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»Sable, Fable«

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Justin Vernon hatte seinem Experimental-Folk-Projekt Bon Iver bereits Ende letzten Jahres mit der EP “Sable,” neues Leben eingehaucht. Dabei blieb es textlich wie gewohnt sentimental und neblig. Jetzt ist klar, dass das Komma am Ende des EP-Titels keineswegs ein Tippfehler war, sondern vielmehr darauf hingewiesen hat, dass da noch mehr im Anflug ist – nämlich ein ganzes Album.

“Sable, Fable” soll am 11. April erscheinen und kann hier bereits vorbestellt werden.

 

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Das erste Album seit sechs Jahren soll, neben den drei bisher bekannten Songs als Prolog, noch neun weitere Titel beinhalten. Diese zweite Hälfte soll laut eigenen Angaben nun ganz im Zeichen positiver Gefühle stehen. Nachdem “Sable,” die Geschichte eines gebrochenen Mannes auf der Suche nach Geborgenheit erzählte, soll er diese in den darauffolgenden Titeln in einer anderen Person finden.

Passend zum Thema, soll es am 14. Februar die erste Single “Everything Is Peaceful Love” mit einem Video, gedreht und geschnitten von Filmemacher John Wilson geben.

Neben Vernon werden auf dem Album auch US-Sänger und Produzent Dijon, Jenn Wasner von Flock Of Dimes und Danielle Haim, die sonst mit ihren Schwestern als Alt-Rock-Trio Haim unterwegs ist, zu hören sein. Mit Letzterer begannen im Februar 2022 die ersten Ideen zum neuen Album, als die beiden mit Produzent Jim-E Stack in Wisconsin zusammen arbeiteten.

Bon Iver – “Sable, Fable”

bon iver sable, fable cover

01. “THINGS BEHIND THINGS BEHIND THINGS”
02. “S P E Y S I D E”
03. “AWARDS SEASON”
04. “Short Story”
05. “Everything Is Peaceful Love”
06. “Walk Home”
07. “Day One (feat. Dijon and Flock of Dimes)”
08. “From”
09. “I’ll Be There”
10. “If Only I Could Wait (feat. Danielle Haim)”
11. “There’s A Rhythmn”
12. “Au Revoir”

Neue Single & Tour

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Scowl wird die Hardcore-Schublade zu klein. Auch auf der dritten Single “B.A.B.E” ihres zweiten Albums entfernen sie sich immer weiter von ihrem ursprünglichen Sound und finden immer mehr Platz für Pop-Momente und Hooks. Gerade mit dem Stimmeffekt von Sängerin Kat Moss klingt das Ergebnis so, als würden The Linda Lindas sich am Sound von Turnstiles “Glow On” probieren. Nicht umsonst saß wohl auch New-Hardcore-Koryphäe Will Yip (u.a. Turnstile, Title Fight, Angel Du$t) hinter den Reglern bei den neuen Songs.

Begleitet wird die Veröffentlichung von einem Video aus dem Tournee-Leben der dauertourenden Band.

“B.A.B.E” folgt auf „Not Hell, Not Heaven” und “Special”, die schon den neuen Sound von Scowl einführten. Alle sind auf “Are We All Angels” enthalten, das am 4. April über ihr neues Label Dead Oceans erscheint und auch weiterhin vorbestellt werden kann.

Mit dem neuen Album geht es für Scowl dann auch direkt auf Tour. In Deutschland stehen zwei Shows an. Der allgemeine Ticketverkauf beginnt am 13. Februar um 11 Uhr.

Live: Scowl

13.05.2025 Berlin – Hole44
14.05.2025 Köln – Gebäude 9

»Hot Friend«

Zuletzt hatten Smile 2023 mit ihr Debüt “Price Of Progress” herausgebracht. Jetzt gibt es mit „Hot Friend“ wieder einen neuen Song der fünfköpfigen Band rund um die US-Leadsängerin Rubee True Fegan. Das Video zum Song greift die düstere Klangästhetik mit verwackelten Schwarz-eiß-Aufnahmen, skurrilen Formen und beklemmender Maskierung auf.

Der zwielichtige Post-Punk-Song mit Industrial-Einschlag soll die Gefühle während verwaschenen langen Nächten auf Tour verkörpern. „Wir hatten das Gefühl, dass unserem Live-Set etwas fehlte, um sowohl dessen Wut als auch die Sinnlichkeit zu kanalisieren, und so entstand die Idee zu diesem Stück”, erklärt die Band. “Letzten Sommer nahm er als chaotischer Sog Gestalt an, angetrieben von bissigen, perkussiven Gitarren und einem hypnotischen Groove.”

Wie auch schon auf dem Debüt werden die Texte hauptsächlich als eindringlicher Sprechgesang formuliert. Sie sind aus Gedichten über „vergangenen Herzschmerz und das Potenzial neuer Lust, befreit von Leistungsdruck und Passivität“ entstanden. Vom Sound erinnert der Song aus eine Mischung aus Dry Cleaning und Ditz.

Smile spielten letzten Monat erst beim Eurosonic Noorderslag in Groningen, letzte Woche als Support für Touché Amoré und im Juni sind sie wieder in Deutschland zu sehen. Dieses Mal beim Orange Blossom Special in Beverungen.

Live: Smile

08.06.25 Beverungen – Orange Blossom Special

Jubiläums-Vinyl erhältlich

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Mad Season ging als eine von vielen, aber eine von wenigen erfolgreichen Supergroups aus dem Seattler Grunge-Universum hervor.  Mit Alice-In-Chains-Sänger Layne Staley, Pearl-Jam-Gitarrist Mike McCready, Screaming-Trees-Schlagzeuger Barrett Martin und dem Bassisten John Baker Saunders fand sich 1994 die Besetzung zusammen, welches mit nur einem Album im Gedächtnis einiger Grunge-Fans bleiben sollte. Die Platte kommt jetzt in verschiedenen Ausführungen auf Vinyl und mit einigen Extras.

“Above” erschien ursprünglich 1995, nur ein Jahr nach Bandgründung und umfasste 10 Titel. Für zwei der Songs wurde Staley von Screaming-Trees-Sänger Mark Lanegan unterstützt. Auf der Reissue sind nun auch drei weitere Songs mit Lanegan enthalten, die bereits auf der Deluxe-Edition von 2013 zu finden waren. Außerdem ist Staleys Cover von John Lennons „I Don’t Want To Be A Soldier” enthalten, welches ursprünglich für Tributealbum „Working Class Hero: A Tribute to John Lennon“ entstand. Zudem gibt es ein neues, 20 Seiten umfassendes Booklet, welches Notizen von McCready und Martin, zusätzliche Fotos und Texte enthält.

„Mit Baker, Barrett, Layne und Mark zu spielen war ein Privileg, das ich immer in Ehren halten werde”, sagt McCready in einem Statement zur Reissue. “Ich hoffe, dass ihr mit der Wiederveröffentlichung von ‘Above’ viel Spaß habt. Ich bin immer noch dankbar für die Gelegenheit, diese Zeit, diese Musik und diese Erinnerungen mit euch allen zu teilen“

Die Platte erscheint am 14. März und wird in den Shops von Brooklyn Vegan und Revolver sowie im Shop von Pearl Jam angeboten. Sie ist bei allen bereits vergriffen.

Drei neue Bands

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Das Desertfest Berlin hat drei weitere Bands für die diesjährige Ausgabe bestätigt, allen voran das Heavy-Doom-Trio Hippie Death Cult aus Portland, Oregon. Des Weiteren werden die Psychedelic-Garage-Rocker The Mystery Lights aus New York auftreten, sowie die britischen Retro-Rocker Scott Hepple And The Sun Band.

Der vorläufige Daytable wurde bereits aktualisiert: The Mystery Lights spielen am Festivalsamstag, Hippie Death Cult und Scott Hepple And The Sun Band je am Festivalsonntag. Weitere Bands sollen noch folgen.

 

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Bisher wurden 28 Bands für das dreitägige Festival bestätigt, darunter The Hellacopters, Dinosaur Jr. und Elder als Headliner. Das weitere Line-up umfasst unter anderem Slomosa, 24/7 Diva Heaven, Pallbearer, Wine Lips und Coogans Bluff.

Dieses Jahr wird das Festival vom 23. bis zum 25. Mai zum dritten Mal ausgetragen, wie auch schon in den Jahren zuvor in der Berliner Columbiahalle und im Columbia Theater. Tages- sowie Wochenendtickets sind über die Webseite des Festivals erhältlich.

Zu viel Hemingway

Emma, dein Album “Engine Of Hell” zeugte zuletzt von großen Veränderungen – auch in musikalischer Hinsicht, mit der Rückkehr zum Klavier, dem Instrument deiner Kindheit. Erzählt auch “The Bella Vista” von diesem Wandel?
Emma Ruth Rundle: Ich habe mich auf “Engine Of Hell” von vielem befreit und dabei auch viel von mir offenbart. In gewisser Weise geht “The Bella Vista” noch einen Schritt weiter, hier fehlt die Musik vollständig und der Fokus liegt ganz auf den Texten. Das hat einen praktischen Hintergrund: Ich kann auf Tour einfach nicht so gut Songs schreiben, und ich war zu der Zeit viel unterwegs. Allerdings gibt es ergänzend zum Buch eine LP mit Tondichtungen, einer Art Ambient-Collage aus kurzen Klavierstücken.

Bob Dylan hat 2016 den Literaturnobelpreis erhalten: eine Erinnerung daran, dass Songs Gedichte sein können und umgekehrt. Was hat dich dazu bewogen, dich mit “The Bella Vista” ganz der Lyrik zu verschreiben?
Ich habe Freunde und Kolleginnen, die ihre Gedanken notieren und sie als Grundlage für ihre Songs verwenden. Ich war darin nie gut, weil ich in der Regel zuerst die Musik schreibe und die Songtexte daran anpasse. Aber dieses Mal wollte ich dem Wort den Vorrang geben. Jetzt wo ich älter werde und mich dazu entschieden habe, keinen Alkohol mehr zu trinken, werden die Texte für mich immer wichtiger. Ich wollte bewusster gestalten, was ich mit meinen Texten ausdrücke, also habe ich viel gelesen, etwa Kaveh Akbar, Louise Glück, Jorge Luis Borges.

Du bist bekannt dafür, dich stetig weiterzubilden und neue Kunstformen auszuprobieren. Gibt es neben der Literatur noch weitere Disziplinen, denen du dich in letzter Zeit verschrieben hast?
Ich habe angefangen, mich mit Operngesang und speziell dem Belcanto zu beschäftigen. Ein Freund von mir hat einmal gesagt, dass Vielseitigkeit im Werk von Künstler:innen ein Zeichen von Schwäche ist, da man am Ende nichts richtig beherrscht. Aber Lernen ist großartig, und in der Kunst ist es wichtig, kreativ zu lernen. Das lässt sich ganz gut damit vergleichen, wie wir unser Essen zubereiten. Du kochst etwas fürs Abendessen, fürs Frühstück und Mittagessen, und nach einer Woche merkst du, dass du bald wieder neue Zutaten besorgen musst. Manches davon kannst du vielleicht selbst ernten, anderes einfach im Laden um die Ecke kaufen. Das ein oder andere bekommt man vielleicht vom Nachbarn. Erst wenn man sieht, was es gibt, weiß man auch, was man daraus machen kann.

Deine Gedichte werden von Schwarz-Weiß-Fotografien begleitet. Ist auch das eine neue Zutat in deinem Vorratsschrank?
Ich habe schon in der High School angefangen, mich mit Fotografie zu beschäftigen. Als Fotografin habe ich mich zwar nie betrachtet, aber ich nehme meine Kamera gern überallhin mit. Das ist natürlich alles furchtbar prätentiös, aber es hilft dabei, achtsam zu sein, sich mit dem Moment und der Umgebung zu verbinden. Was kann ich gerade sehen, was spricht mein Auge an? Ich möchte kleine Szenen der Schönheit einfangen und “sammeln”, bevor sie davonwirbeln. Wenn ich nicht dabeibleibe, neige ich automatisch zu Gedanken wie “Oh nein, da ist schon wieder so ein hässlicher McDonald’s.” Ich muss also Fotografieren, um der Schönheit in der Welt Priorität einzuräumen.

Das klingt nach einer heilsamen Praxis. In früheren Interviews hast du davon erzählt, dass du eine Psychotherapie begonnen hast. Steht “The Bella Vista” damit in Zusammenhang?
Das ist eine gute Frage. Dieses Buch ist ganz offenkundig autobiografisch angelegt, doch in den vergangenen Jahren habe ich angefangen, diesen Ansatz zu hinterfragen. Ich arbeite gerade an einem neuen Album, und dabei fasziniert mich die Möglichkeit, eine größere oder abstraktere Geschichte zu erzählen, die immer noch meine Gefühle und mein menschliches Empfinden vermittelt, mich aber nicht mehr dazu zwingt, meine Erfahrungen noch einmal zu durchleben und nachzuerzählen.

Trotz allem gab es auf deinen früheren Alben etwas, das du einmal “warrior energy” genannt hast. In letzter Zeit hat dein Schaffen deutlich leisere Töne angenommen.
Ich frage mich oft, was aus der Frau geworden ist, die ich einmal war. Ich glaube, heutzutage ist die Energie meiner Musik eher kontemplativ, zurückhaltend und introspektiv. Ich fühlte mich lange zu heftigen und tiefgreifenden Themen hingezogen – mittlerweile versuche ich aber, mich auch in dieser Hinsicht zu hinterfragen. Ist das der richtige Weg für die zweite Hälfte meines Lebens? Will ich mich einer tiefen Traurigkeit derart hingeben? Insbesondere seit ich trocken und älter geworden bin, stelle ich fest, dass ich den Klang von akustischen Instrumenten wie dem Klavier sehr mag, und dass es für mich schwieriger geworden ist, von einer Band umgeben zu sein.

Kannst du etwas davon erzählen, wie du dem Alkohol abgeschworen hast?
Bei all dem, was gerade in der Welt vor sich geht, hatte ich in letzter Zeit oft Angstzustände. Ein tief persönliches Buch wie “The Bella Vista” zu veröffentlichen, macht mich ebenfalls nervös – denn obwohl ich als Künstlerin, Performerin und Autorin arbeite, bin ich sehr introvertiert und würde manchmal am liebsten gar nicht wahrgenommen werden. Ich habe alles Mögliche konsumiert, um diese Gefühle besser in den Griff zu bekommen, aber irgendwann ging es mir nicht mehr gut. Auch körperlich war ich in einem schlechten Zustand. Ich musste einfach nüchtern werden, es gab keine andere Wahl. Ich nahm an lokalen Zwölf-Schritte-Programmen teil. Und in gewisser Weise hatte ich Glück, denn all das ist während der Covid-Pandemie passiert, sodass ich mich für die Treffen nicht hinauswagen musste.

Eines deiner Gedichte trägt den Titel “I Read Too Much Hemingway”. Wie so viele andere Literaten taugt er in Sachen gemäßigtem Lebenswandel kaum zum Vorbild.
Es geht eine große Anziehungskraft von den Mythen aus, die wir uns über große Schriftsteller:innen und Künstler:innen und ihre Alkoholprobleme erzählen. Von Ernest Hemingway war ich eine Weile geradezu besessen. Doch all diese Geschichten von großen Schreiber:innen haben alle einen unvermeidlichen Verlauf, nämlich ein unglückliches Leben und einen unglücklichen Tod. Irgendwann war ich an dem Punkt zu sagen: Ich möchte diesen Weg nicht weiter beschreiten.

In “The Bella Vista” verwandeln sich Buchseiten zu Chrysanthemen und Pfingstrosen, in deinem Newsletter erzähltest du zuletzt davon, dass du einen Blumengarten angelegt hast. Das klingt wie ein Gegenentwurf zur Selbstzerstörung à la Hemingway.
Ich bin immer verzweifelt auf der Suche nach etwas, das einfach… hilft. Und dafür sind Pflanzen sehr gut geeignet. Wenn man sie auf eine bestimmte Art und Weise arrangiert, liegt darin auch ein künstlerischer Anspruch. Ich habe nach etwas gesucht, das mich erdet und meine Ängste lindert, aber es geht auch darum, in die Zukunft zu investieren. Man pflanzt etwas, und es kann Jahre dauern, bis etwas daraus erwächst. Und Blumen haben einfach etwas an sich, das mir Freude macht. Das ist vergleichbar mit meiner Liebe zu ihr hier. [Rundle dreht sich zu ihrer Hündin Red um, die rücklings auf dem Teppich liegt] Sie bedarf keiner Worte; sie ist unmittelbar da.

Neben der Natur gehören auch mythologische Verweise zur Bildsprache von “The Bella Vista”. Was fasziniert dich an diesen alten Erzählungen?
Seit jungen Jahren bin ich tief beeindruckt von Mythologie, religiöser Symbolik und Ähnlichem. Für mich ist das nach wie vor ein Zugang, meine eigenen Erfahrungen zu organisieren und ihnen einen Sinn zu geben. Mit den Archetypen nach C.G. Jung, mit Mustern, die sich durch unsere menschlichen Erfahrungen hindurchziehen, lässt sich relativ leicht eine tiefere Bedeutung schaffen.

Dafür greifst du oft auf eine explizit christliche Symbolik zurück.
Obwohl ich mich selbst nicht als religiös betrachte, fühle ich mich auf eine mystische Art und Weise von dieser Symbolik angezogen. Ich habe viel Zeit in der Nähe von Assisi in Italien verbracht, wo eine gute Freundin von mir wohnt. Passenderweise trage ich immer das Gebet des Heiligen Franziskus bei mir, weil es mich an das Prinzip der Selbstlosigkeit erinnert und daran, sich einer Sache hinzugeben. Unsere westliche Welt ist so stark christianisiert, dass es sehr einfach ist, diese Symbole überall zu sehen und sie als Vorlage für mystische Erfahrungen zu nutzen. Selbst eine Heidin wie ich kann sich darauf beziehen.

Nachdem dein Buch nun fertiggestellt und veröffentlicht ist, hast du das Gefühl, damit auch eine Geschichte zum Abschluss zu bringen?
Ja, ganz genau. Das ist glaube ich auch der Grund, warum Therapeuten und andere wohlmeinende Menschen uns so sehr dazu ermutigen, Tagebuch zu führen. Und warum wir Menschen versuchen, unsere Erfahrungen durch Kunst verständlich zu machen. Ich habe einen Schlussstrich gezogen, und das ist ein gutes Gefühl. Jetzt, wo alles verarbeitet ist, trage ich keinen Kummer mehr mit mir herum.

David Johansen hat Krebs im Endstadium

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Der ehemalige New York Dolls-Frontmann David Johansen hat seit längerer Zeit mit einer schweren Krebserkrankung zu kämpfen. Mithilfe einer Spendenkampagne erhofft die Familie sich finanzielle Unterstützung für seine Betreuung und medizinische Versorgung. Eingerichtet wurde die Aktion von Johansens Tochter Leah Hennessey über den wohltätigen Sweet Relief Musician’s Fund.

Im dazugehörigen Aufruf hat Hennesey eröffnet, dass ihr Vater bereits “den Großteil des vergangenen Jahrzehnts” in Behandlung für Krebs im vierten Stadium sei. Vor fünf Jahren habe sich die Krankheit dann verschlimmert: Nach der Entdeckung eines Hirntumors wäre es immer häufiger zu Komplikationen gekommen. Seit einem Sturz vergangenen Herbst sei Johansen bettlägerig und müsse stetig von seiner Ehepartnerin Mara Hennessey betreut werden.

Einem Statement, das dem Brooklyn Vegan vorliegt, meint Johansen selbst: “Wir leben schon seit langer Zeit mit meiner Krankheit und hatten trotzdem Spaß, haben Freunde und Familie gesehen, aber dieser Sturz hat uns auf ganz neue Weise entkräftet. Solchen Schmerz habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Ich war noch nie in der Lage, um Hilfe zu bitten, aber dies ist ein Notfall.”

Johansen war seit der Gründung 1971 die einzige Konstante der Proto-Punk-Band New York Dolls geblieben, mittlerweile ist er als einziges Gründungsmitglied noch am Leben. Zuletzt war die Band im Rahmen ihrer letzten Albumveröffentlichung “Dancing Backwards In High Heels” (2011) aktiv. In der Zwischenzeit war Johansen als Solokünstler und Schauspieler aktiv gewesen, konnte jedoch in den vergangenen fünf Jahren krankheitsbedingt nur selten auftreten, zuletzt 2023, etwa beim Brooklyn Folk Festival.

Zwei seiner Dolls-Mitstreiter sind bereits an Krebs gestorben: Bassist Arthur „Killer“ Kane verstarb nur kurz nach einer Leukämiediagnose, 2021 folgte der Gitarrist Sylvain Sylvain nach zweijährigem Ringen mit der Krankheit.

»New Years Rev«

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„New Years Rev“ wird die Coming-Of-Age-Komödie rund um eine dreiköpfige Band bestehend aus drei Freunden heißen. Das Trio, gespielt von Mason Thames, Kylr Coffman und Ryan Foust, geht fälschlicherweise davon aus, es sei als Vorband für eine Green-Day-Show eingeplant worden und begibt sich auf einen Roadtrip nach LA. Natürlich im Van.

Green-Day-Frontmann Billie Joe Armstrong erklärt in einem Statement zum Film, dass sich die Geschichte auf die frühen Zeiten von Green Day beziehe, als die Band selbst noch im Van unterwegs war:

„Van days rule. Du fährst die ganze Nacht durch, ohne zu schlafen, und spielst dann eine Show für 10 Kids im Keller des Hauses eines Freundes, 50 Meilen östlich von jedem Ort, von dem du je gehört hast.  Aber du wirst es am nächsten Tag wieder tun, und am übernächsten. Denn du machst es mit deinen Bandkollegen, die zu deiner Familie geworden sind, und es ist anders als alles, was du je erlebt hast. Es ist elektrisch. Lasst die Musik und den Unfug passieren.“

Regisseur Lee Kirk hat ebenfalls das Drehbuch zum Film geschrieben und hat bereits für „Ordinary World“ von 2016 mit Armstrong zusammengearbeitet, der in dem Komödiendrama seine erste Hauptrolle spielte. Die klassische Green-Day-Besetzung Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool wird bei diesem Projekt an der Produktion beteiligt sein. Als weitere Schauspieler:innen sind Jenna Fischer und Angela Kinsey, bekannt aus der Comedy-Serie „The Office“, angekündigt.

Die Dreharbeiten unter Live Nation Productions, die unter anderem „A Star Is Born“ mit Lady Gaga und Bradley Cooper, sowie zahlreiche Konzert- und Künstler: innen-Dokus produziert haben, sollen in Oklahoma bereits begonnen haben. Wann wir den Film genau zu sehen bekommen, steht aber noch nicht fest.

Dieses Jahr spielen Green Day auch wieder in Deutschland: Sie sind als Headliner beim Hurricane und Southside Festival angekündigt.

Kanye West verkauft Hakenkreuz-Shirts

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Der Absturz von Kanye West, bürgerlich Ye, geht weiter. Seit Jahren verhält sich der Rapper unberechenbar, fällt durch antisemitischen Bemerkungen auf und verbreitete ebenso antisemitische Verschwörungstheorien, ruderte aber auch zeitweise wieder zurück und entschuldigte sich.

Während des Super Bowls am Sonntag ließ West dann einen mit seinem Handy gefilmten Werbespot laufen, in dem er auf einem Zahnarztstuhl seine seltsame neue Reihe glitzernde Zähne präsentiert, für die angeblich das ganze Budget des Spots draufgegangen ist. Nach drei Ähms blendet er seine Webseite yeezy.com ein. Dort wird ein einziger Artikel mit dem Namen „HH – 01“ (steht gemeinhin für “Heil Hitler”) angeboten: ein weißes T-Shirt mit schwarzem Hakenkreuz. Es kostet 20 Dollar. Der Clip wurde nicht dem gesamten US-Publikum gezeigt, sondern war regional eingeschränkt und lief wohl auf drei Sendern, die zu Fox gehören.

Während die Nutzung des Hakenkreuz-Symbols in Deutschland verboten ist und unter die Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger und terroristischer Organisationen fällt, lässt das US-Recht aufgrund des First Amendments der Verfassung einen großen Spielraum bei der Äußerung rassistischer und antisemitischer Ansichten – und der Nutzung sowie Verbreitung des Hakenkreuzes.

Der kanadische Merch-Anbieter Shopify bearbeitet die Bestellungen. Auf die Anfragen über dessen Beteiligung an der Verbreitung von Hakenkreuz-Shirts reagiert Shopify noch nicht. Gegenüber Magazin Variety sagte PR-Fachmann Ronn Torossian, dass es „keine Entschuldigung dafür gibt, dass Shopify ihm erlaubt hat, diese auf ihrer Plattform zu verkaufen, und aus der Perspektive der Krisen-PR werden sie sich verantworten müssen. Geld mit dem Verkauf eines Shirts zu verdienen, das das wichtigste Emblem der Nazis war und den Tod von 6 Millionen Juden symbolisiert, ist verachtenswert.”

Shop mittlerweile deaktiviert

Update: (11. Februar, 10 Uhr) Shopify hat die Website deaktiviert, weil
sie gegen deren Bedingungen verstößt. In einer Erklärung, die ein Shopify-Sprecher gegenüber CNN abgab, hieß es, dass der „Händler sich nicht an authentische Handelspraktiken gehalten und gegen unsere Bedingungen verstoßen hat, weshalb wir ihn entfernt haben.“

Vorausgegangen war der Aktion ein weiterer absurder Stunt bei der Grammy-Verleihung. Dort tauchte West mit seiner Frau Bianca Censori auf, wobei Censori ein durchsichtiges Kleid trug und damit praktisch nackt war. In der darauffolgenden Woche wurde er auf X/Twitter noch expliziter, einschließlich eines Posts zur Unterstützung von P. Diddy, der wegen des Vorwurfs sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung im Gefängnis sitzt. Er schrieb aber auch sehr deutlich neben weiteren antisemitischen Ausschweifungen: “Ich bin ein Nazi. Ich liebe Hitler, was jetzt, ihr Bitches.”

Kanye West auf X/Twitter gesperrt

Mittlerweile ist der X-Account des 47-Jährigen nicht mehr erreichbar. West kündigte zwar im Zuge seiner “sehr kathartischen” Entgleisungen an, sich von der Plattform abzumelden. X-Besitzer Elon Musk bestätigte allerdings bereits, dass Wests Account als „NSFW“ (nicht sicher für die Arbeit) eingestuft wurde und die Öffentlichkeit sein Konto aufgrund seiner Beiträge „nicht sehen wird“. Das liegt wohl nicht an der rassistischen Natur seiner Beiträge, West teilte zuvor auch eine Reihe pornografischer Videos.

Vor fast genau einem Jahr hatten Sharon und Ozzy Osbourne den Rapper wegen eines unautorisierten Black-Sabbath-Samples scharf angegriffen. Weil West “Antisemit” sei, haben Osbourne den Song nicht freigegeben. Nach Androhung rechtlicher Schritte wurde das Sample ausgetauscht.

Nick Cave hatte – zumindest bis zu diesem neuen Tiefpunkt – kein Problem mit der Trennung von Kunst und Künstler im Fall West. Vorletzte Woche verriet Cave erst, dass er den Song “I Am A God” auf seiner Beerdigung spielen würde. “In gewisser Weise ist mir egal, was Kanye zu sagen hat, aber ich liebe seine Musik”, erklärte Cave ein paar Jahre zuvor. “Antisemitismus finde ich besonders geschmacklos, und es ist sehr enttäuschend, diese offensichtlichen, langweiligen, reduzierenden Ansichten von ihm verbreitet zu sehen. Andererseits bleibt es jedem selbst überlassen, ob man seine Musik weiterhin hören kann. Ich kann es, und ich liebe Kanyes Musik.”

Autismus-Diagnose

West hatte in den vergangenen Jahren immer wieder von psychischen Problemen gesprochen und dass er mit Depressionen, Angstzuständen und mehreren Suchtkrankheiten kämpfe. 2016 wurde eine bipolare Störung bei ihm diagnostiziert, die er später als Fehldiagnose einstufte. Erst letzte Woche erklärte er im Podcast “The Download” dann, dass bei ihm Autismus diagnostiziert worden sei, worauf er die Medikamente gegen bipolare Störungen absetzte.

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