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Chris Cornell: Ehefrau bezweifelt absichtlichen Suizid

Chris Cornell: Ehefrau bezweifelt absichtlichen Suizid
Chris Cornells Ehefrau zweifelt an einem absichtlichen Selbstmord ihres Mannes. In einem offiziellen Statement ließ sie mitteilen, eine Beruhigungsmittel-Überdosis könne bei Cornell Suizidgedanken ausgelöst haben. Ein Polizeibericht gibt derweil Aufschluss über Cornells letzte Stunden.

Vicky Cornell betrauerte in dem Schreiben zunächst den Tod ihres Mannes am Abend des 17. Mai. „Chris‘ Tod ist ein Verlust, für den es keine Worte gibt und der eine Leere in meinem Herzen erzeugt hat, die sich nie füllen lassen wird“, schrieb sie.

Cornell sei zudem ein aufopferungsvoller Vater und Ehemann und generell ein Familienmensch gewesen. „Seine Welt drehte sich zuerst um seine Familie und an zweiter Stelle, natürlich, um seine Musik. Er ist zum Muttertag nach Hause geflogen. Er ist Mittwochmittag weggeflogen, am Tag der Show, nachdem er Zeit mit seinen Kindern verbracht hatte. Als wir vor der Show telefoniert haben, haben wir Pläne für einen Urlaub zum Memorial Day und andere Dinge, die wir tun wollten, besprochen.“

Nach der Show habe sie am Telefon bemerkt, dass Cornells Stimmung verändert gewesen sei und er undeutlich gesprochen habe. „Mir fiel auf, dass er nuschelt; er war anders“, so Vicky Cornell. „Als er mir sagte, er habe möglicherweise ein oder zwei Pillen Ativan mehr als sonst genommen, habe ich die Security benachrichtigt, damit sie nach ihm sehen.“ Da sie sich einen vorsätzlichen Selbstmord nicht im Ansatz vorstellen könne, führe sie Chris Cornells Suizid auf eine Überdosis seines Medikaments zurück. „Was passiert ist, ist unerklärlich und ich hoffe, dass weitere medizinische Untersuchungen zusätzliche Informationen ans Licht bringen werden. Ich weiß, dass er unsere Kinder geliebt hat und ihnen nicht wehtun würde, indem er sich absichtlich das Leben nimmt.“

Ein Anwalt der Familie Cornell, Kirk Pasich, bekräftigte Vicky Cornells Vermutung, dass eine zu hohe Dosis Ativan – ein Beruhigungsmittel, das Ex-Drogenabhängigen öfter verschrieben wird – Chris Cornells Urteilsvermögen nach der Show getrübt habe. Die Familie sei „verstört von Andeutungen, dass Chris sich bewusst und mit Absicht das Leben genommen habe.“ Sie wolle daher toxikologische Untersuchungen abwarten, da sie glaube, dass Substanzen Cornells Bewusstsein beeinträchtigt haben könnten.

Zu den möglichen Nebenwirkungen von Ativan gehören laut Pasich auch „paronoide oder suizidale Gedanken, undeutliche Aussprache und eingeschränktes Urteilsvermögen.“

Ein mittlerweile veröffentlichter Polizeibericht gibt derweil Aufschluss über die letzten Stunden des Musikers: Demnach habe Cornells Frau gegen 11.35 Uhr mit dem Musiker telefoniert und seinen bedenklichen Zustand bemerkt. Kurz zuvor sei Cornells Bodyguard Martin Kirsten im Zimmer gewesen, habe den Computer des Künstlers repariert und ihm zwei Pillen Ativan gegeben.

Gegen 0.15 Uhr rief Vicky Cornell laut des Berichts Kirsten an und bat ihn, nach ihrem Mann zu sehen. Kirsten fand Cornells Hotelzimmertür verriegelt. Nachdem sich die Hotel-Security weigerte, ihn in das Zimmer zu lassen trat er die Tür ein. Im Raum fand er auch die Schlafzimmertür verriegelt vor. Nachdem Kirsten erneut erfolglos Hotelmitarbeiter gerufen hatte, trat er auch die Schlafzimmertür ein und fand Cornell leblos auf dem Badezimmerboden.

Gegen 1 Uhr trafen Sanitäter ein und versuchten erfolglos, Cornell wiederzubeleben. Gegen 1.30 erklärte ihn ein Arzt für tot. Anschließend übernahm eine Mordkommission die Ermittlungen. Am folgenden Donnerstag hatte ein Gerichtsmediziner Cornells Tod als Suizid gewertet. Der Musiker hatte sich demnach im Badezimmer seines Hotelzimmers erhängt.

INFO: Solltet ihr suizidgefährdet sein oder jemanden kennen, der suizidgefährdet ist, könnt ihr jederzeit bei der Telefonseelsorge Hilfe suchen, Telefon: 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222, und im Internet unter telefonseelsorge.de. Hilfsangebote gibt es auch unter suizidprophylaxe.de.

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