Es läuft gut für die norwegischen Artpopper The Low Frequency In Stereo: Im vergangenen Herbst veröffentlichte die Band ihr fünftes Album “Pop Obskura”, mittlerweile ist die Platte in der Kategorie “Bestes Popalbum” für den Spellemannprisen – ungefähr das norwegische Pendant zum US-Grammy – nominiert.

Eine Pause gönnt sich das Quartett deswegen aber nicht: Zum Song “Cybernautic” hat die Band ein ähnlich kunstvolles Schwarzweiß-Video produziert – dem Titel entsprechend inklusive Astronautenvisier, historischen Dokumentarfilm-Ausschnitten und mathematischen Animationen.

Passend dazu erscheint am am 17. Januar die Spotify-exklusive neue “Cybernautic EP”. Darauf befinden sich zwei alternative Mixe von “Pop Obskura”-Songs sowie zwei Bonussongs aus den Sessions zum Album.

The Low Frequency In Stereo – “Cybernautic”

The Low Frequency In Stereo – “Cybernautic EP”

Ein wenig scheinen sich Goodtime Boys davor gescheut zu haben, ihr Debütalbum zu veröffentlichen, dabei besteht die Band schon seit 2009. Das zehn Songs starke “Are We Now Or Have We Ever Been/What’s Left To Let Go” nennen die Briten lieber Doppel-EP und ohnehin tendierte die Band bisher zu kleinen Veröffentlichung wie der Split-Seven-Inch mit Self Defense Family. Damit soll jetzt Schluss sein: Mit “Rain” steht ein waschechtes Album in den Startlöchern. Am 20. Mai wird die Platte in den USA über Bridge Nine veröffentlicht.

Bevor das Werk dann endlich erscheint, verfallen Goodtime Boys doch nochmal in alte Muster: Am 25. Februar veröffentlicht die Band eine weitere EP mit dem Titel “Things I Still Don’t Understand”. Darauf zu hören sind ein Song des Albums (“Life Moves”), sowie eine Cover-Version von Billy Braggs “Tank Park Salute”.

“Rain” bedient mit seinen zwölf Songs gleich mehrere Extreme: Zum einen soll die Platte so aggressiv klingen wie noch nie, zum anderen bietet sie die bisher melodischsten Momente der Band. “‘Rain’ ist ein bisschen anders, als unser älteres Zeug und repräsentiert die Veränderungen, die unsere Band im letzten Jahr durchlaufen hat”, sagt Bassist Leigh McAndrew.

Mit zwei neuen Mitgliedern, Casey McHale am Schlagzeug und dem Gitarristen Lewis Johns, hat das Hardcore-Quintett scheinbar die richtige Besetzung für größere Aufgaben gefunden. Letzterer übernahm sogar die Aufnahmen im Studio, gemastert wurde “Rain” von Alan Douches. Die Zeit bis zur Veröffentlichung überbrücken Goodtime Boys mit Konzerten: Ab Ende Januar sind sie als Support von Defeater auch in Deutschland unterwegs.

Goodtime Boys – “Rain”

01. “Washout”
02. “Wallflower”
03. “Doubt”
04. “Life Moves”
05. “Dandelion”
06. “Hypocrisy”
07. “Cloudbursts”
08. “Moral Decay”
09. “Daydreamer”
10. “Folsom”
11. “Newspaper Sky”
12. “Downpour”

Live: Goodtime Boys

24.01. Köln – Essigfabrik
25.01. Gießen – Jokus
26.01. Hamburg – Logo
27.01. Berlin – Magnet
30.01. Wien – Arena
31.01. Salzburg – Mark
02.02. München – Feierwerk
03.02. Zürich – Komplex 457
04.02. Trier – Ex-Haus
05.02. Hannover – Bei Chez Heinz
06.02. Schweinfurt – Stadtbahnhof
07.02. Leipzig – Conne Island
08.02. Stuttgart – Martinskirche

Es kreisen Gerüchte durch die Redaktion, dass sich so manch ein Leser auf dem Weg vom Kiosk nach Hause einen Hexenschuss geholt hat. Mit mehr als 700 Gramm und fast 300 Seiten ist unsere Jubiläumsausgabe schließlich kein Leichtgewicht. Wer die Ausgaben zukünftig lieber nach Hause geliefert bekommen möchte, hat noch bis zum 29. Januar Zeit, unser Abo-Special abzuschließen.

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Ein Solo- und mehrere Live-Alben mit verschiedenen Künstlern in einem Jahr auf den Markt bringen? Für Mark Kozelek gar kein Problem. Der Katalog, den der Songwriter 2013 aufgetischt hat, lässt nur vermuten, wie sein Terminkalender ausgesehen haben könnte. Ob sich die Arbeit für Kozelek in diesem Jahr verringern wird, bleibt abzuwarten, denn 2014 startet er erstmal mit der Veröffentlichung eines neuen Albums “Benji” von seinem Projekt Sun Kil Moon.

Als allerersten Vorgeschmack stellten Sun Kil Moon bereits den Song “Richard Ramired Died Today Of Natural Causes” vor, bei dem auch Steve Shelley von Sonic Youth mitwirkt. Mit “Ben’s My Friend” folgt heute ein weiterer Streich, der Titel kann via Stereogum gestreamt werden. “Benji” erscheint am 10. Februar und wird auch als limitierte Edition mit beiliegender Live-CD erhätlich sein.

Japanische Kampfhörspiele, kurz JaKa, sind bekannt für ihre eigenwillige Hardcore-Musik. In ihren Texten kritisieren sie oftmals die Gesellschaft, bestehen tuen diese jedoch meistens nur aus losen Satzbausteinen. Von 1998 bis einschließlich 2011 veröffentlichten sie nicht nur fünf Studioalben, sondern auch zahlreiche Split-Alben und EPs. Vor gut drei Jahren gaben JaKa dann ihre Trennung aufgrund von Differenzen zwischen Schlagzeuger Christof Kather und Sänger Markus Hoff bekannt. Sie verabschiedeten sich mit dem Ablum “Kaputte nackte Affen” und verschwanden von der Bildfläche.

Aber wer hätte das gedacht? Japanische Kampfhörspiele feiern dieses Jahr ihre Wiedervereinigung. Sie machen es ihren Anhängern leicht, sofort wieder in Stimmung zu kommen, und haben ihr neues Album “Welt ohne Werbung” im Schlepptau. Es wird voraussichtlich Ende März erscheinen, jedoch soll es dafür, wie der Albumname schon verrät, keinerlei Werbung geben. Wie die Band verrät, soll das Album untyperscherweise sogar erkennbare Strophen und Refrains haben. Doch JaKa ist nicht das Selbe ohne Kather und Bony: Die beiden Musiker lassen sich die Beteiligung an der neuen Platte nicht nehmen und sind wie in den guten alten Zeiten ein Teil davon. Auf Gründungsgitarristen Klaus Nicodem müssen die Fans zwar ab jetzt verzichten, dafür können sie sich aber auf die neue Besatzung, bestehend aus Sängern Markus Hoff und Martin Freud, Gitarrist Robert Nowak, Bassist Marco Bachmann und Schlagzeuger Christof Kather freuen. Das Coverartwork des Albums wird schon vorab präsentiert.

Dass Against Me! in diesen Monat ein neues Album auf den Markt bringen, kündigte die Folkpunk-Band bereits im vergangenen Oktober an. Seitdem veröffentlichten sie zwei Songs der Platte und ließen ihre Fans erahnen, in welche Richtung das neue Werk geht. Ab heute ist das gesamte Album schon vorab als Stream verfügbar. Physisch und digital erscheint “Transgender Dysphoria Blues” hierzulande am 24. Januar.

Auch dieses Mal behandeln Against Me! vor allem persönliche Themen. Das Transgender-Coming-Out von Frontfrau Laura Jane Grace wird neben “dem Verlust eines jungen Freundes und reiner Selbsterkenntnis sowie Liebe und ultimativer Akzeptanz” auch thematisiert. Aber obwohl die Sängerin ihre offene Transgender-Identität zum Inhalt ihrer Kunst macht, möchte sie kein Sprachrohr für andere Betroffene sein. “Wie mein Psychiater sagt: Nur, weil du Krebs hast, macht dich das noch nicht zu einem Krebs-Experten”, äußerte Laura Jane Grace zuletzt in einem Interview mit dem NME. “Ich habe auch Probleme in meinem Leben, die mit meiner Transgender-Identität nichts zutun haben. Außerdem ist es nicht so, dass nach deinem Coming-Out alles rosig ist.”

+++ In unserer Jubiläumsausgabe zur Platte des Monats gewählt werden – es hätte schlechter laufen können für Warpaint. Wer das selbstbetitelte Album der Band aus Kalifornien endlich in den Händen halten möchte, muss sich noch bis Freitag gedulden. Ganz so schwer dürfte sich das Warten nicht gestalten, denn wichtiger ist, was drin steckt: Sämtliche zwölf Songs und 51 Minuten Spielzeit können jetzt schon im Stream gehört werden. Der Guardian stellt das Album in voller Länge vor. “Warpaint” besticht durch unterkühlten Indierock mit Postpunk-Elementen.

+++ Mit “Voyage” haben sich auch The Vintage Caravan in die Ohren der Redaktion gespielt. Nicht umsonst haben wir das Album zu unserer Lieblingsplatte der letzten Woche gewählt. Wer noch kein Ohr riskiert hat, kann das nun im Stream tun. Alle zehn Songs stehen derzeit in voller Länge zum Anhören bereit. Wer Gefallen am jugendlichen Classic Rock der Isländer findet, kann sich The Vintage Caravan zudem ab März live ansehen.

The Vintage Caravan – “Voyage”

Live: The Vintage Caravan

19.03. Köln – Gebäude 9
20.03. München – Backstage
21.03. Wien – Szene
22.03. Aarau – Kiff
23.03. Stuttgart – Universum
24.03. Berlin – C-Club
26.03. Hamburg – Markthalle
27.03. Frankfurt – Batschkapp
28.03. Geiselwind – Music Hall
29.03. Essen – Turock-Club

+++ Am 11. März jährt sich zum 24. Mal das Tibet House US Benefizkonzert in New York. Zahlreiche Musiker spielen dort live, um Spenden zu sammeln, die der tibetischen Kultur zugute Kommen. Zu den prominenten Gästen zählen dieses Jahr Iggy Pop, New Order und Patti Smith. Auch Bryce Dessner von The National und Joe Walsh spielen für den guten Zweck.

+++ Knapp zwei Jahre waren The Menzingers fast ununterbrochen auf Tour, dieses Jahr soll nun aber endlich der Nachfolger zu “On The Impossible Past” erscheinen. Noch vor der Veröffentlichung betreten die US-Amerikaner allerdings schon wieder die Bühne. Neben ihrem Auftritt beim Monster Bash in München, stehen Hannover und Köln auf dem Tourplan. Gleich drei Bands unterstützen die Punkrocker dabei im Vorprogramm der zwei Zusatzkonzerte: Restorations, The Smith Street Band und die Wiener Astpai.

Live: The Menzingers

03.05. München – Monster Bash
05.05. Hannover – Bei Chez Heinz
06.05. Köln – MTC

+++ Nur knapp zwei Wochen später machen es Real Friends ihren Musikerkollegen nach und kommen als Headliner auf eine kurze Deutschlandtour. Mit mehreren Minialben in Eigenproduktion hat sich die Band zuletzt einen Namen in der Emopunk-Szene gemacht und auch mit akustischem Material konnten sich Real Friends bereits bei Fans und Labels empfehlen. Aktuell befindet sich die Band in ihrer Heimatstadt Chicago, um ein Album aufzunehmen. Auf Tour werden die US-Amerikaner von Modern Baseball und You Blew It unterstützt.

Live: Real Friends

18.05. Köln – MTC
19.05. Hamburg – Hafenklang
20.05. Berlin – Comet Club
21.05. München – Sunny Red
22.05. Karlsruhe – Jubez

+++ Ziemlich ambitioniert spricht Tom Morello über sein neues Soloprojekt. Derzeit arbeitet der Rage Against The Machine-Gitarrist an einem neuen Album, das eine “große Solo-Rockplatte” werden soll. Als Vorbild dient niemand geringeres als der Gitarrengott höchstpersönlich: “Ich will die verrückteste Gitarrenplatte machen, die jemals jemand gehört hat. Die Idee ist, dass es der Hendrix von heute wird.”

+++ Ende Januar soll in den USA ein neuer Streaming-Service der Firma Beats Music von Dr. Dre an den Markt gehen. Dre entwickelte den Musikdienst, der zu einem monatlichen Beitrag von 9.99 US-Dollar genutzt werden kann, gemeinsam mit Trent Reznor von den Nine Inch Nails. “Wir erlauben Künstlern, ihre eigene Seite zu betreiben […] und die Verbraucher können mehr über Musik und Kultur lernen”, erzählt Reznor über das Projekt. “Ich möchte Spotify nicht schlecht machen, aber auf dieser Webseite sitze ich hinter einer undurchdringlichen Wand. Ich habe eine veraltete Biografie und alte Fotos.” Wann und ob der Streaming-Dienst auch in europäischen Ländern verfügbar sein soll, ist noch nicht bekannt.

+++ Wie Alt-J via Twitter verkündeten, hat Gitarrist und Bassist Gwil Sainsbury die Band aus persönlichen Gründen verlassen. “Dies ist eine persönliche Entscheidung und als unseren besten Freund unterstützen wir ihn völlig”, schreiben Alt-J.

With regret, Gwil is leaving alt-J. This is purely a personal decision and as our best friend we support him completely.

— ? (alt-J) (@alt_J) 11. Januar 2014

+++ Im nächsten Monat spielen Weezer ein kostenloses Konzert in der kanadischen Stadt Mississauga nahe Toronto. Anlass ist die Eröffnung eine neuen Microsoft Stores im ortsansässigen Shoppingcenter. Die ersten 2.500 Kunden des Geschäfts sollen kostenlose Karten zum Konzert erhalten. Zwei Tage nach Eröffnung treten Weezer dann im Microsoft Store auf.

Bassist Tobert Knopp, bekannt durch die Band Turbostaat, bildet zusammen mit den Namensvettern Rene Roggmann und Rene Sitte die Doom-Stoner-Band Mountain Witch. Bereits seit 2008 spielt das aus Hamburg stammende, bärtige Trio zusammen und veröffentlichte Ende vergangenen Jahres sein Debütalbum. Die Band macht dem bärtigen Retro-Look ihrer Mitglieder alle Ehre und spielt trockenen Wüstensound mit schweren Gitarren und Riffs, bringt dabei aber ihre ganz persönliche Note ein. “Cold River” kommt mit acht Songs daher: Unaufgeregter Gesang von Roggmann und Sitte trifft hierbei auf das prägnante Bass-Spiel von Knopp.

Nachdem Mountain Witch das Jahr 2013 aktiv ausklingen ließen, kribbelt es ihnen im Neuen offenbar schon in den Fingern, “Cold River” auch endlich live auf der Bühne vorzustellen. Ab Mitte März tourt das Hamburger Trio durch Deutschland und klappert dabei die vier Städte Berlin, Hamburg, Münster und Siegen ab. Karten für die ganz sicher hervorragenden Konzerte bekommt ihr bei Eventim.

VISIONS empfiehlt:
Mountain Witch

13.03. Berlin – SO 36
14.03. Hamburg – Hafenklang
15.03. Münster – Gleis 22
16.03. Siegen – Vortex

Abgeschlossen hat Frank Turner mit dem Jahr 2013 noch lange nicht. Warum auch? Mit “Tape Deck Heart” landete der Folkpunk-Sänger auch über die Grenzen Großbritanniens hinaus einen Erfolg. Seine neue EP “Polaroid Picture” ist dementsprechend nach einem der herausstechenden Songs des Albums benannt und auch das Artwork lehnt sich an die Langspielplatte an. Das Cover zeigt eine Polaroid-Kamera und einige Abzüge. Darauf zu sehen: Das Cover von “Tape Deck Heart”. Eines geht in all der Rückbesinnung fast schon unter: Einer von fünf Titeln ist gänzlich neu.

Die EP wird von ihrem Titelsong “Polaroid Picture” eröffnet, danach folgen drei Cover-Versionen. Nicht nur die zwei schottischen Bands Biffy Clyro und Frightened Rabbit werden von Turner interpretiert, sondern auch The Weakerthans aus Kanada. Den Abschluss bildet Turners erster neuer Song im Jahr 2014: “Sweet Albion Blues” ist eine Hommage an die Heimat. “Polaroid Picture” erscheint am 3. Februar.

Frank Turner – “Polaroid Picture”-EP

01. “Polaroid Picture”
02. “The Modern Leper” (Frightened Rabbit cover)
03. “Plea From A Cat Named Virtute” (The Weakerthans cover)
04. “Who’s Got A Match” (Biffy Clyro cover)
05. “Sweet Albion Blues”