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Chris Cornell: 12 essentielle Songs

Chris Cornell: 12 essentielle Songs
Der Tod von Chris Cornell schmerzt – ein großartiger Musiker, eine Ikone der Grunge-Generation, die viele von uns lange begleitet hat, ist für immer verstummt. Wir haben 12 seiner besten und wichtigsten Songs zusammengestellt, die noch einmal deutlich machen: Chris Cornell war ein absoluter Ausnahmekünstler.

Natürlich reicht ein Dutzend Songs nicht aus, um Chris Cornells Genie zu würdigen: Sein Songriting- und Texter-Talent und seine atemberaubende Stimme mit ihrer einzigartigen Klangfarbe und ihrem enormen Volumen sind es wert, sich das gesamte Werk des Seattle-Musikers anzuhören. Diese zwölf Songs sollen lediglich eine Erinnerung – oder für neue Fans eine Einführung – sein, wofür die Fans Chris Cornell bis zu seinem viel zu frühen Tod geliebt haben – und darüber hinaus lieben werden.

01. „Hunted Down“ (von Soundgarden – „Screaming Life“, 1987)

Die erste Soundgarden-Single von der EP „Screaming Life“ klingt überraschend schmutzig und heavy – näher waren sich Soundgarden und die frühen Nirvana wohl nie wieder. Chris Cornell klingt hier vor allem: jung, kraftvoll, pulsierend, entschlossen – die große Gesangsakrobatik folgte erst später. Die Single sorgte dafür, dass A&M Records auf Soundgarden aufmerksam wurde, wo die Band später ihr zweites Album veröffentlichte.


02. „Beyond The Wheel“ (von Soundgarden – „Ultramega OK“, 1988)

Ihr Debüt „Ultramega OK“ veröffentlichten Soundgarden beim von Greg Ginn (Black Flag) gegründeten Indielabel SST. Die Band klingt hier noch roher und wüster, Cornell aber ist bereits erblüht – was man in dem spektakulären „Beyond The Wheel“ viel besser merkt als in der Leadsingle „Flower“: Cornell steigert seinen beschwörerischen Gesang von tiefem Croonertum über mittlere Tonlagen bis in schrilles Robert Plant-Kreischen – und wechselt mühelos zwischen den Varianten.


03. „Loud Love“ (von Soundgarden – „Louder Than Love“, 1989)

Mit der zweiten Platte kam der „Verrat“: Soundgarden wechselten zum Majorlabel A&M, ihrem Sound schadet das allerdings nicht: Die Black Sabbath– und Led Zeppelin-Inspirationen lässt die Band noch runder einfließen, ungewöhnliche Rhythmen und psychedelische Einsprengsel zieren den stärker am Metal orientierten Sound. Songs wie „Loud Love“ beherrscht Cornell charismatischer denn je mit noch druckvollerem Gesang.


04. „Hunger Strike“ (von Temple Of The Dog – „Temple Of The Dog“, 1991)

Cornell kommt am 19. März 1990 gerade von einer Tour zurück, als sein Freund und Mitbewohner Andrew Wood von Malfunkshun und Mother Love Bone an einer Heroin-Überdosis stirbt. Mit Ex-Mitgliedern von Mother Love Bone und zukünftigen Pearl Jam– und Soundgarden-Musikern gründet Cornell gegen den Schmerz Temple Of The Dog – eine einzige große Aufarbeitung des Verlustes, die in Songs wie „Say Hello 2 Heaven“ oder „Reach Down“ vom einzigen Album der Band deutlich wird. Will man Cornells spektakulären, emotionalen Gesang aber auf einen Moment festlegen, dann ist es dieser: In „Hunger Strike“, dem Duett mit Eddie Vedder von den späteren Pearl Jam, klingt er zunächst fast zärtlich – und schreit am Ende als Back-up unter Vedders staatsmännischem Gecroone sehnsüchtig hervor.


05. „Jesus Christ Pose“ (von Soundgarden – „Badmotorfinger“, 1991)

„Badmotorfinger“ ist zusammen mit „Ten“ von Pearl Jam und „Nevermind“ von Nirvana eine der drei Platten, die im Herbst 1991 im weltweiten Grunge-Boom explodieren. Man weiß hier gar nicht, welches Highlight man auswählen soll: Den coolen Stampfer „Outshined“? Cornells ekstatische Geschrei-Akrobatik in „Rusty Cage“? Am ehesten aber wohl doch „Jesus Christ Pose“ – weil Cornell dort mühelos und mit ungekannter Power durch die Oktaven marschiert, aber auch, weil das Video ihn mit freiem Oberkörper und in genannter Pose zeigt und so den Grundstein für seinen Status als Ikone des Grunge legt.


06. „Right Turn“ (von Alice In Chains – „SAP“, 1992)

Eine der schönsten Grunge-Familienangelegenheiten neben Temple Of The Dog und dem „Singles“-Soundtrack (siehe Nr. 7) ist der Song „Right Turn“ von Alice In Chains‘ EP „Sap“. Darin wird die Band um Sänger Layne Staley von ihren Kollegen Chris Cornell und Mark Arm von Mudhoney mit Backgroundgesang unterstützt. Der Akustikgitarren-Song fängt harmlos an, am Ende aber singen alle drei wunderbar kreuz und quer über- und untereinander. Dass die Sache Spaß gemacht hat, deutet auch der augenzwinkernde Credit an: Den Song performen demnach „Alice Mudgarden“.


07. „Seasons“ (von V. A. – „Singles O.S.T.“, 1992)

Cameron Crowes Kultfilm „Singles“ gilt als der Grunge-Movie schlechthin – vor allem wegen der vielen Gastauftritte von Seattle-Musikern, aber auch wegen des von ihnen bereitgestellten Soundtracks mit Epen wie „Would?“ von Alice In Chains oder „State Of Love And Trust“ von Pearl Jam – und Cornells erstem Solosong „Seasons“. Die aufgeweckte Nummer ist eine Art Akustikgitarren-Frühlingserwachen, Cornell klingt hier selten hoffnungsvoll und geht in den Songspitzen weit in die Kopfstimme.


08. „Black Hole Sun“ (von Soundgarden – „Superunknown“, 1994)

Mit ihrem vierten Album „Superunknown“ werden Soundgarden zu Superstars: Singles wie „Spoonman“ oder „The Day I Tried To Live“ tauschen die frühen Punk- und Noise-Einflüsse gegen Hymnenhaftigkeit und Pop-Sensibilität ein. Der ikonischste Song des Albums ist dabei „Black Hole Sun“ – eine Art Blaupause für die große, breitarmige Grunge- und Alternative-Hymne jener Zeit. Auch deshalb, weil Cornell hier der Inbegriff eines überlegenen Sängers ist: Locker singt er das große Stück in den mittleren Tonlagen nach Hause, ohne je sein ganzes Stimmvolumen demonstrieren zu müssen. Wer wirklich stark ist, muss seine Stärke eben nicht ständig zeigen.


09. „Fell On Black Days“ (von Soundgarden – „Superunknown“, 1994)

Die fünfte und letzte Single von „Superunknown“ ist Anfang 1995 „Fell On Black Days“ – ein bluesiger, sich bedächtig vorwärts wiegender Song, in dem Cornell sein Ringen mit Depressionen thematisiert. Weil er auch hier seine Stimme nur langsam und maßvoll hochkocht und stattdessen mit den ruhigeren Tönen für Gänsehaut sorgt, zeigt er sich auch als Meister eines weiteren Fach: „Fell On Black Days“ ist einer von Cornells melodischsten, intimsten Momenten, trotz oder gerade wegen des sonnigen Vibes.


10. „Can’t Change Me“ (von Chris Cornell – „Euphoria Morning“, 1999)

Nachdem Soundgarden Ende 1997 zerbrochen waren, startete Cornell eine Solokarriere. Sein erstes Album „Euphoria Morning“, das mit Hilfe von Alain Johannes und Natasha Shneider von Eleven entstand, lässt den Metal-lastigen Ton und die brodenbde Unruhe vieler Soundgarden-Stücke zugunsten pompöser, getragener (Hard-)Rocksongs mit Folk- und Psychedelic-Einflüssen hinter sich. Paradebeispiel dafür ist der Opener „Can’t Change Me“: Vom einprägsamen Tom-Drumming und einer orientalischen Melodie arbeitet der sich vor zu einer zurückgelehnten, poppigen Rockballade, die Cornell mit Seele füllt: „She’s going to change the world/ But she can’t change me“. Besser wird er im Laufe seiner Solokarriere nicht mehr, zwischen dem schalen R’n’B-Pop von „Scream“ (2009) und dieser Platte liegen sogar Welten.


11. „Like A Stone“ (von Audioslave – „Audioslave“, 2002)

2001 gründete Cornell mit den Instrumentalisten der gerade aufgelösten Rage Against The Machine die gemeinsame Band Audioslave. Die entpuppt sich mit dem gleichnamigen Debütalbum 2002 als die Summe ihrer Teile: Den Crossover-Groove der Musiker füttert Cornell mit seiner erhabenen Stimme zu großgestigem Hardrock an. „Cochise“ ist der prototypischste Song dieser Liason, der viel spannendere aber ist „Like A Stone“: Die nächtliche Highway-Rockballade singt Cornell melancholisch und sehnsüchtig wie selten. Ein Niveau, das Audioslave mit den beiden folgenden Alben bis zu ihrer Auflösung 2007 nicht mehr erreichen.


12. „You Know My Name“ (von „Casino Royale O.S.T., 2006)

Cornell hat im Laufe seiner Karriere diverse Songs für Filme oder Serien geschrieben, zuletzt für das Historiendrama „The Promise“ und die HBO-Serie „Vinyl“. Sein größter Erfolg in Sachen Filmmusik aber stammt von 2006: Als erster US-Künstler sang er für einen James-Bond-Film den Titelsong. „You Know My Name“ ist, was man von einem Bond-Song erwartet: dramatischer, bombastischer Orchester-Pop mit leichtem 60s-Touch, den Cornell mit Inbrunst, Präzision und Lust am Drama singt – und der ihn weltweit auch einem Mainstream-Publikum bekannt macht.