren bereits Teil unserer Newcomer-Rubrik.

Video: Public Display Of Affection – “Fishing Hook”

Albumstream: Public Display Of Affection – “I Still Care”

Live: Public Display Of Affection

02.10. Bremen – MS Loretta
03.10. Köln – Bumann & Sohn
04.10. Frankfurt – Ono2
05.10. Stuttgart – Merlin
06.10. Freiburg – Slow Club
07.10. Aarau – Kiff
08.10. Winterhur – Gaswerk
14.10. Prag – Kasarna Karlin
07.12. Berlin – Urban Spree

+++ Chiefland haben ihre neue Single “Clarity” veröffentlicht. Der Track stammt vom kommenden Album “Quiet Confidence” der Emorocker aus Göttingen. Der Song beschreibt laut Pressetext das Zögern, das Feststecken im Jetzt: “Die eigenen Ängste und das Gefühl des Feststeckens aktiv selbst zu überwinden, drücken sich in den Lyrics als ‘breathing clarity’ aus – als würde man vor die Tür treten, um frische Luft zu schnappen”, heißt es weiter. Bereits im August präsentierte die Band die Singleauskopplung “Superglue”. Das neue Album erscheint am 4. November und kann über die Band-Webseite bestellt werden. Ab Oktober spielen Chiefland einige Shows. Unter anderem beim Crowdsalat Festival in Essen.

Visualizer: Chiefland – “Clarity”

Live: Chiefland

15.10. Essen – Crowdsalat Festival
05.11. Hamburg – Astra Stube
10.12. Oldenburg – TBA

+++ Last Of Eden, abgekürzt L.O.E., haben eine neue Single geteilt. Es ist der Titelsong der EP “Secret Societies Rule The World”. Die Platte erscheint heute beim kanadischen Alternative-Spezialisten Hopeful Tragedy. Alex Henry Foster hatte die Post-Rock-Band ursprünglich zum Label gebracht. Die Platte kann ab sofort digital bestellt werden.

Video: L.O.E. – “Secret Societies Rule The World”

Bruce Springsteen kündigt neues Album an, teilt erste Single

0

“Ich wollte ein Album machen, auf dem ich nur singe. Und mit welcher Musik könnte man da besser arbeiten als mit dem Great American Songbook der Sechziger und Siebziger?” – so begründet Bruce Springsteen die Songauswahl und die Herangehensweise für sein kommendes Studioalbum “Only The Strong Survive”. Inspiration fand er diesmal unter anderem bei Soul-Legenden wie Levi Stubbs, David Ruffin, Jimmy Ruffin, dem Iceman Jerry Butler, Diana Ross, Dobie Gray oder Scott Walker: “Ich habe versucht, ihnen allen gerecht zu werden – und den fabelhaften Schreibern dieser herrlichen Musik. Mein Ziel ist es, dass das moderne, jüngere Publikum ihre Schönheit und Freude erlebt, so wie ich es getan habe, als ich sie zum ersten Mal hörte. Ich hoffe, Sie hören es genauso gerne, wie ich es gemacht habe”, erklärt der 73-Jährige weiter.

Das Album wurde von einer abgespeckten Besetzung der E-Street-Band mit Unterstützung von Produzent Ron Aniello und Background-Vocals von Soozie Tyrell, Lisa Lowell, Michelle Moore, Curtis King Jr., Dennis Collins und Fonzi Thornton eingespielt. Zudem ist Sam Moore auf zwei der Songs zu hören. Für das Musikvideo zur erste Single “Do I Love You (Indeed I Do)” hat sich Springsteen mit Regisseur Thom Zimmy zusammengetan. Im Clip ist Springsteen mit seiner Band bei einer Perfromance in einem reduzierten Set zu sehen. Dabei wirkt Springsteen ohne seine Telecaster noch etwas ungewohnt.

Springsteen hatte zuletzt im Oktober 2020 sein aktuelles Album “Letter To You” veröffentlicht. “Only The Strong Survive” erscheint am 11. November via Columbia und kann ab sofort in verschiedenen Versionen vorbestellt werden. Im kommenden Sommer ist er mit seiner E-Street-Band auf Welttournee und macht dabei auch für einige Konzerte in Deutschland Halt. Diese sind allerdings bis auf wenige Resttickets für die Show am Hockenheimring restlos ausverkauft.

Video: Bruce Springsteen – “Do I Love You (Indeed I Do)”

Stream: Bruce Springsteen – “Do I Love You (Indeed I Do)”

Cover & Tracklist: Bruce Springsteen – “Only The Strong Survive”

01. “Only the Strong Survive”
02. “Soul Days” (feat. Sam Moore)
03. “Nightshift”
04. “Do I Love You (Indeed I Do)”
05. “The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore”
06. “Turn Back the Hands of Time”
07. “When She Was My Girl”
08. “Hey, Western Union Man”
09. “I Wish It Would Rain”
10. “Don’t Play That Song”
11. “Any Other Way”
12. “I Forgot to Be Your Lover” (feat. Sam Moore)
13. “7 Rooms of Gloom”
14. “What Becomes of the Brokenhearted”
15. “Someday We’ll Be Together”

Live: Bruce Springsteen (2023)

13.06. Zürich – Stadion Letzigrund
21.06. Düsseldorf – Merkur Spiel-Arena | ausverkauft
15.07. Hamburg – Volksparkstadion | ausverkauft
18.07. Wien – Ernst-Happel-Stadion
21.07. Hockenheim – Hockenheimring
23.07. München – Olympiastadion | ausverkauft

LCD Soundsystem veröffentlichen neuen Song “New Body Rhumba”

0

Bereits letzten Monat wurde bekannt, dass LCD Soundsystem das erste Mal seit fünf Jahren wieder neue Musik im Rahmen des Netflix-Films “White Noise” veröffentlichen werden. Frontmann James Murphy ist allerdings nicht selbst beteiligt am Soundtrack der Netflix-Komödie. Diese Ehre wurde Danny Elfman zuteil. Der Film kommt am 25. November in die Kinos und wird am dem 30. Dezember auf der Streamingplattform verfügbar sein.

Auf der siebenminütigen Soundtrack-Auskopplung “New Body Rhumba” geben sich die New Yorker Dance-Punks wieder gewohnt tanzbar. Mit krachendem Beat und schroffen Gitarren-Riffs klingen LCD Soundsystem wieder etwas mehr nach dem Pere Ubu-inspirierten Sound ihrer Anfangstage. Trotz der Länge mäandert “New Body Rhumba” aber keineswegs vor sich hin, sondern pausiert in der Mitte des Track kurz, um zu einem donnernden Outro anzuschwellen, in dem Murphys Gesang und die klirrenden Synthies in einem rauschhaften Finale verschmelzen.

Mit dem Track scheint Murphy die 2021 angekündigte “Pause auf unbestimmte Zeit” beendet zu haben. Ob wir auf einen Nachfolger von “American Dream” (2017) hoffen können, lassen LCD Soundsystem vorerst aber noch offen. Allerdings hatte Murphy im März angedeutet, dass die Band “für eine Weile nur Singles veröffentlichen wird, damit es keine ‘Album-Panik’ gibt”.

LCD Soundsystem sind bereits seit längerem wieder aktiv. Ende 2021 kündigten sie etwa eine eigene Sitcom mit dem Titel “All My Friends” an und spielten bereits mehrfach als Teil einer Reihe von Mini-Residenzen zur Feier ihres 20-jährigen Bestehens in San Francisco, London, Boston oder New York.

Stream: LCD Soundsystem – “New Body Rhumba”

Draußen! Die Alben der Woche

0

Platte der Woche: Slipknot – “The End, So Far”

slipknot

“The End, So Far” – schon der Albumtitel klingt nach jener vorläufigen Karrierebilanz, die dieses Werk ja tatsächlich darstellt: Slipknot trennen sich nach vielen produktiven Jahren von ihrem Label Roadrunner, fahren zum Abschied aber noch einmal alles auf, wofür man sie mit den Jahren kennen und lieben gelernt hat: modernen Metal wie auf dem Vorgänger “We Are Not Your Kind” (2019), den rasenden Blastbeat-Zorn von “Iowa” (2001), aber auch die melodische Tiefe und progressive Klangforschernatur von “Vol. 3: (The Subliminal Verses)” (2004).

|>>> zur Review

Album-Stream: Slipknot – “The End, So Far”


Pixies – “Doggerel”


Die vierte Pixies-Platte seit der Reunion konzentriert sich zunächst auf die Trademarks der Band, um dann in alle Richtungen auszuschwärmen: Roadmovie-Flair, Indie-Americana, Anlehnungen an Frank Blacks Solowerk “Teenager of The Year” (1994) und orchestrale Britpop-Anklänge formen das beste Album der zweiten Karrierephase.

|>>> zur Review


Off! – “Free LSD”


Die Supergroup um Ex-Black Flag-Sänger Keith Morris kennt man eigentlich für knüppeldicken 90-Sekunden-Hardcore kalifornischer Prägung, hier probieren sie mal was anderes: Die Punk- und Thrash-Riffs der Band prallen auf irrwitzige Free-Jazz-Attacken. Ein tolles Sound-Inferno.

|>>> zur Review


Björk – “Fossora”


Nach dem elektronischeren Sound des erotisch aufgeladenen Vorgängers “Utopia” (2017) klingt Björks neues Album mit einem stärkeren Fokus auf Holzbläser ruhiger, geerdeter. Das passt zum Thema: Der Tod ihrer Mutter und die Pandemie inspirieren die Isländerin zu einer Auseinandersetzung mit Herkunft, Familie und Endlichkeit.

|>>> zur Review


Dropkick Murphys – “This Machine Still Kills Fascists”


Eine überraschende Paarung: Die Irish-Folk-Punks von der US-Ostküste interpretieren auf ihrem neuen Album ungenutzte Texte von Folk-Ikone und Arbeiterklasse-Vorkämpfer Woody Guthrie. Die elektrischen Instrumente bleiben dafür im Schrank, stattdessen erwecken Akustikgitarre, Mundharmonika und Co. die Poesie des linken Liedermachers zum Leben.

|>>> zur Review


Yeah Yeah Yeahs – “Cool It Down”


Das Comeback der Yeah Yeah Yeahs nach neun Jahren Albumpause knüpft nahtlos an das frühere Schaffen der New Yorker Band um Frontfrau Karen O an. Nur ein bisschen herbstlicher, nostalgischer und bodenständiger, sprich: gereifter. Ein paar frische Akzente hätten es dennoch sein dürfen.

|>>> zur Review


Titus Andronicus – “The Will To Live”


Eine “Best-of nur mit neuen Songs” und gleichzeitig eine große Erzählung sollte “The Will To Live” werden. Das ist Titus Andronicus geglückt: Zwischen Americana, Classic Rock, Reminiszenzen an Grunge und Punk, Indie und Heartland Rock enspinnt sich ein eklektizistisches Album.

|>>> zur Review


Pulled Apart By Horses – “Reality Cheques”


Nachdem Leadgitarrist James Brown die Band aus dem englischen Leeds dieses Jahr verlassen hat, zeigt sich das verbleibende Trio revitalisiert: Mit Punk, Grunge und Garage-Rock rennen Pulled Apart By Horses mit jugendlichem Trotz gegen Ungerechtigkeiten an, roher und reduzierter klingen sie dabei. Das tut ihnen hörbar gut.

|>>> zur Review


Lambchop – “The Bible”


Schon länger gehört der Vocoder zum Standard-Repertoire von Lambchop-Kopf Kurt Wagner, hier vermählt die Band ihren Country-Rock nun noch mehr mit Jazz, Soul und Electronica. Ein Album, das Klassik und Moderne zusammenbringt und es nur selten mit seinem Faible für Elektronisches übertreibt.

|>>> zur Review


Sebastian Madsen – “Ein bisschen Seele”


“Ein bisschen Seele” ist eines dieser Pandemie-Alben, von denen vermutlich noch ein paar ins Haus stehen: In der Einsamkeit des Wendlandes wandte sich Madsen-Frontmann Sebastian Madsen dem Soul zu – und überträgt erfolgreich den für ihn typischen Weltschmerz und sein Pop-Talent auf das Genre.

|>>> zur Review


2nd Grade – “Easy Listening”


Dieses Mal klingt der nostalgische und fuzzige Power Pop der Band um Frontmann Pete Gill etwas dichter produziert, aber auch harmloser – der Titel “Easy Listening” ist oft Programm. Ein Beach Boys– und Beatles-Hommage-Songtitel wie “Wouldn’t It Be Nice To Let It Be” ist folgerichtig, löst aber sein Versprechen musikalisch nicht ganz ein.

|>>> zur Review


Ekkstacy – “Misery”


Sehr gekonnt emuliert der 20-jährige Kanadier den Wave- Post-Punk- und Synth-Pop-Sound der 80er, tränkt die wattigen Gitarren und das autoritäre Schlagzeug mit einer erhabenen Traurigkeit. Dabei fügt er dem Alten immer auch Neues hinzu, “Misery” zeichnet sich am Ende aber vor allem durch seine einheitliche Atmosphäre aus.

|>>> zur Review


1000 Robota – “3/3”


Vor fast 15 Jahren waren 1000 Robota zwischen (Post-)Punk und Indierock sowas wie die neuen Tocotronic, ein Sprachrohr einer jungen Musikergeneration. Nach langer Pause sind sie mit einem dritten Album wieder da, das voll ist von assoziativen, noch immer anklagenden Texten.

|>>> zur Review


Spotify-Playlist: Draußen! Die Alben der Woche

The Libertines – “Up The Bracket”: Staubt die Lederjacken ab

0

Man hört Carl Barât die Aufregung noch an. Wenige Tage ist es her, dass er mit seiner Band The Libertines in der ausverkauften Wembley Arena gespielt hat, um das 20-jährige Jubiläum ihres Debütalbums “Up The Bracket” zu feiern – jene Platte, die damals das Revival der britischen Gitarrenmusik einläutete und heute als eines der wichtigsten Alben der 00er Jahre gilt. “Wir haben es noch nie zuvor am Stück gespielt, das war ziemlich atemberaubend. Die Leute sind durchgedreht. Wir hatten Feuerschlucker und Tänzerinnen auf der Bühne. Es war definitiv ein Spektakel”, sagt er. “Im Hintergrund lief altes Filmmaterial aus der Zeit, das unser guter Freund, der Fotograf Roger Sargent, zusammengestellt hatte. Das erste, was mir auffiel war, wie jung wir waren. Alle sagen immer, wir seien kaum gealtert, aber dann sah ich diese Videos, und ich muss sagen: Es ist nicht wahr…” Aber 20 Jahre gehen eben an niemandem spurlos vorüber – schon gar nicht, wenn man so auf der Überholspur lebt wie The Libertines damals.

Die Tür öffnent sich

Ende der 90er in London. Während seines Drama-Studiums teilt sich Carl Barât eine Wohnung mit Amy-Jo Doherty und lernt dadurch ihren jüngeren Bruder Peter kennen, der damals englische Literatur studiert. Schnell merken die beiden, dass sie ihre Leidenschaft für Musik und Songwriting teilen. Sie hängen ihr Studium an den Nagel und ziehen zusammen in eine Wohnung in Camden. “Wir haben vier Jahre damit verbracht, mit unseren Gitarren durch London zu ziehen und bei Poetry Nights zu spielen”, so Barât. Bassist John Hassal und der kürzlich verstorbene Schlagzeuger Paul Dufour alias Mr. Razzcocks vervollständigen die Band, doch der Erfolg bleibt zunächst aus. “In England hörten die Leute damals Dance. Britpop war gerade gestorben und Indie-Bands hatten keine Chance. Irgendwann waren alle desillusioniert und sauer, weil nichts passierte, also verließen Mr. Razzcocks und John die Band.”

Kurz darauf lernen Barât und Doherty Banny Poostchi kennen, die als Anwältin bei Warner Chappell Music Publishing tätig ist und dort Oasis unter Vertrag genommen hat. Sie sieht Potenzial in der Band und wird deren Managerin. “Wir beschlossen, neu anzufangen – aber nicht auf die romantische, blumige Art wie zuvor. The Strokes und The White Stripes waren zu der Zeit plötzlich eine große Sache im NME, und wir sahen unsere Chance. Wir dachten uns: Weg mit den feinen Hemden.” Barât lacht. “Lass uns die Lederjacken abstauben und mit brutaler Bissigkeit spielen. Wir ließen das nicht einfach auf uns zukommen, sondern waren sehr methodisch und machten einen strategischen Plan.”

Die alten Songs wandern zusammen mit den Anzügen in den Müll. Die ersten neuen Stücke, die Barât und Doherty schreiben – “Time For Heroes”, “I Get Along”, “Boys In The Band” und “Horror Show” – sind von solcher Dringlichkeit, dass sie wenig später einen Plattenvertrag beim Kultlabel Rough Trade bekommen. “John durfte wieder einsteigen, aber als Strafe erst mal keine Songs schreiben. Als Schlagzeuger engagierten wir Gary, den Freund der Sekretärin unserer Managerin”, so Barât. “Und dann fingen wir an, an unserem Album zu arbeiten.”

Die große Frage ist bloß: Wer kann diese Songs mit den Libertines aufnehmen? “What A Waster”, die Debütsingle der Band, die im Sommer 2002 für Aufsehen sorgt, hat Suede-Gitarrist Bernard Butler produziert und ist dabei mehrmals mit Doherty aneinandergeraten. Wem also könnte es gelingen, die Energie dieser jungen, aufbrausenden Band auf Platte zu bannen? Jeannette Lee, eine der beiden Gründerinnen von Rough Trade, schlägt einen alten Freund von ihr vor: Mick Jones, Gitarrist von The Clash. “Er kam mit einer Tasche voller Bierdosen zu einer Probe von uns und meinte: ‘Dann spielt mal!’ Wir gaben ihm einen Libertines-Badge, den er an seine Jacke machte, und spielten aus vollem Herzen – und dann schlief er ein!”, erzählt Barât. “Als er aufwachte, sagte er nur: ‘Spielt noch mal!’ Danach meinte er, dass es großartig war, und dass wir ihn an The Clash erinnern, an ihn und Joe.”

Jones stellt sich als perfekte Wahl heraus. “Er wusste einfach, wie er mit uns umgehen musste”, so Barât. “Wir waren damals eine ziemlich wilde Band. Seine Herangehensweise war, uns einfach machen zu lassen und unsere Energie zu leiten, statt sich ihr entgegenzustellen.” Aufgenommen wurde das Album in den geschichtsträchtigen RAK Studios in London, wo schon Künstler wie David Bowie, Pink Floyd und Michael Jackson am Mikrofon standen. Auf Overdubs und andere Tricks verzichtet Jones und lässt die Band stattdessen live aufnehmen. “Wenn etwas gut war, tanzte er immer auf der anderen Seite des Glases – mit einem Clipboard in der einen und einem großen Joint in der anderen Hand”, so Barât. “Wenn der Vibe nicht gut war, tanzte er nicht. Aber meistens tanzte er.”

Auf nach Arcadia

Barât und Doherty sind damals unzertrennlich. Warum kann Barât nur schwer in Worte fassen. “Vielleicht eine Form von Autismus.” Er grinst. “Keine Ahnung, wir hatten einfach eine besondere Chemie. Diese Absurdität, wenn es darum ging, was uns beschäftigt und das Konkurrenzdenken, wenn wir über Wörter und ihre Bedeutung stritten. Außerdem teilten wir zufällig diese Romantik, die wir in anderen Leuten nicht sahen. “In ihren Songtexten schaffen The Libertines eine ganz eigene romantische Welt: Sie träumen von einem Ort namens Arcadia. Das Schiff, mit dem sie an diesen Ort segeln wollen, heißt Albion. “Was uns damals beschäftigte, war Liebe, Eskapismus und unseren Schmerz zu verstecken”, so Barât. Dabei sind die Songs voll mit Referenzen, Querverweisen und Zitaten. Alles, was die beiden lieben, verehren, aufschnappen, erleben und sie bewegt, schafft es in ihre Songs. Die ersten Zeilen in “Horror Show” etwa klaut Doherty aus einem Gedichtband, den er bei seiner Freundin in die Finger bekommt. Der Albumtitel ist eine Phrase, die der britische Komiker Tony Hancock in seiner Show “Hancock’s Half Hour” benutzt hat, und “Time For Heroes” basiert auf Dohertys Erfahrungen mit Polizeibrutalität bei den Londoner May Day Riots 2001.

“Das war damals eine besondere Zeit in England rund um die May Day Riots und das Goldene Thronjubiläum der Queen”, sagt Barât. “Während die Queen auf der Pall Mall ihr Jubiläum feierte und Brian May auf dem Dach des Buckingham Palace die Nationalhymne spielte, traten wir in einem kleinen Punk Club namens ICA auf und feierten das Anti Jubilee. Damals war alles sehr schwarz und weiß. Tories oder Labour, Mainstream oder Indie. Es gab nur zwei Optionen. Entweder man war gegen das Establishment oder dafür.” The Libertines sind eindeutig dagegen. “Diese ganze Klassen-Nummer und der Spirit der Revolution war total unser Ding”, so Barât. “Ob tatsächlich irgendetwas revolutioniert wurde, darüber lässt sich streiten, aber dadurch, dass dieser Geist in der Luft lag, fühlte man sich irgendwie lebendig. Es gab viel mehr Proteste, und die Leute waren rauflustig und legten sich mit der Polizei an. Natürlich wollten wir der Polizei nicht wirklich wehtun, und wir wollten auch nicht von der Polizei verletzt werden. Wir wollten uns bloß lebendig fühlen.”

“Am Ende muss doch alles, woraus Kunst entsteht, so sein, wie es war, damit diese Kunst entstehen konnte.”
Carl Barât

Ihre Wohnung in Camden haben Barât und Doherty zu dem Zeitpunkt bereits gegen eine neue Bleibe in Bethnal Green getauscht, die sie “The Albion Rooms” nennen. Oft veranstalten sie dort Guerilla Gigs, die sie kurz vorher online ankündigen – und die auch schon mal mit einem Besuch der Polizei enden. “Wir wollten, dass die Leute erkennen, dass sie für diese Art Musik nicht nach Amerika blicken müssen, sondern dass es sie direkt vor ihrer Haustür gibt”, sagt Barât. “Das Internet war noch ein neues Tool. Wir gingen einfach in unser Forum, schrieben ‘Konzert bei uns um 14 Uhr’ und konnten oft kaum glauben, wie viele Leute kamen. Es war wirklich verrückt. Und die Leute wiederum waren überrascht, dass sie im Wohnzimmer der Band waren, von der sie neulich noch im NME gelesen hatten.” So entsteht eine extrem enge Bindung zu den Fans.

Als “Up The Bracket” im Oktober 2002 erscheint, schafft das Album es “nur” auf Platz 35 der britischen Charts. Doch in den folgenden Wochen und Monaten passiert etwas, das viel bedeutender ist als Chartpositionen: Die ungehobelte Spielweise und das DIY-Ethos der Libertines inspiriert eine neue Generation von Musikern und sorgt in den folgenden Jahren für eine Welle an Indierock-Bands, darunter die Arctic Monkeys, Razorlight, Kaiser Chiefs, Kasabian, The Kooks, Maximo Park, Bloc Party und Art Brut. Die Welt scheint gar nicht genug bekommen zu können von schrammeligem Gitarrenrock. “Es war eine aufregende Zeit. Unsere Welt veränderte und öffnete sich, und gleichzeitig gab es diese seismischen Veränderungen in der Popkultur”, so Barât. “Ich verbinde sehr positive Erinnerungen mit ‘Up The Bracket’. Es war ein triumphierendes und euphorisches Album. Wir befanden uns an einem guten, glücklichen Punkt, all unsere Träume waren wahr geworden.”

Schmutzige Wäsche

Lange währt dieser glückliche Zustand aber nicht. Als The Libertines mit “Up The Bracket”auf Tour gehen, gerät Dohertys Drogenkonsum zunehmend außer Kontrolle und seine Beziehung zum Rest der Band verschlechtert sich. “Die Probleme gingen los, als Pete mit Crack und Heroin anfing”, sagt Barât. “Das hat unsere gemeinsamen Ambitionen und Ziele wirklich getrübt. Ich mache keinen Hehl daraus, dass auch ich meine Drogen mochte – aber eben nicht diese Drogen. Crack und Heroin lassen dein Leben entgleisen. Diese Drogen sind so clever, dass der, der sie nimmt, zum Soldaten für diese Drogen wird.” Da hilft es auch nicht mehr, dass Doherty und Barât sich im Mai 2003 während einer Reise in die USA, wo sie an neuem Material arbeiten wollen, als Zeichen ihrer Verbundenheit ihre “Libertines”-Tattoos in Barâts Handschrift stechen lassen, die später das Cover ihres zweiten Albums zieren sollen. Desillusioniert und wütend verlässt Barât die Aufnahmesessions.

Zurück in England entwickelt sich die Situation zu einer Art schlechten Soap Opera, über die die britischen Medien sich das Maul zerreißen. Erst ist Doherty beleidigt, dass Barât zu einer von ihm organisierten Geburtstagsshow nicht auftaucht und steigt am nächsten Tag nicht in den Zug nach Deutschland, wo die Band ihre Europatournee beginnen soll. Barât macht daraufhin deutlich, dass Doherty nur zurück in die Band darf, wenn er clean wird – was Doherty dazu veranlasst, in Barâts Wohnung einzubrechen. Doherty muss dafür zwei Monate ins Gefängnis. “Mir hat das wirklich das Herz gebrochen”, so Barât. “Da hast du endlich etwas Sinnvolles in deinem Leben gefunden und dann hast du das Gefühl, dass du es verlierst und jede Minute des Tages dafür arbeiten musst, um es zusammenzuhalten. Das war deprimierend und ermüdend.”

Photo of Carl BARAT and Pete DOHERTY and LIBERTINES and John HASSALL and Gary POWELL
Es ist kompliziert: The Libertines 2002 in London (Foto: Eva Edsjo/Redferns/via Getty Images)

 

Trotzdem wartet Barât vorm Gefängnis, als Doherty im Oktober 2003, nicht mal ein Jahr nach Erscheinen von “Up The Bracket”, entlassen wird. Die Libertines spielen noch am selben Abend eine emotionale Reunion-Show. Doch es bleibt kompliziert. Managerin Banny Poostchi wirft das Handtuch, die Arbeit am zweiten Album mit Bernard Butler will nicht funktionieren. Mick Jones versucht zu retten, was zu retten ist. Das Album – angeführt von der Single “Can’t Stand Me Now”, in der es um den Zerfall der Freundschaft zwischen Doherty und Barât geht, erreicht die Spitze der britischen Charts – doch im Dezember 2004 gibt Barât die Trennung bekannt, weil er ohne Doherty nicht mehr unter dem Namen aufnehmen und touren möchte. Es soll sechs Jahre dauern, bis die Libertines wieder zusammenfinden.

Rückblickend ändern würde Barât trotzdem nichts. “Vielleicht wäre ich eine glücklichere Person, wenn einiges anders gemacht worden wäre. Aber am Ende muss doch alles, woraus Kunst entsteht, so sein, wie es war, damit diese Kunst entstehen konnte”, sagt er. “Für mich ist ‘Up The Bracket’ wie ein Fotoalbum von einem Teil meines Lebens. Ein sehr eindringliches, viszerales Fotoalbum. Und ich bin dankbar, dass es scheinbar so vielen Leuten etwas bedeutet.” War ihnen selbst denn damals eigentlich klar, dass sie mit diesem Album etwas Besonderes geschaffen hatten? “Ich glaube schon. Wir glaubten daran und wussten mit jeder Faser unseres Körpers, was wir zu tun hatten”, sagt er. “Dieser Optimismus und diese Positivität sind der Grund, warum wir heute noch hier sind. Unser Glaube wurde definitiv auf die Probe gestellt, aber wir haben durchgehalten, Dank Hoffnung und Freundschaft. Wir haben nicht infrage gestellt, ob das, was wir tun, richtig ist, sondern haben uns auf unser Gefühl verlassen. Das war übrigens ein Rat von Mick Jones. Sein anderer Rat war: Lass dich nicht von deinen Ambitionen blenden, sondern versuche, es zu genießen, denn es hält nicht für immer. Daran arbeite ich heute noch – aber es ist ein guter Rat.”

Newsflash (Dead Cross, Paramore, Jimmy Eat World u.a.)

0

+++ Dead Cross haben die letzte Single vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums geteilt. “Christian Missile Crisis” wird demnach ebenso wie die bereits erschienenen Songs “Reign Of Error” und “Heart Reformer” auf “II” zu finden sein. Im neuen Song thematisieren Dead Cross “organisierte Religion” und wie diese ihre “fehlende Männlichkeit durch Waffen(-Lobbyismus)” kompensiert. Frontmann Mike Patton teilt sich auf dem Song die Leadvocals mit Justin Pearson (Ex-Locust). Zuletzt hatte Patton erklärt, wie es um seine mentale Gesundheit stand, die auch der Grund für die Tourabsage von Faith No More war. Das zweite Dead-Cross-Album “II” erscheint am 28. Oktober und kann weiterhin vorbestellt werden.

Video: Dead Cross – “Christian Missile Crisis”

Stream: Dead Cross – “Christian Missile Crisis”

+++ Paramore sind zurück. Nach mehreren teils kryptischen Posts und vermeintlichen Leaks, hat die Band um Frontfrau Hayley Williams nun den ersten neuen Song seit fünf Jahren geteilt. “This Is Why” ist dabei der Titeltrack aus dem gleichnamigen Album, das am 10. Februar 2023 via Atlantic erscheinen soll. Der neue Songs ist dabei für eine “postfaktische Welt geschrieben”, untermalt von eingängigen Gitarren und Melodien. Er sei zudem der letzte Song, der für das Album geschrieben wurde erklärt Williams: “Ich hatte zu dem Zeitpunkt um ehrlich zu sein bereits ziemlich die Schnauze voll vom Songwriting, aber [Gitarrist] Taylor [York] überzeugte [Drummer] Zac [Farro] und mich, dass wir an dieser letzten Idee arbeiten sollten. Das Resultat war der Titeltrack des gesamten Albums. Es fasst das Ausmaß an absurden Emotionen zusammen, die Achterbahn des Lebens im Jahr 2022, ganz einfach die Tatsache, dass wir die letzten drei bis vier Jahre überlebt haben. Man sollte meinen, dass die Menschen nach einer globalen Pandemie von fucking biblischen Ausmaßen und dem drohenden Untergang eines sterbenden Planeten tief in ihrem Inneren gütiger oder mitfühlender geworden wären.” Das dazugehörige Video wurde von Turnstile-Frontmann Brendan Yates gedreht. “This Is Why” kann ab sofort in verschiedenen Formaten vorbestellt werden.

Video: Paramore – “This Is Why”

Stream: Paramore – “This Is Why”

+++ Jimmy Eat World haben eine Akustikversion ihres Songs “Something Loud” veröffentlicht. Die Single war ursprünglich im Juni erschienen und die erste neue Musik seit dem Release des aktuellen Studioalbums “Surviving” im Oktober 2019. Ob bald mit einem weiteren Album zu rechnen ist, bleibt abzuwarten.

Video: Jimmy Eat World – “Something Loud” (Acoustic)

Stream: Jimmy Eat World – “Something Loud” (Acoustic)

+++ Eddie Vedder ist in einem neuen Musikvideo im Rahmen des Joe Strummer-Tribute-Albums “Joe Strummer 002: The Mescaleros Years” zu sehen. Im Clip zu “Fantastic” wird Strummer auch selbst bei Bühnenperformances und Treffen mit Fans gezeigt. “Fantastic” beginnt mit einem Monolog Strummers darüber, dass “die Menschen alles tun können”, anstatt “unseren eigenen kleinen Mauspfaden zu folgen”. Es sei an der Zeit, die “Menschheit zurück in die Mitte des Rings zu bringen”. Die Compilation umfasst das gesammelte Solo-Werk Strummers mit seiner Begleitband The Mescaleros inklusive einiger unveröffentlichter Songs. Eddie Vedder hatte vor dem Auftritt im Video zu “Fantastic” bereits den Song “Long Shadow” gecovert. Der ehemalige The Clash-Frontmann Joe Strummer war im Dezember 2002 im alter von 50 Jahren verstorben. Dieses Jahr hätte er seinen 70. Geburtstag gefeiert.

Video: Joe Strummer – “Fantastic

+++ David Bowies “Hunky Dory” von 1971 wird neu aufgelegt. Das überabeitete Album mit dem Titel “Divine Symmetry” wird zeitversetzt in zwei verschiedenen Versionen erscheinen. Eine Version mit 48 unveröffentlichten Tracks, darunter Demos, alternative Versionen oder Livemitschnitte soll in einer CD-Box mit zusätzlichem Hardcover-Buch und weiteren Extras am kommenden “Black Friday” im November veröffentlicht werden. Die Vinyl-Version von “Divine Symmetry” folgt dann im Februar – darauf finden Fans eine weitere Sammlung von Raritäten und Live-Mitschnitten. Eine exakte Auflistung der jeweiligen Tracklists findet ihr bei den Kollegen von Stereogum. Die beiden Versionen des Albums sind ab sofort vorbestellbar. Zudem gibt es daraus als ersten Vorgeschmack bereits eine mit Bob Harris aufgenommene Version von “Kooks” zu hören.

Stream: David Bowie – “Kooks”

+++ Muff Potter haben ein Musikvideo zum Song “Privat” geteilt. Darin ist Frontmann Thorsten Nagelschmidt in eher ungewohnter Umgebung zu sehen – der Clip ist im kolumbianischen Dschungel entstanden. In “Privat” kritisieren Muff Potter die voranschreitende Privatisierung öffentlicher Bereiche, darunter auch Pflegeheime und Strände. “Privat” ist Teil des Ende August erschienenen Albums “Bei aller Liebe”. Mit dem Album sind Muff Potter ab Anfang Oktober auch auf ausgedehnter Tour durch den deutschsprachigen Raum, Tickets gibt es unter anderem über den Bandshop oder bei Eventim.

Video: Muff Potter – “Privat”

VISIONS empfiehlt:
Muff Potter

05.10. Köln – Gloria
06.10. Wiesbaden – Schlachthof
07.10. Jena – Kassablanca
14.10. Hamburg – Uebel & Gefährlich
15.10. Berlin – Festsaal Kreuzberg
02.11. Leipzig – Conne Island
03.11. Nürnberg – Z-Bau
04.11. München – Freiheiz
05.11. Wien – Flex
09.11. Saarbrücken – Garage
10.11. Düsseldorf – Zakk
11.11. Münster – Skaters Palace
12.11. Bremen – Schlachthof

+++ Die niederländische Post-Hardcore-Band Swain hat einen neuen Song vorgestellt. Die Band teilte den Track als Titelsong der gleichnamigen EP “Monochrome”, die in den kommenden Monaten erscheinen soll. Das zurückgenommene “Monochrome” knüpft an den verstärkten Grunge-Appeal ihrer vorangegangen Platte “Negative Space” (2019) an. Ab Oktober sind Swain dann auf Clubtour in Deutschland unterwegs. Karten können an den Abendkassen erworben werden.

Video: Swain – “Monochrome”

Instagram-Post: Swain kündigen neue EP an

Live: Swain

05.10. Köln – AZ Köln
08.10. Bochum – Die Trompete
09.10. Berlin – Marie Antoinette

+++ Godsmack haben einen neuen Song veröffentlicht. Die neue Single “Surrender” bestätigt zwar nicht expliziert ein neues Album, dennoch produzierte die Band schon neues Material. Frontmann und Sänger Sully Erna äußerte sich zum Release: “‘Surrender’ ist ein sehr klarer und trockener Song. Es geht einfach um die Erschöpfung, die wir alle in Beziehungen manchmal empfinden, wenn sie die Konflikte immer wieder wiederholen. an einem bestimmten Punkt in unserem Leben geben wir auf und lassen außer Acht, wer Recht oder Unrecht hat.” Ab Oktober gibt es die Godsmack dann auch in Europa wieder live zu sehen.

Video: Godsmack – “Surrender”

Live: Godsmack

05.10. Köln – Palladium
15.10. Offenbach – Stadthalle Offenbach
16.10. Berlin – Columbiahalle
18.10. München – Zenith
19.10. Zürich – Komplex 457
22.10. Wien – Gasometer

+++ Natalie Mering, alias Weyes Blood, hat zu ihrer ersten Single nun auch ein Musikvideo veröffentlicht. “It’s Not Me, It’s Everyone” stellt den neuen Beginn einer Albumtrilogie dar. Das erste Album daraus, “And In The Darkness, Hearts Aglow”, erscheint am 18. November via Sub Pop. Im nächsten Jahr geht die Singer/Songwriterin auf Tour. In Deutschland wird sie auf zwei Veranstaltungen auftreten. Die Karten können unter anderem bei Eventim bestellt werden. Ihre kommende Platte kann online vorbestellt werden.

Video: Weyes Blood – “It’s Not Me, It’s Everyone”

+++ Polyphia haben eine neue Single mit Gitarrenvirtuose Steve Vai veröffentlicht. “Ego Death” ist die dritte Auskopplung aus dem kommenden Album “Remember That You Will Die”. Wie bei “Neurotica” und “Playing God” vermischt die Band aus Texas wieder komplexe Gitarrenriffs mit HipHop-Rhythmen. Die neue Platte erscheint am 28. Oktober und kann schon vorbestellt werden.

Video: Polyphia feat Steve Vai – “Ego Death”

+++ Die Emo-Punks Kali Masi haben einen weiteren Teil ihrer Tour-Doku geteilt. Zu Beginn der Pandemie hatte die Band ihre Platte “[Laughs]” veröffentlicht. Entgegen den Unsicheren Zeiten und schwierigen Umständen, entschieden sich Kali Masi dennoch die begleitende Release-Tour zu starten. Dabei reisten sie durch Europa und Großbritannien. Die Kamera lief dabei ununterbrochen. Herausgekommen ist ein authentischer Blick hinter die Kulissen einer tourenden Band zu Corona-Zeiten. Den erste Teil veröffentlichte die Band schon am Anfang September. Nun ist auch der zweite Teil der charmanten Doku online verfügbar. Zwei weitere Teile folgen im Oktober.

Video: Kali Masi – “Wherever/Whenever Part 1”

Video: Kali Masi – “Wherever/Whenever Part 2”

VISIONS Premiere: Vizediktator stellen Video zu neuem Song “Kopfnuss” vor

Vizediktator haben für ihr zweites Album “Was kostet die Welt” an ihrem Klang geschraubt und machen es sich mittlerweile zwischen Turbostaat und Ton Steine Scherben bequem. Der aufkommende Nihilismus und die Lethargie in Berlin Kreuzberg möchten halt stimmig auch vertont werden! Und so zeigt die Platte die hässliche Seite von Kapitalismus: “Kein DIY sondern millionenschwere Bauvorhaben die dir deinen Block platt machen”, schreibt die Band.

Sänger und Bassist Benjamin Heps erklärte seine Inspiration bei den Aufnahmen: “Vielleicht steckt zu viel Privates in meinen Texten, aber als Hörer:innen würde ich genau so etwas wollen.” Geboren in den Straßen Kreuzbergs und aufgerieben an der Schönheit wie Hässlichkeit der Heimat, befinden sich die Indiepunks auf Sinnessuche. Ihre Haltung gegenüber Aufrichtigkeit, Musik und dem Kampf gegen das Kapital verkörperte immerhin schon die vorangegangen Platte “Kinder der Revolution”.

“Kopfnuss”, die nächste Single nach “Herz aus Wachs”, “2001” und “Neben dem Gleis”, klingt dabei wieder etwas aggressiver – trotz markantem Off-Beat. “Weil ich kauf mir deinen Block und dann mache ich ihn platt”, schreit Heps sich seinen Frust gegenüber Gentrifizierung und Gesellschaftsmüdigkeit aus der Seele. “Ich sehe Veränderung auf uns zukommen, die mir Sorge bereiten. Wir sind gerade dabei, alles zugrunde zu richten. Weil wir zu kurzfristig denken und auf Kosten der nächsten Generation leben”, so Heps. Ihr neues Album “Was kostet die Welt” soll zum Reflektieren anregen und eher die richtigen Fragen stellen, statt Antworten liefern.

“Kopfnuss” gibt es schon ab heute exklusiv bei uns zu sehen. Das neue Album kommt am 14. Oktober in den Handel und kann über den Bandshop vorbestellt werden. Dann wird die Band auch auf eine Tour durch Deutschland gehen. Ticktes gibts unter anderem bei Eventim.

Video: Vizediktator – “Kopfnuss”

Live: Vizediktator

24.11.2022 Berlin – SO 36
12.11.2022 Hannover – Bei Chez Heinz
11.11.2022 Cottbus – Scandale
10.11.2022 Dresden – Beatpol
09.11.2022 Nürnberg – Z-Bau
08.11.2022 München – Milla
06.11.2022 Köln – Gebäude 9
05.11.2022 Oberhausen – Druckluft
04.11.2022 Bielefeld – Forum
03.11.2022 Bremen – Lagerhaus
02.11.2022 Hamburg – Molotow
01.11.2022 Magdeburg – Feuerwache
26.10.2022 Leipzig – Werk 2
22.10.2022 Husum – Speicher
21.10.2022 Rostock – Mau Club

Rapper Coolio ist tot

0

Laut US-Medien wie dem Rolling Stone Magazine bestätigte Coolios Manager Jarez Posey, dass der Rapper am Mittwochnachmittag Ortszeit in Los Angeles im Badezimmer eines Freundes zusammengebrochen war. Rettungskräfte konnten den 59-Jährigen nicht mehr reanimieren und stellten noch vor Ort den Tod fest. Mutmaßlich erlitt der Rapper einen Herzstillstand, die offizielle Todesursache ist jedoch noch nicht bekannt.

“Wir trauern um unseren lieben Freund und Klienten Coolio, der heute Nachmittag gestorben ist”, sagte Sheila Finegan von Trinity Artist International, wo Coolio unter Vertrag gestanden hatte, gegenüber dem Magazin Variety. “Er hat die Welt mit seinem Talent berührt und wir werden ihn sehr vermissen. Danke an alle, die überall auf der Welt seine Musik gehört haben und an alle, die sich wegen seines Todes bei uns gemeldet haben. Seid in euren Gedanken und Gebeten bei Coolios Angehörigen und Nahestehenden.”

Der 1963 geborene Artis Leon Ivey Jr., so Coolios bürgerlicher Name, war seit den 80er Jahren als Rapper in Los Angeles aktiv gewesen. Wie seine prominenten Westcoast-Rap-Kollegen Dr. Dre oder Ice Cube stammte er aus dem sozialen Brennpunkt Compton. Seine erste Single “Watcha Gonna Do” veröffentlichte er 1987 im Alter von 24 Jahren. 1994 folgte via Tommy Boy Records sein Debütalbum “It Takes A Thief”, dessen Single “Fantastic Voyage” ihm bereits einige Aufmerksamkeit einbrachte. Weltweiten Ruhm erlangte er dann im Sommer 1995 mit der Single “Gangsta’s Paradise” (die ein Sample des Stevie-Wonder-Songs “Pastime Paradise” enthielt), die ihre enorme Popularität auch der Tatsache verdankte, dass der Song auf dem Soundtrack des Michelle-Pfeiffer-Films “Dangerous Minds” enthalten war. Der Song brachte Coolio einen Grammy ein, auch das gleichnamigen Album (1995) wurde in der Folge ein großer Erfolg. Bis 2009 veröffentlichte er insgesamt acht Studioalben. Sein musikalischer Stil umfasste zwar klassische Gangsta-Rap-Trademarks, zeichnete sich aber auch durch Zugänglichkeit und Verspieltheit aus, die ihn für ein größeres Publikum attraktiv machten.

Neben seiner Karriere als Musiker wirkte der Vater von sechs Kindern auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter “Batman & Robin” und “Dracula 3000”. Später versuchte er sich auch als Koch und war in entsprechenden TV-Formaten zu sehen.

Diverse Kollegen und Weggefährten trauerten um Coolio. “Das sind traurige Nachrichten”, schrieb Ice Cube, den “nettesten Typen, den ich kannte” nannte ihn MC Hammer. Schauspielerin und Weggefährtin Michelle Pfeiffer sagte, Coolio sei “immer liebenswürdig” gewesen und bezeichnete ihn als einen “talentierten Künstler”. Auch Snoop Dogg, Ice-T, Questlove und Flavor Flav erwiesen ihm die Ehre.

Social-Media-Posts: Musikwelt trauert um Coolio

Fireside feiern Comeback mit neuem Album “Bin Juice”

0

Sie waren eine der interessantesten, experimentierfreudigsten Bands aus der schwedischen Hardcore-Szene: Fireside. 1994 in Luleå gegründet, erscheinen zwischen 1994 und 2003 fünf Alben, deren musikalischer Wandel abenteuerlich ist. Von frühem Post-Hardcore à la Quicksand über die avantgardistischen bis krautrockigen Ausflüge von “Elite” (2000) bis zum eingängig-indierockigen “Get Shot” von 2003 hat sich die Band stilistisch ausgetobt und dabei Erstaunliches hervorgebracht.

Im Kern bestand und besteht die Band wieder aus Sänger und Gitarrist Kristofer Åström und Gitarrist Pelle Gunnerfeldt. Ersterer hat sich in den 19 Jahren Pause seit “Get Shot” als Singer/Songwriter zwischen Country und Folk etabliert, letzterer hat sich als Produzent für unter anderem The Hives einen Namen gemacht.

Zusammen haben die beiden die acht Songs von “Bin Juice” in Gunnerfeldts Country-House auf einer kleinen Insel aufgenommen. Gunnerfeldt spielt auch den Bass ein und programmiert das Schlagzeug (was man nicht hört). Erst später haben die beiden Bassistin Kate Breineder (Soviac) und Schlagzeuger Jacob Douglas (Sonjagon) engagiert, damit Fireside fortan eine real existierende Band sind, die live einsatzfähig ist (was bei ersten Auftritten schon zu begutachten war).

Firesides sechstes Album “Bin Juice” erscheint am 28. Oktober nur auf Vinyl über das schwedische Label Startracks (im Indigo-Vertrieb), das sich schon seit den 90ern um die Band kümmert. Erscheinen werden die acht Songs nur auf Vinyl und digital und bilden eine kompakte Rundschau durch das gesamte Schaffen der Band ab. Es gibt Quicksand-ähnliche, krachigere Stücke, experimentellere Passagen und eingängigen Indierock. Etwa im vorab ausgekoppelten “Jungle Knuckle”.

Video: Fireside – “Jungle Knuckle”

Cover & Tracklist: Fireside – “Bin Juice”

01. “Lex Tokyo”
02. “Blinds & Shades”
03. “The Burlyman”
04. “Jungle Knuckle”
05. “Easy Andy”
06. “Two Times With A Waterfall”
07. “Cocillana”
08. “Wild Mouth, More Trouble”

VISIONS ON INSTAGRAM

ABONNIERE UNSEREN NEWSLETTER

[newsletter2go form_type=subscribe]