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They Didn’t Start The Fire

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Fall Out Boy haben relativ überraschend ein Cover des Billy-Joel-Klassiker “We Didn’t Start The Fire” geteilt. Dabei hat die Band um Frontmann Patrick Stump allerdings die Lyrics etwas modernisiert. Textlich beziehen sich Fall Out Boy nämlich auf zahlreiche Ereignisse und Persönlichkeiten der letzten gut 34 Jahre. Damit schließt die Band an die Zeit an, die Billy Joel im Original seit seiner Geburt abgedeckt hatte.

Gleich zu Beginn thematisieren Fall Out Boy politische Aufstände wie den Arabischen Frühling und die Unruhen in L.A. sowie Terroranschläge im In- und Ausland, darunter die Bombe in Oklahoma City und den 11. September. Sie erwähnen auch den Klimawandel (“Eisbären haben kein Eis”), den Tod von berühmten Persönlichkeiten wie Kurt Cobain und Michael Jackson und Verschwörungstheorien wie Qanon.

Aber auch kulturelle Meilensteine wie Pokémon, Spongebob und Harry Potter sowie phänomenale Sportler:innen wie Michael Jordan, Lebron James und die Williams-Schwestern sowie der Gewinn der Baseball-World-Series 2016 ihres Heimatteams der Chicago Cubs werden von der Band erwähnt und gewürdigt.

Wentz selbst reflektiert in den sozialen Netzwerken auch über das Original und den Ansatz der Band: “Als ich jünger war, habe ich oft über dieses Lied nachgedacht. All diese wichtigen Menschen und Ereignisse – einige, die im Lauf der Zeit verschwunden sind, andere, die die Welt für immer verändert haben. In den letzten 34 Jahren ist so viel passiert – wir dachten, ein kleines System-Update könnte Spaß machen. Wir hoffen, dass euch unsere Meinung dazu gefällt…”.

 

Fall Out Boy hatten im vergangenen Jahr eine ausgedehnte Tour mit Green Day und Weezer gespielt. In diesem Winter ist das Quartett dann erneut für einige Konzerte in Europa unterwegs. Dann wird es auch einige Songs aus ihrem neuen Album “So Much (For) Stardust” zu hören geben. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Live: Fall Out Boy

21.10. München – Zenith
06.11. Oberhausen – Rudolf Weber-Arena
07.11. Hamburg – Barclays Arena
08.11. Berlin – Max Schmeling Halle

“Kids”-Soundtrack erscheint als Reissue

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1995 erschien mit “Kids” ein Coming-of-Age-Film, der den Zeitgeist prägte und sich zu einem der populärsten Indie-Filme der 90er-Jahre entwickelte. Nicht zuletzt durch die explizite Darstellung der Lebensrealität von Jugendlichen – zwischen Musik, Drogen, Sex, Partys und der Thematisierung von HIV. Den Original-Soundtrack zu Harmony Korines (Drehbuch) und Larry Clarks (Regie) Kultfilm steuerte seinerzeit unter anderem Daniel Johnston mit “Casper” bei. Vor allem dessen Song spielt eine wesentliche Rolle, da der Film um den Teenager Casper und seine Freundin Jenny kreist, die sich mit HIV infiziert hat.

Ebenfalls haben The Folk Implosion, die Band um John Davis und Lou Barlow (Sebadoh, Dinosaur Jr.) mehrere Songs beigesteuert. Diese haben nun, nachdem sie ihr Musikprojekt erst kürzlich reaktiviert haben, mit “Music For Kids” eine Reissue des Originalsoundtracks angekündigt. Auf diesem sind erstmalig alle Songs versammelt, die The Folk Implosion damals für den Film geschrieben hatten – unter anderem Remixe des Songs “Natural One” von Unkle und den Dust Brothers.

“Natural One” kommt zwar nicht in “Kids” vor, allerdings gilt er bis heute als der am stärksten mit dem Film assoziierte Track – und wurde zu einem Chart-Überraschungshit. Dabei fing der Song ursprünglich als Jam an. Arbeitstitel: “Dr. Dre’s House”, in Anspielung auf die Liebe des Duos zu R&B und etwa Dr. Dre, Snoop Dogg und N.W.A.

Barlow erinnerte sich im Zuge der Reissue, wie es damals zu der Zusammenarbeit kam: “Harmony hat mich mit Fanbriefen bombardiert. Das war der Höhepunkt meiner Popularität mit Sebadoh. Dann schickte er mir das Drehbuch für ‘Kids’.” Kurz davor hatte Barlow mit Multiinstrumentalist Davis sein Nebenprojekt The Folk Implosion gegründet, den er für den Film-Track kurzerhand mit ins Boot holte. “Wir verwandelten das Studio in den sprichwörtlichen ‘Spielplatz des Geistes'”, so Davis zum Entstehungsprozess. “Wir durchwühlten Fort Apache nach allem, was wir finden konnten; wir durchsuchten das Studio nach Instrumenten wie Bongos, Vibraslap, einer Menge Perkussionsinstrumente … Saxophon, Oszillator, Juno-Synthesizer. Wir haben das Mellotron, das sie hatten, für ‘Wet Stuff’, ‘Daddy Never Understood’ und ‘Crash’ benutzt.  Wir haben sogar einen Besen aufgenommen, der über eine Sperrholzplatte gezogen wurde.” Laut Barlow sagte damals der “Kids”-Music-Supervisor Randy Poster zu ihm: “Ich werde dafür sorgen, dass ihr machen könnt, was ihr wollt.”

Das Reissue beinhaltet neben unveröffentlichten Tracks und B-Seiten auch eine Instrumentalversion von “Nothing Gonna Stop”. “Music For Kids” erscheint am 8. September via Domino.

The Folk Implosion – “Music For Kids”

01. “Natural One”
02. “Nothin Gonna Stop”
03. “Wet Stuff”
04. “Jennys Theme”
05. “Crash
06. “Daddy Never Understood”
07. “Simean Groove”
08. “Nasa Theme”
09. “Cabride
10. “Raise The Bell
11. “Insinuation”
12. “Burning Paper”
13. “Checking In”
14. “Wide Web”
15. “Park Dub”
16. “Natural One (Unkle Remix)”
17. “Nothing Gonna Stop (Instrumental)”
18. “Insinuation (Dust Brothers Remix)”

Enola Gay kündigen Tourtermine an

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2021 erschien mit “Gransha” die Debüt-EP der irischen Noise-Punk-Band Enola Gay. Auf dieser präsentiere die Band mit politischen Texten und Sprechgesang ihren kompromisslosen Sound und bezog Stellung zu Themen wie Rassismus und Polizeigewalt. Dabei setzt sich der Crossover-Sound der Band aus Genre-Versatzstücken zusammen, die von Techno, Electronica und HipHop bis hin zu 70s Post-Punk reichen.

Vor wenigen Monaten folgte mit “PTS.DUP” und “Leeches” neues Songmaterial im Doppelpack, nun hat die vierköpfige Band ihre Tourtermine bekannt gegeben. Für die zieht es die Noise-Punk-Band im Dezember auch nach Deutschland. Angekündigt sind drei Termine, die erste Show findet am 4. Dezember im Bumann & Sohn in Köln statt. Der Vorverkauf startet am 30. Juli um 11 Uhr.

Im Dezember zieht es Enola Gay für einige Shows nach Deutschland. Angekündigt sind drei Termine, die erste Show findet am 4. Dezember im Bumann & Sohn in Köln statt. Der Vorverkauf startet am 30. Juli um 11 Uhr.

VISIONS empfiehlt: Enola Gay

04.12.2023 Köln – Bumann & Sohn
06.12.2023 Hamburg – Hafenklang
07.12.2023 Berlin – Badehaus

Slow Pulp kündigen Headliner-Tour an

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2020 veröffentlichten Slow Pulp mit “Moveys” ihr Debütalbum. Nun steht das zweite Album “Yard” der US-Indie-Rock-Band in den Startlöchern, auf das die erste Singleauskopplung “Cramps” im Februar bereits einen Vorgeschmack liefert – und auch der neueste Song Slugs, der einem Road-Trip über den Highway ähnelt, knüpft daran an.

Dabei wird die Veröffentlichung des neuen Slow-Pulp-Albums von einem Wendepunkt in der Bandgeschichte markiert, dem Wechsel zu einem neuen Label: Anti-, wo das neue Album am 29. September erscheinen wird.

Neben der Albumankündigung hat die vierköpfige Band außerdem ihre erste Headliner-Tour bekannt gegeben. Erst kürzlich waren sie als Support von Death Cab For Cutie in Deutschland unterwegs, nun kommen sie im Dezember erneut nach Deutschland. Geplant sind vier Termine, darunter eine Show in Leipzig im Conne Island und im Gleis 22 in Münster. Der Vorverkauf startet am 30. Juni um 10 Uhr.

VISIONS empfiehlt: Slow Pulp

13.12.23 Berlin – Badehaus
14.12.23 Leipzig – Conne Island
15.12.23 Schorndorf – Manufaktur
16.12.23 Münster – Gleis 22

Tracklist: “Yard”

01. “Gone 2”
02. “Doubt”
03. “Cramps”
04. “Slugs”
05. “Yard”
06. “Carina Phone 1000
07. “Worm”
08. “MUD”
09. “Broadview”
10. “Fishes”

 

Nichts ist heilig

Wie geht es euch?

Carina Round: [Nach einer langen Pause] Wie viele Wochen sind wir schon dabei?

Mat Mitchell: Es fühlt sich an wie zwei Monate, wahrscheinlich sind es aber erst sechs Wochen.

Abgesehen von den Festival-Auftritten bei Rock am Ring und Rock im Park 2016 ist das eure erste Headliner-Tour durch Deutschland, wie war es bisher für euch?

Carina: Hamburg war großartig!

Mat: Großartig, ja! Eine spaßige Rockshow, schwitzig und heiß.

Carina: Ich hatte mich so sehr auf Berlin gefreut, da war Hamburg als Stadt nicht allzu präsent. Erst, als wir dort waren, fiel mir auf, wie schön es dort ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen Bands scheint bei Puscifer die Musik mit den Studioaufnahmen nicht ihre finale Form gefunden zu haben. Von Stücken wie “Vagina Mine” beispielsweise gibt es mittlerweile zig Versionen. Wie kommt es zu diesen neuen Arrangements?

Carina: Ich stieß während einer Tour zur Band und wir spielten jeden Abend eine völlig andere Show: Es gab die Airline-Show, bei der jeder die Uniform einer fiktiven Fluglinie trug, Mat spielte da Gitarre und Matt McJunkins Bass, es gab zwei Schlagzeuger. Dann gab es die religiöse Show, bei der Mat wiederum Bass und Matt McJunkins die Gitarre spielte und bei der auch die Schlagzeuger tauschten. Dann waren da noch die Country-Shows … von Beginn an hatte jede Show ihre eigenen Versionen der Songs, es ist ein Grundpfeiler dieses Projekts.

Mat: Nichts ist heilig. Wir sind einfach gerne kreativ und oft gibt es auch einen triftigen Grund für das Umformen der Lieder.

Carina: Eine neue Veröffentlichung oder ein neues Live-Konzept, zum Beispiel …

Mat: Oder eines unserer Pay-Per-View-Events. Beim aktuellsten – “V is for Versatile” – gibt es auch Neuinterpretationen von Remixen, die zuvor von den Stücken gemacht wurden. Auch die Mitmusiker:innen wechseln häufig und denen möchten wir natürlich auch die Chance geben, sich auszuprobieren und ihren Teil beizutragen. Wir werfen einfach alles in einen Topf.

Carina: Bei den ältesten Songs waren weder Mat noch ich Teil von Puscifer, drum mussten wir sowieso erst unseren Platz mittels neuer Adaption finden.

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Co-Sängerin und Multiinstrumentalistin Carina Round (Foto: Travis Shinn)

Meist gilt für Musiker:innen das Credo: “Never change a running system”. Selbst im Live-Kontext scheint man bei Puscifer hingegen nicht allzu versessen auf Bequemlichkeit – mit jeder neuen Tour präsentiert ihr euch auch da in neuer Besetzung.

Mat: Wir denken beim Schreiben noch nicht an die Konzerte, lassen die Musik erst einmal wachsen. Danach entscheiden wir, was es für die Bühne bedarf.

Carina: Beim neuen Album hat vor allem die Schlagzeugerin Sarah Jones im Studio den Sound geprägt.

Wie viel Freiheiten haben die Gastmusiker:innen bei den Aufnahmen?

Mat: Normalerweise sagen wir zuerst: Interpretiere neu, was schon da ist. Dann: mach eine verrücktere Version daraus. Und zuletzt: dreh komplett durch, frei nach Gefühl.

Der retro-futuristische Sound von “Existential Reckoning” und die überzeichneten Roswell-Area-51-Men-in-Black-Bilder gehen Hand in Hand. Gibt es bei Puscifer immer eine Korrelation zwischen der klanglichen Ästhetik und der visuellen Darbietung? Welches der Konzepte liegt zugrunde?

Carina: Ich glaube, schon als Maynard [James Keenan] die ersten Demoaufnahmen von Mat hörte, formte sich ein Bild und eine Geschichte in seinem Kopf. Irgendetwas, das er gehört hat, muss das getriggert haben und üblicherweise ist es bei dieser Band so: Sobald eine Idee losgetreten wird, wird sie immer nur größer und größer.

Vielleicht lag es ja am Fairlight CMI …

Carina: Siehst du Mat, ich hab dir doch gesagt, wir müssen wieder über den Fairlight sprechen.

Wir müssen nicht über den Fairlight sprechen!

Carina: [Lacht]

Mat: [Lacht] Alle wollen IMMER über den Fairlight sprechen.

So ein Pech! Ich habe leider nur noch Fragen zum Fairlight.

[Beide lachen]

Spaß beiseite. Mir ist aufgefallen, dass ihr beide auf der Bühne den neuartigen Waldorf Iridium Synthesizer benutzt. Auf den ersten Blick ein wirklich einschüchternder Apparat, dem ich zuvor noch bei keiner Gruppe begegnet bin. Wie kam es dazu? Habt ihr vorher schon damit gearbeitet?

Carina: Mir gefällt deine deutsche Aussprache. Nein, ich hab davor noch nie damit gearbeitet, das liegt an dem da, weil der ein verdammter Nerd ist!

Mat: Als wir am Album arbeiteten, gab es den noch nicht mal. Waldorf gibt es schon eine Ewigkeit und sie haben schon immer sehr speziell klingende Synthesizer gemacht. Ein Freund zeigte mir dann den Iridium und sagte: “Das ist bahnbrechend, das wird ein Klassiker!” Es sieht zuerst wirklich einschüchternd aus, das stimmt, ist aber sehr intuitiv und für uns die beste Art und Weise, die Sounds des Albums live umzusetzen. Hinzu kommt, dass ich Gitarrist und kein Keyboardspieler bin – den Gedanken, vor einer Klaviatur zu stehen und sich merken zu müssen, wo die Noten sind, empfinde ich als beängstigend. Der Sampler-basierte Iridium schafft da Abhilfe.

Carina: Die andere Option wären stapelweise Keyboards auf der Bühne, logistisch ein Ding der Unmöglichkeit. Auch optisch fügt er sich mit seiner Kraftwerk-haftigkeit gut in die neue Show ein.

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Gitarrist Mat Mitchell (Foto: Travis Shinn)

Das erste Mal fielen sie mir bei eurem ersten Pay-Per-View “Live at Arcosanti” ins Auge. Damals hattet ihr mit dem Streaming-Event, ob der Pandemie, eine Tugend aus der Not gemacht.

Carina: Ich glaube, auf eine Art war es wie eine neue Veröffentlichungsstrategie, die, zumindest für uns, sogar besser funktioniert hat. Es gab das Album und dazu noch einen hochklassigen Konzertfilm, den ich nach wie vor verdammt beeindruckend finde.

Und ein Lichtblick war er auch!

Carina: Außerdem konnten die Leute sich damit gut die Zeit bis zu dieser Tour vertrösten und sie blieben gespannt darauf, es live erleben zu können.

Mat: Dem liegt vor allem auch Maynards Sturheit zugrunde, der für nichts Halt machen wollte. Der Gedanke, wegen der damaligen Situation alles kurzerhand einzudampfen, der kam ihm nie. Es ging immer darum, einen Weg zu finden, da durch- und darüber hinwegzukommen.

Carina, du bist eine ausgesprochen dynamische Performerin, immer in Bewegung,
stehst nie still. Ich habe gesehen, dass du jetzt außerdem – selbst auf Tour – Brazilian Jiu-Jitsu trainierst und dazu reist noch dein Kind mit. Mit Verlaub: Wie zur Hölle kriegt man das alles unter einen Hut?

Carina: [Nach einem tiefen Seufzen] Keinen Schimmer, wirklich. [Lacht] Alle sagen immer: “Ich hab keine Ahnung, wie du das machst.” Ich habe auch keine Ahnung, wie ich das mache. Es ist viel. Frag Mat!

Mat?

Carina: [Lacht]

Mat: [Lacht] Unterteilen, aufgliedern, denke ich.

Carina: Mein Selbstvertrauen in das Wissen, dass ich – komme, was wolle – beim Konzert abliefern kann, dass ich immer weiß, was zu tun ist und meine Stimme sich gut anfühlt, dass ich auf der Bühne einen klaren Kopf habe, hilft enorm bei der Balance.

Ich danke euch!

Anfang des Jahres interviewten wir auch Maynard James Keenan zum neuen Remix-Album “Existential Reckoning: Rewired”. Und obwohl Keenan am Remix-Fortsatz nur indirekt beteiligt war, heißt das nicht, dass er nichts dazu zu sagen hätte. Das Interview lest ihr in Ausgabe VISIONS 361 oder auf visions.de (V+).

Mammut-Projekt

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Wolfgang Van Halen (Ex-Van Halen, Ex-Tremonti; Sohn von Eddie Van Halen) veröffentlicht schon länger Musik unter dem Namen Mammoth WVH: “Take A Bow” heißt nun die dritte Single seines kommenden zweiten Albums “Mammoth II”. Van Halen singt und spielt alle Instrumente in dem Projekt selbst.

“Take A Bow” ist eine klassische Hard-Rock-Ballade. Ruhig baut sich der Song zu melancholischer Melodie auf, gipfelt in der Bridge dann nach härteren Riff-Einschüben in einem mehr als einminütigen Gitarrensolo. Über besagtes Solo sagt Wolfgang Van Halen: “Ich habe das Solo auf der originalen Frankenstein-Gitarre und durch Dads originalen Marshall-Kopf und eine der originalen Boxen gespielt. Das ist genau das, was er auf den ersten Van-Halen-Platten verwendet hat”, so der Multi-Instrumentalist. Weiter erklärte er: “Es macht mich glücklich, etwas von Dads Geschichte in diesem Song für immer festzuhalten.”

Das Line-up von Van Halens Live-Band besteht aus Frank Sidoris (Ex-The Cab, Slash feat. Myles Kennedy and the Conspirators), Jon Jourdan, Ronnie Ficarro (Ex-Falling In Reverse) und Garrett Whitlock (Ex-Tremonti).

Wolfgang Van Halen startete Mammoth WVH im Jahr 2015 und veröffentlichte sein Debüt im Mai 2021. Die neue Platte wurde in Eddie Van Halens 5150 Studios aufgenommen und von Michael “Elvis” Baskette (Sevendust, Tremonti, Limp Bizkit, Falling in Reverse etc.) produziert. Bislang hatte Mammoth WVH die Singles “Another Celebration At The End Of The World” und “Like A Pastime” ausgekoppelt.

“Mammoth II” erscheint am 4. August und kann bereits vorbestellt werden.

Derzeit touren Mammoth WVH mit Def Leppard, Mötley Crüe, Metallica, Pantera und Alter Bridge. Drei Termine in den USA und Mexiko sind Headline-Shows. Weitere Deutschland-Shows nach ihrem Metallica-Support in Hamburg stehen erstmal nicht an.

Mammoth WVH – “Mammoth II”

MammothWVH_mammothII_cover

01. “Right?”
02. “Like A Pastime”
03. “Another Celebration At The End Of The World”
04. “Miles Above Me”
05. “Take A Bow”
06. “Optimist”
07. “I’m Alright”
08. “Erase Me”
09. “Waiting”
10. “Better Than You”

Kinderwelten

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Mit “Today There’s No Tomorrow” erschien im letzten Jahr das achte Album des LoFi-Projekts Fir Cone Children. Beeinflusst von seinen Töchtern beschäftigte sich Mastermind Alexander Donat auf dem Album mit der Frage, wie Kinder ihre Umwelt wahrnehmen. Nun hat er eine neue LP “The Urge To Overtake Time” angekündigt und knüpft inhaltlich an dieses Konzept an. Das zeigt bereits die erste Singleauskopplung “Another You”.

“Another You” betrachtet die Welt durch zwei Linsen: durch Kinderaugen und durch die Perspektive eines Erwachsenen. Dabei widmet sich der Song zwischen Shoegaze und Garage Rock der Widersprüchlichkeit menschlicher Gefühle, die unabhängig von Altersgrenzen bestehen. Eine Widersprüchlichkeit, die sich in Zeilen wie “It doesn’t feel like what you write is what you think deep down/ It doesn’t feel like what you write is what you do inside/ it doesn’t feel like what you think is what you tell me” niederschlägt, während gleichzeitig die Schwierigkeiten zwischenmenschlicher Beziehungen thematisiert werden.

Kreiste das letzte Album um die Gesellschaftsreflexion seiner beiden Töchter und deren Umgang mit den Themen Pandemie und Umweltverschmutzung, geht es nun um sich verändernde Beziehungen. Dazu sagt Donat: “‘Another You’ setzt sich mit der Veränderung der Person auseinander, die einst für positive Gefühle sorgte, sich dann aber in ein Geflecht aus widersprüchlichen Aussagen, verräterischer Mimik und Gestik verrennt.”

Weiter erklärt Donat: “Es ist nicht so, dass der Begriff des Herzschmerz nur Pubertierende, Teenager und Erwachsene beträfe. Verlieben, Verbundensein, Vertrauen verlieren, Trennen, Kummer – es ist ein universelles menschliches Gefühl.” Dabei umfasst das Album nicht nur eine Vielzahl an Themen – vom Schulleben über die erste Liebe und dem Ausloten von Grenzen -, sondern präsentiert sich mit seinen Einflüssen aus Garage Rock, Shoegaze, Noise Pop, Alternative Rock und Dream Pop als genreübergreifend.

“The Urge To Overtake Time” erscheint am 14. Juli via Blackjack Illuminist und wird als CD und Kassette erhältlich sein. Den neuen Song gibt es schon heute bei uns im Stream.

Fire Cone Children – “The Urge To Overtake Time”

01. “Time Needs An Upgrade”
02. “Snowblack”
03. “Fills Up Every Inch”
04. “Sidney And I”
05. “Another You”
06. “The Inability To Raise The Left Corner Of My Mouth”
07. “Let’s Defy Everyday Life”
08. “Sandwich Toast, Belly Ghost”
09. “It Feels Complete”
10. “Spider School”

Ausnahmsweise kein Krieg

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Schon in zwei Tagen wird Jamie T sein größtes Headline-Konzert bislang im Finsbury Park London geben. Der Veranstaltungsort fasst bis zu 45.000 Besucher:innen. Um nochmal ordentlich auf die Show mit Support von Idles, Kojey Radical, Biig Piig, Hak Baker und Willie J Healey einzustimmen, veröffentlichte der Indie-Singer/Songwriter noch eine hymnische Single mit dem Titel “Hippodrome”.

Diese fügt sich mit reduzierten Beats, sanfter Bassline und einer allgemein nostalgischen Atmosphäre in den Kontext seines aktuellen Albums “The Theory Of Whatever” ein.

Im Rahmen seiner großen Show sprach Jamie T mit dem NME über das bevorstehende große Ereignis: “Das ist sicher etwas, das nicht noch einmal passieren wird. Es wird ein Fest werden.” Er erwähnte auch, dass seine Eltern anwesend sein werden. “Meine Eltern haben bisher nur zwei Konzerte von mir gesehen, in der Brixton Academy und im Ally Pally, aber das hier ist wichtig, also habe ich alle eingeladen”, erzählte er.

“Ich mache das jetzt seit 17 Jahren, und es scheint der richtige Moment zu sein, alle zusammenzubringen”, fügte er hinzu. “Familie und Freunde und eine Feier. Ich weiß nicht, wie es nach dieser Show weitergeht, aber ich habe das Gefühl, dass es der richtige Moment ist, um alle zu versammeln und es einfach mal zu genießen, anstatt das Gefühl zu haben, in den Krieg zu ziehen.”

Anfang des Jahres arbeitete Jamie T mit Support-Act Willie J Healey an seinem Song “Thank You” zusammen. Im Oktober 2022 wirkte er außerdem noch an einem Track mit Frank Carter & The Rattlesnakes mit.

Shows in Deutschland stehen nach dem großen Konzert erstmal nicht an. Das letzte Mal, dass der UK-Musiker hierzulande unterwegs war, liegt sieben Jahre zurück. Damals tourte er zu seinem Album “Trick”.

Widerstand ist alternativlos

Norma, wie ist die Idee fürs Buch entstanden?
Norma Schneider: Mich interessiert das Thema seit dem Pussy-Riot-Fall vor mittlerweile fast zehn Jahren. Es hat mich gepackt, und ich wollte mich mehr damit beschäftigen: Was ist das für ein Umfeld in Russland? Wo finden Proteste und Subkultur statt? Wofür wird man bestraft? Wie reagiert der Staat? Welche Räume nehmen sich die Leute? Irgendwann bekam ich Lust, darüber zu schreiben. Das ist auch schon vier, fünf Jahre her. Das Projekt ist mit der Zeit gewachsen, und jetzt ist ein Buch draus geworden.

In Punk statt Putin erklärst du, dass Pussy Riot in der Szene selbst gar nicht als Teil des Ganzen wahrgenommen werden. Wie hast du die Punk-Szene generell erlebt?
Wir haben das Bild von Pussy Riot und ihrer Aktion mit den krassen Folgen im Kopf und denken, das wäre der russische Punk. Ich habe auch erst später herausgefunden, dass das überhaupt nichts Typisches ist. Pussy Riot kommen eher aus der Ecke der Aktionskunst und gehören so gesehen gar nicht zur Punk-Szene. Aber was sie gemacht haben, ist im Ausland Bewusstsein für Punk und Protest in Russland zu schaffen. Was ich auch interessant finde: Viele feministische Punkbands sagen eher, dass sie feministischen Aktivismus in Form von Musik machen und dadurch ihre Erfahrungen machen. Sie sehen sich aber nicht als Teil der seit Jahrzehnten gewachsenen und auch verhärteten Punk-Szene. Andererseits hat man dann die sehr populäre Band Pornofilmy, die mit ihrem Stadion-Punkrock auf großen Festivals als Headliner spielen. Sie sind in ihren Texten sehr politisch und üben direkte Kritik am Putin-Regime, indem sie unter anderem vom “zukünftigen toten Diktator” singen. Bei solchen expliziten Texten wundert man sich natürlich schon, dass man mit solchen Liedern so große Hallen in Russland füllen kann. Es gibt einfach zu viele unterschiedliche Phänomene und Facetten, sodass man nicht einfach sagen kann: Das ist Punk in Russland.

Überhaupt ist ja der Begriff “Punk” nicht fürs Musikgenre alleine reserviert, sondern kann auch in Rap, Memes oder Literatur stattfinden. Hat sich dein Blick dafür im Laufe der Recherche geweitet?
Ich wollte mich eigentlich von Anfang an nicht nur auf die Musik konzentrieren. Ich interessiere mich grundsätzlich für kulturelle Phänomen und für künstlerische Formen von Protest im weiteren Sinn. In Texten russischer Autor*innen habe ich auch eine Form von Kritik und Protest gesehen, die ich so aus der deutschsprachigen Literatur nicht kenne. Die Protesthaltung, für die der Punk steht, ist also nicht nur in der Musik verortet, sondern kann auch in einem Roman zu finden sein. Deswegen passt der Titel des Buches für mich, auch wenn es nicht nur um die Punk-Szene geht, sondern um einen generellen künstlerischen Ausdruck, der Protest transportiert.

Hast du herausfinden können, ob die verschiedenen Akteur*innen trotzdem miteinander verbunden sind, obwohl der Protest auf so vielen verschiedenen Ebenen stattfindet?
In meiner Recherche konnte ich schon einen Zusammenhalt in dieser oppositionellen Szene erkennen, der durchs gemeinsame Erleben dieser schrecklichen Situation entsteht. Momentan hat die Gegenkultur eine starke trostspendende Rolle und vermittelt das Gefühl, dass man nicht alleine ist – obwohl sich das gerade aktuell als Regierungskritiker*in in der russischen Mehrheitsgesellschaft durchaus so anfühlen kann. Fast alle regierungskritischen Leute dürften IC3PEAK, Oxxxymoron und Pornofilmy kennen, obwohl das eine Electro-Band, ein Rapper und Punkrocker sind.

“Zehn Jahre Hölle – das kann die Konsequenz sein, auch bei harmlosen Aktionen. Dass die Leute sich trotzdem trauen, überrascht mich immer wieder.”

Norma Schneider

Mit dem Ukraine-Krieg hat sich die ganze Lage noch mal drastisch verändert. Was hat dich bei der Recherche in dieser Zeit besonders überrascht?
In den letzten Monaten gab es so viele Berichte über Fälle, in denen Leute zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurden, weil sie sich in sozialen Medien kritisch über den Krieg geäußert haben. Man sollte natürlich niemals zehn Jahre für etwas Politisches ins Gefängnis, doch im russischen Gefängnissystem sind Folter und sexuelle Gewalt einfach üblich – das ist so dokumentiert. Es sind also zehn Jahre Hölle. Die Leute wissen, dass das die Konsequenz sein kann, auch bei harmlosen Aktionen. Dass sie sich trotzdem trauen, das alles zu machen, überrascht mich immer wieder.

Bleibt zu hoffen, dass bei deiner Recherche die hoffnungsvollen Momente überwogen haben, in denen deutlich wurde, wie viel Gegenbewegung es trotz der Repression tatsächlich gibt.
Die Leute haben sich so viele Räume geschaffen und gehen sehr kreativ mit den Restriktionen um. Es wird teils so vehement versucht, die Leute aufzurütteln – das finde ich wirklich beeindruckend. Es gibt auf jeden Fall die Hoffnung, dass nicht alles verloren ist.

 

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