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Letzte Acts bekannt gegeben

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Während die Jubiläumsausgabe von Rock am Ring bereits mehrere Monate vor Austragung kurz vor “ausverkauft” steht, geben die Zwillingsfestivals nun noch die letzten paar fehlenden Namen im Line-up für dieses Jahr bekannt.

Vom 6. bis 8. Juni mit dabei sind nun auch Touché Amoré, Myles Kennedy, Zetra, Ex-Bloodhound-Gang-Mitglied Evil Jared und “Rocket Beans”-Moderator Krogi mit einem DJ-Set, Superheaven, Me First And The Gimme Gimmes und die japanische Metal-Reggae-Ska-Band SiM. Exklusiv bei Rock am Ring treten zudem die Kölschrocker Kasalla auf. Die zwei Überraschungsgäste machen dann die 100 Acts für das Jubiläum komplett. Bei Rock im Park wird es dann sogar drei Überraschungsacts geben.

Rock am Ring & Rock im Park 2025: Vollständiges Line-up
Rock am Ring & Rock im Park 2025: vollständiges Line-up

Jubiläum bei Rock am Ring & Rock im Park

Rock am Ring feiert 2025 40-jähriges Bestehen, Rock im Park sein 30-jähriges. Zu den großen Jubiläumsfeiern der beiden Festivals wurden Slipknot, Bring Me The Horizon und Korn als Headliner angekündigt. Das restliche Line-up besteht unter anderem aus The Prodigy, Rise Against, Sleep Token, Bullet For My Valentine und den Beatsteaks.

Ein Weekend-Ticket kostet 259 Euro. Camping- und Parktickets werden allerdings in verschiedenen Kategorien ebenfalls knapp. Hier geht es zum Ticketshop. Weekend-Tickets bei Rock im Park, inklusive Camping gibt es für 298 Euro im Festivalshop.

Zum 40. Geburtstag haben wir Rock am Ring ein großes Special in unserer neuen Ausgabe VISIONS 384 gewidmet. Darin geht es, passend zu 40 Jahren Rock am Ring, um 40 Meilensteine und 40 Momente – eine Chronik des größten deutschen Festivals. Mit exklusiven Fotos, Erinnerungen von Fotograf Thomas Rabsch, Donots-Sänger Ingo Donot und Veranstalter Matt Schwarz. Den ganzen Artikel lest ihr online mit VISIONS+ – unsere neue Ausgabe gibt es ab heute am Kiosk oder über unseren Shop!

Verschollener New-Wave-Song online

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Der „Most Mysterious Song On The Internet“, kurz TMMS, wurde letztes Jahr als „Subways Of Your Mind“ der deutschen New-Wave-Band FEX identifiziert. Der Song, der für die wohl größte Schnitzeljagd unter Musikbegeisterten weltweit sorgte, ist ab sofort als gemasterte Demo-Version auf allen digitalen Musikvertriebsplattformen verfügbar. Außerdem kann man die neue, „alte“ Radio-Version jetzt auch auf Vinyl vorbestellen.

Hier nochmal die ganze Story:

Im Jahr 1984 wurde eine Radiosendung des NDR von einem Hörer auf Kassette aufgenommen. Auf dem Tape befand sich besagter Song, dessen Titel und ausführende Künstler bis vor kurzem keiner, nicht mal der NDR selbst, benennen konnte. Der Song wurde zu einem der größten Internet-Rätsel der Musikwelt. Ende letzten Jahres trat dann ein Reddit-User durch Zufall mit einem Mitglied der längst aufgelösten Kieler New-Wave-Band FEX in Kontakt. Dieser schickte dem Reddit-User eine Kassette mit Demo-Versionen zu. Darunter der gesuchte Song – „Subways Of Your Mind“.

Durch den unverhofften späten Rum planen die wieder zusammengekommenen Mitglieder von FEX nun ein paar weitere alte Aufnahmen zu restaurieren. Vor allem aber ist eine Neuaufnahme von “Subways Of Your Mind” in Arbeit.

Berstendes Eis

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Etwa zwei Jahre bevor Nick Cave mit bis heute 18 Studioalben dem fröhlichen Gemetzel mit den Bad Seeds frönen wird, landet er 1982 bei der Berliner Underground-Post-Punk-Band Die Haut. Die Band um das einzige konstante Mitglied Christoph Dreher machte es sich zum Konzept, für ihre Alben internationale Gastsänger:innen wie Kim Gordon, Alan Vega oder Lydia Lunch dazuzuholen.

Zwischen dem Umzug von The Birthday Party von London nach West-Berlin und ihrer Auflösung 1983 wirkte auch Ex-Frontmann Cave am Album “Burnin’ The Ice” von Die Haut mit. Das Klangergebnis der experimentellen Zusammenarbeit verglich Dreher selbst mit „berstendem Eis“.

Die letzten Nachpressungen dieses scheppernden Vermächtnisses mit Caves lyrischen Wutausbrüchen gab es 2004/2005. Nun wird das Album auf Vinyl mit neuem Mastering von Doug Henderson (u.a. Swans) wieder aufgelegt und erscheint am 25. April über Tour-Bad-Seed Larry Mullins’ Label Hit Thing-Grand Chess und kann auch schon vorbestellt werden.

 

Nick Cave wiederum war erst letztes Jahr auf ausgiebiger Tour zum neuen Bad-Seeds-Album “Wild God”unter anderem in München – und geht im Sommer nochmal auf Solototour. Dafür kommt er in die Hamburger Elbphilharmonie. Die Karten sind allerdings schon ausverkauft.

Die Alben der Woche

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Album der Woche: Architects – “The Sky, The Earth & All Between”

Architects (Foto: Ed Mason)
Architects (Foto: Ed Mason)

Schon lange arbeiten Architects auf den Status als Stadionband hin. So richtig blüht ihr aktuelles Album jedoch erst zwischen all den großen Gesten auf: Metalcore-Allrounder wechseln sich ab mit Industrial-Kooperationen, in den Ritzen stecken wohl integrierte Electronica-Zitate. Unter ihren Ambitionen nicht zu zerbrechen, bleibt jedoch ihr wohl größtes Kunststück.

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Bdrmm – “Microtonic”

bdrmm microtonic cover

Man könnte meinen, „Microtonic“ wäre nur eine mikroskopische Veränderung im Soundspektrum von Bdrmm, denn die britischen Shoegazer erfinden sich mit jedem Album neu. Dance, Drum’n’Bass, Ambient, Art- und Post-Rock verschmelzen mit ihrem bisherigen Trademark-Sound wirkungsvoll zu einer leiernd schwebenden Gesamtheit.

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Doves – “Constellations For The Lonely”

doves-constellations for the lonely cover

Durch den Suchtkampf von Bassist und Sänger Jimi Goodwin mussten Doves einige Gänge zurückfahren. Trotz oder wegen der privaten Probleme hat das Trio jedoch wieder zueinander gefunden, wurden geheilt. Davon zeugt auch das aktuelle Album: formvollendeter Post-Britpop, der trotz hohen Anspruchs nicht angeberisch klingt.

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Panda Bear – “Sinister Grift”

panda bear sinister grift cover

Fröhliche Fassade mit tiefem Abgrund dahinter: Animal Collective-Mitglied Noah Lennox alias Panda Bear versteckt seine ernsten Texte hinter bunten Karibik-Kulissen. Wie weit man in die Trauer eintauchen möchte, darf jede:r dabei selbst bestimmen. Lennox‘ Stärke, nämlich persönliche Verse, sucht man jedoch vergebens.

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Andy Bell – „Pinball Wanderer”

andy bell pinball wanderer cover

Was lässt sich in einer Nacht am Produktions-Tisch so reißen? Andy Bell, Gründungsmitglied von Shoegaze-Phänomen Ride und Ex-Oasis-Bassist, hat mit seinem ersten Solo-Album bewiesen, dass da ganz schön viel möglich ist. Zwischen atmosphärischem Shoegaze finden sich hier auch durchdachter Krautfunk und spannende Featuregäste wieder.

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Venamoris – „To Cross Or To Burn”

venamoris to cross or to burn coverHier sollte man sich keinesfalls von der kitschigen Covergestaltung abschrecken lassen: Der ehemalige Slayer-Schlagzeuger Dave Lombardo und seine Ehefrau beweisen auf ihrer zweiten Platte, dass sie dazu fähig sind, Goth, Indiepop und Alt-Rock als Venamoris in einem kreativen Mix zusammenzuführen. Das klingt ambitioniert, ist es auch.

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The Pighounds – „Tutti Frutti“

the pighounds tutti frutti cover

The Pighounds aus Dortmund haben sich auf ihrem vierten Studioalbum von einer Bandbreite Alt-Rock und vor allem Grunge-Highlights der 90er Jahre inspirieren lassen. Das Duo lässt Erinnerungen an Alice in Chains oder auch Nirvana aufkommen. Gleichzeitig gibt die Platte hier und da eine gewisse Punk-Attitüde vor.

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Ell – “Langweilig”

ell langweilig cover

Das Krach-Pop-Duo Ell verbinden smarte Faust-aufs-Auge-Zeilen mit unpoliertem Lärm. Zu eigentlich allen Debatten der Gegenwart können sie etwas beitragen, und auch musikalische Scheuklappen haben hier keinen Platz. Noiserock, LoFi, Synthiebeats – die Inspirationen und die Themen werden ihnen so schnell nicht ausgehen.

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Albrecht Schrader – „Albrecht Schrader“

Albrecht Schrader Albrecht Schrader Cover

Albrecht Schrader, ehemals Leiter des Rundfunk-Tanzorchesters Ehrenfeld und Songwriter aus Hamburg, offenbart hier sein wahres Selbst. Er feiert die Kraft der Musik, die Melancholie, die Jugend, die Freuden und Leiden des Alltags und ganz indirekt auch seine ehemaligen Hamburger Kollegen von Tocotronic, Herrenmagazin und Co.

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The Men – „Buyer Beware“

the men buyer beware cover

Wer wissen möchte, wie sich „die Rolling Stones bei einer Straßenschlägerei mit den Stooges“ anhören, ist bei The Mens neuer Platte genau richtig! Die Band aus Brooklyn hat mal wieder punkigen Fuzz-Rock ausgepackt, der in jeder Garage gut klingt. Die Rock’n’Roll-Workaholics präsentieren ihr stärkstes Werk der letzten Jahre.

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Year Of The Cobra – „Year Of The Cobra”

Year Of The Cobra Year Of The Cobra Cover

2025 ist laut dem traditionellen chinesischen Kalender das Jahr der Schlange. Da stehen alle Zeichen gut für Year Of The Cobra mal was auszuprobieren, oder? Versucht wurde es mit Doom ohne Gitarre auf jeden Fall. Ob sich das als gelungene Innovation oder abgedroschene Plackerei entpuppt – darüber ist sich die Redaktion uneinig.

zum Vier-Ohren-Test


Cloakroom – “Last Leg Of The Human Table”

Cloakroom Last Leg Of The Human Table Cover

Cloakroom wollen die Menschheit in ihrer aktuellen Totalkrise mit ihrem vierten Album weder retten noch komplett durch den Dreck ziehen. Vielmehr schafft es die Band den allgegenwärtigen Gefühlschaos-Dunst in doomigen LoFi-Shoegaze zu übersetzen, der einen mal schneller, mal langsamer im Nebel herumwandern lässt.

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Echolalia – “Echolalia”

Echolalia Cover

Man nehme einen Haufen talentierter Songwriter und Multiinstrumentalisten, setze sie auf einer kleinen britischen Insel im Ärmelkanal ab und tada, herauskommt ein 13 Songs umfassendes, abwechslungsreiches Contemporary-Folk-Album. Echolalia kreieren trotz unterschiedlicher Einflüsse hier eine funktionierende Harmonie.

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Mdou Moctar – „Tears Of Injustice“

Mdou Moctar Tears Of Injustice Cover

Kurz nachdem Mdou Moctar mit „Funeral For Justice“ letztes Jahr erst eine starke Leistung hinsichtlich zeitgenössischer afrikanisch-westlicher Fusionsmusik hingelegt haben, veröffentlicht die Desert-Blues-Band aus dem Niger jetzt eine Neuinterpretation ihrer Platte. Jetzt jedoch im vorwiegend traditionellen Gewand.

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Deep Sea Diver – „Billboard Heart”

Deep Sea Diver Billboard Heart Cover

Deep Sea Diver aus Seattle schaffen es eine fein konstruierte Brücke zwischen minimalistischen und modern klingenden Synthies und einem klassischen Indie-Sound zu bauen. Das Quartett ruft trotz seiner Modernität mit seinem vierten Album außerdem eine besondere Assoziation zu einer der prägendsten Bands der 70er hervor.

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Texte von Julius von Glinski und Fee Briesemeister

»Solang die Erde sich dreht«

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“Lass nicht los/ Ich glaub daran/ dass das Schicksal das auch besser kann”, heißt es in der ersten Single des neuen Van Holzen-Albums. “Solang die Erde sich dreht” heißt dieses, erscheint am 12. September via Munich Warehouse und kann bereits vorbestellt werden. Das Album wurde von Philipp Koch von Heisskalt und Frontmann Flo Kiesling produziert.

“Gedanken Neu” ist die erste Single aus dem neuen Album und findet den Sweet Spot zwischen eingängigem Alternative-Rock und krachenden Riffs mit dezentem Noise-Faktor à la Idles. Heute um 12 Uhr feiert das zugehörige Musikvideo Premiere.

Ob die in den vergangenen Jahren veröffentlichten Singles “Zeit zieht”, “Stich für Stich” und “Virtuell” auch Teil des neuen Albums sein werden, ist bislang nicht bekannt. Ihr noch aktuelles Album haben Van Holzen 2021 mit “Aus der Ferne” veröffentlicht.

Bereits im Oktober hatte die Band eine umfassende Tour für 2025 angekündigt, die sie ab März für 18 Shows einmal quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz führt. Tickets für die Shows gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Zuletzt spielten Van Holzen im Vorprogramm von Heisskalt, unter anderem in Dortmund.

Van Holzen – “Solang die Erde sich dreht”

Van Holzen Solang die Erde sich dreht Cover

VISIONS empfiehlt: Van Holzen

13.03.25 Rostock – Peter-Weiss-Haus
14.03.25 Kiel – Roter Salon
15.03.25 Oldenburg – umBAUbar
17.03.25 Münster – Skaters Palace
19.03.25 Essen – Weststadthalle
20.03.25 Aachen – Musikbunker
21.03.25 FFM – Elfer
22.03.25 Heilbronn – Maschinenfabrik
23.03.25 Saarbrücken – Studio 30
26.03.25 Konstanz – Kulturladen
27.03.25 Basel – Gannet
28.03.25 Innsbruck – Treibhaus
29.03.25 Augsburg – Soho Stage
30.03.25 Weiden – Die Sünde
02.04.25 Chemnitz – Atomino
03.04.25 Erfurt – Engelsburg
04.04.25 Braunschweig – EuleXO
05.04.25 Potsdam – Waschhaus

Neues Album kommt im Mai

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Zuletzt sah es eher düster bei Garbage aus: Die Hüftverletzung von Frontsängerin Shirley Manson, die zur Absage der letzten Tourdaten ihrer ersten Europatournee seit einigen Jahren führte, und auch das zuletzt erschienene Album “No Gods No Masters”, welches eher von einer dunkleren Soundästhetik geprägt war, tragen zu dem Eindruck bei.

Jetzt soll sich das aber ändern. Zumindest, wenn man Manson glaubt, wenn sie über die neue Platte der Alt-Rock-Lieblinge spricht. “Unser letztes Album war extrem unverblümt. Es entstand aus Frustration und Empörung”, erklärt Manson. “Bei dieser neuen Platte fühlte ich jedoch den Zwang, eine andere Art von Energie zu entwickeln. Eine konstruktivere Energie. Ich hatte diese Vision von uns, wie wir mit Suchscheinwerfern aus dem Untergrund auftauchen und uns in Richtung Zukunft bewegen. Auf der Suche nach Leben, auf der Suche nach Liebe, auf der Suche nach all den guten Dingen in der Welt, die im Moment so wenig vertreten zu sein scheinen.”

 

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“Let All That We Imagine Be The Light” soll trotzdem charakteristisch nach der Band klingen. Mit großen, kantigen Gitarren, präzise treibenden Beats und cineastische Klangwelten. Produzent und Schlagzeuger Butch Vig erklärt dazu: “Wir haben auf dem Album viele analoge Synthesizer und Sounddesigns verwendet, da sie zu der dystopischen Stimmung, die wir alle erlebten, zu passen schienen […] Aber wir wollten auf jeden Fall, dass die Platte etwas Hoffnung und Licht enthält, um das Gefühl zu vermitteln, dass die Menschen die Macht haben.”

In den nächsten Wochen soll es dann auch die erste Hörprobe geben. Das ganze Album ist ab dem 30. Mai verfügbar und kann hier bereits vorbestellt werden. Das Album wurde von der Band und ihrem langjährigen Tontechniker Billy Bush produziert.

Garbage – “Let All That We Imagine Be The Light”

Garbage Let All That We Imagine Be The Light Cover

01. “There’s No Future In Optimism”
02. “Chinese Fire Horse”
03. “Hold”
04. “Have We Met (The Void)”
05. “Sisyphus”
06. “Radical”
07. “Love To Give”
08. “Get Out My Face AKA Bad Kitty”
09. “R U Happy Now”
10. “The Day That I Met God”

Tom Waits in Dokumentation über Obdachlosigkeit

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Tom Waits unverwechselbar raue Stimme ist noch nicht verstummt, im Gegenteil. Der 75-Jährige ist seit kurzem in einer 46-minütigen Episode von “The Human Factor” zu hören und zu sehen. Die Serie, produziert vom italienischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender RAI3, thematisiert Missstände, die heutzutage in Sachen Menschenrechten in allen möglichen Staatsformen präsent sind, aber oft übersehen werden.

In der letzten Folge der Reihe “The Last Ride”, werden die Geschichten von obdachlosen Bürger:innen in den USA erzählt und veranschaulicht. Tom Waits begleitet die Bilder und Erzählungen mit Akustikgitarre und Klavier sowie Gedichten wie “Seeds On Hard Ground”, die er selbst vorträgt. Nur noch selten tritt Waits als Musiker  – live zuletzt 2022 – auf und ist vorwiegend noch als Schauspieler zu sehen.

 

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„Ich bin ein Mensch, der, wie wir alle, über Ungerechtigkeit besorgt ist, aber nicht in der Lage, sie zu lösen“, gibt Waits in einem Statement zum Film zu. “Ich sage es der Welt auf die einzige Weise, die ich kenne: durch meine Musik. Ich befasse mich nicht mit Politik oder Gesetzen, und ich habe keine Antworten auf die großen Fragen, die uns alle betreffen. Alles, was ich tun kann, ist zu versuchen – durch Lieder und Gedichte -, jemanden zu inspirieren. Ich bin hier, um das Fenster zu öffnen und uns die Augen zu öffnen. Ich denke ein bisschen nach, wenn ich kann.”

Die komplette Folge kann man bei RAI3 streamen.

Schwank aus der Jugend

Es wäre ein Leichtes gewesen, drei Tage nach der Bundestagswahl die großen politischen Parolen zu posaunen. K.I.Z lassen stattdessen ihre Songs am Mittwochabend in der Kölner Lanxess Arena sprechen. Spätestens als Tarek Ebéné nach knapp einer Stunde alleine auf der Bühne übrig bleibt, um “Sensibel” zu spielen, ändert sich die Stimmung sowieso, wenn es im Text heißt: “Hieß der Messerstecher nun Mohammed oder Peter?/ Die Opfer sind egal, ihr wollt die Vornamen der Täter”. Später im Set spricht ein Mash-up von “Rap über Hass” und “Killing In The Name” von Rage Against The Machine für sich.

Tarek Ebéné von K.I.Z (Foto: Nicola Drilling)
Tarek Ebéné von K.I.Z (Foto: Nicola Drilling)

Wenig überraschend, schließlich leben die Texte der Berliner seit Jahren davon, Gesellschaftskritik überspitzt und sarkastisch zu formulieren. Während der Fokus des Abends zwar auf dem aktuellen Album “Görlitzer Park” liegt, kommen Fans der vergangenen Jahrzehnte nicht zu kurz. Über 30 Songs spielen die Berliner in knapp zweieinhalb Stunden und holen mit “Walpurgisnacht”, “Hurensohn”, “Spasst” und “Neuruppin” den ein oder anderen “Schwank aus der Jugend” hervor, wie das Trio das mehrfach nennt.

Maxim Drüner von K.I.Z (Foto: Nicola Drilling)
Maxim Drüner von K.I.Z (Foto: Nicola Drilling)

Hätte die Best-of-Setlist die knapp 70 Euro Ticketkosten wohl schon wett gemacht, gibt’s dazu eine spektakuläre Show: Hat man sich gerade an das Bühnenbild, bestehend aus einem Edelstein-Penis in Übergröße, fallenden Bannern, Lasern und einem DJ-Pult gewöhnt, geht der vordere Bühnenteil zum Titeltrack von “Görlitzer Park” plötzlich auf Wanderung. Nacheinander werden Tarek, Maxim und Nico auf ihren jeweiligen Bühnendritteln durch den Graben gefahren, so dass sich die anschließenden knapp 45 Minuten in der Mitte der Arena abspielen.

Mit Edelstein-Phallus: K.I.Z in Köln (Foto: Nicola Drilling)
Mit Edelstein-Phallus: K.I.Z in Köln (Foto: Nicola Drilling)

Bei all der Planung für ihre Arenatour auf der Strecke geblieben: der Anruf bei AnnenMayKantereit-Frontmann Henning May, für seinen Gastauftritt in “Hurra die Welt geht unter”. Trotzdem ist das kaum der Rede wert, denn schließlich fällt in diesem Kontext genau das Stichwort, das alle Kölner:innen sofort in Ekstase versetzt: Karneval. Einen Tag vor Weiberfastnacht geben K.I.Z Anekdoten über einen vergangenen Auftritt zur fünften Jahreszeit gemeinsam mit den Wildecker Herzbuben zum Besten – und ernten natürlich lautstarke “Kölle Alaaf”-Gesänge.

Keine Karnevalsfans: Maxim Drüner und Nico Seyfrid von K.I.Z (Foto: Nicola Drilling)
Keine Karnevalsfans: Maxim Drüner und Nico Seyfrid von K.I.Z (Foto: Nicola Drilling)

Noch ein Stückchen stumpfer halten es K.I.Z schließlich mit der Zugabe „Der durch die Scheibeboxxer” von “Urlaub fürs Gehirn”, das Nico Seyfrid mit schönster Berliner Schnauze präsentiert – inklusive anschließendem Techno-Remix der Drunken Masters. Das Produzenten-Duo ist es auch, das an diesem Abend die längste Stagetime hat: Neben einem Extra-DJ-Set zum Beginn der Zugabe, stehen sie bereits mit Opener Ikkimel auf der Bühne. Die Newcomerin lebt Sex Positivity und lobpreist den Drogenkonsum. Ihr Social-Media-Hype spricht für sich, der dominante Backing-Track scheint die vorderen Reihen nur wenig zu interessieren, denn Ikkimel reißt mit und baut die Stimmung auf, die in den folgenden Stunden nicht abebbt.

Tarek Ebéné von K.I.Z (Foto: Nicola Drilling)
Tarek Ebéné von K.I.Z (Foto: Nicola Drilling)

Jet Baker von Buster Shuffle

Laut Jet Baker von Buster Shuffle dürfen diese zehn Songs nicht in der Playlist fehlen, die im Tour-Bus hoch und runter läuft:

01. Cocksparrer – “Take ’Em All”

Es gibt keinen hymnischeren Song als diesen. Wuchtige Gitarren, kraftvolle Texte zum Mitsingen – wir lieben den mächtigen “Sparrer”. Dieser Song wird auf unserer Tour garantiert jeden Tag durch unsere Anlage ballern.

02. The Specials – “Nite Klub”

Die düsteren Bläser, gemischt mit der rauen, druckvollen Bassline, fühlen sich an wie ein Schuss Adrenalin direkt ins Herz. Die Texte bewegen sich auf dem perfekten Grat zwischen Sarkasmus und Aufrichtigkeit, machen sich über das Chaos des Nachtlebens lustig und zelebrieren gleichzeitig dessen chaotische Schönheit. Jedes Mal, wenn der Refrain einsetzt, fühle ich mich in einen verschwitzten, schummrigen Raum versetzt, in dem alle meine Probleme mit der Musik verschmelzen. Was kann man sich mehr von einem Song wünschen?

03. Iron Maiden – “The Trooper”

Der galoppierende Bass und die Twin-Gitarren schlagen ein wie ein kompletter Kavallerieangriff! Ich weiß noch, wie ich damit nachts durch Deutschland gefahren bin und jedes Mal Gänsehaut hatte. Maiden ist ein Favorit von uns allen, und dieser Song ist ein absoluter Kracher.

04. NOFX – “The Decline”

Dieser Song ist ein Höhepunkt in der Geschichte des Punk. Man braucht Mut, um einen 18-Minuten-Song zu schreiben und großes Talent, um ihn von der ersten bis zur achtzehnten Minute fesselnd zu halten. Wir eröffneten für NOFX in Wien auf ihrer letzten Tour – als sie diesen Song spielten, explodierte die Menge wie eine Handgranate!

05. Wonk Unit – “Strength”

Wonk Unit ist zweifellos die beste Punk-Band im UK. “Strength” ist phänomenal, aber wir hätten auch jeden anderen Track ihrer Diskografie nehmen können – die laufen hier alle in Dauerschleife. Diese Typen sind eine großartige Band und gute Freunde geworden.

06. Chas & Dave – “I’m in Trouble”

Wenn es eine Band gibt, die wir alle gleichermaßen verehren, ist es Chas & Dave. Sie hatten einen monumentalen Einfluss auf unseren Sound. Dieser Deep Cut ist essenziell – witzig, roh und perfekt. Wir sind traurig, dass wir sie nicht mehr live erleben können, und Chas’ Abwesenheit hinterlässt eine große Lücke in unseren Herzen.

07. The Slackers – “Married Girl”

“Married Girl” hat diesen schlurfenden Groove, für den die Slackers bekannt sind – kein Schnickschnack, nur scharfe Orgel-Einstiche und eine Bassline, die dich in den Dreck zieht. Der Text sticht wie ein Kater, aber die Bläser swingen, als würden sie mit zusammengebissenen Zähnen lachen.

08. Rancid – “Old Friend”

Die unerbittliche Energie dieses Tracks fühlt sich an wie ein Gespräch, das mitten im Satz aufhört. Die Basslinie treibt ihn vorwärts, drängend und unruhig. Der Song ist direkt, ehrlich und voller Überzeugung, das macht Rancid großartig.

09. The Clash – “Rudie Can’t Fail”

“Rudie Can’t Fail“ hebt dich mit seiner unbekümmerten, trotzigen Energie in die Höhe. The Clash hatten Spaß, aber es gibt hier auch eine echte Botschaft darüber, seinen eigenen Weg zu gehen. Das ist brillant, kühn und unmöglich zu ignorieren.

10. Yes – “Roundabout”

“Roundabout” ist gewaltig – jeder Teil fühlt sich durchdacht und doch lebendig an. Der Übergang von einem zarten akustischen Intro zu etwas Großem und Kompliziertem ist pure Magie. Prog vom Feinsten: ehrgeizig, unvorhersehbar, aber immer melodisch.

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