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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
Pavement,
Endless Heights,
The Good Life und
Soulfly.
Zur Platte der Woche küren wir "Kompass" von Madsen.

Pavement – „The Secret History Vol.1“


Da rollt was auf uns zu: Bei Pavement wird kräftig in den Archiven gewühlt und gemäß des Titels die verloren geglaubten Schätze entstaubt und ans Licht gezerrt. Den Anfang dieser Reihe macht „The Secret History Vol.1“, das sich die Frühphase der wegweisenden Indie-Band vorknöpft und alle Songs rund um das Debütalbum „Slanted And Enchanted“
vereint, die nicht darauf gelandet sind. Tatsächlich ungehört ist dennoch das Wenigste. Die meisten Songs waren bereits auf Singles oder der Deluxe-Version der Platte vertreten. Trotzdem ist die Compilation mehr als nur ein Sammelsurium für Komplettisten – nicht zuletzt wegen toller Live-Aufnahmen der ersten Europatour.

Album-Stream: Pavement – „The Secret History Vol.1“

Endless Heights – „Teach You How To Leave“


Eineinhalb Jahre nach ihrem Debüt legen die Australier eine EP namens „Teach You How To Leave“ nach und verarbeiten darauf mit melodischem Hardcore Trennungsschmerz und wie man damit umgeht. Endless Heights sind mal mehr am Emorock der 90er, wie im Opener „Haunt Me“, und mal mehr am Posthardcore der Gegenwart dran, wie in „Whisper“ – der einzige Song, bei dem Matt Jones‘ Stimme auch mal kippt und in den verzerrten Wutkanal umspringt. Der ansonsten klare bis dunkle Gesang hebt die Band von ihren Zeitgenossen ab. Diesen eingetauscht, hätten „Teach You How To Leave“ und „Alabaster“ mit ihrer gedrückten Shoegaze-Stimmung auch bestens auf die letzten Platten von Pianos Become The Teeth oder Citizen gepasst. Schade nur, dass die EP nach vier Songs schon zu Ende ist.

EP-Stream: Endless Heights – „Teach You How To Leave“

The Good Life – „Everybody’s Coming Down“


Was genau macht Tim Kasher eigentlich mit The Good Life? Ob er das selbst weiß? Darf man das überhaupt? Und wie soll man es verstehen? An tausend Ecken franst der Indierock auf „Everybody’s Coming Down“ aus und ist selten um kakophonische Experimente verlegen: Rhythmische Laser-Schwerter in „Holy Shit“. Ein Kaugummiblasen schwingender Bass in „Flotsam Locked Into A Groove“ mit psychedelisch eiernden Gitarren darüber. Ein Tonartenkarusell in „Ad Nausea“. Der gestrandete Wal vom Cover, der in „Midnight Is Upon Us“ mitfiept. Und dann Kashers Stimme, die eigentlich mehr erzählt als singt – sich jedenfalls kaum an Versmaße und Reimschemata hält. Das einzige, was noch am ehesten nach konventionellem Indie klingt ist das fließende „The Troubadour’s Green Room“. Spaß machen kann das trotzdem total, man darf nur nicht so viele Fragen stellen.

Album-Stream: The Good Life – „Everybody’s Coming Down“

Soulfly – „Archangel“

„We Sold Our Soul To Metal“ ist nicht nur der Opener von „Archangel“, sondern auch eine Ansage, die durch seine punkig-rotzige Eingängigkeit zur Hymne der Platte, und vor allem der Fans, werden dürfte. Von Anfang an klingt das zehnte Studioalbum von Soulfly tiefsinniger als noch der Vorgänger „Savages“. Vielleicht liegt es daran, das schon während den Aufnahmen der Abschied von Bassist Tony Campos zu spüren war. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Frontmann Max Cavalera schon seit seiner frühesten Kindheit spirituelle Erfahrungen durch seine Mutter sammelte, was besonders dem neusten Werk „Archangel“ zugute kommt. Düster, beklemmend und mystisch klingen die Interludes, bevor einen Tracks wie „Shamash“ mit dissonanten Riffs gegen die Wand drücken. So wird bei den meisten Songs auf dem Album besonders tief in die Riffkiste gegriffen, zu hören beispielsweise in „Dethklok-ish“ und „Titans“, die dafür Paradebeispiele sind. Der Bezug zu Behemoth wird besonders in „Bethlehem’s Blood“ deutlich – einer der stärksten Song der Platte, der beim Hören sofort unter die Haut geht. Daneben gibt es natürlich auch zahlreiche Kollaborationen zu finden. So ist Nails-Frontmann auf „Sodomites“ zu hören, während King-Parrot-Sänger Mitch Harris sich auf „Live Life Hard!“ austobt. Beim Closer „Mother Of Dragons“ wird dann zum großen Finale geladen mit den Schlagzeugern von Inicite, Lody Kongs und M.O.P., die mit ihrem Drumming für ein episch-brachiales Ende sorgen.

Album-Stream: Soulfly – „Archangel“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Kompass“ von Madsen, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.