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    Madsen
    Kompass

    VÖ: 14.08.2015 | Label: Four Music
    Text: Online Redaktion
    Madsen - Kompass

    Vier-Ohren-Test

    „Sicher is? das geil, was denkst du denn?“ Dieses Urteil kommt vom Sänger selbst, wenn auch mit Augenzwinkern. Recht hat er.
    Warum schreit Sebastian Madsen eigentlich nicht viel häufiger? Der kratzige Opener Sirenen steht ihm gut, oberflächliche Gesellschaftskritik im Text hin oder her. Auch hinten raus machen Madsen endlich mal wieder richtig Krach. „Graue Welt“ (Eine ungewollte Momo-Referenz?) und „Leuchttürme“ legen offen, dass sich die Band nicht nur im ruhigen Wendland, sondern ab und an auch im lauten Hard Rock zu Hause fühlt. Ganz ohne breitbeinige Posen natürlich. In der Mitte der Platte ist dafür häufiger Platz für Gefühle, Zweisamkeit und Spielereien. So kennt man Madsen heute, harte Schale, weicher Kern. Die schwierigste Aufgabe war dabei wohl, die Grenze zum Kitsch nicht zu überschreiten. Da Sebastian Madsen jedoch weder Knatsch in der Stimme trägt, noch Tränen ins Mikro weint, gelingt die Gratwanderung über weite Strecken souverän. Mit dem Titelsong beweisen Madsen, dass selbst ein großes Danke an die Mütter dieser Welt nicht nur im Deutschrap hervorragend funktionieren kann. „Den ohne Wurzeln trägt der Wind davon“, heißt es da. Madsen haben längst Wurzeln geschlagen und gehören zum Inventar deutschsprachiger Rockmusik. Drei Jahre ohne Studioalbum sind da eine lange Zeit. Ein Glück, dass Kompass familiär und ungezwungen wie nie klingt. Und deshalb ergibt auch das Bonusmaterial zur Special Edition Sinn: ein Kochbuch mit Schürze. Gemeinsam Kochen verbindet, Kompass von Madsen ebenfalls.
    8/12
    Sebastian Stöwer

    Peinlich, Papi! „Kompass“ ist die Platte, die man bittet, einen zwei Blocks vom Schulhof entfernt abzusetzen.
    Wenn Madsen eines Tages genug von all dem Trubel und der Öffentlichkeit haben, wäre vielleicht eine Karriere als Musiklehrer angezeigt. Dann könnten sie sich wie Peter Bursch mit ihren Eleven zusammensetzen und mal erklären, wie man vertikale Melodien schreibt und warum sich A-Moll so gut für eine Bridge eignet. Auf Kompass gibt es mehrere Momente, die klingen, als ob Madsen Paul McCartney über die Schulter geguckt haben, und noch mehr Momente, die klingen, als hätten sie die Badewanne mit Milva und Rex Gildo geteilt. Vor allem, wenn man die Texte hört. Handwerklich ist es vermutlich sogar bewundernswert, mit so vielen Variationen von Nichtssagendem dienen zu können, gleichzeitig fängt darüber früher oder später das Gehirn zu käsen an. Entweder wissen Madsen nicht, worüber sie singen sollen, oder sie sind dabei so befangen, dass nur schräge Texte zustande kommen, die ein unangenehmes Spannungsverhältnis zwischen naiv und berechnend erzeugen. Fast schon ironisch, dass eine derart richtungslose Platte, die ihr Heil darin suchen muss, Deutschlehrern („Sirenen“), Diddl-Pärchen („Küss Mich“) und der schwer zu errechnenden Schnittmenge aus Juli- und QOTSA-Fans („Fluten“) zu gefallen, ausgerechnet „Kompass“ heißt. Wenn man dann noch das fürchterliche Plattencover und Zeilen wie „Ich war nie wirklich ein Rebell/ Doch du machst mich kriminell“ einkalkuliert, wird’s finster.
    4/12
    Markus Hockenbrink

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