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Kim Gordon berichtet in Memoiren von ihrem Verhältnis zu Kurt Cobain

Kim Gordon berichtet in Memoiren von ihrem Verhältnis zu Kurt Cobain
In weiteren vorab veröffentlichten Auszügen aus Kim Gordons Autobiografie "Girl In A Band" spricht die Ex-Sonic-Youth-Bassistin über ihre Begegnung mit Kurt Cobain, ihre Mutterrolle und die Affäre ihres Ex-Mannes Thurston Moore.

Am 24. Februar bringt Ex-Sonic Youth-Bassistin Kim Gordon ihre Memoiren unter dem Titel „Girl In A Band“ auf den Markt. Nachdem bereits zuletzt Leseproben online verfügbar gemacht worden waren, hat die britische Tageszeitung The Guardian nun weitere Ausschnitte aus dem Buch vorab veröffentlicht.

Darin berichtet Gordon unter anderem von ihrer ersten Begegnung mit Kurt Cobain, backstage nach einem Nirvana-Gig im Jahr 1991: „Ich bin mir nicht sicher warum, aber ich fühlte mich direkt mit ihm verbunden. Kurt war lustig und es war angenehm, ihn um sich zu haben. Mein Verhältnis zu ihm war ziemlich geschwisterlich, fast schon mütterlich.“ Während sie und ihr damaliger Ehemann und Bandkollege Thurston Moore von Nirvanas Performance begeistert waren, sei Iggy Pop, der ebenfalls vor Ort war, „nicht sonderlich beeindruckt“ gewesen.

Über ihre und Moores Rollen als Eltern nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Coco im Jahr 1994 schreibt Gordon: „Thurston war ein Naturtalent. Er hatte in seiner Jugend oft als Babysitter gearbeitet und hatte viel mehr Erfahrung mit Kindern, während ich mir alles anlesen musste. Er wirkte nie unbeholfen, wenn er Coco auf dem Arm hatte oder mit ihr gespielt hat. Letztendlich war er vielleicht als Vater besser als als Partner, denn er zog sich immer mehr von mir zurück. Im Rückblick lag das wahrscheinlich daran, dass er nicht mehr mit mir zusammen bleiben wollte“, so ihre bittere Schlussfolgerung.

Der Scheidung der oft als Indie-Rock-Traumpaar bezeichneten Eheleute im Jahr 2011 war eine Affäre Moores vorangegangen, deren Einfluss auf die Beziehung in Form zunehmender Entfremdung Gordon lebhaft schildert: „So begann alles, in Zeitlupe; ein Netz aus Lügen, Fristen und hohlen Versprechen, gefolgt von Texten und E-Mails, die beinahe ansichtlich platziert wirkten, damit ich über sie stolperte und die mich zwingen sollten, eine Entscheidung zu treffen, für die er zu feige war. Ich war zornig. Wir versuchten, die Beziehung zu retten, wir waren in Therapie und bei einer Eheberatung. Aber es war, als hätte man mit einem Süchtigen zu tun, der nicht aufhören kann. Wir schliefen noch im selben Bett – einem ziemlich großen Bett – aber morgens gingen wir nach unten und machten unser eigenes Ding. Ich konnte entweder die Erniedrigung ertragen, oder die Sache beenden.“

Wie seltsam diese Situation sich auf das Bandgefüge ausgewirkt haben muss, wird an Gordons Schilderung der letzten Sonic-Youth-Show deutlich: „Thurston und ich sprachen nicht miteinander. Wir tauschten pro Woche vielleicht 15 Worte aus. Nach 27 Jahren Ehe hatten wir uns entfremdet. Das Paar, das alle als leuchtendes Beispiel, als normal und ewig intakt wahrgenommen hatten; das Paar, das jungen Musikern das Gefühl gab, in einer verrückten Rock’n’Roll-Welt überleben zu können, war jetzt nur ein weiteres Klischee einer fehlgeschlagenen Beziehung: eine männliche Midlife-Crisis, eine andere Frau, ein Doppelleben.“

Der Volltext der neu veröffentlichten Leseproben aus „Girl In A Band“ steht auf der Website des Guardian online. In den kürzlich bereits veröffentlichten Auszügen aus ihrem Buch hatte sich Gordon unter anderem zu Courtney Love und Billy Corgan geäußert.