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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
Anti-Flag,
Cage The Elephant,
Pantera und
Make War.
Zur Platte der Woche küren wir "Purple" von Baroness.

Anti-Flag – „Cease Fires“

Die Pittsburgher Polit-Punks können die Füße nicht still halten. Mit „Cease Fire“ veröffentlichen sie heute das dritte Mal in diesem Jahr Musik. Im Mai erschien ihre neunte Platte „American Spring“, danach tourte die Band, legte im November die akustische Live-EP „Live Acoustic At 11th Street Records“ nach und veröffentlicht heute eine B-Seiten-Compilation mit älteren Songs, die sie neu aufgenommen hatte. Interessant sind vor allem die Songs „Coward In My Veins“, „The New Jim Crow“ und „Close My Eyes“, die es einst nicht auf „American Spring“ geschafft hatten. Doch selbst diese B-Seiten sind stärker als die ganze Diskografie anderer Bands. Stärkster in der kleinen Runde ist „Coward In My Veins“, der textlich in bewährter Anti-Flag-Manier politische Missstände aufzeigt und kritisiert. Musikalisch sind alle Songs im melodischen Punkrock anzusiedeln, mit mehrstimmigen Gitarrenläufen auf treibender Rhytmussektion. „Close My Eyes“ bietet mit einem fast schon Country-artigen Intro Abwechslung von der reinherzigen Punk-Platte, die aber nach kurzem Intermezzo in alte Muster verfällt – und das ist auch gut so.

Album-Stream: Anti-Flag – „Cease Fires“

Cage The Elephant – „Tell Me I’m Pretty“

Die Zweifel sind immer groß, wenn eine Platte als limitierte Version mit Schnick-Schnack wie einem Malbuch kommt. Zum Glück haben sich die Befürchtungen bei Cage The Elephants neuer Platte nicht bewahrheitet. Gewohnt ausgewogen ist auch „Tell Me I’m Pretty“, das vierte Album der Indie-Rocker aus Kentucky, mit Songs zwischen Indie-Eskalation in „Cry Baby“, Bluesrock á la Creedence Clearwater Revival in „That’s Right“ und balladesker Pop-Songs wie „Cold Cold Cold“. Omnipräsent ist vor allem der Blues-Rock-Einfluss, der sich von vorne bis hinten durch Dan Auerbachs Produktion zieht. Lyrisch geht es, wie der Name der Platte schon vermuten lässt, um Äußerlichkeiten, aber auch um Liebe, Zweifel und Geborgenheit. Erstaunlich, dass Sänger Matt Shultz hier passende Worte findet, die man erstens noch nicht gehört hat und die zweitens nicht abgedroschen klingen. So singt er in „Too Late To Say Goodbye“ zum Beispiel: „Oh my precious ember burning my sweet glowing light/ From the moment I first saw you/ I was yours and you were mine“. Der titelgebende Vers „Tell me I’m pretty“ lässt bis zum Schlusstrack „Portuguese Knife Fight“ auf sich warten, der nahezu punkige Züge in die Platte bringt. Hier kann man auch mal kurz zu The Clash schielen. Am Ende bleibt nur eins zur Platte zu sagen: „Yes, you are pretty“.

Album-Stream: Cage The Elephant – „Tell Me I’m Pretty“

Pantera – „The Complete Studio Albums 1990-2000“

Auch nach Jahren haben die Pantera-Songs nicht an Brachialität verloren – Dimebag Darell schmettert monströse Riffs, Vinnie Paul drischt auf seine Drums ein, als gäbe es kein Morgen, und Phil Anselmo schreit den Hörer bis zur Verzweiflung an. „The Complete Studio Albums 1990-2000“ fasst alle fünf bedeutenden Alben der Texaner in einer Box zusammen. Mit „Cowboys From Hell“ lösten sie sich komplett von ihrer Glam-Rock-Vergangenheit. Mit Songs wie „Cemetery Gates“ bewies Anselmo zudem, dass er nicht nur zonig brüllen kann. Zwei Jahre später folgte mit „Vulgar Display Of Power“ der Aufstieg in den Olymp des Groove Metal – die Band der Abbot-Brüder erspielt sich den Titel der Genre-Helden. Bis 2000 reißt die Kette der Knaller-Alben nicht ab, Pantera produzieren noch drei weitere Platten. Um den Glanzzeiten des Southern Metal ehrwürdig zu gedenken, bringt Warner nun alle fünf Platten auf Vinyl in einem Set auf den Markt. Pures Testosteron und knallharte Riffs bieten die „Cowboys From Hell“ auch nach all den Jahren.

Stream: Pantera – Top Tracks

Make War – „Make War“

Recht spät im Jahr, kurz vor knapp sozusagen, kommen Make War noch mit ihrem zweiten Album um die Ecke. Beim ersten hießen sie noch Sad And French und spielten akustischen Folk-Punk. Nach der Hinzunahme eines Drummers entdeckten die Musiker dann E-Gitarren und beschlossen, ihr Debüt noch einmal im neuen Gewand und unter einem neuen Namen aufzunehmen. Die vorliegenden neun Songs sind schnellere Punkversionen mit emotionalerem Gesang und dem Herz am rechten Fleck. Nennen wir es elektrischen Emo-Folk-Punk und feiern wir Stücke wie „Against The Rules“ für ihre ungeschliffene Offenherzigkeit. „Take a stress pill and think things over“ – nö, danke. Bin versorgt.

Album-Stream: Make War – „Make War“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Purple“ von Baroness, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.