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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von NOFX,
Green Day,
Meshuggah,
Archive. Zur Platte der Woche küren wir "Requiem" von Goat.

NOFX – „First Ditch Effort“

Die Punkrocker NOFX haben mit „First Ditch Effort“ ihr dreizehntes Studioalbum veröffentlicht und das profitiert von einer wesentlichen Tatsache: So gut wie alle Leichen sind aus dem Keller, erst im März erschien mit „The Hepatitis Bathtub“ eine Bandbiografie, bei der man oft laut loslachen muss, wenn einem beim exzessiven Lebensstil von Fat Mike und Co. nicht gerade das Lachen im Halse stecken bleibt. Das aktuelle Album ist vor allem verknüpft mit Fat Mikes Biografie, wodurch eine inhaltliche Tiefe entsteht, die überrascht. So wird direkt im ersten Song „Six Years On Dope“ die eigene Drogensucht thematisiert, während es im zweiten Song „Happy Father’s Day“ um das schwierige Verhältnis zwischen Vater und Sohn geht. Musikalisch ist es eine typische NOFX-Platte geworden: Ein zuverlässiger Punkschlagzeugbeat treibt Bass und Gitarre voran. Es gibt Blödeldialoge und Trompetensoli. Insgesamt kommen also auch Spaß und Ska nicht zu kurz. Eine gelungene Zusammenfassung des Albums bietet der letzte Song „Generation Z“, der melodischen Punk mit einem nachdenklichen Text über die Zukunft der eigenen Kinder verknüpft und schließlich mit Kindergesang und Spokenwordparts in eine wütende, dringliche Stimmung umschlägt. Ein Song, der auch nach mehrmaligem Hören noch neue Facetten zu bieten hat.

Album-Stream: NOFX – „First Ditch Effort“

Green Day – „Revolution Radio“

Da steckt ja doch noch ein bisschen Punk drin! Green Day besinnen sich auf ihrem neuen Album „Revolution Radio“ auf alte Stärken und schließen damit die Wunde, die die vorausgegangene Albumtrilogie bei manchen Fans gerissen hatte. Dabei erinnern die Akustikgitarren und sphärischen Effekten von „Somewhere Now“ zu Beginn stark an die missglückten Experimente auf „¡Dos!“. Hier aber münden sie in eine blitzsaubere Pop-Punk-Nummer mit Akustikeinschüben. Noch besser funktionieren allerdings die bereits vorab ausgekoppelten Singles „Bang Bang“ und „Revolution Radio“: Was die drei Musiker hier bieten, hätte auch auf „American Idiot“ passieren können. Ähnlich verhält es sich auch mit „Bouncing Off The Wall“ und „Youngblood“: Kürzer als drei Minuten, rotziger Gesang, hohes Tempo – melodischer Punkrock in Reinform. Einer kompletten Verjüngungskur hat sich die Band um Billie Joe Armstrong hier nicht unterzogen, findet aber mindestens zu solider Form zurück, die Fans zu schätzen wissen werden.

Album-Stream: Green Day – „Revolution Radio“

Meshuggah – „The Violent Sleep Of Reason“

Meshuggah bleiben auch mit ihrem achten Studioalbum die AC/DC des technischen Death-Prog-Metal: Die messerscharfen Riffs von „The Violent Sleep Of Reason“ zerteilen einmal mehr mühelos auch Stahlträger, der abgehackte Rhythmus zerrt an den Synapsen, Sänger Jens Kidman bellt und grollt erbarmungslos. Den Unterschied machen die Nuancen: In den Gitarrensolos schimmert mehr Melodie durch das Album, das Riffing lotet nicht mehr so deutlich das Maximum an progressiver Härte aus wie noch auf dem Vorgänger „Koloss“, die Betonung liegt auf den Songs und ihrer Dramaturgie. Trotz des entspannteren Grooves von Songs wie „Ivory Tower“ oder melodischen Akzenten wie in den kreiselnden Intro-Gitarren von „By The Ton“ bleiben Meshuggah aber natürlich die Band, deren Sound einen das Fürchten lehren kann.

Album-Stream: Meshuggah – „The Violent Sleep Of Reason“

Archive – „The False Foundation“

Was waren nochmal genau Gitarren? Auf „The False Foundation“ nutzen Archive den Postrock nur noch als loses Gerüst, an dem sie ihre farbenfrohen, aus Electronica, TripHop und Industrial gewebten Banner aufhängen. Der Opener „Blue Faces“ geht als Radiohead-artiger Piano-Artrock durch, „Driving In Nails“ walzt mechanisch an einem hypnotisch-hektischen Beat entlang und „The Pull Out“ kocht pumpende Elektronik und Effektsprengsel auf eine amorphe Krautrock-Masse herunter. Klaviermelodien und Roboter-Beats sind letztlich auch die beiden Hauptbestandteile von „The False Foundation“ – einer Platte, die die Frühphase des Londoner Kollektivs aufgreift und daraus eine konsequente Weiterentwicklung in Richtung komplexes Kunstprojekt schafft.

Album-Stream: Archive – „The False Foundation“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Requiem“ von Goat, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.