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Kalte Flitterwochen

Das erste SOL Sonic Ride Ende März hat dazu geführt, dass mein Album des Jahres 2024 gerade wieder in Dauerrotation läuft. “Vestiges Of Verumex Visidrome” klingt frisch wie am ersten Tag, und der Opener “Old Soul” zieht live wie auch auf Platte unwiderstehlich in die Gnome-Welt.

The Book Of Knots sind wieder da! Müssen sie wohl, wenn ein Song online steht, obgleich bisher nichts weiter bekannt ist. 14 Jahre ist das bislang letzte Album “Garden Of Fainting Stars” her, artgerecht auf Mike Pattons Label Ipecac veröffentlicht. “Cold Honeymoon” mit Tanya Donelly (Belly) ist etwas nachvollziehbarer strukturiert als die weirden Art-Rock/Metal-Stücke von damals, aber nicht weniger eigentümlich-bezaubernd.

Die Ipecac-Verbindung führt zum neuen Melvins-Album “Thunderball”, dem dritten als Melvins 1983 mit Originalschlagzeuger Mike Dillard. “King Of Rome” gibt als kompakter, rifflastiger Opener den Ton des Albums an, sollte man meinen, aber da kennt man die Band schlecht.

Weg von den Heavy-Riffs, hin zu abgehangenem Classic Rock. Nazareth liefen ständig in meinem Elternhaus, als ich noch klein war, und einigen ihrer Songs halte ich bis heute die Treue. Wer die Schotten nur von “This Flight Tonight” oder “Love Hurts” kennt, wird überrascht sein vom vorgeblich sorglosen “Holiday”, in dessen Verlauf sich eine problematische Mutter-Sohn-Beziehung offenbart: “Mama, mama, please – no more husbands/ I don’t know who my daddy is.”

Mir gefällt nicht alles auf dem neuen Amplifier-Album “Gargantuan”, aber “Blackhole” hatte mich von der ersten Sekunde an im Griff: das stoische Drumming, das Spacige und Schwebende, wie sich Sel Balamir und die Gastsängerin Nova ergänzen. Die Stimmung des Songs erinnerte mich an die in “Fear Of The Golden Hour” von Aydo Abays neuem Projekt No Body, nur dass Abay nicht wie Balamir singt, sondern wie ein Bruder von Brian Molko. “No Body loves you“, so soll sich der Titel des Albums auch lesen, von da war es nicht weit zur Zeile “nobody understands” aus dem Placebo-Song “Beautiful James”. “(No Body) Understands” wäre ein heißer Kandidat auf den Titel des nächsten No-Body-Albums.

Emilie Zoé heißt jetzt Elie Zoé. Davon handelt der fantastische neue Song “Change My Name”, ein Vorbote auf ein neues Album. Eindringlich in der ersten Hälfte, kontemplativ in der zweiten, verhandelt Zoé, was die Namensänderung mit sich bringt, welche Hoffnungen, Ängste und Selbstmarterungen der Entscheidung vorausgingen. Auf die neue Platte kann man gespannt sein. Ohnehin verfolge ich die Schweizer Szene um Zoé, Coilguns und das Label Humus seit einer Weile mit regem Interesse.

Vom neuen Coheed And Cambria-Album blieb vor allem “…Tethered Together” bei mir hängen. Unabhängig von Claudio Sanchez’ teils wirrem Konzept ist das hier ein gnadenlos effizient auf seinen Refrain hingeschriebener Song mit dem Potential, künftige Liveshows mit einem Knall zu beenden. Das gilt so auch für Temple Fangs “The Radiant”, den ersten Song der Niederländer, der unter zehn Minuten ins Ziel kommt – ein Highlight auf dem neuen Album “Lifted From The Wind”.

Noch mehr All Areas Playlisten sowie unsere “Draußen”- und “Best New Songs”-Playlisten findet ihr unter visions.de/playlists

Mysteriöse Pakete an Fans verschickt

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Am 31. März verschickte die britische Band Stereolab um Gründungsmitglieder Lætitia Sadier und Tim Gane ihren “Lab Report”-Newsletter, der einen Link zu einem Bild mit den Worten “Unsolicited Stereolab Material” (dt. unaufgefordertes Stereolab-Material) enthielt. Zwei Tage später, am 2. April, erhielten Fans in Großbritannien schließlich per Post ein Paket mit dem gleichen Schriftzug. Darin befand sich eine Seven-Inch mit dem Song “Aerial Troubles” auf der A-Seite und einem Instrumentalstück auf der B-Seite, sowie eine Wortsuche.

Auf der Internetplattform “Reddit” wurden Details über die Pakete geteilt und ein Ausschnitt des Songs “Aerial Trouble” hochgeladen. Zudem entdeckten Reddit-Nutzer:innen in der Wortsuche Begriffe wie “Plastic Melodies”, “Warp”, “Sadier”, “Tim Ramsey” und “Album” und spekulierten daraufhin, ob es sich möglicherweise um Songtitel eines neuen Albums handelt.

 

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Unsolicited indeed!
byu/Ape1720 instereolab

 

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Stereolab waren von 1991 bis 2008 aktiv, bevor sie eine 11-jährige Pause einlegten. 2019 haben sich Lætitia Sadier und Tim Gane mit ihren ehemaligen Bandkollegen Andy Ramsay und Joseph Watson wiedervereinigt und brachten einige Reissues heraus.

Ihr aktuelles Album “Pulse Of The Early Brain (Switched On Volume 5)” erschien 2022 und ein neues Album steht möglicherweise schon kurz vor der Veröffentlichung. Anfang dieses Jahres gab die Band bekannt, 2025 auf eine umfangreiche Tournee durch Europa, Nord- und Südamerika sowie Großbritannien zu gehen. Tickets für die Konzerte sind bereits an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Live: Stereolab

26.05. Köln – Gloria
28.05. Hamburg – Grünspan
29.05. Berlin – Huxleys Neue Welt
29.05. Frankfurt – Zoom
31.05. Amsterdam – Paradiso
01.06. Nimwegen – Doornroosje
11.06. Zürich – Volkshaus
12.06. München – Hansa 36
16.06. Wien – WUK
19.06. Schorndorf – Manufaktur

Spanish Love Songs kündigen Herbst-Tour an

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“Wir haben uns gedacht, wir starten eine kleine Side-Quest, wenn wir sowieso auf der ‘Common Thread’-Tour sind”, kündigen die Emo-Punks Spanish Love Songs ihre kommende Tour an. “Wir freuen uns sehr, dass The Dirty Nil, Kali Masi und Sincere Engineer auch mit dabei sind – wäre ganz schön blöd, das zu verpassen.” Deanna Belos wird die Shows nach eigenen Angaben solo ohne ihre Band Sincere Engineer eröffnen.

 

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2023 veröffentlichten Spanish Love Songs ihr noch aktuelles Album “No Joy”, im selben Jahr erschien ihre mit Coversongs bestückte EP “Doom & Gloom Sessions”. Auf ihrer bislang letzten Tour war auch VISIONS in einem ausverkauften Gebäude 9 im Januar 2024 vor Ort. Mit ihrem Verlierertypen-Indie-Punk verzauberten sie dabei Autor Matthias Möde.

Live: Spanish Love Songs

10.10.2025 Stuttgart – Club Cann
11.10.2025 Schweinfurt – Stattbahnhof
15.10.2025 Wiesbaden – Schlachthof
16.10.2025 Hamburg – Knust
18.10.2025 Oberhausen – Turbinenhalle (Common Thread-Tour)

Gemeinsame Seven-Inch zum Record Store Day

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Dass sowohl Goat als auch Graveyard aus Schweden kommen und irgendwo unter dem weitläufigen Begriff des Psychedelic Rock Platz finden, sind vielleicht schon ihre zwei größten Gemeinsamkeiten, weshalb eine gemeinsame Platte der beiden durchaus ein stilistischer Clash sein kann.

Entstanden sind die beiden gemeinsamen Songs “Ship Of Fools” und “Light As A Feather” in einer Jam-Session und sollen am Samstag im Rahmen des Record Store Day exklusiv als limitierte Seven-Inch erscheinen. Insgesamt 1500 Exemplare der lila marmorierten Vinyl-Version können Fans dann im Plattenladen ihres Vertrauens aufspüren.

 

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Für alle, denen dieses Glück nicht vergönnt ist, haben die beiden Bands heute zumindest den Song “Light As A Feather” digital veröffentlicht. Inspiriert ist der Track laut Goat von “den Rolling Stones, hätten sie mit Father Yod [Esoterik-Ikone aus den Sechzigern] auf dem Fahrersitz das Herz der Sonne gesucht”.

Für Goat ist die Zusammenarbeit mit Graveyard nicht die erste und auch nicht die ungewöhnlichste. Bereits im Januar erschien der Song “Nimerudi”, den die Band gemeinsam mit der ugandischen Rapperin MC Yallah aufnahm. Auch ansonsten ist das anonyme Kollektiv aus Göteborg gerade wieder recht aktiv: Ihr aktuelles, nach ihnen selbst benanntes Album erschien im vergangenen Oktober. Graveyard veröffentlichten zuletzt im Herbst 2023 das Album “6”.

David Bowies Tochter veröffentlicht Debütalbum

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Am 2. April veröffentlichte David Bowies Tochter Lexi Jones (Alexandria Zahra) ohne viel Aufhebens ihr Debütalbum “Xandri” in Eigenregie. Die Wochen vor dem Release teilte sie bereits via Instagram Ausschnitte ihrer Songs. In ihrer Instagram-Story beantwortete Fragen zu ihrer ersten Veröffentlichung. “Wer hat dich musikalisch inspiriert?”, fragt ein User. “Fiona Apple, Elliott Smith, Radiohead, Led Zeppelin, Janis Joplin und Erykah Badu vielleicht auch mehr”, zählt Jones auf.

Lexi Jones Instagram-Story (Screenshot: <a href="https://www.instagram.com/_p0odle_/?hl=de" >Instagram, _p0odle_</a>)
Lexi Jones’ Instagram-Story (Screenshot: Instagram, _p0odle_)
Lexi Jones Instagram-Story (Screenshot: <a href="https://www.instagram.com/_p0odle_/?hl=de" >Instagram, _p0odle_</a>)
Lexi Jones’ Instagram-Story (Screenshot: Instagram, _p0odle_)

Auf eigenen Füßen

Auf die durchaus naheliegende Frage, ob es schon immer ihr Plan gewesen wäre, Musik zu machen, antwortet sie mit einem klaren “Nein”: “Ich habe es so lange vor mir weggeschoben, ich habe es förmlich abgelehnt. Ich wollte nicht als verlängerter Arm von ‘ihr wisst schon wem’ wahrgenommen werden. Aber inzwischen denke ich mir, ‘fuck it’, ich mag was ich tue.”

Auf den zwölf Songs verbindet die 24-jährige Pop- und Elekro-Elemente mit Indie-Rock und Alternative Rock. Jones’ musikalisches Erbe blitzt nur gelegentlich durch.

Aufruf zum Widerstand

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Das Geschehen des neuen Musikvideos von Bruit spielt sich einige Meter unter der Erde, in einem Tunnel einer neuen Metrolinie in Toulouse, ab. Zu diesem Anlass hat die Band ein Kollektiv aus der Toulouser Szene zusammengebracht, darunter Videomacher:innen, Tontechniker:innen, Festivalmanger:innen und klassische Musiker:innen: Zwei Geigen, eine Bratsche, ein Cello, eine Trompete, ein Waldhorn, eine Posaune und eine Bassposaune.

Das Musikvideo, das bis auf wenige Szenen in schwarz-weiß gehalten ist, fesselt sofort mit seinem atmosphärischen Spiel aus Licht und Nebel für die ungewöhnliche Kulisse eines U-Bahn-Schachts. Der Song selbst beginnt harmonisch mit dem sanften Einsatz von Streichern, doch im Verlauf des Videos wird die Musik zunehmend dramatischer und intensiver. Bläser setzen ein, E-Gitarren und ein Schlagzeug verstärken die Spannung. Trotz der wachsenden Lautstärke und Intensität wahren Bruit die Harmonie zwischen den Instrumenten, während der Sound gegen Ende immer drängender wird und ganz abrupt zum Schluss kommt – und das Video mit dem sanften Rauschen der Blätter eines Baumes im Wind endet.

Erst in den letzten Minuten richtet sich eine Stimme an das Publikum und kündigt an, dass es eine, wie der Titel des Songs besagt, “Intoxication Of Power” geben wird. Anschließend zitiert sie aus George Orwells “1984”: “If you want a picture of the future: Imagine a boot stamping on a human face forever. The moral is a simple one. Don’t let it happen. It depends on you.” Eine Warnung, deren Bedeutung heute genauso aktuell und wahr ist wie vor 85 Jahren.

Die Band erklärt zur Single: “Wie das Geld ist auch die Technologie zu einem machtgierigen Werkzeug geworden, das alles, was es berührt, in Gift verwandelt. Dies ist der Rausch der Macht, der die Zukunft der Menschheit in einen Berg von vernetzter Hybris verwandelt. Um dies zu veranschaulichen, drehten wir eine Live-Session, begleitet von einem klassischen Ensemble, 100 Fuß (ca. 30 Meter) unter der Erde auf einer Baustelle. Mit dieser untypischen Wahl des Drehortes wollten wir an die unterirdischen Treffen der französischen Résistance erinnern und die Tür zu einer Gegenkultur inmitten einer dystopischen Atmosphäre öffnen.” Die Franzosen erinnern so daran, dass der einzige Weg, Veränderungen zu bewirken, im Widerstand liegt.

Das neue Album “The Age Of Ephemerality” wird am 25. April über Pelagic veröffentlicht. Es wird nicht auf Streamingplattformen verfügbar sein, da die Band diese aufgrund der immer schlechter werdenden Auszahlungspolitik boykottiert. Stattdessen kann das Album über die Website der Band vorbestellt werden. Bruits Debütalbum “The Machine Is Burning And Now Everyone Knows It Could Happen Again” erschien bereits 2021.

Bruit – “The Age Of Ephemerality”

Bruit Albumcover by Arnaud Payen

01. Ephemeral
02. Data
03. Progress/Regress
04. Technoslavery/Vandalism
05. The Intoxication of Power

Weitere Missbrauchsvorwürfe gegen Jesse Lacey

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Vor nicht mal einer Woche kündigten Brand New ihre umstrittene Reunion-Tour über Instagram an – die Kommentarfunktion unter den Posts war sowohl bei der Band, als auch bei den Venues deaktiviert. Jetzt wurden weitere Missbrauchsvorwürfe gegen Sänger Jesse Lacey laut.

Über Medium, eine US-Online-Publishing-Plattform, berichtet eine Frau, die sich selbst Aiyana nennt, von ihren persönlichen Erfahrungen mit Brand-New-Sänger Jesse Lacey. Ihr Text trägt den Titel “Ein Aufruf zur Rechenschaft: Warum Jesse Lacey und Brand New derzeit nicht auf Tour gehen sollten” und erzählt die Geschichte eines 15-jährigen Mädchens, das sich in einer missbräuchlichen Beziehung mit dem zu diesem Zeitpunkt bereits Ende 20-jährigen Lacey befunden haben soll: “Ich war 15 Jahre alt, ein Teenager mitten in der Pubertät. Ich versuchte, mich in der Komplexität von Identität, Selbstwertgefühl und Beziehungen zurechtzufinden”, so Aiyana. “Die Musik der Band prägte diese Zeit für mich, und wie so viele andere vergötterte ich Jesse Lacey. Seine Texte sprachen von der Verletzlichkeit der Jugend, dem Schmerz des Erwachsenwerdens und unerwiderter Liebe. Von ihm als jemand gesehen zu werden, der seiner Aufmerksamkeit würdig war, war berauschend – es fühlte sich an wie eine Bestätigung meines Wertes, meines Platzes in der Welt und meiner Identität als junge Frau.”

“Das ist nicht nur meine Geschichte”

Von dort aus schildert sie in aller Ausführlichkeit, wie der Brand-New-Sänger sie und ihre Familie manipuliert haben soll. Sie veröffentlichte außerdem mehrere Fotos aus ihrer Zeit mit Lacey: Auf den Bildern soll unter anderem Emily Driskill zu sehen sein, die 2017 bereits ähnliche Vorwürfe gegen den Frontmann erhob.

“Das Schlimmste daran ist: Das ist nicht nur meine Geschichte. Auch wenn ich nicht für alle sprechen kann, weiß ich, dass meine Erfahrung alles andere als einzigartig ist. Viele andere haben ähnliche Geschichten geteilt”, so Aiyana  weiter. “Zwei Frauen waren bereits so mutig an die Öffentlichkeit zu gehen, doch für viele andere macht das aktuelle Klima innerhalb des Brand-New-Fandoms das ehrlich sein extrem schwierig. Das Gefühl, etwas Besonderes, die eine Auserwählte zu sein, scheint einfach Teil seines Grooming-Prozesses zu sein. Und für und Betroffene ist dieses Gefühl bis heute ein quälender Schatten.”

“Es geht hier nicht nur um Musik – es geht um Menschen”

Sie geht im weiteren Verlauf auf die psychischen Folgen ein, die Laceys Grooming (die gezielte Kontaktaufnahme Erwachsener mit Minderjährigen in Missbrauchsabsicht) auf sie gehabt haben soll und schließt mit einem Appell an die Fans: “Ich bitte niemanden darum, aufzuhören, Brand New zu hören. Ich bitte darum, darüber nachzudenken, was es bedeutet, jemanden zu unterstützen, der keinerlei echte Schritte in Richtung Verantwortung gegenüber den Menschen unternommen hat, die er verletzt hat. Am Ende des Tages geht es hier nicht nur um Musik – es geht um Menschen. Und angesichts der Ankündigung einer landesweiten Arena-Tour ist es an der Zeit, dass die Opfer gehört werden. An die Fans, die ihn weiterhin verteidigen und planen, diese Tour zu unterstützen: Ich bitte euch, darüber nachzudenken, wie echte Rechenschaft aussieht – und ob eure Verteidigung nicht ungewollt die Stimmen der Opfer zum Schweigen bringt, die weiterhin die Last seiner Taten tragen.”

Mit dem Ausschalten der Kommentarfunktion zeigen Lacey und auch der Rest der Band, dass sie sich der Sensibilität der Situation durchaus bewusst zu sein scheinen. Bis jetzt gibt es – abgesehen von der Phrasendrescherei des Sängers im Jahr 2017 zu den ersten Vorwürfen – jedoch nach wie vor weder ein Statement seitens der Band noch von Lacey persönlich. Brand New planen aktuell mit 24 Shows in den Vereinigten Staaten ab Ende Mai. Es wäre ihre erste Tour seit acht Jahren.

Jack Black parodiert My Chemical Romance

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Die Wahl des passenden My Chemical Romance-Songs fiel natürlich auf die Hymne der Band, “Welcome To The Black Parade”. Als pubertärer Teenager gibt sich Jack Black in seinem Sketch und singt: “When I was a young boy/ My parents took me down to Jamaica/ For my high-school spring break/ They said, ‘Come to the pool’/ But I stay in the room with my graphic novels/ So I could masturbate”.

Das dazugehörige Video zeigt Black noch passend in dem Videosetting und Outfit, das die Emoband für ihr eigenes Musikvideo vor 15 Jahren schon präsentierte. Die gesamte “SNL”-Episode ist in Deutschland zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht offiziell verfügbar, ein Ausschnitt aus der Parodie allerdings via Instagram zu sehen.

 

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Knapp 20 Jahre ist es her, seit Black das letzte Mal als Host von “Saturday Night Live” in Erscheinung getreten ist. In letzter Zeit war der Tenacious D-Frontmann anders umtriebig, erst vor wenigen Wochen ist der Kinofilm zu “Minecraft” erschienen, in dem Black die Hauptrolle übernimmt und für den er unter anderem einen gemeinsamen Song mit Dave Grohl und Queens-Of-The-Stone-Age-Gitarrist Troy Van Leeuwen aufgenommen hat.

Tenacious D erweitern ihre Bandpause dagegen weiter: Während der “Minecraft”-Premiere verweist Black zuletzt darauf, dass es “keinen D-Wein geben würde, bis es D-Zeit sei”. Den letzten Funken Hoffnung erhält er noch mit einem trockenen: “Aber sag niemals nie.” Grund für die Bandpause war ein Witz von Blacks Bandkollege Kyle Gass über das Trump-Attentat im vergangenen Juli.

Ähnlich ruhig geht es aktuell bei den frisch parodierten My Chemical Romance zu: Ihr bislang letztes Album “Danger Days: The True Lives Of The Fabulous Killjoys” ist 2010 erschienen, 2013 kündigten sie ebenfalls eine Bandpause an, die 2019 revidiert wurde. Seitdem erschien die Single “The Foundations Of Decay” im Jahr 2022 und die Band spielte einige Shows. In diesem Sommer stehen so auch einige Shows in den USA an, um das Jubiläum ihrer Rock-Oper “The Black Parade” zu feiern. Im Dezember wurde zuletzt bekannt, dass der Ex-Drummer der Band, Bob Bryar, verstorben ist.

Dave Allen ist tot

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Die Nachricht von Dave Allens Tod bestätigte sein ehemaliger Kollege bei Gang Of Four, Hugo Burnham, einen Tag später über die sozialen Medien. “Mit gebrochenem und doch vollem Herzen teilen wir die Nachricht, dass Dave Allen, unser alter Musikpartner, Freund und brillanter Musiker, am Samstagmorgen auf gestorben ist. Er war zu Hause bei seiner Familie”, schrieb Burnham. Eine konkrete Todesursache nannte er nicht, Allen litt aber seit einigen Jahren an einer early-onset Alzheimer-Demenz, “was für seine Frau Paddy, seine Kinder, und enge Freunde eine herzzerreißende Zeit war. Unsere Liebe und unsere Gedanken sind bei ihnen”, so Burnham weiter.

Der Schlagzeuger und sein Gang-Of-Four-Kollege Jon King haben Allen wohl auch kurz vor seinem Tod nochmal besucht. “Wir haben stundenlang geredet und gelacht und dabei reiche und lebendige Erinnerungen an gute gemeinsame Zeiten ausgetauscht”, erinnerte er sich. “Abenteuer, Musikkarrieren, Familienerziehung, unser verwobenes Leben, das ein halbes Jahrhundert umspannt. Wir hatten das große Glück, das Bass-Ass in unserem Leben zu haben. Wir wissen, dass Dave sich nichts sehnlicher gewünscht hätte, als in Portland auf unserer Abschiedstournee durch die USA noch einmal mit uns auf der Bühne zu stehen. Aber das geht jetzt einen Schritt zu weit. Goodbye, Old Friend.”

 

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“Wahrlich ein Held”

Allen gründete 1976 mit Burnham, King und Gitarrist Andy Gill die Post-Punk-Band in Leeds und wirkte am ikonischen Genreklassiker “Entertainment!” (1979) mit. Nach dem zweiten Album “Solid Gold” (1981) verließ Allen die Band bereits wieder und gründete mit Barry Andrews von XTC die New-Wave-Band Shriekback. Später spielte er bei Elastic Purejoy sowie Low Pop Suicide und gründete die Bands King Swamp und Faux Haux. Außerdem gründete er das Label World Domination Recording, auf dem einige seiner Bands veröffentlichten und übernahm verschiedene Posten in der Musik- und Unterhaltungsindustrie. Etwa arbeitete Allen als Direktor für Consumer Digital Audio Services bei Intel, bevor er bei Apple Music im Bereich Artist Relations tätig wurde.

Allen schloss sich Gang Of Four für ihre Reunion im Jahr 2004 wieder an und blieb
für das 2005er Album “Return The Gift”, bevor er die Band 2008 wieder verließ.

Zum Tod von Allen schrieb Ex-Gitarrist David Pajo etwa: “Die Basslinien, die er sowohl als junger Mann als auch später im Leben schrieb, waren und sind lehrreich für Bassisten meiner Generation und darüber hinaus. Wahrlich ein Held. Mein herzliches Beileid für euren Verlust.” Die aktuelle Gang-Of-Four-Bassistin Gail Greenwood (auch L7 und Belly) schrieb: “Dave war der Meister einiger der kultigsten Basslinien der Musikgeschichte (die ich nun die Ehre habe, live mit der Band zu spielen). Das Erlernen seiner Parts durch intensives Zuhören jeder Note und Nuance, die er kreierte, hat mir eine noch größere Wertschätzung für sein unglaubliches Talent gegeben. Ich wünschte nur, ich hätte ihn kennengelernt, denn ich habe das Gefühl, ihn so gut zu kennen – sowohl vom Zuhören beim Spielen als auch von den wunderbaren Geschichten, die die Jungs über ihn erzählen.”

Die neu aufgestellte Band steht kurz vor dem Start ihrer US-Abschiedstournee, die bis Ende Mai dauern wird. Im Sommer waren auch zwei letzte Konzerte ein Deutschland geplant – die wurden nun allerdings wieder abgesagt.

Gitarrist Andy Gill verstarb bereits 2020 im Alter von 64 Jahren an den Folgen einer Coviderkrankung.

Live: Gang Of Four

07.07. Köln – Luxor
08.07. Berlin – Hole4

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