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An Präzision gewonnen

Wie bleibt man nachhaltig im Gedächtnis? Eine Frage, auf die Kvelertak an diesem Abend nur eine Antwort kennen: Jeder und jedem mit dem Vorschlaghammer einzuprügeln, warum sich die Norweger über 15 Jahre hinweg den Ruf als eine der besten Livebands erworben haben. Bereits mit den ersten drei Songs – “Krøterveg Te Helvete”, “Blodtørst” und “Crack Of Doom” – geben sie den ersten Reihen vor der Bühne im nicht ausverkauften Astra kaum Gelegenheit, Luft zu holen.

Kvelertak (Foto: Maren Michaelis)
Ivar Nikolaisen, der Gossen-Axl-Rose von Kvelertak… (Foto: Maren Michaelis)

In diesem Tempo und mit ähnlich hoher Hitfrequenz geht es gute anderthalb Stunden weiter. Keins ihrer fünf Alben lassen Kvelertak unter Anleitung ihres Gossen-Axl-Rose Ivar Nikolaisen an diesem Abend aus. Auch wenn das aktuelle Album “Endling” mit fünf Songs am stärksten repräsentiert ist, bietet die Setlist ausschließlich Hits, Hits, Hits.

Kvelertak (Foto: Maren Michaelis)
…sucht immer wieder das Bad in der Menge (Foto: Maren Michaelis)

Nikolaisen nimmt mehr oder weniger bei jedem zweiten Song ein Bad in der Menge, Gitarrist Maciek Ofstad meistert die Gesangsparts, die sonst der vor der Tour ausgestiegene Bjarte Lund Rolland übernommen hat, mit Bravour. Überhaupt hat man den Eindruck, dass Kvelertak mit zwei Gitarren an Präzision hinzugewonnen haben. Trotz einfacherer Arrangements vermisst man wegen ihrer Spielfreude am Ende nichts.

Auch die obligatorischen, für eine Bühne dieser Größe allerdings viel zu große Flagge holt Nikolaisen zu “Mjød” raus, wenngleich man dabei ständig Angst haben muss, dass er einen seiner Gitarristen damit ausknockt. Warum es die letzte Tour der Norweger auf unbestimmte Zeit ist, wird aber auch klar. Dieses Maß an Energie jeden Abend und das über Wochen auf die Bühne zu bringen, belastet auf Dauer Körper und Geist. Wer weiß, vielleicht kommt die Pause für Kvelertak gerade richtig und sie erklimmen anschließend noch einmal ganz neue Höhen.

Mantar (Foto: Maren Michaelis)
Mit Sommerhütchen und schicken Galoschen: Hanno Klänhardt von Mantar (Foto: Maren Michaelis)

Auf dem Weg, sich eine ähnliche Position wie die Norweger zu erobern, sind Mantar mit ihrem einen Tag zuvor veröffentlichten Album “Post Apocalyptic Depression” nun erst recht. Im Gegensatz zu den Norwegern, mit denen sie sich den Headliner-Slot bei dieser Tour teilen, ist die Show an diesem Abend ihre erste seit längerer Zeit. Frontmann Hanno Klänhardt hält gar nicht lange hinterm Berg, dass sie ein wenig eingerostet seien und es deswegen hier und da rumpele und zwicke. Auch der zügige Abgang von Schlagzeuger Erinç Sakarya am Ende der Show lässt sich als Unzufriedenheit interpretieren.

Mantar (Foto: Maren Michaelis)
Legt nach dem Auftritt einen zügigen Abgang hin: Mantars Erinç Sakarya (Foto: Maren Michaelis)

Trotzdem ist vor allem in der zweiten Hälfte ihrer 60 Minuten Spielzeit erkennbar, dass sie dank der aktuellen Platte nun über so viele Hits verfügen, dass sie auch locker als Headliner bestehen können. Selbst wenn sie dabei gegen das Energielevel einer Urgewalt wie Kvelertak anspielen müssen.

Europatour angekündigt

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Vergangenen November brachen Primal Scream eine acht Jahre lange Veröffentlichungspause. Mit dem aktuellen, zwölften Album “Come Ahead” ließ Bandkopf Bobby Gillespie nach dem Tod ihres langjährigen Keyboarders Martin Duffy seine Zweifel hinter sich, ob er mit seiner Band jemals wieder neue Musik aufnehmen werde.

Nach Konzerten im UK, Japan und zuletzt Australien starten die Schotten im Juni ihre erste Europatour seit 12 Jahren. Dementsprechend umfangreich fällt die auch aus: Angesetzt sind Konzerte in Norwegen, Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Frankreich, Polen, Tschechien und Italien. Auch im DACH-Raum werden die Genrewandler zu sehen sein, bei vier Konzerten in Köln, Berlin, Wien und Lausanne.

 

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Der Vorverkauf für die “Come Ahead”-Tour beginnt am Freitag, dem 21. Februar, um 10 Uhr an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Live: Primal Scream

08.06. Köln – Kantine
12.06. Berlin – Columbia Theater
15.06. Wien – Arena
18.06. Lausanne – Les Docks

Wieder im Studio

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“Gentlemen, start your engines!” – mit diesen Worten leiten Bad Religion die Arbeiten an ihrem kommenden Album ein. Auf dem dazugehörigen Instagram-Post sieht man die beiden Hauptsongschreiber Brett Gurewitz und Greg Graffin in Gurewitz’ Heimstudio.

Das bislang letzte Album von Bad Religion ist “Age Of Unreason” aus dem Jahr 2019. Mitte November 2022 machte Bad Religion-Gitarrist Brian Baker zwar deutlich, dass sich seine Band am Anfang der Entstehung eines neuen Albums befinde. Zunächst müssten jedoch Gurewitz und Graffin genug Songs beisammen und ausgetauscht haben. “Wir hoffen, dass nächstes Jahr was passiert”, hieß es damals. Das ist jetzt offenbar endlich geschehen. Bereits nach “True North” (2013) brauchten die Polit-Punk-Veteranen sechs Jahre.

 

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2024 waren Bad Religion wieder reichlich unterwegs. Unter anderem auf Europatour, aber auch auf der Bühne mit den Gorilla Biscuits oder NOFX als (Überraschungs-)Gäste.

Insbesondere brachte aber eine Merch-Koop mit dem FC St. Pauli die Band ins Gespräch. Ein ehemaliger Spieler des Fußballvereins kritisierte seinen Ex-Verein wegen einer Zusammenarbeit mit Bad Religion. Die Nutzung des Bandlogos (ein durchgestrichenes Kreuz) auf Shirts und Schals verletze religiöse Gefühle.

Der FC St. Pauli verteidigt die Kooperation prompt: “Kritik an oder Ablehnung von Religion ist in einer säkularen und demokratischen Gesellschaft absolut zulässig, egal, welche Religion es ist – ob Christentum, Judentum, Islam oder andere”, so Präsident Oke Göttlich. Diese kritische Haltung gegenüber Religionen bedeute laut dem Verein aber nicht, dass man gegen Religionsfreiheit sei. “Jeder Mensch hat selbstverständlich und verfassungsrechtlich garantiert das Recht auf Religionsfreiheit und dies respektieren wir natürlich – frei nach dem Motto: ‘Glaub doch, an wen Du willst!'”

Neues Album mit Schroeder-Lebec

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Mit „Cascading Crescent“ kündigen Pelican den Nachfolger von“Nighttime Stories” (2019) an. Das neue Album “Flickering Resonance” soll am 16. Mai erscheinen und kann hier bereits vorbestellt werden.

In den Credits des Songs taucht zudem ein altbekannter Name wieder auf. Gitarrist Laurent Schroeder-Lebec hat für das siebte Studioalbum seiner Band, die er 2012 verließ, wieder am Songwriting mitgewirkt. Zwar war Schroeder-Lebec nach seinem Ausstieg live noch ein paar Mal mit Pelican zu sehen, am kreativen Prozess ist er nun jedoch zum ersten Mal seit 16 Jahren erst wieder beteiligt.

Die acht Songs der neuen Platte sind laut eigener Auskunft geprägt von der Anfangszeit der Band als sich Schroeder-Lebec während der Blütezeit von Chicagos Fireside Bowl mit seinem Gitarristenkollegen Trevor Shelley de Brauw und den Brüdern Bryan und Larry Herweg (am Bass bzw. Schlagzeug) zusammentat und mit Bands aus anderen Subgenres in Berührung kam.

Pelican – “Flickering Resonance”

Pelican Flickering Resonance Cover

01. “Gulch”
02. “Evergreen”
03. “Indelible”
04. “Specific Resonance”
05. “Cascading Crescent”
06. “Pining For Ever”
07. “Flickering Stillness”
08. “Wandering Mind”

Gemeinsames Überraschungsalbum

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Die Experimental-Metal-Band Melvins und die Grindcore-Pioniere Napalm Death haben ein gemeinsames Album veröffentlicht. “Savage Imperial Death March” ist nach nur kurzer Ankündigungszeit am Sonntag als Vinyl erschienen. Alle Versionen des Albums sind mittlerweile ausverkauft, zurzeit wird das Album wohl auf CD aufgelegt, eine digitale Veröffentlichung scheint vorerst ausgeschlossen.

Tom Hazelmyer, Chef des Labels Amphetamine Reptile, kommentierte die Veröffentlichung: “Der Titel hat mich in das Mindset des Ersten Weltkriegs versetzt: der letzte Atemzug einiger Königreiche und Monarchien – und für alle, die Bescheid wissen – eine verdammte Horrorshow an menschenvernichtenden Kriegsstrategien, unter der Leitung einer gleichgültigen Elite, nicht willig, ihre katastrophalen Methoden zu ändern und Millionen sinnlos abzuschlachten. Wenigstens hat die Welt daraus gelernt, und diese furchtbaren Fehler würden nie mehr wiederholt werden! XD”

 

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Von April bis Juni bestreiten beide Bands zudem eine Co-Headliner-Tour durch die USA. Ende Juli spielen die Melvins hierzulande als Headliner des Rock im Wald Festivals. Ihr aktuelles Album “Tarantula Heart” ist vergangenen April erschienen, für Napalm Death liegt die bisher letzte Veröffentlichung bereits drei Jahre zurück: 2022 erschien die EP “Resentment Is Always Seismic – A Final Throw Of Throes”.

Melvins & Napalm Death – Savage Imperial Death March

melvins napalm death savage imperial death march cover

01. “Tossing Coins Into The Fountain Of Fuck”
02. “Some Kind Of Antichrist”
03. “Nine Days Of Rain”
04. “Rip The God”
05. “Stealing Horses”
06. “Death Hour”

Performance mit Matt Skiba

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Blink-182 haben letzte Woche eine Show im Hollywood Palladium organisiert, dessen Einnahmen komplett an Hilfsorganisationen rund um die Brände von Los Angeles gespendet wurden. Als Support waren Alkaline Trio mit dabei, die Band von Matt Skiba. Letzterer wurde später im Blink-182-Set von Bassist und Sänger Mark Hoppus auf der Bühne vorgestellt: “Als wir die Show angekündigt haben, gab es auch einen Wettbewerb für Leute, die Gitarre spielen können. Ich möchte euch um eine Runde Applaus für unseren Gewinner bitten.”

Daraufhin performten alle zusammen “Bored To Death”. Das war das erste Mal seit 2020, dass Skiba diesen Song zusammen mit der Band sang. Besondere Unterstützung gab es von Co-Frontmann Tom DeLonge, der die Menge immer wieder zu Skibas Zeilen anheizte.

Skiba war von 2015 bis 2022 Gitarrist und Sänger der Pop-Punk-Größen. In dieser Zeit ersetzte er Gründungsmitglied DeLonge, der die Band wegen persönlicher Gründe und internen Unstimmigkeiten verließ. Zusammen mit Skiba nahmen Blink-182 zwei Alben (“California” und “Nine”) auf. Seit 2022 ist DeLonge wieder Teil der Band, Skiba veröffentlichte letztes Jahr das 12. Studioalbum mit seiner Band Alkaline Trio “Blood, Hair, and Eyeballs”. Nach DeLonges Wiedereinstieg gab es mit “One More Time…” ein weiteres Blink-Album in Originalbesetzung. Außerdem veröffentlichte die Band letztes Jahr mit “One More Time…Part 2” eine Deluxe-Edition der Platte mit acht neuen Songs.

2022 erklärte Skiba in einem Interview mit Vulture, er habe vor seinem Austritt aus der Band fast ein ganzes Album zusammen mit Blink-182 fertiggestellt. Dieses sei kurz vor Hoppus’ Krebsdiagnose passiert und sei deshalb nicht veröffentlicht worden. “Ich habe sie. Es sind gute Songs. Ich werde sie geheim halten […] Ich weiß nicht, vielleicht sind sie etwas, das wird uns später nochmal anschauen werden, oder etwas, das später rauskommt, ich hab keine Ahnung”, so Skiba damals.

Blink-182 setzten sich mit ihrer Benefizveranstaltung für die von den massiven Waldbränden in LA und Umgebung betroffene Musikszene ein. Damit folgen sie einer Reihe von Veranstaltungen, die aktuell die Opfer der Brände unterstützen. Die größte davon war bisher FireAid, in dessen Rahmen Nirvana zu einem Comeback mit wechselnden Sängerinnen zusammenkamen.

Über die verheerende Situation in Kalifornien vor und nach den Bränden sprachen wir in einem Interivew zuletzt mit Bassist Danny Bengston von Together Pangea.

Kein ganzes Set mit Black Sabbath

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Das “Back To The Beginning”-Konzert, die erste Black Sabbath-Show in Originalbesetzung seit 20 Jahren und die letzte der Band überhaupt, soll am 5. Juli in Birmingham stattfinden. Im Vorfeld des Events bleibt der schlechte Gesundheitszustand des Frontmanns Ozzy Osbourne wahrscheinlich das größte Thema. Dessen Managerin und Frau Sharon Osbourne meinte kürzlich dazu, Ozzy könne aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung nicht mehr gehen, seine Stimme sei jedoch “so gut wie immer”.

In der aktuellen Ausgabe von “Ozzy Speaks”, im Rahmen der Sirius XM-Sendung “Ozzy’s Boneyard”, erklärte der Sänger nun, er habe nicht vor, für ein ganzes Set mit Black Sabbath aufzutreten. “Wir werden kleinere Passagen gemeinsam spielen. Ich tue, was ich kann, solange ich mich wohl damit fühle”, so Osbourne. “Ich versuche, wieder auf die Beine zu kommen. Wenn ihr morgens aufsteht, springt ihr einfach aus dem Bett. Ich muss mich erst balancieren, aber ich bin noch nicht tot. Ich bin immer noch aktiv.” 2018 hatte er sein bisher letztes Konzert in Gänze gespielt. Seine letzten Kurzauftritte absolvierte er 2022.

Letztes Konzert mit namhaftem Line-up

Neben des Auftritts der Heavy-Metal-Mitbegründer selbst wurde ein Solo-Set von Osbourne angekündigt, sein letzter Auftritt unter eigenem Namen. Namhafte Bands sollen zudem als Support auftreten: Neben MetallicaSlayerPanteraGojiraAlice In ChainsHalestormLamb Of GodAnthrax und Mastodon wird zudem eine Supergroup mit wechselnder Besetzung Black-Sabbath-Songs spielen.

Unter anderem sollen Danny Carey (Tool), Billy Corgan (The Smashing Pumpkins) und Tom Morello (Rage Against The Machine) zusammen auftreten, außerdem Duff McKagan und Slash von Guns N’ Roses, David Draiman (Disturbed), Fred Durst (Limp Bizkit), Jonathan Davis (Korn), Lzzy Hale (Halestorm), Mike Bordin (Faith No More), II (Sleep Token), Papa V Perpetua (Ghost), Zakk Wylde und Wolfgang Van Halen.

Die genaueren Auswirkungen dieser aktuellen Äußerung wurden bisher nicht weiter kommentiert, zum Beispiel, ob und wer Osbourne vertreten könnte. Trotz des erst vor Kurzem gestarteten Vorverkaufs und Ticketpreisen zwischen 200 und 800 britischen Pfund ist die Veranstaltung bereits ausverkauft.

Auf Ideenfindung

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Einen “guten Stapel an Material” haben Tool laut Bassist Justin Chancellor in einem neuen Interview gegenüber dem spanischen Musikmagazin Summa Inferno bereits in der Hinterhand, wenn es um ihr nächstes Album geht. Auch konkrete Ideen hat die Band wohl schon: “Der wirklich schwierige Prozess ist, wenn wir uns zusammensetzen und Entscheidungen darüber treffen, wie das Ganze am Ende aussehen soll”, so Chancellor. “Das ist die Phase, die wir noch nicht ganz geschafft haben, aber wir haben uns vorgenommen, das zu tun, wenn wir [von der Tour] zurückkommen.”

Ab Anfang März sind Tool auf Tour durch Südamerika unterwegs, direkt im Anschluss wollen sie sich laut Chancellor aber ins Studio begeben: “Wir werden diese paar Monate damit verbringen, unsere Ideen zu ordnen. Man muss diese Entscheidung treffen und ein bisschen mit sich selbst ringen, um die nächste Stufe zu erreichen. Und dann muss man es aufnehmen, was auch noch eine ganz andere Sache ist.”

In welchem Format Tool neues Material veröffentlichen wollen, ist ebenfalls noch nicht entschieden, wie Chancellor sagt: “Wir haben darüber gesprochen, eine Single zu veröffentlichen, nur einen Song … wir könnten auch eine EP veröffentlichen. Und ich denke, weil wir so eine treue Fangemeinde haben, werden alle dafür sein … also müssen wir vielleicht nicht unbedingt ein ganzes Album herausbringen.”

Bereits Anfang 2024 sprach Chancellor davon, dass er von der Veröffentlichung einer EP statt eines Albums nicht abgeneigt sei. Über ihre Arbeit an neuer Musik sprechen Tool bereits seit 2020. Das bislang letzte Tool-Album “Fear Inoculum” ist 2019 erschienen, 13 Jahre nach “10.000 Days”.

Frontmann Maynard James Keenan ist währenddessen mit seinen Nebenprojekten beschäftigt und kündigte zuletzt einen Film an, der ein praktisches Seminar für Anfänger und Interessierte seiner präferierten Kampfsportart Jiu-Jitsu darstellen soll. Im April und Mai führt Keenan dann die Feierlichkeiten zu seinem 60. Geburtstag im Rahmen der “Sessanta”-Tour weiter aus, gemeinsam mit A Perfect Circle, Primus und Puscifer. Die Tour findet ausschließlich in den USA statt, inwiefern Keenan dann an der Studioarbeit seiner Band beteiligt sein wird, bleibt abzuwarten.

Statement gegen Rechtsextremismus

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Dass sich die Toten Hosen einmal mehr gegen Rechts positionieren, dürfte zwar nicht weiter überraschen, ihr Statement vom Wochenende – mitten im Wahlkampf – hat sich die Band dann doch lange überlegen müssen. Hintergrund ist vor allem der “entsetzliche Anschlag” von München vergangenen Donnerstag, aber auch andere “brutale Überfälle” in jüngerer Vergangenheit.

Eine Häufung dieser sei für die Punkband zwar “erschütternd” und “besorgniserregend”, doch die “Art und Weise, wie wir über sie diskutieren, steht bereits unter starkem Einfluss rechtspopulistische Strategien”, schreibt die Band auf Instagram. Weiter warnen die Düsseldorfer, dass durch die Instrumentalisierung der Anschläge die Gesellschaft destabilisiert und gespalten werde, insbesondere im Zusammenhang mit der anstehenden Bundestagswahl. “Wir dürfen nicht in diese Falle tappen!”, schreibt die Band. “Die Rechtsextremen jubeln heimlich über Gewalttaten wie in München oder Aschaffenburg, denn sie sind das Öl, das ihren Motor schmiert.”

 

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Die Toten Hosen fordern Zusammenhalt

Weiter spricht sich die Band gegen “Hass, Gewalt und Intoleranz” sowie “Islamismus, Rassismus, Homophobie und Antisemitismus aus” und nennt “Bestrafung, Gefängnis, Ausweisung und Abschiebung, für die, die eindeutig schuld sind” als notwendiges Mittel, um zu verhindern, dass Schwerkriminelle und Gewaltverbrecher, “hier ihr Unheil anrichten können”. Trotzdem müsse das Grundrecht auf Asyl erhalten bleiben, fordern die Toten Hosen. “Weil es ein Menschenrecht ist und wir uns als Land und eine Kultur der Nächstenliebe und Toleranz verstehen. Unsere moralischen Wertvorstellungen sind ein hohes Gut und dürfen auch in schlimmsten Momenten nicht von Wut zerfressen oder infrage gestellt werden.”

Abschließend mahnte die Band: “Zorn und Angst sind keine guten Ratgeber. Wir müssen einen klaren Kopf bewahren. Miteinander, nicht gegeneinander arbeiten. Die Demokratie steht gerade weltweit auf wackeligen Beinen, sehen wir zu, dass sie in Deutschland stabil bleibt!”

Vergangenen Donnerstag war ein 24-Jähriger mit einem Auto in München in eine Gruppe von Demonstranten gefahren. 40 Menschen wurden teils schwer verletzt. Eine Frau und ein Kleinkind sind mittlerweile an ihren Verletzungen gestorben. Genaueres über die Hintergründe der Tat ist noch nicht bekannt, es wird aber ein islamistischer Hintergrund vermutet.

Opferfamilie gegen Rechts

Auch die Familie der Todesopfer hat sich am Sonntag in einem Statement gegen eine Instrumentalisierung der Tat ausgesprochen. “Wir möchten bekräftigen, dass der Tod und der Verlust nicht benutzt werden, um Hass zu schüren und ihn politisch zu instrumentalisieren”, heißt es darin etwa. Die bei dem Anschlag getötete 37-jährige Frau habe sich für Solidarität und gegen Fremdenfeindlichkeit eingesetzt.

Zur Wahl hatten sich die Toten Hosen vorher vor allem mit einem einzigen Bild positioniert. Darauf sieht man die Band in ihrer Heimatstadt Düsseldorf vor einer großen Fassadenbemalung der Initiative Kein Bock auf Nazis, die von ZSK ins Leben gerufen wurde. Darin heißt es kurz, aber unmissverständlich “AfD auf den Mond schießen! Wählen gehen – gegen Rechts!”

 

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