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Chris Cornell: Eure Erinnerungen

Chris Cornell: Eure Erinnerungen
Wir hatten euch aufgerufen, uns eure Erinnerungen, Anekdoten und Bilder rund um den verstorbenen Chris Cornell zu schicken, um gemeinsam der Trauer über den Verlust die vielen positiven Momente entgegenzusetzen, die der Musiker uns beschert hat. Eine Auswahl der schönsten und bewegendsten Einsendungen.

„In einer Szene der Pearl Jam-Doku ‚PJ20‘ erzählt Chris Cornell davon, wie Andy Wood gestorben ist, wie er im Krankenhaus an den Maschinen hing, er erzählt von der Traurigkeit und was das für alle Jungs in Seattle bedeutet hat – die Leichtigkeit war weg, die bis dahin so eine große Rolle gespielt hat in der Seattle-Szene, die Unbeschwertheit, die Unschuld, das gute Gefühl. Da ist einer gestorben. Jetzt ist er selbst gestorben, und was hinterlässt sein Tod? Dieselbe Traurigkeit.“ Arne Prescher

„Er war ein Großer. Eine lebende Legende. Jetzt steht er als vierter in dieser beschissenen Reihe: Kurt, Layne, Scott, Chris. Bleibt uns noch Eddie. Und für ewig Chris‘ Stimme auf diversen Alben.“ Timo Harbecke

„Der denkwürdigste Moment mit Chris Cornells: Bei Tempo 120 platzte einem Kumpel und mir im Auto der rechte Hinterreifen, woraufhin wir über die Straße schleuderten und an einem Hang zum Stehen kamen. Wir hatten in vierfacher Weise Glück: Dass wir in keines der entgegenkommenden Autos krachten, in keinen der an der Straße stehenden Bäume, dass wir nicht den Hang herunter segelten und dass wir keinen Fußgänger erwischten. Als wir dann mit gebrochener Hinterachse und 17 km/h nach Hause krochen, schalteten wir das Radio an – und es lief ‚Blow Up The Outside World‘ von Soundgarden. Chris Cornell sang: ‚And nothing seems to break me/ No matter how hard I fall/ Nothing can break me at all‘. Für die Geborgenheit, die seine Musik mir unzählige Male schenkte, bin ich ihm unendlich dankbar. Und gottverdammt, Chris, deine Songs werden auch weiterhin ihren Dienst tun!“ Daniel del Vecchio

„Abgenutzt. Das Cover, nicht das Album…“ Marcus Bloemer

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„Für mich sind Chris Cornell und Soundgarden und VISIONS untrennbar miteinander verknüpft. Als ich in meiner Jugend anfing, mich für Soundgarden zu interessieren, hatte sich die Band gerade aufgelöst (ich bin Jahrgang ’84). Ich habe dann angefangen, alle alten VISIONS-Ausgaben nachzubestellen, um die Artikel lesen zu können. Als wir in der Schule ans Internet herangeführt wurden und unsere eigenen Email-Adressen einrichten konnten, ist mir nur ein Name eingefallen – rustycage@… Diese Email nutze ich bis heute. Für das Konzert in der Berliner Zitadelle im Mai 2012 habe ich mir sofort eine Karte gekauft und sechs Monate auf diesen einen Tag hingefiebert. In Berlin hat mich dann in der Nacht vor dem Gig eine Magen-Darm-Attacke lahmgelegt. Ich habe mich gemeinsam mit einer Freundin in die U-Bahn Richtung Zitadelle geschleppt, bin nach drei Stationen umgekippt und wurde von meiner Freundin ohne Umwege wieder ins Bett verfrachtet. Den Abend des Konzerts habe ich heulend vor dem Fernseher verbracht. Dann haben sie kurz danach ja glücklicherweise noch im FZW gespielt. Vielleicht nicht ihr bestes Konzert, ich habe viele negative Worte danach gehört. Das war mir ziemlich egal. Kim Thayil, Chris Cornell, Ben Sheperd und Matt Cameron live zusammen auf einer Bühne zu sehen, war ‚ohne Worte‘ und einfach die Erfüllung eines Traumes.“ Ina Schulz

„Soundgarden habe ich nur einmal live gesehen: 1995 auf dem Reading Festival in England. Zur Hälfte des Sets drehte sich ein Engländer zu mir um und meinte lakonisch: ‚They are not a happy band, aren’t they?‘ ‚The Day I Tried To Live‘ hat mich viele Monate durch eine schwierige Zeit in meinem Leben getragen. Seit Donnerstag lief der Song hier bestimmt 20 Mal. Ein Ende ist nicht in Sicht.“ Andreas Becker

„Es fühlt sich an, als wäre ein guter Freund gestorben, der mich den größten Teil meines Lebens begleitet hat. Jetzt bleiben nur noch schöne Erinnerungen: Mein erstes Soundgarden-Konzert in Berlin 2012, bei strömendem Regen in der ersten Reihe, mit einer grandiosen Live-Version von ‚Beyond The Wheel‘. Soundgarden in Berlin 2013, als ich es geschafft habe, eines der signierten Tourposter zu ergattern. Und natürlich die drei Solokonzerte im vergangenen Jahr, die alle großartige, sehr persönliche Erlebnisse waren. Da war ein Star zum Anfassen, durch und durch sympathisch, mit einer Stimme wie kein anderer. Chris, du warst der Beste.“ Sandra Jost

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„Das Jahr 1996, Soundgardens ‚Black Hole Sun‘ läuft noch immer auf MTV, ich bin fasziniert von dem Video. Aber noch mehr von der Musik, psychedelisch, mysteriös, kraftvoll. Und die Stimme von Chris Cornell nimmt mich gefangen, lässt mich nicht mehr los. Natürlich kenne ich bald auch ‚Spoonman‘, ebenfalls ein klasse Song. Ich muss endlich das Album ‚Superunknown‘ haben. Doch im örtlichen Plattenladen der Kleinstadt, in der ich damals lebe, liegt nur das aktuelle Album ‚Down On The Upside‘, das ich nicht kenne. Egal, ich kaufe es, mein erstes Rockalbum abseits von den eingetretenen Pfaden der normalen Radiorockmusik. Zuhause höre ich die Musik pausenlos, oft über Kopfhörer, verfolge dabei die kryptischen Texte von Cornell. Es ist im Rückblick der Beginn meiner musikalischen Sozialisation. Die Musik von Cornell und seine Stimme sind seitdem Teil meines Lebens. So viel Power in der Musik, so abwechslungsreich, musikalisch interessanter als die ebenfalls verehrten Nirvana und Pearl Jam. Dynamisch, teils hymnisch, teils abgefahren und schräg. Ich diskutiere mit Freunden über die Soli, die Nähe zu Led Zeppelin. Soundgarden lösen sich bald auf, ich bleibe ihnen verbunden. Besonders Cornells erstes Soloalbum ‚Euphoria Morning‘ beeindruckt mich in dieser Zeit, und ist eines seiner besten musikalischen Werke. Ich höre es intensiv und mag die Vielfalt, sowohl der Instrumente als auch seiner Stimme. Der Tod von Chris Cornell ist ein unfassbarer Verlust, ich bin sehr traurig.“ Timo Klippstein

„1996 habe ich mir ‚Down On The Upside‘ gleich nach Erscheinen geholt, nachts nach einigen Bieren ‚Zero Chance‘ in Dauerschleife laufen lassen und lautstark mitgegröhlt. Mein Nachbar klingelte um 2.30 Uhr und sagte: ‚Geiler Song, aber warum musst du mitsingen?'“ Jörg Wagner

„Am Meisten überrascht hat Chris Cornell mich 2015 mit seinem Soloalbum ‚Higher Truth‘. Dort gab es diesen Song: ‚Josephine‘. Meine Tochter, geboren 2010, heißt Josefine, daher habe ich mich natürlich sehr über den Song gefreut und ihn immer wieder meiner Tochter vorgespielt. Sie fand ihn auch großartig. Am 18. Mai habe ich dann wieder diesen Song gehört. Josefine meinte: ‚Oh, Mama. Da ist ja wieder mein Lied.‘ – ‚Ja. Der Sänger ist gestern gestorben.‘ Sie fragte mitfühlend: ‚Ehrlich? Da ist die Band bestimmt traurig…‘ Ich erklärte ihr, dass mich das auch traurig mache. Daraufhin sagte sie: ‚Mich auch. Sonst hätte er noch so ein schönes Lied für mich singen können.‘ Manuela Walter

‚Be Yourself‘ zieht mich schon seit Jahren wieder hoch, wenn ich am Boden liege.“ Catarina Breitzke

„Der Rasierschaum explodiert auf den Badezimmerspiegel, der Perlator am Wasserhahn bricht ab, ich werde komplett durchnässt, die Bäckerin kapiert die Stornofunktion der Kasse nicht, während der Autofahrt fliegt mir eine Wespe ins Hemd. Das wird kein guter Tag. Im Büro schaue ich aufs Handy, meine Schwester schreibt seltsam früh: ‚Oh nein :(‚ Bevor ich fragen kann, die nächste Nachricht: ‚Weiß man direkt Bescheid, wenn im normalen Radio Soundgarden läuft :´(‚. Ich will nicht verstehen. ‚Was ist los!!??‘ – ‚Chris Cornell ist gestorben. Ich dachte, du weißt es schon.‘ – ‚Das ist nicht wahr!‘ Ich recherchiere im Internet, hoffe, es ist ein Hoax. Es ist keiner. Ich erinnere mich an mein erstes Soundgarden-Konzert, Vorband von Guns N‘ Roses in Würzburg. Chris Cornell mit Cowboyhut auf der Bühne. Erinnere mich an das Konzert in Offenbach, 1995. Ben Shepard zeigte uns den Mittelfinger, eine Bekannte kam glückselig lächelnd mit den Worten ‚Der Sänger hat mich vollgeschwitzt!‘ auf mich zugerannt. Ich erinnere mich, wie ich mehrere Jahre lang als Chris-Cornell-Double rumgelaufen bin, wie ich mir sein Totenkopf-T-Shirt aus dem ‚Black Hole Sun‘-Video nachgebastelt habe, mitsamt der Gabel-Kette, die er um den Hals trug. Ich bin jemand, der an allem etwas auszusetzen hat. Nur an einem nicht. Auf diesem Planeten gibt es nur ein einziges perfektes Album für mich: ‚Superunknown‘. Der Titel ist perfekt, das Cover ist perfekt, jedes Lied darauf ist perfekt. Es ist MEIN Album. Wieder zuhause will ich den Wasserhahn reparieren, wühle in der Schublade nach Werkzeug. Und finde den Anhänger der Gabel-Kette, den ich vor 23 Jahren gebastelt habe. Und es zerstört mich regelrecht.“ Manuel Diemand

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„Am 6. Oktober 1996 im Forum in Ludwigsburg kam Chris Cornell von der Bühne direkt auf mich zu, fuhr mir mit der Hand übers Gesicht, gab mir sein Plektrum, drehte sich um und verschwand wortlos hinter der Bühne…! Die strahlenden Augen und die Energie, die er ausgestrahlt hat, haben mich umgehauen. Ein Moment, den ich nie vergessen, und eine Geschichte, die ich meinen Kindern noch oft erzählen werde!“ Benjamin Kirsch

„Wir haben ‚Badmotorfinger‘ damals in unserer ersten WG rauf und runter gespielt, ‚Rusty Cage‘, ‚Jesus Christ Pose‘ und dann später auch ‚Searching With My Good Eye Closed‘ oder ‚Holy Water‘. Natürlich war auch ‚Black Hole Sun‘ ein Riesenhit, Sputnikhalle Münster, wo wir am Wochenende eigentlich immer waren. Anders als bei Bands wie zum Beispiel Metallica oder Slayer, die einem mit 16 oder 17 einen heftigen Kick verpassten, kam hier in unseren frühen 20ern eine ganz andere emotionale Tiefe hinzu, die einem auch in nicht so tollen Zeiten sehr nah und wichtig war.“ Björn Johann

„Seine letzten Worte, die er nur Stunden vor seinem Tod auf Instagram postete: ‚I’m the shape of the hole inside your heart‘, aus dem Soundgarden-Song ‚By Crooked Steps‘ – wie passend, wie wahr, wie düster vorahnend. Verdammt.“ Marcus Friedrich

„‚Superunknown‘ war eines der wichtigsten Alben meiner Jugend, stundenlang habe ich mit Kopfhörern auf dem Fußboden vor meiner Stereoanlage verbracht, mit dem CD-Booklet in der Hand, und versucht, den Texten mit meinem damals völlig unzulänglichen Schulenglisch einen Sinn abzugewinnen. Eine Platte voller Hits, ich habe sie rauf und runter gehört, zuhause und unterwegs mit Walkman. Auf dem Bild seht ihr mich bei Rock im Park 2012 kurz vor dem Auftritt von Soundgarden. Was war ich aufgeregt! Für knapp zwei Stunden war ich wieder 16 und habe gefeiert wie ein Teenager.“ Kerstin Müller

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„Als ich die Nachricht las, fing ich an zu weinen, ein richtiger Heulkrampf. Hier ging nicht nur irgendein Musiker, hier ging mein musikalisches Idol. Chris Cornell hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich musikalisch heute bin. Er hat einem, der nie so richtig zu anderen Menschen seines Alters gepasst hat, einen Zugang zu sich selbst, zu seinem Innersten gegeben. Einem zu verstehen gegeben, dass man mit diesen dunklen Gefühlen nicht alleine ist. Und ich bin mir sicher, ich bin nicht der Einzige, der bei ihm so fühlt und gefühlt hat.“ Matthias Ksoll

„Ich war 2013 im London Bridge Studio bei Seattle, wo ‚Ten‘, ‚Dirt‘ und ‚Temple Of The Dog‘ aufgenommen wurden. Ich stand in einem Flur, der mit rotem Samt verkleidet war, und erfuhr, dass dieser Flur für die Sänger eingerichtet worden war – ich fühlte mich, als würden Chris oder Eddie neben mir stehen und singen.“ Stephanie Birkle

„Chris… dein Tod trifft mich hart… härter als damals bei Kurt Cobain, weil ich dafür einfach zu jung war und du bei mir nie den Eindruck erwecktest, dass du suizidal wärst oder sonstwie einen frühen Tod erleiden würdest. Nirvana aber waren es, die mich auf deine Band Soundgarden aufmerksam machten, ‚Superunknown‘ hieß das Album, das mich umhaute, jeder Song ein Knaller, so viel Stimme, so viel Soul, so viel Gitarre, so viele Emotionen. Bei der Wiedervereinigung von Temple Of The Dog auf Pearl Jams 20-Jahre-Geburtstagskonzert im Alpine Valley 2011 wurde ich Zeuge, wie klar und umfangreich deine Stimme immer noch live klang, sie ging mir durch Mark und Bein. 2012 dann mein erstes Soundgarden-Konzert in Mailand, wo ich mit offenem Mund dastand und überwältigt war von der brachialen Wucht eines ‚Jesus Christ Pose‘ und ‚Slaves & Bulldozers‘. Das Sahnehäubchen durfte ich aber bei deinen Soloauftritten erfahren, als du Songs aus der gesamten Spanne deines Schaffens akustisch vorgestellt hast und nur du, deine Stimme, deine Gitarre und die zeitlosen Songs den Raum füllten und definitiv niemanden kalt ließen. Du wirst schmerzlich vermisst werden auf dieser Welt, Chris. Danke dir für den Soundtrack Of My Life.“ Adrian Bernasconi

„Der Soundtrack meiner Schulzeit… das ‚Singles‘-Poster hing bestimmt drei Jahre über dem Kopfende meines Bettes. Den Grunger meiner schlaflosen Nächte habe ich trotzdem nicht gekriegt. Aber einen Konzertmarathon auf dem Reading Festival 1995. Das Line-up kriegt heute keiner mehr zusammen.“ Anna Schwarm

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„Zur Tour 1996 dachte ich, ich könnte Soundgarden endlich live sehen. Mein Vater war anderer Meinung. Ich war 15 und er verbot mir das Konzert. 2012 bekam ich doch noch die Möglichkeit, die wiedervereinte Band in der Zitadelle Spandau zu sehen. Irgendwann wurde ‚Hunted Down‘ gespielt. Mein Mann zog mich noch wochenlang damit auf, wie ich mit dem Schrei ‚Das ist mein Lieblingslied!‘ in der Menge verschwand. Meine völlig vom Schlamm verdreckten blauen Chucks, die ich an dem Abend trug, habe ich nie saubergemacht. Der Schmutz vom Soundgarden-Konzert klebt noch daran.“ Julia Anna Macher

„Grunge war immer die Bestätigung: Es sind Freunde da draußen. Ein Gefühl von Verbundenheit und Vertrautheit, ohne wirklich begründen zu können, woher das kam. Als ich später nach Seattle flog, war das, als käme ich heim. Nun ist wieder einer gegangen, R.I.P. Chris!“ Johannes Möbius

„Chris Cornell war ein ganz Großer. Ein großer Sänger, ein großer Künstler. Ein Idol, das ehrliche Musik machte, seinen Ruhm nutzte, um die Welt ein bisschen besser zu machen, und dabei trotz des ‚Star-Seins‘ sich nie zum ‚Star-Verhalten‘ hinreißen ließ, sondern ein ganz normaler Mensch blieb. Danke für die Musik und dafür, dass sie Emotionen ausdrückt, die ich unfähig war auszudrücken.“ Henning Czujack

„28. Mai 1992: 60.000 Menschen wollen auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart die zurzeit größte Band der Welt erleben: Guns N‘ Roses. Als damals 15-Jähriger war ich einer der Besucher. Das Großereignis war ein Erweckungserlebnis für mich. Den Gips an meinem rechten Handgelenk, das ich mir einige Tage vorher beim Skaten gebrochen hatte, verstärkte ein Arzt vorsorglich mit einer extra Schicht des Materials. Die Vorkehrung sollte nichts nützen: Ich schaffte es in die erste Reihe direkt vor die Bühne – und mit all den Menschen im Rücken und um mich herum war der Gips bald genauso zerbrochen wie mein Handgelenk. Was Charisma anging, konnten weder Axl Rose, Slash oder Mike Patton Chris Cornell das Wasser reichen. Dieser sehnige Sänger strahlte Energie, Gefährlichkeit und Gefühl auf einmal aus – eine Mischung, die ich in dieser Form nie wieder bei einem Musiker erlebt habe. So werde ich ihn in Erinnerung behalten.“ Tobias Flegel

„Ich habe mir damals als Teenager und Fan von Soundgarden auch die CD und ein T-Shirt von Audioslave kaufen müssen. Habe das T-Shirt irgendwann nicht mehr gefunden. Vor kurzem, circa 13 Jahre später, hatte es mein Vater an und ich wusste, wo es war.“ Carina Häfner

„Als Tochter einer Grunge-begeisterten Mutter war ich seit meiner Kindheit mit Soundgardens Musik vertraut, entdeckte aber erst 2002 durch Audioslaves Debüt einen Chris Cornell, der über ‚Black Hole Sun‘ hinausging. Das Bild zeigt Chris Cornell, als ich ihn mit 17 auf dem Highfield Festival 2007 zum ersten und einzigen Mal live gesehen habe. In der ersten Reihe stundenlang ausgeharrt, dauerte es allerdings etwas, bis Stimmung aufkam. Es war der dritte Tag des Festivals, es herrschte mieses Wetter und ein so zurückhaltender Künstler gleich nach dem aufgedrehten Jesse Hughes war zunächst ernüchternd. Dann aber stimmte Cornell mit Akustikgitarre seinen wohl bekanntesten Song an, die Wolkendecke riss etwas auf und die Sonne kam ganz schüchtern zum Vorschein. Das war einer dieser magischen Momente, in denen alles genauso ist, wie es sein sollte.“ Wencke Müller

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„Neben den Konzerten bleibt mir vor allem ein Moment für immer in Erinnerung: 2014 lebte ich in Barcelona und war auf dem Weg zum Strand, um mich dort mit Freunden zu treffen. Ich hörte Musik und der Shuffle entschied sich für ‚Never Named‘, als plötzlich das Telefon klingelte und mir meine schwangere Freundin erzählte, dass wir ein Mädchen bekommen würden… Nach Beendigung des Gesprächs setzte automatisch die Musik wieder ein und Chris sang einfach weiter, während ich inne hielt und mich erstmal sammeln musste. Ein grandioses Gefühl!“ Denniver Schuch

„Doch nicht Chris Cornell! Der war doch ‚übern Berg‘! Ein Mann über 50, gefestigt, angekommen. Und dennoch umwehte ihn noch dieser authentische Hauch eines Rockers. Dieses Verruchte. Ecken und Kanten. Ein Künstler, der nach kräftezehrenden Rockstarjahren den Bond-Song schreiben darf und nun mit dem gelungenen ‚Higher Truth‘ das Alterswerk einläutet. Selbst ein Dance-Album mit Timbaland konnte diese Aura nicht zerstören. Er war doch irgendwie derjenige der die anderen überlebt hatte: Andy Wood, Jeff Buckley, Kurt Cobain, Shannon Hoon, Layne Staley, Scott Weiland. Er war es doch, der seinen Freunden immer ein würdiges Denkmal setzte. Mit ‚Temple Of The Dog‘ oder ‚Wave Goodbye‘. Was jetzt geschehen ist, tut weh. Ehrlich. Bei Cobain waren wir Mitte der 90er noch dem Irrglauben anheimgefallen, ein tragischer Rockstartod umwehe eine mysteriöse Romantik. Schwachsinn! Es ist einfach nur bescheuert, wenn ein toller Künstler vor seiner Zeit gehen muss.“ Christian Frei

„Ich habe diesen Song vor Jahren anlässlich Chris Cornells Geburtstag geschrieben und… ich weiß nicht, ich bin ihm einfach dankbar für alles. Wie sicherlich viele andere Leser auch. Der Song besteht aus einer ‚Aneinanderreihung‘ diverser seiner Songtitel. Chris und seiner Familie hat er damals gut gefallen. Vielleicht gefällt er auch Anderen. Und vielleicht hilft er ein bisschen. Surreal, dass diese große Stimme nicht mehr unter uns ist.“ Marlen Greb

„Den Kampf gegen die Sucht hat Cornell gewonnen, um letztlich gegen seine Depression zu verlieren. Ich hatte das Vergnügen, ihn zwischen 1992 und 2016 zehn Mal live zu erleben, mit Soundgarden, Audioslave und solo. Dabei waren lustlose, sensationelle und sehr berührende Konzerte – insbesondere die intimen Akustik-Auftritte 2013 in Basel und vor einem Jahr in Hamburg mit einem äußerst entspannten und fröhlichen Cornell auf dem Höhepunkt seiner stimmlichen Ausdruckskraft. Wir werden ihn vermissen, doch die Stimme und die Songs bleiben unsterblich.“ Jochen Fischer

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„Es gibt kein Album wie ‚Superunknown‘, das mich in den letzten 23 Jahren so dermaßen verfolgt hat und mit welchem ich so viele Momente verbinde. Ich bin ein Kind des MTV-Zeitalters und erinnere mich, wie ich, es muss so 1994 gewesen sein, gebannt auf die nächste Ausstrahlung von ‚Black Hole Sun‘ gewartet habe. Das Lied hat mich weggeblasen, das Video war verstörend genial. Als ich die Schulstufe gewechselt habe und aus meinem Provinznest entkommen bin, hat mir ein Kollege ‚Superunknown‘ geborgt und ich war komplett fertig. ‚The Day I Tried To Live‘ ist immer noch mein absolutes Lieblingslied. 20 Jahre später hat mir meine Frau eine LP-Erstpressung von Superunknown zum Geburtstag geschenkt. Ich war erneut fix und fertig war. Mein persönlichstes Geschenk.“ Wolfgang Pauli

„1992. Axl Rose bestätigt einmal mehr, dass er für seine Support-Acts einen guten Riecher hat. Für das Müngersdorfer Stadion in Köln bedeutet das Soundgarden und Faith No More. Beide Bands dürfen natürlich nicht die ganze Effektivität der Anlage nutzen und müssen sich durch Leistung Aufmerksamkeit erhaschen. Soundgarden entern die Bühne. Chris Cornell, der damals noch wie Jesus aussah, bringt eine atemberaubende Performance. Ich erinnere ‚Rusty Cage‘, ‚Outshined‘ und ‚Jesus Christ Pose‘ als mit die besten Sachen, die ich je live erleben durfte. Dieser Abstecher der ‚Badmotorfinger‘-Tour erreichte außer mir noch viele weitere Herzen und Fans. Man wurde ein Teil eines ganz großen Erlebnisses. ‚Stripped down‘ mit angelassenen Hosen“ Sascha Büth

„Letzte Woche noch habe ich an einem alten Schrank ein Schwarz-Weiß-Foto von Chris Cornell entdeckt – auf der Bühne, mit nacktem Oberkörper und Gitarre, den Blick zum Boden. Sein Gesicht ist kaum zu erkennen auf dem verschwommenen Bild. Ich wollte den Schrank streichen und hatte überlegt, ob ich es abmachen und wegwerfen soll. Irgendwas in mir hat sich dagegen gesträubt.“ Karin Elisabeth

„Sommer 1994. Ich habe eigentlich nur Oasis gehört. Dann brachte der neue coole Freund meiner großen Schwester (lange Haare, Nickelbrille) irgendwann ‚Superunknown‘ mit. Zuerst konnte ich da gar nichts mit anfangen. Es klang mir zu sehr nach Metal und den Schwarzkutten meiner Klasse. Dann habe ich es aber immer wieder gehört (war ja schließlich der coole Freund meiner Schwester) und es wurde immer besser. Es hat auch meine Stimmung aus der Zeit getroffen. Es war immer ‚Ich gegen den Rest‘. Und dabei noch viel intelligenter als Oasis.“ David Klanke