Dabei hat sich an den Eckpfeilern des Sounds auch mit “Reality Cheques” nichts geändert. Stoner-Fuzz und Retro-Charme nehmen für Pulled Apart By Horses eine ebenso zentrale Rolle ein wie der Post-Hardcore von At The Drive-In. Der fast jugendliche Trotz in der Musik der Band spiegelt sich auch in den Texten wider, die in Songs wie der Leadsingle “First World Problems” oder “Rat Race” – passend zur Musik – geradezu punkig ausfallen. “Power to the people/ Stick it to the man/ Youve gotta take your freedom/ While you still can”, skandiert Frontmann Tom Hudson in bester Zack de la Rocha-Manier. “Rinse And Repeat”, das auch gut auf die Platte einer skandinavischen Garage-Band wie The Hives passen würde, predigt hingegen den Sermon der unterbewerteten Rock-Bewahrer: “Rinse and repeat/ I dont wanna be one of the forgotten/ Rinse and repeat/ Keep me standing tall when Im at the bottom/ Rock and roll genocide/ Who goes first? They decide.” Dass solche Predigten auf Albumlänge Spaß machen, liegt am Songwriting, das – aufgelockert von gelegentlichem Noise – genug zündende Hooks und Riffs mitbringt und gekonnt 70er-Punk, 90er-Grunge und das 2000er Garage-Rock-Revival zusammenführt. Es zeigt, dass eine Entschlackung und der Fokus auf Rohheit und Minimalismus eine Dringlichkeit zu Tage fördern, die Bands in ihrem zweiten Lebensjahrzehnt sonst eher selten erreichen.
weitere Platten
The Haze
VÖ: 17.03.2017
Blood
VÖ: 31.10.2014
Tough Love
VÖ: 27.01.2012
Pulled Apart By Horses
VÖ: 30.07.2010