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Schlafwandlerische Schuld

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Zum Titel ihres Solodebüts “Sleepwalker” sagt Louise Post: “Ich war schon immer eine Schlafwandlerin. Als Kind bin ich immer durch unser Haus geschlafwandelt, manchmal sogar auf der Straße davor. Ich glaube es war meine Art, um mit den Eheproblemen meiner Eltern umzugehen. Soweit ich mich erinnern kann, hat das Schlafwandeln nach der Scheidung meiner Eltern aufgehört, aber ein Teil von mir ist es trotzdem immer geblieben.”

Im Fokus der Arbeit an “Sleepwalker” habe Experimentierfreude gestanden: “Ich liebe Gitarrenmusik und war bei der Arbeit an der Platte vor allem auf die Arrangements konzentriert, habe da viel ausprobiert und mir keine Grenzen gesetzt.”

Obwohl die Leadsingle “Guilty” in ihrem klassischen Alt-Rock-Sound auch von Posts Hauptband Veruca Salt hätte stammen können, setzt Post ihren eigenen Fokus. Der Song thematisiert zwar Eigenschuld, ist jedoch vornehmlich eine leichtfüßige Hymne ans Weitermachen – und woher Bands wie Bully ihren Sound haben, wird mit “Guilty” ebenfalls klar.

1993 gründete Post mit Nina Gordon Veruca Salt, kurz darauf stießen Schlagzeuger Jim Shapiro und Bassist Steve Lack dazu. Nach zwei Alben verließen Shapiro und Gordon die Band und Post führte die Band über zwei weitere Alben mit einem wechselnden Line-up fort. 2013 kam es zur Reunion der Originalbesetzung, 2015 folgte das Album “Ghost Notes”. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Post eine EP mit Demos aus der Zeit nach dem ersten Abgang von Shapiro und Gordon.

“Sleepwalker” erscheint am 2. Juni via El Camino Media. Die Platte kann ab sofort vorbestellt werden. Im Sommer tourt Post durch Nordamerika, von Shows im europäischen Raum ist noch nichts bekannt.

Tracklist: “Sleepwalker”

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01. “Queen Of The Pirates”
02. “Guilty”
03. “What About”
04. “All Messed Up”
05. “Killer”
06. “Hollywood Hills”
07. “Secrets”
08. “All These Years”
09. “Don’t Give Up”
10. “God I Know”
11. “The Way We Live”

Hellacopters kündigen Tour an

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So schnell kann es gehen: Erst letzte Woche kündigten The Hellacopters an, die Okkult-Stadion-Rocker Ghost auf ihrer kommenden Tour bei zwei Terminen zu unterstützen. Jetzt legen die schwedischen High-Energy-Rock’n’Roller selbst noch zwei Headline-Shows obendrauf.

Die beiden Termine fallen mit dem FZW in Dortmund und dem Capitol in Hannover zwar nicht so groß aus wie die Arena-Shows mit Ghost, dürften dennoch Fans aus dem Ruhrgebiet und Niedersachsen freuen. Letztes Jahr spielten The Hellacopters auf ihrer Tour zum Comeback-Album “Eyes Of Oblivion” lediglich drei Shows in Berlin, Bremen und Köln.

Der Vorverkauf bei Eventim startet am 11. April um 11 Uhr, der allgemeine Vorverkauf am 15. April um 12 Uhr.

VISIONS empfiehlt: The Hellacopters

19.06. Hamburg – Barclays Arena (mit Ghost)
20.06. Neu-Ulm – Ratiopharm arena (mit Ghost)

21.06. Dortmund – FZW
22.06. Hannover – Capitol

Das Gegenteil von Blue Cheer

Mark, bevor wir über die Musik sprechen kurz die Frage nach den städtebaulichen Entwicklungen in Seattle: Was macht die nach euch benannte Tunnelbohrmaschine? 

Mark Arm: (lacht) Soweit ich weiß, läuft da alles nach Plan. Das Teil wurde für den Einsatz noch mal gecheckt und dann ins Erdreich hinabgelassen. Das war eine verrückte Nummer, diese Namensgebung. 

Von den widerborstigen Söhnen der Stadt zu Taufpaten für solch ein Projekt: Mudhoney sind einen langen Weg gegangen. 

Das kannst du laut sagen, ich habe aber keine Ahnung, wie das passieren konnte. (lacht) 

Wenn du zurückdenkst an 1991, was kommt dir mit Blick auf die Band als erstes in den Sinn? 

Zunächst einmal, dass wir mit einem neuen Produzenten gearbeitet haben. Jack Endino war bereits zu Zeiten von Green River der Mann unseres Vertrauens, bei den ganzen Mudhoney-Sachen im Anschluss auch. Diesmal wollten wir aber aus unserer Komfortzone heraus. 

Conrad Uno war aber auch an den Aufnahmen mit Endino beteiligt. Was machte bei ihm den Unterschied? 

Er hatte eine 8-Spur-Maschine. Green Rivers “Dry As A Bone” hatten wir auf genau solchem Equipment eingespielt, “Touch Me I’m Sick” ebenfalls. Mit der “Superfuzz Bigmuff”-EP sind wir dann hoch auf 16 Spuren gegangen. Im Vorfeld von “Every Good Boy Deserves Fudge” waren wir mit Jack Endino im Music Source Studio und haben dort ein paar Songs auf 24 Spuren aufgenommen. Die klangen uns aber zu glatt, zu poliert. Wir fragten uns also, wie wir diesen knarzigen Sound wieder hinbekommen würden. Letztlich hatten wir keine Ahnung, was wir da taten. Als das Album von Girl Trouble erschien, entdeckte unser Gitarrist Steve den Namen Conrad Uno in den Credits. Er rief ihn an und sagte, dass wir gern mit ihm aufnehmen würden. Conrad war einigermaßen erstaunt. Er fragte nur: Warum das denn? 

Ihr wart bereits in einer anderen Klasse unterwegs. 

So könnte man es sagen. Wir tourten in Europa, die Leute kannten uns schon ein bisschen. Warum um Himmels Willen sollten wir jetzt in ein winziges Kellerstudio mit überschaubarem Equipment zurückkehren? 

Hatte es den gewünschten Effekt? 

Jein. So wie unsere erste Single klang es auch dort nicht. Keine Ahnung, was es letztlich war, das “Touch Me I’m Sick” so besonders machte, der Sound jedenfalls war kaum reproduzierbar. Dennoch gefiel uns, was wir dort einspielten. Im Prinzip ging es uns darum, eine etwas andere Richtung einzuschlagen und nicht ständig nach Blue Cheer zu klingen. 

“Good Enough” war der erste Song vom Album, den ich damals gehört habe. Der klang zunächst schon ungewohnt, dazu das komödiantische Video.
Ja, wobei man auch sagen muss, dass der Song jetzt nicht alles über den Haufen warf, was wir vorher gemacht haben. Aber klar, da war eine andere Klangfarbe vorhanden. Mich erinnerte das an Velvet UndergroundsWhat Goes On”. Und beim Videodreh waren wir einfach ziemlich betrunken. 

Bei Mudhoney hatte ich immer das Gefühl: Das ist die Band, in der man gern spielen würde. Knackige Songs, viel Bier, ein Ding unter Freunden. 

Und genau das war es von Anfang an. Natürlich hatten wir auch Songs, die auf der dunkleren Seite standen, aber selbst in denen gab es immer noch genügend Humor. Wie will man auch sonst durchs Leben kommen, ohne Spaß? 

Wie lief es mit dem Songwriting zu jener Zeit? Fielen euch die Ideen zu oder war das auch mal harte Arbeit? 

In unserem Proberaum hatten wir keine Aufnahmemöglichkeit, es ging also zunächst darum, neue Songs schnell und verlässlich zu verinnerlichen, immer und immer wieder zu spielen. Was die Ideen angeht: Das fiel uns schon einigermaßen leicht. Wir waren jung und hitzig, Punk hatte uns massiv beeinflusst, also hielten wir das Tempo fast von allein hoch. 

Mudhoney 1991 (Foto: Michael Lavine)

Einer der Klassiker überhaupt ist “Who You Drivin’ Now?”. Wie kam es zu dem Song? 

Daran erinnere ich mich sehr genau: Dave Crider von Estrus Records plante gerade eine Compilation und wollte uns dabeihaben. Wir dachten uns: Hey, lasst uns so einen Fake-Sonics-Song machen. Das ist er dann nicht ganz geworden, aber wir fanden ihn letztlich viel zu gut, um ihn einfach wegzugeben. 

Dan Peters’ Schlagzeugspiel auf “Every Good Boy Deserves Fudge” ist eine Klasse für sich. 

Oh ja. Ich denke mittlerweile, dass Dan das Herz und die Seele der Band darstellt. 

Das Artwork von Ed Fotheringham unterscheidet sich deutlich von euren vorherigen Albumcovern. 

Ed hat damals in einem Haus mit Steve und Dan gewohnt, da waren die Wege also immer sehr kurz. Die beiden spielten ihm Songs vor und Ed entwarf dieses Motiv. Es ist ein bisschen wunderlich, es hat Humor und eine gewisse Naivität – womit es perfekt zu uns passte.

Steve merkte einst an, dass “Every Good Boy Deserves Fudge” sein Lieblingsalbum von Mudhoney sei. Wie sieht es bei dir aus? 

Ich kann das schwer beurteilen. Ich höre die alten Sachen auch kaum, außer wenn ich so wie jetzt eine Jubiläumsedition zusammenstelle. Aber eines stimmt schon: dass “Every Good Boy Deserves Fudge” die Stimmung jener Zeit, die Atmosphäre grandios einfängt.

Maifeld Derby: Dritte Headlinerin steht fest

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Auch in seiner zwölften Ausgabe fährt das Maifeld Derby ein ausgefallenes und genreübergreifendes Line-up auf, das so kein zweites Festival bietet. In den ersten beiden Wellen wurden etwa bereits bestätigt: Experimental-HipHop-Band Death Grips, die nach ihrem Comeback die erste Show in Deutschland seit 2019 spielt, die Deutschpunk-Lieblinge Pisse, die Indie-Surf-Rocker Surf Curse, die Noiserocker Ditz, die Dance-Punk-Weirdos Viagra Boys, Los Bitchos, Baxter Dury, Phoenix, UK-Rapper Loyle Carter, Warpaint und die französische Dream-Pop-Band M83.

Nun steht mit Indie/Art-Pop-Singer/Songwriterin Bat For Lashes auch die fehlende Headlinerin für den Freitag fest. Das Projekt von Natasha Khan war über 10 Jahre nicht in Deutschland zu sehen und feiert am Tag zuvor auf Einladung von Christine And The Queens ihr Live-Comeback in London. Dieses Konzert war innerhalb weniger Stunden ausverkauft.

 

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Wer nur ein Tag Zeit für das abwechslungsreiche Kontrastprogramm vom 16. bis 18. Juni findet, kann jetzt auch Tagestickets ab 75 Euro ergattern. Die Wochenend-Tickets der ersten beiden Preisstufen sind bereits ausverkauft. In der aktuellen Preisstufe sind Tickets ab 160 Euro zu haben.

Tickets, das gesamte Line-up und alle weiteren Informationen sind auf der Webseite des Festivals zu finden. Weitere Acts sowie der Zeitplan sollen noch in den nächsten Wochen folgen.

VISIONS empfiehlt: Maifeld Derby

16.-18.06. Mannheim – Maimarktgelände

Jugendlicher Enthusiasmus

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Viele Livealben sind in der vergleichsweise kurzen Zeit des Bandbestehens (1979 – 1988) von Hüsker Dü nicht entstanden. Nun veröffentlichen die verbleibenden Mitglieder mit “Tonite Longhorn” doch noch einen Livemitschnitt von vier Konzerten aus den Jahren 1979 und 1980, als sie im Longhorn in Minneapolis, Minnesota aufgetreten sind. Bisher hatten Hüsker Dü die Aufnahmen noch nicht veröffentlicht. Zum diesjährigen Record Store Day (22. April) wird sich das in Form von Vinyl mit Linernotes von Thurston Moore ändern. Mit “Do You Remember?” ist auch schon ein erster Vorgeschmack zu hören.

“Die meisten Künstler beginnen ihre Karriere, indem sie sich von ihren Helden inspirieren lassen”, beginnt Frontmann Bob Mould sein Statement zur neuen Platte. “‘Tonite Longhorn’ ist ein umfassender Überblick über drei Teenager, die ihren Vorbildern huldigen, mit verschiedenen Genres experimentieren und – was am wichtigsten ist – ein Fundament für die Zukunft schaffen. Wir wussten, was wir hatten: eine gute Chemie, großartige Melodien und Harmonien und ein Übermaß an jugendlichem (und manchmal dummem) Enthusiasmus. Wir wussten, dass wir anders sind, und wir wussten, dass wir auf dem Weg zu etwas Neuem waren.”

Hüsker Dü konnten während ihrer Karriere Hardcore und Punk entscheidend prägen, indem sie ihren Sound pop-lastiger und melodischer gemacht haben. Dadurch wurden sie neben R.E.M., Black Flag und den Meat Puppets zu einer der wichtigsten Rock-Bands im Alternative-Sektor Mitte der 80er – und werden auch heute noch als wichtiger Einfluss von vielen Bands genannt.

Ende der 80er hatten die Bandmitglieder Mould (Gitarre, Gesang) und Grant Hart (Schlagzeug, Gesang) Suchtprobleme und eine unausgesprochene Rivalität entwickelt. 1987 beging der damalige Bandmanager David Savoy kurz nach einem Tourstart Suizid. Nach dieser Tour hatten sich Hüsker Dü 1988 schließlich aufgelöst. Mould und Hart starteten Solo-Karrieren und gründeten jeweils auch neue Bands – Sugar und Nova Mob.

Nach dem Krebstod von Hart im Jahr 2017 wurde mit “Savage Young Dü” bereits eine Compilation der Anfangsjahre veröffentlicht. Zuletzt wurde auch beim ehemaligen Bassisten Greg Norton Prostatakrebs diagnostiziert.

Neben dem physischen Release im April wird “Tonite Longhorn” auch digital ab dem 25. August verfügbar sein.

Hüsker Dü – “Tonite Longhorn”:

A-Seite

01. Insects Rule the World (Live, July 6, 1979)
02. I’m not Interested (Live, July 6, 1979)
03. Sex Dolls (Live, July 6, 1979)
04. Can’t See You Anymore (Live, July 6, 1979)
05. Sexual Economics (Live, July 6, 1979)
06. Do You Remember? (Live, July 6, 1979)
07. Nuclear Nightmare (Live, July 6, 1979)
08. All Tensed Up (Live, July 16, 1980)
09. Strange Week (Live, July 16, 1980)
10. Don’t Try to Call (Live, July 16, 1980)
11. Industrial Grocery Store (Live, July 16, 1980)
12. Do the Bee (Live, July 16, 1980)
13. Do You Remember? (Live, July 16, 1980)
14. Ode to Bode (Live, July 16, 1980)
15. Don’t Have a Life (Live, July 16, 1980)

B-Seite

01. All I’ve Got to Lose (Live, September 25, 1980)
02. Don’t Try It (Live, September 25, 1980)
03. Writer’s Cramp (Live, September 25, 1980)
04. Gilligan’s Island (Live, September 25, 1980)
05. What Went Wrong? (Live, September 25, 1980)
06. Uncle Ron (Live, September 25, 1980)
07. MTC (Live, September 25, 1980)
08. Drug Party (Live, September 25, 1980)
09. Chinese Rock (Live, September 25, 1980)
10. Termination (Live, September 25, 1980)
11. Call on Me (Live, September 25, 1980)
12. Gravity (Live, September 25, 1980)
13. Statues (Live, September 25, 1980)

 

 

 

Uncoole Musik

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Ex-Gitarrist Josh Klinghoffer kritisierte in einem Interview mit dem brasilianischen Podcast 5 Notas die beiden aktuellen Alben “Unlimited Love” und “Return Of The Dream Canteen” seiner früheren Bandkollegen. Zumindest das bisher letzte Album der Red Hot Chili Peppers hätte er sich zwar noch nicht vollständig angehört, allerdings missfiele ihm die neue Musik deutlich, bis hin zu einem regelrechten Schockmoment. “Meiner Meinung nach hat die Band früher definitiv coolere Musik gemacht”, so Klinghoffer. Nachhören könnt ihr seine Aussagen ab circa 32:38 Minuten. Auf den erwähnten Punkt hatte Klinghoffer bereits 2020 in einem Interview mit dem Rolling Stone Bezug genommen und damals gesagt, er hätte einen roheren und damit ehrlicheren Sound befürwortet.

In dem fast vierzigminütigen Video spricht der Gitarrist allerdings nicht nur über die beiden Alben, sondern auch über seine Beziehung zu den anderen RHCP-Mitgliedern. Vor allem Gitarrist John Frusciante lässt er dabei nicht unerwähnt, schlägt dabei aber erstaunlich versöhnliche Töne an: “Obwohl wir im Moment nicht viel Kontakt haben, schätze ich ihn nach wie vor für seine musikalische Arbeit als Gitarrist und könnte mir trotz der momentan schwierigen Situation vorstellen, nochmal mit ihm zusammenzuarbeiten.”

2019 wurde Klinghoffer aus der Band geworfen, um Ex-Gitarrist John Frusciante zurückzuholen. Es ist die aktuellste Episode der wechselhaften Bandhistorie, die vor allem von Frusciantes häufigen Ausstiegen aus dem Bandgeschehen geprägt ist: Ende der 80er Jahre wurde er Teil der Band, zu der Zeit, in der auch “Mother’s Milk” und später “Blood Sugar Sex Magik” entstanden sind. Nur vier Jahre später verließ er die Red Hot Chili Peppers allerdings wieder, um 1998 zurückzukehren. 2006 folgte dann der erneute Ausstieg nach der Veröffentlichung des Doppelalbums “Stadium Arcadium”. 2007 stieß Gitarrist Klinghoffer zur Band. Erst als Tour-Gitarrist, ab 2009 dann auch als festes Mitglied.

Auch ohne die Red Hot Chili Peppers ist Klinghoffer nicht untätig: Aktuell ist er nicht nur mit Jane’s Addiction unterwegs, sondern arbeitete unter anderem auch mit Iggy Pop auf dessen Album “Every Loser” zusammen. Daneben ist er als Solokünstler unter dem Namen Pluralone aktiv.

Rauschende Vorhölle

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Eigentlich ist Peter Voigtmann als Teil des Berliner Post-Metal-Kollektivs The Ocean für seine Synthieklänge bekannt, nun veröffentlicht er unter seinem Alter Ego Shrvl sein erstes Soloalbum “Limbus”. Erscheinen wird das Album als Teil des Boxsets, welches The Ocean im Rahmen der Veröffentlichung von “Holocene” im Mai auf den Markt bringen werden. Dabei kann “Limbus” nicht nur als musikalisches Einzelwerk, sondern durchaus als Komplettierung dessen verstanden werden, was The Ocean mit ihrer von Paläontologie inspirierten Albumreihe (“Precambrian”, “Phanerozoic I: Palaeozoic”, “Phanerozoic II: Mesozoic / Cenozoic”) begonnen haben.

Mit “Response” präsentiert er als Shrvl nun die erste Singleauskopplung, wobei der vierminütige Track samt dazugehörigen Video mehr Fragen als Antworten zur Lage der Menschheit eröffnet. Verweben The Ocean elektronische Klänge, Post-Metal und biblische Allegorien zu einem akustischen Korsett, treibt Shrvl dieses Prinzip mit seinem Song auf die Spitze: Sphärische Soundlandschaften, die sich zwischen rauschenden TV-Bildern hin und her bewegen und ein Video, das sich akustisch während fast einer eine Minute komplett ohne Sound und damit im akustischen Aufbau befindet. Dafür wird man als Hörer:innen anschließend in einen Sog aus minimalistischen Synthie-Klängen katapultiert, der Erinnerungen an den düster-kühlen Sound von Sqürl weckt.

2020 hatte Voigtmann als Shrvl schon die EP “I”  und den Track “Mantrar” veröffentlicht. Er ist seit 2018 bei The Ocean aktiv. Davor war er auch als Drummer bei Noise-Formation Heads zu hören.

Entflammte Liebe

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Albert Hammond Jr., seines Zeichens Gitarrist von The Strokes, hat sein fünftes Soloalbum “Melodies On Hiatus” angekündigt und die Leadsingle “100-99” veröffentlicht. Entstanden ist der Track in Zusammenarbeit mit Rapper GoldLink ist und hält nicht nur ein entsprechendes Video bereit, sondern ist auch eine Huldigung an seine Liebe zum HipHop.

Diese sei essenziell für die Entstehung des Songs und die Umsetzung des Videos gewesen, wie Hammond Jr. erklärte: “Ich bin in den 90er Jahren mit HipHop in Berührung gekommen und wurde vor allem von Dr. Dre beeinflusst. Entsprechend spannend war es für mich, für meinen neuen Track mit GoldLink zusammen arbeiten und HipHop mit einfließen lassen zu können.”

Die Besonderheit des Videos: Der Clip setzt sich aus fünf verschiedenen Videomitschnitten zusammen, die zwar alle in unterschiedlichen Räumen gedreht wurden, aber trotzdem thematisch durch ein Element als Gesamtwerk verbunden sind – nämlich durch die Visualisierung einer einzigen durchfeierten Nacht samt Zigarettenrauch-Schwaden. Darauf verweisen auch die unterschiedlichen Farbgebungen, die im Video zum Tragen kommen.

Unterstützung für seine neue Platte hat er sich unter anderem von Matt Helders, dem Drummer der Arctic Monkeys sowie von Gitarrist Steve Stevens und der Singer/Songwriterin Rainey Qualley aka Rainsford geholt. Gemastert wurde das Album von Dave Cooley, der auch bereits für Paramore tätig war.

2006 erschien mit “Yours to Keep” Hammonds erstes Soloalbum, an dem unter anderem Sean Lennon mitgewirkt hat, 2018 folgte dann die bisher letzte Veröffentlichung “Francis Trouble”. Die neue Platte erscheint am 23. Juni via Red Bull und kann bereits vorbestellt werden.

Albert Hammond Jr. – “Melodies On Hiatus”

01. “100-99” feat. GoldLink
02. “Downtown Fred”
03. “Old Man”
04. “Darlin”
05. “Thoughtful Distress’ feat. Matt Helders & Steve Stevens”
06. “Libertude”
07. “Memo of Hate”
08. “Home Again”
09. “I Got You”
10. “Caught by Night”
11. “Dead Air”
12. “One Chance”
13. “Remember” feat. Rainsford
14. “818”
15. “Fast Kitten”
16. “I’d Never Leave”
17. “Never Stop”
18. “False Alarm”
19. “Alright Tomorrow’ feat. Rainsford”

Riffs über Riffs

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2019 und 2021 veröffentlichten DZ Deathrays noch ihr zweiteiliges Album“Positive Rising”, das mit teils sechsminütigen Songs zwar üppiger als noch auf “Bloody Lovely” ausfiel, aber nicht weniger die Garagenparty zelebrierte als seine Vorgänger.

Zumindest nach den ersten drei Singles aus dem nun angekündigten Nachfolger “R.I.F.F.” zu urteilen, halten die australischen Dance-Punks die Energie und den Party-Faktor ihrer neuen Platte ähnlich hoch, lehnen sich mit dem vermehrten Einsatz von Synthies und Akustikgitarren aber ungewöhnlich weit aus dem Fenster, was ihre Experimentierfreudigkeit angeht.

So seien “Paranoid” und “King B” hinter dem 90s-Alternative-Flair von einigen Hardrock-Größen der 70er und 80er Jahre inspiriert, die heute erschiene Single “Tuff Luck” erinnert wiederum mit breitwändigen Noise-Gitarren, Breakbeats und Synthie-Einsatz eher an Death From Above 1979.

Was alle neuen Songs – wie gewöhnlich – eint: Ein eingängiges Riffs jagt das nächste bei DZ Deathrays. Daher wohl auch der Name des neuen Albums – “R.I.F.F.” soll laut erstem Bandmerch für “Remember, It’s For Fun” stehen. Wie viel Spaß die in Melbourne, Brisbane und Sydney lebende Band an Riffs hat, erklärte Frontmann Shane Parsons auch zur vorletzten Single: “King B” begann als “ein Riff, das [Co-Gitarrist Lachlan Ewbank] mir schickte”, das dann “manipuliert wurde, um einige Akkorde einzubauen, die ich zusammengestellt habe”. Zusammen mit Schlagzeuger Simon Ridley arbeiteten sie sich durch ganze 17 Versionen des Songs, bevor sie eine Richtung fanden, von der alle begeistert waren.

“Ich wollte einen Partysong”, so Parsons weiter, der aber auch den experimentellen Ansatz seiner Band erklärte: “Es ist eine der größten Veränderungen für DZ, ein Song, der mit großen Synthies und akustischen Gitarren beginnt, dann in eines der größten Riffs übergeht, die wir bisher geschrieben haben, um dann schnell zu mehr schleifenden Synthies überzugehen, dann ein Klavierstück und dann ein Riff zum Schluss. Ein ziemliches Abenteuer.”

Nachdem Live-Gitarrist Ewbank schon für die bislang letzten beiden Alben als festes Mitglied rekrutiert wurde, bestätigte die Band zuletzt auch erstmals einen Bassisten als neues Tour-Mitglied: Luke Henery von Violent Soho. Henerys Hauptband kündigte im Juli 2022 eine Pause auf unbestimmte Zeit an.

Das sechste Studioalbum von DZ Deathrays “R.I.F.F.” erscheint am 2. Juni über das neue bandeigene Label DZ Worldwide, das laut Band gegründet wurde, um “euch die besten Riffs der Branche zu liefern”. In Europa kann man die Platte über Alcopop bestellen.

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