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Marilyn Manson kündigt Comeback-Auftritte mit weiteren strittigen Bands an

Marilyn Manson

Comeback mit Gleichgesinnten
Trotz der anhaltenden Prozesse im Zuge einer ganzen Reihe Missbrauchsvorwürfe kündigt Marilyn Manson seinen ersten Auftritt seit fünf Jahren an – als Support der ebenso in der Kritik stehenden Five Finger Death Punch und Slaughter To Previal.
Marilyn Manson (Foto: Perou)
Marilyn Manson (Foto: Perou)

Geldstrafen, gemeinnütziger Dienst, neue Klagen, fallengelassene Klagen, neue Beweise: So lesen sich seit 2021 die Überschriften zu Marilyn Manson, nachdem ihn seine Ex-Partnerin Evan Rachel Wood wegen körperlichem, sexuellem und psychischem Missbrauch angeklagt hatte. Sie wirft ihm Vergewaltigung, Folter und Drohungen vor. Mehr als 12 weitere Frauen haben mittlerweile Vorwürfe erhoben. Längst hat sich sein Label Loma Vista von ihm getrennt. Manson weist die Vorwürfe weiterhin zurück.

Nachdem er letztes Jahr schon so etwas wie neue Musik angedeutet hatte, versucht Manson nun trotz allem sein Bühnen-Comeback. Als Support von Five Finger Death Punch will er eine Reihe von US-Terminen im August und September spielen. Es wären seine ersten Shows seit 2019. Mindestens genauso fraglich, wie die Entscheidung, inmitten der anhaltenden Prozesse und unter anderem auch dem Vorwurf des Missbrauchs an einer Minderjährigen wieder aufzutreten: das Line-up an sich.

Five Finger Death Punch machten sich 2020 nicht nur durch ein Musikvideo mit QAnon und Kapitolsturm-Befürwortern gemein, Sänger Ivan Moody wurde außerdem 2015 wegen häuslicher Gewalt verhaftet. Er wurde zwar nicht verurteilt, aber seine Ex-Frau reichte eine einstweilige Verfügung ein. Auch Moodys Mutter und Schwester reichten noch im selben Jahr eine einstweilige Verfügung gegen ihn ein. Bereits ein Jahr zuvor wurde er verhaftet, da er eine Flugbegleiterin betrunken angegriffen haben soll.

Außerdem mit dabei: Slaughter To Prevail, deren Frontmann Alexander Shikolai sich zuletzt homophob und transphob geäußert hatte, etwa von Gehirnwäsche an Kindern sprach. In der Vergangenheit sympathisierte Shikolai immer wieder mit der rechtsextremen Szene, indem er etwa mit Wehrmachts-Mütze posierte oder sich Tattoos stechen ließ, die eindeutig der Szene zuzuordnen sind. Er gab zwar zu, früher mit „rechten Crews abgehangen“ zu haben, sich selbst und die Band distanzierte er allerdings immer wieder von Rassismus und Rechtsextremismus, ließ die Tattoos mittlerweile auch überdecken.

Seit Woods Klage von 2021 liegt Mansons Karriere auf Eis. Im März 2022 reichte Manson noch eine Verleumdungsklage gegen Wood ein, die jedoch im Mai letzten Jahres in den wesentlichen Punkten abgewiesen wurde. Einige Teile des Verfahrens sind jedoch noch anhängig, und ein Prozess ist für den 1. Mai dieses Jahres angesetzt. Weitere Klagen von etwa Schauspielerin Esmé Bianco oder Model Ashley Morgan Smithline wurden zurückgezogen oder außergerichtlich beigelegt.

Mehr zum fragwürdigen Manson-Comeback und ob man Kunst und Künstler voneinander trennen sollte, lest ihr in unserem Kommentar zum Thema. (V+)

Anm. der Redaktion: Dass sich Alexander Shikolai seine Tattoos überdecken ließ, wurde am 13. März um 9:57 Uhr ergänzt.

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