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Neues Tool-Album verzögert sich wegen Rechtsstreit

Neues Tool-Album verzögert sich wegen Rechtsstreit
Seit 2006 warten Fans auf ein neues Tool-Album, nun liefert die Band eine Erklärung für die lange Pause: Wegen kräftezehrender juristischer Auseinandersetzungen könne sich die Band nur schwer auf die künstlerische Arbeit konzentrieren. Dennoch schreitet die Konzeption der Platte weiter voran – sie soll härter sein als die jüngsten Veröffentlichungen der Band.

Tool-Schlagzeuger Danny Carey und -Gitarrist Adam Jones erläuterten in einem Interview mit dem US-amerikanischen Rolling Stone, warum Fans der Band mittlerweile seit acht Jahren auf einen Nachfolger des bislang letzten Studioalbums „10,000 Days“ warten müssen. „Die Fans sind sauer auf uns“, sagte Jones. „Es ist an der Zeit, dass sie erfahren, was vor sich geht.“

Demnach sei die Band in mehrere miteinander verknüpfte Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Im Jahr 2007 habe demnach zunächst der Künstler Cam De Leon die Band, deren Label und deren Merchandise-Firma verklagt, weil diese dessen Arbeiten nicht gut genug bezahlt und über das vertraglich vereinbarte Maß hinaus genutzt habe. De Leon hatte von 1991 bis 1996 nahezu alle Tool-Artworks entworfen, darunter auch das „Tool Wrench“-Logo, das „Ocular Orifice“ und den „Medicine Man“. Er galt zeitweise als inoffizielles fünftes Mitglied der Band.

Im Zuge der Klage verließen sich Tool auf eine Versicherung, bei der sie sich für den Fall juristischer Streitigkeiten abgesichert hatten. Statt die Band gegen die Anschuldigungen zu verteidigen verklagte die Versicherung jedoch Tool wegen nicht näher erklärter rechtlicher Detailfragen im Zusammenhang mit der ursprünglichen Klage. Die Band verklagte daraufhin im Gegenzug ihre Versicherung, der verworrene Rechtsstreit dauert bis heute an.

„Die ganze Sache ist wirklich deprimierend“, sagte Danny Carey. „Das Schlimme ist, dass das alles wirklich viel Zeit frisst. Wir sind älter und unsere Prioritäten haben sich verschoben, es ist schwieriger, einen gemeinsamen Zeitplan für die Band hinzubekommen, wir haben Kinder. Und wir müssen uns auch vielen anderen Dingen widmen. Wenn man das alles zusammennimmt, macht es alles sehr viel schwieriger und stresst uns alle sehr.“ Jones ergänzt: „Und es kostet Millionen und Abermillionen von US-Dollar, uns zu verteidigen. Die Fans sagen alle: ‚Wir wollen ein neues Tool-Album. Was zur Hölle?‘ Und wir wollen eigentlich niemanden in unsere Probleme mit hineinziehen.“ Im Januar soll der Rechtsstreit nun vor Gericht entschieden werden.

Die gute Nachricht für Fans ist: Carey, Jones und Bassist Justin Chancellor haben „den härtesten Teil des Songschreibens“ nach eigener Einschätzung dennoch bereits hinter sich, die rohen Grundideen der Songs stünden. Nun würde die Band – ihrer typischen Arbeitsweise entsprechend – diese an Sänger Maynard James Keenan schicken und sie weiter entwickeln.

Ein rund zehn Minuten langer Song soll bereits so gut wie fertig sein und „eine ganze Reihe von Wechseln und schwerem Riffing“ enthalten. Überhaupt soll das neue Album laut Adam Jones härter ausfallen: „Es gibt einige richtig gute Nasenbrecher-Riffs und das freut mich sehr“, sagte er, sein Kollege Danny Carey bekräftigt das: „Es klingt stärker nach Metal, es macht Spaß, sie zu spielen.“

Die Band will die Platte bis zum Winter weiter entwickeln: „Ich hoffe, wir haben bis zum Jahresende etwas richtig Solides aufgenommen“, sagte Carey. „Das dachte ich vergangenes Jahr allerdings auch schon. Aber wir machen Fortschritte. Gerade im vergangenen Monat haben wir einige tolle Sachen hinbekommen. Wir sind alle wirklich begeistert dabei.“

Im vergangenen Herbst hatte es noch so ausgesehen, als gingen die Arbeiten an einer neuen Tool-Platte gut voran. Im Frühjahr 2014 waren Tool dann mit Failure auf Nordamerika-Tour, außerdem trat sie gemeinsam mit anderen Projekten von Maynard James Keenan anlässlich von dessen 50. Geburtstag auf. Parallel wurde fälschlich berichtet, das Tool-Album sei bereits fertig. Nach Ende der Tour nahm die Band die Arbeit an der Platte dann wieder auf.

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