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Best-of des ewig Gestrigen

Als tourende Musikerin kommt man nicht an ihnen vorbei: Menschen, die dir mit fragwürdigen Kommentaren die wohlverdiente Aftershowparty versauen. Momente, in denen mein Puls steigt und alles in mir “Angriff” schreit, während meine Exekutive oft einfach nur ein gequältes Lächeln hervorbringt. “Pfiffige” Sprüche, vermeintlich gut gemeinte Tipps und Abhandlungen über die eigenen Skills am Instrument – irgendwie scheinen sich manche Menschen besonders verantwortlich zu fühlen, weiblich gelesene Musikerinnen zu belehren und werden nicht müde, einem ihre immer gleiche Leier ins Ohr zu drücken. Ein “Best-of des ewig Gestrigen” habe ich hier für euch zusammengestellt:

“Für eine Frau spielst du aber ziemlich gut Gitarre!” Ein beliebter Klassiker, der – Überraschung – NIE gut ankommt. Was genau soll das heißen? Nur weil Ulrike in der Nachbarklasse schief in die Blockflöte pfiff und die Person sonst noch nicht so viele Frauen im Proberaum getroffen hat, heißt das nicht, dass diese in irgendeiner Art minder fähig – und gute Leistungen besonders hervorzuheben wären. Spoiler: über diesen Spruch werden die Generationen nach uns schwer die Köpfe schütteln.

Also, ich finde deine Art zu spielen ja super, aber du könntest dich echt ein bisschen mehr bewegen!” Oh, vielen Dank! Die ungefragten Ratschläge empfängt man besonders gerne. Vor allem, wenn sie sich an der eigenen Person abarbeiten und deshalb völlig übergriffig sind. – Ironie off –

“Schade, dass ich schon vergeben bin, sonst würde ich dich glatt heiraten” Ich freue mich, dass manche Personen mit einem gesunden Selbstbewusstsein gesegnet sind! Dass es aber Menschen gibt, die glauben, für eine zwischenmenschliche Beziehung bräuchte es lediglich das Einverständnis einer einzelnen Partei, ist irgendwie schockierend.

Das ist nur ein winzig kleiner Einblick in das, was sich häufig nach dem Konzert am Merchtisch abspielt. Versteht mich nicht falsch, es ist keineswegs so, dass Musiker:innen per se beratungsresistent wären, aber Kritik ist nicht gleich Kritik und konstruktiv wird es erst, wenn dich jemand nach deiner Meinung fragt, sonst bist du halt einfach ein:e Besserwisser:in. Und die mag bekanntlich – und zu Recht – niemand. Bei jedem Kommentar, in dem am Ende doch die Geschlechteridentität eine Rolle spielt oder ein ungleiches Machtverhältnis deutlich wird, darf ich hellhörig werden und mich fragen, ob ich mir den Kommentar nicht auch verkneifen kann.

Es mag Menschen geben, die das nun alles nicht so schlimm finden und das Internet deswegen mit “Darf man jetzt eigentlich gar nichts mehr sagen”-Tiraden und dicken Männertränen füllen, als wäre eine unbeschwerte Ära der Meinungsfreiheit nun für immer vorbei. Doch: respektlose, diskriminierende und sexistische Kommentare sind keine Meinung, sie sind einfach nur respektlos, diskriminierend und sexistisch.

An alle, die sich im Umgang mit Musiker:innen unsicher fühlen, hier die folgende Idee: Verhaltet euch doch einfach zivilisiert und gebt es auf, das Geschlecht zum obersten aller Themen zu machen. Damit wäre schon sehr viel getan. Und wenn ihr flirten wollt: Let’s give it a try! Aber bitte respektvoll und tut nicht so, als wäre das Ding schon geritzt: zum Turteln gehören immer zwei und eine Hälfte hat vielleicht gerade gar keinen Bock drauf. Dass jemand auf einer Bühne leidenschaftlich für euch aufspielt, heißt außerdem nicht automatisch, dass die Person auch an einer “exklusiven” Show mit euch interessiert ist.

Es gibt schon so viele Leute da draußen, die das alles schon gelernt haben. Ich hoffe, dass sich andere an ihnen ein Beispiel nehmen. Passend zum Thema:

Herzlichst, Eure Kat

Oskar “Ozo” Cedermalm (Truckfighters)

01. Jarle Skavhellen feat. Ciaran Lavery – “Young Like the Morning Dew”

Ein Song, der davon handelt, sich jung und frei zu fühlen: Das kann nut gut sein. Jarle ist ein norwegischer Singer/Songwriter, der hier ein Duett mit einer Sängerin singt, von der ich noch nie gehört hatte – aber es klingt fantastisch. Frühling, Sommer und Hoffnung in einem Song.

02. Paul McCartney – “Pretty Boys”

Stell dir vor, du bist fast 100 Jahre alt und machst immer noch fantastische Musik, die auch noch frisch und viral klingt.  Paul McCartney schafft das auf fast dem ganzen Album. Er macht nicht immer gute Musik, aber es scheint so, als macht er nur, worauf er Bock hat, und das ist großartig.

03. Fleetwood Mac – “The Chain”

Es ist verrückt, dass dieser Song so alt ist und trotzdem so gut. Damals wusste man, wie man Instrumente spielt UND Songs schreibt. Das Outro ist so intensiv und groovy.

04. The Bones Of J.R.Jones – “Howl”

Weniger ist mehr? Vielleicht nicht gerade etwas, das Yngwie Malmsteen gutheißen würde, aber dieser Song ist so einfach, dass man fast das Gefühl hat, im Wohnzimmer dieses Typen zu sein, oder wo auch immer er das aufgenommen hat, in seinem Schrank.

05. Ulf Wakenius, Lars Danielsson – “Taste Of Honey”

Schwedische Gitarrenvirtuosität: Vielleicht außerhalb der schwedischen Grenzen nicht so bekannt wie einige Heavy-Metal-Saitenbändiger, aber eine gute entspannende Melodie, die sofort in Stimmung bringt.

06. Queens Of The Stone Age – “Make it with Chu”

Diesen Song musste ich einfach bringen, jeder hat ihn wahrscheinlich schon mal gehört, aber er ist immer noch so wahnsinnig gut und wird immer den Himmel zum Leuchten bringen. Fantastische Melodien.

07. The Marcus King Band – “Rita Is Gone”

Etwas Country-Vibe? Warum nicht? Ein guter Song ist ein guter Song, egal welches Genre. Normalerweise ist das kein Genre, das ich mir oft anhöre, aber manchmal gibt es eine Hook oder eine Stimmung, die man einfach nicht ignorieren kann.

08. Tommy Emmanuel – “I’ve Always Thought Of You”

Ein instrumentaler Song mit jemandem, der offensichtlich weiß, wie man seine Finger auf eine Gitarre legt. Geschmeidig weich und manchmal befreiend, nur der Gitarre zuzuhören, ohne lästige Vocals.

09. Kristoffer Åström – “What’s Dangerous”

Es ist immer schön, andere schwedische Musikerkollegen “mitzunehmen”. Kristoffer hat früher bei Fireside etwas wütendere Musik gespielt. Das hier ist nicht so, aber immer noch groovig und mit tollen Melodien.

10. Henning – “Rock ‘n’ Roll”

Noch ein schwedischer Typ. Ich glaube, wenn ich nicht Dire Straits gehört hätte, als ich jung war, würde mich das nicht ansprechen, aber es ist ein bisschen nostalgisch, wenn jemand das Erbe von Mark Knopfler fortführt.

Live: Truckfighters

17.03. Regensburg – Alte Mälzerei
18.03. Wien – Arena
19.03. München – Backstage
20.03. Berlin – Lido
21.03. Hamburg – Bahnhof Pauli
22.03. Leipzig – Werk 2
23.03. Köln – Club Volta
24.04. Deventer (NL) – Burger Weeshuis
25.03. Groningen (NL) – Vera
26.03. Amsterdam (NL) – Melkweg

Bebende Bühnen

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Nachdem Elder ihre Tour 2021 aufgrund der Corona-Pandemie auf Eis legen mussten, haben sie nun Konzerte in Europa angekündigt, bei der sie auch für mehrere Termine nach Deutschland kommen werden – unter anderem nach Dresden, München und Frankfurt.

 

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Dabei waren Elder auch während der Pandemie nicht untätig – ganz im Gegenteil: Nach einer ausgiebigen Jam-Session mit der Berliner Band Kadavar entstand die neue Supergroup Eldovar. Klar, dass nach dieser Zusammenkunft auch das Debüt der mittlerweile ebenfalls in Berlin ansässigen Band nicht lange auf sich warten ließ und so erschien “A Story Of Darkness & Light” bereits Ende Dezember 2021. Eine Platte, der man den Einfluss des 70s Rock mit jedem Gitarrenriff anmerkt.

Auf ihrem aktuellen Album “Innate Passage” sind Elder aber wieder ohne Kadavar unterwegs – dafür aber mit Sicherheit nicht weniger energiegeladen. Davon können Fans sich ab dem 27. Oktober selbst überzeugen, da ist nämlich Tourauftakt in Erfurt.

Ganz ohne Verstärkung ist die Band dann aber doch nicht unterwegs, schließlich haben sie sich mit der britischen Band Steak und den Stoner-Rockern Slomosa für einige Tourtermine gebührenden Support mit ins Boot geholt. Schlusslicht bildet dann das Konzert am 18. November in Berlin. Tickets sind bereits jetzt erhältlich.

Live:

27.10.2023 Erfurt – Bandhaus +
28.10.2023 Hamburg – Lazy Bones Fest *
01.11.2023 Oberhausen – Kulttempel *
14.11.2023 Frankfurt – Nachtleben +
16.11.2023 Munich – Hansa 39 +
17.11.2023 Dresden – Chemiefabrik +
18.11.2023 Berlin – Hole 44

+ mit Steak
* mit Slomosa

Neue Folge mit Achan Malonda

Zur Welt kommt Achan Malonda im Juli 1983 in Essen. Als sie noch ein kleines Kind ist, spielt ihre Mutter ihr Kool & The Gangs 84er-Album “Emergency” vor. Seitdem spielt Musik eine Hauptrolle in Malondas Leben.

2007 zieht sie nach Hamburg. Dort verkörpert sie bis 2009 Sarabi, eine der Hauptrollen im Musical “Der König der Löwen”. 2013 zieht sie nach Berlin. Die Stadt nennt sie ihre Wahlheimat.

Malonda arbeitet als Sängerin, Texterin, Moderatorin. Sie ist außerdem Aktivistin und schwarze Queerfeministin, spricht auf Panels, moderiert Podcasts und gibt Workshops. Ende 2022 erscheint ihr Debütalbum “Mein Herz ist ein dunkler Kontinent”.

Im Podcast entschlüsselt Malonda, wie sie Harry Belafonte nach eigener Aussage “zu spät” für sich entdeckt hat und weshalb sie als “Essener Mädchen” natürlich ein Lieblingsalbum von Helge Schneider hat, aber Heinz Ehrhardt als erste Person nennt, die sie “richtig lustig fand” und dessen intelligenter Umgang mit Worten sie faszinierte.

Außerdem würde sie gern mal mit Die-Ärzte-Schlagzeuger Bela B ein Duett aufnehmen und nennt Wizo, Michael Jackson und Whitney Houston als nur einige von zahlreichen Einflüssen, die ihre musikalische Sozialisation bilden.

Wie es bei der Mitwirkung im auf Peter Fox’ Debüt “Stadtaffe” basierenden Bühnenstück “Affe” zu einer Begegnung mit dem Künstler selbst kommt, die sich Malonda ganz anders gewünscht hätte und ob nun sie Erfahrungen mit dem “Pop-Biz” gemacht hat oder doch eher “das Pop-Biz Erfahrungen mit mir” hört ihr in der aktuellen Folge.

Alle weiteren Folgen findet ihr hier.

Es würde gehen

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The Cure haben Ticketanbietern untersagt, “dynamische Preise” anzubieten. Mit dem in den USA entwickelten Modell richtet sich der Ticketpreis, ähnlich wie bei Flügen oder Hotelzimmern, nach dem Angebot und der Nachfrage. Klicken zum Beispiel bei einem Vorverkaufsstart viele User:innen auf die Seite der Ticketanbieter, erhöht sich der Preis – teilweise um ein Vielfaches. So wurden in den USA manche Tickets für die Touren von Bruce Springsteen oder Taylor Swift für mehrere Tausend Dollar angeboten – dann zum Beispiel als “Platin-Ticket” deklariert. Einen Mehrwert zu Tickets derselben Kategorie zum ursprünglich aufgerufenen Preis bekommt man allerdings nicht. Das US-Justizministerium ermittelt in diesem Zuge bereits wegen möglichem Machtmissbrauchs.

The Cure sträuben sich gegen diese Preisentwicklungen. In einem Statement auf ihrer Webseite erklären sie, dass die Tour für alle Fans erschwinglich sein soll: “The Cure haben sich auf alle Ticketpreise geeinigt, und abgesehen von einigen wenigen Charity-Plätzen in der Hollywood Bowl wird es auf dieser Tournee keine ‘Platin’- oder ‘dynamisch bepreisten’ Tickets geben.” Zusätzlich sollen die Tickets nicht einfach übertragbar sein, um den Schwarzmarkthandel zu minimieren. Falls Fans nicht zu einem Konzert kommen können, haben sie die Möglichkeit ihre Tickets auf einer eigenen Ticketplattform zum Originalpreis weiterzugeben.

Gesetze in den US-Staaten New York, Illinois und Colorado machen das Vorhaben der Band dort allerdings ungleich schwerer – in weiteren Statements prangern The Cure die Gesetzeslage dort an: “Es gibt tatsächlich Gesetze zum Schutz von Schwarzhändlern! […]”. Die Band bittet ihre Fans in den betreffenden Staaten dringend, Tickets nur zum Originalpreis weiterzugeben und das auch nur auf offiziellen und verifizierten Plattformen. Zudem fordern sie diese und weitere Plattformen und Portale dazu auf, den Handel zu überteuerten Preise zu unterbinden bzw. gar nicht erst zuzulassen.

Das Phänomen des “Dynamic Pricing” stammt aus den USA, findet aber auch in Deutschland immer mehr Anwendung. Zunächst bei den großen Stadionkonzerten von Künstler:innen wie Beyoncé, Harry Styles oder Bruce Springsteen – jedoch sind die Entwicklungen bei immer mehr Shows zu sehen und zu spüren.

The Cure sind nach einer ausgiebigen Europatour im vergangenen Herbst/Winter ab Mitte Mai bis Ende Juli in den USA unterwegs. Ob danach weitere Konzerte in Europa anstehen, ist bisher nicht bekannt. Auch die Veröffentlichung eines neuen Albums wird seit längerer Zeit immer wieder angeteasert, das weiterhin aktuelle Album “4:13 Dream” stammt aus dem Oktober 2008. Das neue Album mit dem vermeintlichen Titel “Songs Of A Lost World” wurd angeblich schon Ende 2021 fertiggestellt. Zuletzt widmete sich Frontmann Robert Smith allerdings einer Remix-Version von Noel Gallaghers bereits veröffentlichter Single “Pretty Boy“.

Vinyl im Akkord

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Um die enorme Nachfrage an Vinyl-Pressungen bedienen können, haben sich Metallica Furnace Record Pressing in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia gekauft und sich damit ein eigenes Vinyl-Presswerk zugelegt. Das Unternehmen, mit dem die Band bereits seit rund 15 Jahren zusammenarbeitet, hat sich unter anderem seit 2008 um die Wiederveröffentlichungen von “Master of Puppets” oder “Ride the Lightning” gekümmert. “Trotz des Kaufs, wollen wir als Unternehmen aber nach wie vor auch für andere Künstler:innen tätig sein und den Fokus nicht allein auf die Pressungen von Metallica-Alben legen”, wie Geschäftsführer Eric Astor betont. “Während sich die Eigentumsverhältnisse ändern, bleibt unter der Haube alles beim Alten: die gleichen Leute, der gleiche Geist, die gleiche Kultur und das gleiche, nie endende Streben, unser Handwerk zu perfektionieren”, so Astor.

 

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Bereits seit Januar lässt die Band ihr am 14. April bei Blackened/Universal erscheinendes Album “72 Seasons” in Alexandria pressen. Fans dürfen sich übrigens doppelt freuen: Die Band veröffentlicht mit “72 Seasons” nicht nur die erste Platte seit dem 2016 erschienen Album “Hardwired…To Self-Destruct”, sondern legt für einige Konzerte auch einige Stopps in Hamburg und München ein. Die Platte kann bereits jetzt vorbestellt werden. Zuletzt koppelten sie die dritte Single “If Darkness Had A Son” aus.

Jack White, dessen Label Third Man Records Anfang 2017 ein eigenes Presswerk eröffnete, teilte ein Glückwunsch-Statement auf Instagram: “Willkommen bei der Sache, meine Herren! Und danke, dass ihr euer Geld für einen erstaunlich kreativen Zweck einsetzt!”, schrieb er. White fuhr fort: “Hoffen wir, dass auch die Major-Labels dies als weiteren Beweis sehen und endlich anfangen, in sich selbst zu investieren.”

Letztes Jahr forderte White via Social Media auch große Plattenfirmen dazu auf, eigene Vinyl-Presswerke zu bauen. Um die lange Dauer bis hin zur Veröffentlichung einer Vinyl-Platte zu verkürzen, wandte er sich auch schriftlich an Majors wie Warner, Universal und Sony.

Live: 2023

26.05. Hamburg – Volksparkstadion*
28.05. Hamburg – Volksparkstadion#

Live: 2024

24.05. München – Olympiastadion*
26.05. München – Olympiastadion#

* mit Architects & Mammoth WVH
# mit Five Finger Death Punch & Ice Nine Kills

Abriss in Amsterdam

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Keine zwei Wochen ist es her, da verkündeten John Coffey etwas überraschend ihr Comeback mit einer neuen Single und einer Albumankündigung.

Seitdem spielte die niederländische Post-Hardcore-Band bereits zwei gratis Kneipenkonzerte in Tilburg und Apeldoorn. Am kommenden Wochenende folgen noch zwei weitere Gratis-Shows in Rotterdam und Groningen. Bilder auf der Instagram-Seite der Band zeigen jedoch, dass der Andrang nach einer größeren Venue verlangt.

 

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Daher steht bereits das nächste Konzert in dezent größerer Location fest: Am 16. Dezember spielen John Coffey in der Amsterdamer Konzerthalle AFAS Live mit einer Kapazität von 6000 Gästen. Ausverkauft wäre es die größte Headline-Show der Band überhaupt. Tickets für das Konzert in Amsterdam gibt es ab Freitag 10 Uhr über Ticketmaster.

 

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2016 legten John Coffey eine Bandpause auf unbestimmte Zeit ein. Zuletzt erschien ihr Album “Great News” 2015. Nun soll ein neues Album in den Startlöchern stehen, was offenbar über Elektra Records Benelux erscheint. Es wäre das vierte Album der Niederländer.

“Es gibt nichts Schöneres, als mit diesen Jungs Musik zu machen und auf der Bühne zu stehen”, sagte Sänger David Achter de Molen im Zuge der Reunion. “Die Tatsache, dass wir fünf Jahre gebraucht haben, um wieder in einem Raum zusammenzukommen, gibt uns diese zusätzliche unbändige Energie.”

Konzerte in Deutschland stehen noch nicht fest, sollen aber laut einem Instagram-Kommentar der Band noch folgen.

“Punkrock sollte fröhlich sein”

Greg, was ist dieses “Punk Paradoxon”, das deinem Buch seinen Titel gibt?

Greg Graffin: Das Paradoxon hat damit zu tun, dass Punk inzwischen mehr als 50 Jahre alt ist. Bad Religion haben 42 davon erlebt, ich bin also schon seit langer Zeit Teil dieser Bewegung. In meinem Buch versuche ich, ein ehrliches Bild von der Kultur zu zeichnen, die mich geprägt hat. Gleichzeitig bleibt da für mich ein Rätsel, denn eigentlich passe ich nicht zu den Punk-Stereotypen. Außer vielleicht zum wichtigsten: der Art, wie ich denke. Rebellion ist ein integraler Bestandteil von Punk. Doch es gibt eine Art Rebellion, die man auf die Straße tragen kann, und eine andere, subtilere und meiner Meinung nach wichtigere Rebellion: die Rebellion des Geistes. 

Ich hatte ja gedacht, der Satz “Wie konnte ich bloß meine Teilnahme an der an suspekten Zeitgenossen nicht armen Punk-Szene mit den hohen Ansprüchen meiner Erziehung versöhnen?” würde das Paradoxon ausmachen. 

Genau das meine ich mit der Rebellion des Geistes. Man macht sich seine Gedanken und schreibt sie auf. In meinem Fall wurden die Gedanken zu Songs über Dinge, die eben nicht die stereotypen Aspekte von Punkrock behandeln. Mir ging es nie um Kampf, Zerstörung und Anarchie, sondern darum, etwas Konstruktives zur Gesellschaft beizutragen. Punk als positive Kraft quasi, was sich zugegebenermaßen erst einmal merkwürdig anhört. 

“Ich war dagegen nicht wütend und auch nicht in der Lage, es auf der Bühne vorzutäuschen”, schreibst du. War das von Anfang an ein Dilemma? 

Vielleicht hat es mit dem Klang meiner Stimme zu tun, aber ich wurde schon früh für jemanden gehalten, der dauernd wütend ist. In Wirklichkeit war ich aber immer der Meinung, Punkrock sollte fröhlich sein, aufregend und spaßbetont. Wenn Musik keinen Spaß macht, weiß ich nicht, wie sie überdauern soll. Musik muss eine fröhliche Aktivität sein, die mit unseren tiefsten Gefühlen in Verbindung steht. 

Du beschreibst es als Teil deiner Mission als Künstler, aber auch als Mensch, dich mit Fakten auseinanderzusetzen. Wie frustrierend ist es da, sich in einem Zeitalter der “alternativen Fakten” wiederzufinden? 

Das Informationszeitalter hat mit ziemlicher Sicherheit eine ignorante Bevölkerung hervorgebracht. Das ist enttäuschend, aber das war Dummheit schon immer. Deswegen glaube ich, dass uns etwas entgeht, wenn wir uns auf die Medien als Quelle dieser Dummheit fokussieren. Wir müssen uns wieder mehr darauf konzentrieren, glaubwürdige Fakten auf die altmodische Art zu sammeln. Für mich heißt das, dass wir umso eher zu einer sinnvollen Kommunikation zurückfinden, je weniger Zeit wir mit unseren Geräten verbringen. Sinnvolle Kommunikation findet in echten Gesprächen und in zuverlässigen Publikationen statt. Im Moment herrscht in puncto Information der Wilde Westen, aber ich glaube, mit der Zeit pendelt sich das wieder ein. 

Das klingt optimistisch. Dabei gab es in den Anfangstagen von Bad Religion doch sicher nicht so viele Freaks, die zum Beispiel an die Erde als Scheibe glauben. 

Wie gesagt: Dummheit ärgert einen immer. 1989, als es das Internet in der Form noch nicht gab, habe ich einen Song namens “Only Entertainment” geschrieben. Darin ging es genau um dieses Thema, nämlich um Leute, die rund um die Uhr CNN gucken, um sich von reißerischen Nachrichten unterhalten zu lassen. Man könnte meinen, die Welt wäre wirklich so wie dort gezeigt, dabei ist das bloß ein Fernsehkanal, der Werbespots verkaufen möchte. Wenn man sich wirklich verantwortungsvoll verhalten will, muss man ab und zu sein Smartphone weglegen und die Glotze ausschalten. 

An einer Stelle schreibst du, dass du mit Bad Religion zwischenzeitlich das Gefühl hattest, irrelevant geworden zu sein. Geht dir das manchmal immer noch so? 

Nein. Ich habe das aus der Perspektive des jüngeren Mannes geschrieben, der ich damals war. Wenn man älter wird, erkennt man, dass alles irrelevant wird, und jetzt, wo ich diesem Zeitpunkt näher gekommen bin, schlafe ich deswegen nicht mehr schlecht. 

Wie sieht es mit Nostalgie aus? Die Westküsten-Punkszene der frühen 80er erlebt zu haben, ist doch sicherlich eine einmalige Erfahrung gewesen, an der im Nachhinein viele gerne teilgenommen hätten? 

Ich höre manchmal von anderen, dass es eine glorreiche Zeit gewesen sein muss, aber für mich fühlte es sich nicht so an. Der Drogenkonsum war zum Beispiel völlig außer Kontrolle, und viele Protagonisten der Punkszene sind ihr zum Opfer gefallen. Einige Autoren glorifizieren die Szene und stellen sie als etwas dar, was sie nicht war. In meiner Erinnerung ging es lustig los, mit vielen kreativen und kameradschaftlichen Bands. Wir hatten das Gefühl, einen Platz in der Gesellschaft gefunden zu haben. Aber relativ zügig verwandelte sich die Szene in einen hinterhältigen Haufen, mit Leuten, die sich um jeden Preis profilieren wollten. Konkurrenzdenken spielte plötzlich eine Rolle, und die Gewalt und die Drogen haben auch nicht gerade geholfen. Diese Desillusionierung zu zeigen, war mir am Ende genauso wichtig. 

Frieden und Kraft

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Die amerikanisch-neuseeländische Band Unknown Mortal Orchestra
lotet mal wieder die Grenzen ihres Psych-Funks aus. Das hört man vor allem auf dem nun vorab veröffentlichten Track “Meshuggah”. Es ist die letzte Veröffentlichung der Band vor dem Release ihres kommenden Albums “V”. Ihr Debütalbum “Unknown Mortal Orchestra” hatte die Band 2011 veröffentlicht, ihr aktuelles Album “Sex & Food” war 2018 erschienen.

“Meshuggah” ist eine verträumte Upbeat-Nummer, die den Vibe zwischen Hawaii und Kalifornien einfängt. Im Gesang von Frontmann Ruban Nielson schwingt auch auf der neuen Single eine gewisse Melancholie mit, die auch dem restlichen, ohne große Gitarrenverzerrung daherkommenden Album anhaftet und zwischen der Auseinandersetzung mit Heimat und Familie ihren Ausdruck findet. “V” erscheint am 17. März via und kann weiterhin vorbestellt werden.

Anfang Juni sind Unknown Mortal Orchestra für zwei Termine in Deutschland unterwegs. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Live: Unknown Mortal Orchestra

03.06.2023: Düsseldorf – Zakk

04.06.2023: Berlin – Metropol

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