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Chris Cornell: Witwe Vicky Cornell verklagt Arzt wegen angeblicher Behandlungsfehler

Chris Cornell: Witwe Vicky Cornell verklagt Arzt wegen angeblicher Behandlungsfehler
Vicky Cornell, Witwe der vor anderthalb Jahren verstorbenen Grunge-Ikone Chris Cornell, hat den Arzt ihres Mannes verklagt. Als Grund gibt sie unter anderem Nachlässigkeit an und wiederholtes Verschreiben gefährlicher Medikamente.

Diese sollen laut Anklageschrift Cornells „kognitive Fähigkeiten beeinträchtigt, sein Urteilsvermögen geschwächt und so dafür gesorgt haben, dass er gefährliches impulsives Verhalten“ an den Tag gelegt habe, das er nicht habe kontrollieren können, was ihn letztlich das Leben gekostet haben soll. Vicky Cornell behauptet, dass Dr. Robert Koblin vor der Verschreibung weder Labortests durchgeführt noch eine Krankheits- oder Drogenmissbrauchs-Historie der Grunge-Legende erstellt habe. Generell sei „jegliche Form von klinischer Bewertung ausgeblieben“. Die Witwe und ihre zwei Kinder erklagen eine nicht angegebene Entschädigungssumme.

Cornell soll zu viel Lorazepam verschrieben worden sein, ein starkes Beruhigungsmittel, das bei Schlafstörungen und Angstzuständen zum Einsatz kommt, aber abhängig machen kann und entsprechende Entzugserscheinungen nach sich zieht. Bei ungenauer Dosierung oder sonstiger Fehlverwendung kann Lorazepam unter anderem zu Verwirrtheit und Verhaltensstörungen führen. Cornell hatte sich im Mai 2017 nach einem Konzert seiner Band Soundgarden das Leben genommen, später war Lorazepam in seinem Körper gefunden worden.

Vicky Cornell hatte stets angezweifelt, dass ihr Mann von sich aus suizidale Absichten gehegt hatte, stattdessen hatte sie eine unnötige 20-monatige Verschreibung von Ativan verantwortlich gemacht – ein Markenname für Lorazepam. Die Gerichtsmedizin hatte einen Unfall ausgeschlossen, Vicky war allerdings weiterhin von ihrem Urteil überzeugt. Entsprechend heißt es in der Anklage, Koblin habe „Cornell nicht über die möglichen Suizidgedanken oder andere ernsthafte Nebenwirkungen aufgeklärt, die eine ausgiebige Behandlung mit Lorazepam hervorrufen kann.“ Außerdem soll Koblin seinem Personal die Erlaubnis gegeben haben, Cornell weiterhin Lorazepam zu verschreiben, „ohne medizinische Notwendigkeit oder laufende Kontrolle.“

Der Tod von Chris Cornell hatte eine weltweite Welle von Beileidsbekundungen und Ehrungen ausgelöst. Posthum waren seither einige Tracks mit seiner Beteiligung erschienen oder in Planung: einmal auf einer Compilation zu Ehren von Johnny Cash, am 16. November dann in einem großen Boxset. Zuletzt hatte die Stadt Seattle eine Chris-Cornell-Statue in Bronze gegossen. Die noch lebenden Soundgarden-Mitglieder gaben unterdessen an, weiterhin gemeinsam Musik machen zu wollen.

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