0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Startseite » Features » Albenlisten »

Alle Alben der Foo Fighters im Ranking

Von Flop bis Top

Alle Alben der Foo Fighters im Ranking
Seit 1995 sind alle Augen auf das Nachfolgeprojekt des Nirvana-Schlagzeugers Dave Grohl gerichtet. Die Bandwerdung der Foo Fighters mit jedem einzelnen Wachstumsschmerz ist auch die Geschichte von elf Studioalben mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Wir haben sie gelistet, frei nach dem Motto „The Best Of Foo“.
Foo Fighters am 18. März 2022 beim Lollapalooza in Santiago. (Foto: JAVIER TORRES / AFP via Getty Images)
Foo Fighters am 18. März 2022 beim Lollapalooza in Santiago (Foto: JAVIER TORRES / AFP via Getty Images)
11

Medicine At Midnight

VÖ: 2021 | Label: Ariola/Sony
 - Medicine At Midnight

Eine Stimmung wie auf David Bowies „Let’s Dance“ (1983) strebt Dave Grohl mit diesem zehnten Album an: tanzbar, zum Mitsingen, mit Pop-Einflüssen und dem ein oder anderen Discobeat. Leider hält sich „Medicine At Midnight“ trotz des amüsanten Story-Überbaus der Aufnahmen in einer angeblichen Spukvilla in Los Angeles, der zwei Jahre später in ein weiteres Film- und Albumprojekt münden wird, nicht auf Dauer. Während andere Alben der Foo Fighters sich als angenehm zeitlose Klassiker erweisen, nutzt sich die anfängliche Begeisterung beim Hören von Songs wie „Cloudspotter“ oder „Love Dies Young“ nach und nach ab. Hängen bleiben das melancholische „Shame Shame“ oder die Motörhead-Hommage „No Son Of Mine“, dafür legt man sich dann allerdings nicht ein ganzes Album auf. Dass die solide Produktion an den Vorgänger „Concrete And Gold“ erinnert, ist kein Zufall: in beiden Fällen übernimmt Greg Kurstin, der unter anderem The Shins„Port Of Morrow“ produziert hat.


10

Echoes, Silence, Patience & Grace

VÖ: 2007 | Label: RCA/Sony
 - Echoes, Silence, Patience & Grace

Nach der feinsäuberlichen Trennung von härteren Rocksongs und Akustiksongs auf „In Your Honor“ ist der nächste logische Schritt, beides auf einem Album zu vereinen. Auf dem Produzentenstuhl nimmt dazu wieder Gil Norton Platz, der schon auf „The Colour And The Shape“ ein Gespür für den Sound der Band beweist. Trotz eines gewissen Hitpotenzials mit Songs wie „The Pretender“, „Long Road To Ruin“ oder auch Akustikstücken wie „Stranger Things Have Happened“ und „But, Honestly“, schleicht sich an anderen Stellen eine übertriebene Selbstzufriedenheit und Ödnis ein. Das Instrumental „Ballad Of The Beaconsfield Miners“ erfüllt außer Angeberei mit der Gitarre keine erkennbare Funktion auf dem Album und zerteilt es in ein seltsames Davor und Danach. Ja, es ist der nächste logische Schritt, die beiden Genre-Seiten des Vorgängers zu vermengen, das bedeutet jedoch nicht, dass man keinen Gedanken an die Dramaturgie der Setliste verschwenden sollte. So bleiben Hörer:innen zu oft auf der Strecke.


9

Concrete and Gold

VÖ: 2017 | Label: RCA/Sony
 - Concrete and Gold

In der Diskografie der Foo Fighters, ist das neunte Album eins von dem man im Vorfeld nicht mehr allzu viel erwartet. Es gibt bereits so viele gute Songs und zuletzt schien sich die Band eher auf multimediale Konzeptarbeit zu konzentrieren. Dann erscheint die Single „Run“ und nicht nur einmal fallen neben ein paar Kinnladen Worte wie „Was ist das für eine Band? Klingt wie die Foo Fighters früher, als sie noch gut waren.“ Man kann sich Dave Grohls Grinsen zu solchen Kommentaren bildlich vorstellen. Es hätte nicht mal unbedingt all die Gastauftritte von Paul McCartney („Sunday Rain“), über Alison Mosshart („La Dee Da“, „Dirty Waters“) bis hin zu Justin Timberlake („Make It Right“) gebraucht. „Concrete And Gold“ profitiert von großartigen Songs aus ganz unterschiedlichen Genreeinflüssen von Hardrock bis Prog. „The Sky Is A Neighborhood“ allein überrascht auf die bestmögliche Art mit seiner atmosphärischen, dringlichen Stimmung und großen Melodiebögen. Schade nur, dass dieses Niveau nicht auf Albumlänge hält.


8

One By One

VÖ: 2002 | Label: BMG
 - One By One

Das Verhältnis der Mitglieder einer Band zueinander wird zu Recht oft mit einer Ehe verglichen. An den Arbeiten zum vierten Studioalbum zerbricht die der Foo Fighters beinahe. Es ist das Studio-Debüt von Pat Smears Nachfolger an der Gitarre: Chris Shiflett. Schlagzeuger Taylor Hawkins kämpft nach einer Überdosis auf der vorhergehenden Foo-Fighters-Tour gegen seine Suchtkrankheit und Dave Grohl ist von all dem überfordert. Die Aufnahmen der neuen Songs klingen halbherzig, niemand ist zufrieden und schließlich macht sich Grohl indirekt aus dem Staub, um mit den Queens Of The Stone Age ein Album aufzunehmen. Nach einem „letzten“, gemeinsamen Festival-Auftritt berappeln sich die Foo Fighters schließlich doch, finden sich einmal mehr in Grohls Kellerstudio zusammen, stampfen das Ergebnis der monatelangen und teuren Aufnahmesessions ein und erschaffen Songs wie „Times Like These“, der von dieser schwierigen Zeit in der Beziehung der Foo Fighters handelt. Die Neuaufnahmen zu „One By One“ dauern gerade mal sieben Tage.


7

Sonic Highways

VÖ: 2014 | Label: RCA/Sony
 - Sonic Highways

Weil es mit Produzent Butch Vig auf „Wasting Light“ so gut geklappt hat, nehmen die Foo Fighters auch das folgende, achte Album mit ihm auf. Statt Garage ist diesmal große Konzeptkunst angesagt: Acht Songs über acht amerikanische Städte, aufgenommen in acht ikonischen Studios in der jeweiligen Region, untermauert mit einer HBO-Doku-Serie zu den Aufnahmen – wenn dann richtig. Songs wie „Something From Nothing“ sind solide, im großen Stil ausproduzierte Rocksongs, die enorm von ihrer jeweiligen Backstory profitieren. Für „The Feast And The Famine“ stößt Franz Stahl als Gast-Gitarrist hinzu. Die Unstimmigkeiten während seiner kurzen Bandmitgliedschaft 1998 sind längst vergessen. Für das sphärische „Subterranean“ begibt sich die Band dann zurück an den Anfang, in die Robert Lang Studios, in denen Grohl 1994 im Rekordtempo die ersten Songs der Foo Fighters aufnimmt. Streitbar ist, wie gut das Album ohne all die durch die Doku angereicherte Bandgeschichte funktioniert. Zusammen geht das Konzept voll auf.


6

In Your Honor

VÖ: 2005 | Label: RCA/Sony/BMG
 - In Your Honor

Doppelalben können tückisch sein, das müssen auch die Foo Fighters am eigenen Leib erfahren. „In Your Honor“ beginnt stark, mit dem Titeltrack, getrieben von furiosen Gitarren, der neun weitere Rock-Songs einläutet, die keine Wünsche offenlassen. Der zweite, akustische Teil des Albums allerdings, wirkt verkopft, ein folkiger Appendix, der auch mit Gaststars wie unter anderem Nora Jones („Virginia Moon“) oder Josh Homme („Razor“) nicht an die erste Hälfte dieses vierten Albums heranreicht. Die Tatsache, dass sich die Foo Fighters so selbst in den Schatten stellen, kann man als Luxusproblem oder Ironie bewerten. Auch kann man sich fragen, ob der akustische Teil als einzelnes Album, ohne direkten Vergleich, besser abgeschnitten hätte. Eine glückliche Fügung, neben Songperlen wie „Best Of You“, „Last Song“ und „Cold Day In The Sun“, ist in jedem Fall die Tatsache, dass die zugehörige Akustiktour den verloren geglaubten Foo Fighter Pat Smear, zunächst noch nur als Tourmusiker, zurück ins Bandgefüge spült.


5

But Here We Are

VÖ: 2023 | Label: Roswell/RCA/Sony
 - But Here We Are

„It came in a flash/ It came out of nowhere/ It happened so fast/ And then it was over”, singt Dave Grohl im Opener „Rescued”. Das elfte Album der Foo Fighters ist ein Kraftakt, der Grohl auf traumatische Weise an den Anfang seiner Band zurückwirft. Nach dem plötzlichen Tod von Schlagzeuger Taylor Hawkins und nur wenige Monate später dem Tod von Grohls Mutter, ist es ähnlich wie beim Debüt ein therapeutischer Ansatz, sich aus einer Schockstarre heraus der Musik zuzuwenden. Grohl setzt sich wie damals hinters Schlagzeug, anders als auf „Foo Fighters“ jedoch, singt er offen über all die widersprüchlichen Gefühle des letzten Jahres und ist dabei nicht allein, sondern hat seine Band um sich. Songs wie „The Glass“ und „Show Me How“ sind rührende Eingeständnisse an Hilflosigkeit und Schmerz, die der 26-jährige Grohl Mitte der 90er so wohl nicht hätte artikulieren können. Musikalisch ist das zehnminütige Prog-Rock-Stück „The Teacher“ nur eins von mehreren Highlights des Albums.


4

Foo Fighters

VÖ: 1995 | Label: EMI
 - Foo Fighters

Acht Monate nach Kurt Cobains Tod und dem plötzlichen Ende von Nirvana rafft Dave Grohl sich auf, mietet sich in den Robert Lang Studios ein und beschließt der Musik doch treu zu bleiben. Das Debütalbum, auf dem Grohl alle Instrumente selbst spielt (mit Ausnahme eines Gitarrenparts von Afghan Whigs‚ Greg Dulli auf „X-Static“), strotzt vor roher Demo-Energie, Noise-Gitarren und einem druckvollen Schlagzeug. Insgesamt noch ungeschliffen, beweisen Songs wie „Big Me“ und „For All The Cows“ Grohls Talent als Songwriter. Außerdem lassen die Foo Fighters, die kurz nach Grohls überzeugendem Aufnahme-Schnellschuss (die meistens Songs nimmt der frischgebackene Frontmann in unter einer Stunde auf) zu einer echten Band anwachsen, das erste ihrer wunderbar albernen Videos zur Single „Big Me“ auf die Welt los: Eine Parodie auf ein Minzbonbon, mit dem leicht abgewandelten Slogan „Footos – The Freshfighter“, die Grohl ein Jahr später bei den MTV-Video-Musikawards zu der Ansage verleitet: „Bitte hört auf bei unseren Konzerten Mentos auf die Bühne zu werfen.“


3

There Is Nothing Left To Lose

VÖ: 1999 | Label: RCA/BMG
 - There Is Nothing Left To Lose

Ein südkalifornischer Surfer-Dude namens Taylor Hawkins tauscht die großen Arenen als Tourdrummer von Alanis Morissette gegen das Gefühl endlich mal wieder in einer richtigen Band zu spielen. Grohl und Hawkins erkennen sich direkt als Seelenverwandte, doch dann steigt Pat Smear überraschend bei den Foo Fighters aus, genauso wie Nate Mendel, den seine wiedervereinte erste Band Sunny Day Real Estate lockt, der das jedoch kurz darauf als Fehler erkennt und zurückkehrt. Kurz: Die Voraussetzungen für die Aufnahmen zum dritten Album sind nicht optimal. Grohl beschließt einen Gang zurückzuschalten, kauft ein Haus in seiner Heimat Virginia und baut im Keller ein Studio ein. Nach einem kurzen Intermezzo mit Gitarrist Franz Stahl (Grohls ehemaliger Bandkollege bei Scream), nehmen Grohl, Hawkins und Mendel zu dritt Songs wie den mitreißenden Opener „Stacked Actor“, den Ohrwurm „Learn To Fly“ oder das abschließende, angenehm zurückgenommene „Ain’t It The Life“ auf. Die letztlich entspannten Aufnahmen ohne Deadline-Druck zahlen sich aus: Das Album wird mit drei Grammys ausgezeichnet.


2

Wasting Light

VÖ: 2011 | Label: RCA/Sony
 - Wasting Light

Was kann noch kommen, wenn man die größten Stadien ausverkauft und alle möglichen Preise eingeheimst hat? Eine dringend nötige Rückbesinnung: Zurück nach Hause, zurück in die Garage, zurück zum Aufnehmen auf Tape, zurück zur Arbeit mit Butch Vig. Seit „Nevermind“ standen Vig, Dave Grohl und Nirvana-Bassist Krist Novoselic nicht mehr zusammen in einem Studio, plötzlich sitzen sie in Grohls Garage und nehmen die Ballade „I Should Have Known“ auf. „Wasting Light“ ist genau die Erlösung, auf die man nach den borderline-seelenlosen Vorgängeralben nervös und mit zusammengekniffenen Augen gehofft hatte: Analog aufgenommen, meilenweit weg von perfekt und gerade deshalb lebendig – ein Garagenalbum, mit dem die Foo Fighters sich und den Fans ein großes Geschenk machen. Das verkünden die ersten Takte vom Opener Burning Bridges ebenso wie das Duett „Dear Rosemary“ mit Hüsker Düs Bob Mould oder das abschließende „Walk“, dessen Refrainzeile „Learning To Walk Again“, vier Jahre später nach Grohls prominentem Beinbruch sein ganz persönlicher Treppenwitz werden wird.


1

The Colour And The Shape

VÖ: 1997 | Label: Spin/EMI
 - The Colour And The Shape

Unter der Regie von Gil Norton (u.a. Pixies) entsteht der Beweis dafür, dass die Foo Fighters mehr sind als eine Durchgangsstation für Dave Grohl. Grohls Band ist gekommen, um zu bleiben und präsentiert schon früh in ihrer Karriere die Essenz ihres Könnens. Die Sogwirkung dieses zweiten Albums entsteht nicht nur, weil Songhymnen, wie „Monkey Wrench“ und „Everlong“ ganz selbstverständlich neben Gitarrenbrettern wie „Wind Up“ oder dem Titeltrack stehen, sondern, weil Grohl seine Songwriting-Ideen kompromisslos umsetzt: So bestimmt er zum Beispiel das Tempo von „Enough Space“ auf- und abspringend, weil genau das, der Effekt ist, den er auf Konzerten mit diesem Song zu erzeugen gedenkt. Auch die Texte entwickeln sich auf Nortons Anraten im Vergleich zum Debüt, wo sie teilweise kaum mehr als Platzhalter sind, in die Tiefe. Der Preis für diese fein produzierte Platte, bei der Details wie der direkt durchs Hirn fahrende Stereo-Drumbeat in Minute 2:56 von „Hey, Johnny Park!“ die Songs weiter anreichern, ist hoch: Grohls erste Ehe geht in die Brüche, was sich im Songwriting-Prozess therapeutisch widerspiegelt, der Aufnahmeprozess für Gitarrist Pat Smear, Bassist Nate Mendel und Drummer William Goldsmith ist frustrierend und langwierig, inklusive Studiowechsel, der mit einem vakanten Posten endet: Nachdem Grohl alle Drum-Spuren ohne Goldsmiths Wissen neu einspielt, verlässt der gekränkt die Band. Der Wert jedoch, den diese Platte darstellt, ist rückblickend all die Zweifel und schwierigen Entscheidungen wert. Das merkt auch Mendel trotz aller Spannungen in der Rhythmusgruppe, wie er in der Banddokumentation „Back And Forth“ beschreibt: „Ich war mir nicht sicher, ob diese Band eine Zukunft hat oder nicht, aber ich wusste, dass alles gut wird und wir weitermachen werden, nachdem ich „My Hero“ gehört habe.“ Ein Gefühl, das auch der erste Hördurchlauf erzeugt. „The Colour And The Shape“ ist ein bis heute unübertroffener Meilenstein in der Geschichte der Foo Fighters.



Albenlisten
Listen to your heart

Inhalt

  1. Von Flop bis Top – Alle Alben von Frank Turner im Ranking
  2. Von Flop bis Top – Alle Alben der Foo Fighters im Ranking
  3. Global Beat - Die wichtigsten Platten – Der Beat geht weiter
  4. Jahresrückblick 2023: Die 50 Alben des Jahres – Es müsste immer Musik da sein
  5. 1993 in 50 Platten – Re(ar)viewmirror
  6. Die 25 besten Heartland-Rock-Platten – Bewusstsein schaffen
  7. Shoegaze: Die 40 besten Platten – Dream On
  8. Tribute-Alben: 25 Meilensteine – Wem Ehre gebührt
  9. Supergroups: Die 50 besten Alben – Alles super
  10. Supergroups: Superduos – Ein Fall für zwei
  11. Die 33 wichtigsten Koop-Alben – Kommt zusammen
  12. Sludge Metal: Die besten Platten – Schlammschlacht
  13. Die 2010er: Die Plattenliste – Die 100 besten Alben der 2010er
  14. Okkult-Rock - Die Plattenliste – Diabolus in Musica
  15. Proto-Punk: Die 20 wichtigsten Platten – Paten des Punk
  16. Jahresrückblick 2022: Die 50 Alben des Jahres – Kommentare zur Zeit
  17. Britpop - Die Plattenliste – Cool Britannia
  18. Post-Punk: Die besten Alben der ersten Welle – Pinke Flagge, schwarzes Gewand
  19. Post-Punk: Die besten Alben des Revivals – Widerhall in der Fabrikhalle
  20. Von Grunge bis Drum'n'Bass – Die 100 wichtigsten Platten der 90er