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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von den Editors,
Albert Hammond Jr.,
Moose Blood und
Turbowolf. Zur Platte der Woche küren wir „Automata I“ von Between The Buried And Me.

Editors – „Violence“

Editors haben Veränderungen noch nie gescheut. Nach zwei Gitarren-lastigen Post-Punk-Alben folgte mit „In This Light And On This Evening“ ein Bruch: Gitarren in den Hintergrund, der Fokus auf Synthesizer. Das neue Album „Violence“ setzt die elektronischen Ambitionen und den Wunsch nach Weiterentwicklung fort. Der Sound wird bestimmt von reduzierten Synthesizern und ruhigen Beats. In „Magazine“ legen sie echtes Schlagzeug über programmierte Rhythmen und nutzen spartanische Gitarren-Einwürfe, um den Song nach vorne zu treiben. Die Breakbeats auf „Violence“ bleiben im Hintergrund, um Raum für Bass und Melodie zu schaffen. Die Tracks fallen insgesamt sehr poppig aus, was auch an der spürbaren Zurückhaltung von Gitarrist Justin Lockey liegt. Hier leitet Sänger Tom Smith die Songs an, er klingt melodischer und heller als in der Vergangenheit und profitiert von der reduzierten Instrumentierung – dem wesentlichen Merkmal der neuesten Editors-Evolution.

Album-Stream: Editors – „Violence“

Albert Hammond Jr. – „Francis Trouble“

Klanglich wird The Strokes-Gitarrist Albert Hammond Jr. mit seinem Soloalbum „Francis Trouble“ die wenigsten überraschen: Die eingängigen Melodien und der prägnante Gitarrensound klingen sehr nach seiner Hauptband und lassen das Herz solcher Indie- und Garage-Rock-Fans höher schlagen, die sich nach einer neuen Strokes-Platte sehnen. Mit Country-Einlagen wie dem stolpernden Beat in „ScreaMER“ oder dem Saxophon-Solo im smoothen „Tea For Two“ lockert Hammond das Klangbild etwas auf. „Francis Trouble“ besticht vor allem mit seinen Texten und deren Hintergrund: Die Platte handelt von Hammonds bereits in der Schwangerschaft verstorbenen Zwillingsbruder Francis. In den Songs verarbeitet er dieses traumatische Erlebnis, und wechselt dabei oft die Erzählperspektive innerhalb der Lieder, die zwischen den Zwillingsbrüdern hin und her zu schwankt. Obwohl er immer davon wusste, hatte Hammond erst im Alter von 36 Jahren die volle Geschichte über Francis erfahren – deshalb ist das Album fast genau 36 Minuten lang.

Album-Stream: Albert Hammond Jr. – „Francis Trouble“

Moose Blood – „I Don’t Think I Can Do This Anymore“

Moose Blood halten sich weiterhin an den Zwei-Jahres-Rhythmus ihrer Albumveröffentlichungen: Auf das Debüt „I’ll Keep You In Mind, From Time To Time“ von 2014 ließen die Briten 2016 „Blush“ folgen. Die neueste Inkarnation trägt den freudlosen Titel „I Don’t Think I Can Do This Anymore“ und zeigt die logische Weiterentwicklung der Emorocker: Seine ruhige und distanzierte Seite hat das Quartett weitestgehend eingestampft, stattdessen setzt es verstärkt auf Indie-Hymnen, in denen sich Frontmann Eddy Brewerton im Gewitter von drückenden Gitarren zehn Songs lang den Schmerz von der Seele singt und um einen letzten Funken Hoffnung rangt. Diesen findet der leidende Dichter jedoch nicht: Im abschließenden elften Track „It’s Too Much“ gibt sich Brewerton als verletzter und todunglücklicher Erzähler, dem alles zu viel ist. Schmerzhafter klangen Moose Blood nie.

Album-Stream: Moose Blood – „I Don’t Think I Can Do This Anymore“

Turbowolf – „The Free Life“

Turbowolf zünden auf ihrem dritten Album ein echtes Feuerwerk: Über elf Songs packen die Briten so ziemlich alles, was in den Rock-Subgenres Alternative, Garage, Heavy und Psychedelic derzeit existiert in ein dick produziertes Soundbrett. Dass das spielfreudige Quartett dabei wie ein hysterischer Hybrid aus Royal Blood und Death From Above klingt, kommt nicht von ungefähr: Deren Mitglieder Mike Kerr und Sebastien Grainger dürfen bei „Domino“ und „Cheap Magic“ mitsingen und Idles-Frontmann Joe Talbot ist bei „Capital X“ dabei, während Voduns Chantal Brown „Very Bad“ eine Soul-Note verleiht. Ruhepausen gönnen sich Turbowolf auf „The Free Life“ nur zum Schluss: Der Titeltrack beginnt zunächst verhalten und steigert sich erst gen Ende in ein tollwütiges Psychedelic-Monster, bevor der Song im Rauschen ausklingt und das abschließende „Concluder“ mit Akustikgitarre und Streichern einen sanften Abschied bereitet. Frontmann Chris Georgiadis behält sein schrilles Singen jedoch bis zum Ende bei.

Album-Stream: Turbowolf – „The Free Life“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Automata I“ von Between The Buried And Me, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.