0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Start Blog Seite 62

Erste Deutschland-Shows ohne Brent Hinds

0

“Man könnte nie einen von uns ersetzen, denn wir sind die Summe unserer vier Teile”, erklärte Gitarrist Bill Kelliher kürzlich nach dem überraschenden Ausstieg von Gründungsmitglied Brent Hinds. Ein Ersatz für ihn muss allerdings jetzt definitiv gefunden werden, denn Mastodon kommen im August wieder für zwei Shows nach Deutschland. Die Konzerte im Kölner Carlswerk (12. August) und der Batschkapp in Frankfurt (13. August) markieren gleichzeitig den ersten Deutschland-Besuch der Prog/Sludge-Metal-Instanz seit 2022.

Tickets gibt es ab morgen um 11 Uhr im exklusiven Vorverkauf bei Eventim und myticket. Der allgemeine Vorverkauf startet am Freitag um 11 Uhr.

Mastodon Deutschland-Tour 2025 Poster

Mastodon arbeiten an neuem Material

Zuletzt machten sich Mastodon eigentlich dazu bereit, an einem Nachfolger von “Hushed And Grim” (2021) zu arbeiten. Kelliher stellte bereits Ende 2023 ein neues Album in Aussicht. Drummer Brann Dailor legte im Sommer 2024 nach und sprach von gleich zwei neuen Projekten. “Was das für Projekte sind, weiß niemand”, so Dailor scherzhaft. “Aber es sind Riffs dabei. Einige der Riffs sind wirklich schwer und lecker und ich mag sie wirklich. Ich bin der Metalhead in der Band, wenn wir also richtiges Heavy-Zeug machen, sage ich: ‘Oh, ja, das gefällt mir. Das ist cool.’”

Ersatz für Brent Hinds noch unklar

Woran auch immer Mastodon gerade arbeiten: es wäre ihr erstes Album ohne Hinds. Der langjährige Lead-Gitarrist und Co-Sänger, gründete die Prog-Metal-Band zusammen mit Kelliher, Bassist Troy Sanders und Dailor im Jahr 2000. Die Trennung Anfang März verlief laut Band “einvernehmlich”, auch wenn bislang keine konkreten Gründe genannt wurden. Kelliher sprach nur davon, dass man sich “auseinandergelebt” habe. Hinds selbst deutete mit einer Instagram-Story etwas kryptisch daraufhin, dass er zumindest nicht ganz zufrieden mit der Fortführung der Band sei. Er selbst reagierte noch nicht, spielte aber bereits mit seiner Band Fiend Without A Face die erste Show nach der Trennung.

Während offiziell noch aussteht, wer Hinds künftig ersetzen soll, haben Mastodon bereits eine Festivalshow mit Gitarrist und YouTuber Ben Eller gespielt. Dies sei nach eigenen Angaben eine eher kurzfristige Entscheidung gewesen und aus dem langjährigen Kontakt zwischen Eller und Bill Kelliher entstanden. Ob Eller auch in Zukunft mit Mastodon auftritt, ist nicht klar. Die Band soll laut Kelliher aber weiterhin bestehen und hat wohl auch einiges an kreativer Energie für die Zukunft.

VISIONS empfiehlt: Mastodon

12.08.2025 Köln – Carlswerk Victoria
13.08.2025 Frankfurt – Batschkapp

Neidisch auf die Moorleiche

0

Klanglich kommt die neue Single der Viagra Boys dabei gar nicht so innovativ wie zuvor rüber, “The Bog Body” hat den Stooges-infizierten Swagger von ihrem Debütalbum, dem sie mit überborden Saxofon-Einlagen und blubbernden Synthies noch etwas mehr Groove und Nachdruck verleihen.

Das absurde Genie der Stockholmer Weirdo-Punks steckt dieses Mal also wieder viel mehr in den Texten von Front-Assi Sebastian Murphy, in denen der Fund einer Moorleiche in einem Eifersuchtsausbruch seines lyrischen Gegenübers gipfelt. Wie kann man auch nicht neidisch auf diese perfekt konservierte Haut und Nase sein? Im Video führen die Schweden das Ganze noch viel weiter ad absurdum, wenn sich Murphy in die tanzende Zombie-Frau verliebt – und sie ihm letztlich die Show stiehlt.

Sänger Sebastian Murphy gilt zwar als begeistert Connaisseur sämtlicher morbiden Phänomene und Geschöpfe, die Sache mit der Moorleiche kommt dieses Mal allerdings von seiner Verlobten, wie er uns kürzlich im Interview (mehr dazu kommenden Monat) verriet. “Sie war eine Zeit lang besessen von ihnen”, so Murphy. “Es gab Wochen, in denen sie sich nur auf Moorleichen konzentrierte, und ich dachte nur: ‘Ach, komm schon'”.

Auch Eoin Glaister, der bei dem grandiosen Musikvideo Regie führte, haben es diese prähistorischen menschlichen Überreste offenbar angetan: “Ich liebe Moorleichen. Ich bin besessen”, so Glaister zum Clip. “Gott sei Dank hat endlich jemand einen Song über sie geschrieben. Ein Traumjob, ich konnte den Tag mit meinen Kumpels im Pub verbringen und einer Moorleichen-Lady beim Tanzen zu einer meiner Lieblingsbands zusehen. Eine großartige Leistung von einer außerordentlich talentierten Truppe. Up the Bog!”

„The Bog Body“ ist nach „Uno II“ und “Man Made Of Meat” die dritte Auskopplung aus dem neuen Album “Viagr Aboys”, das am 25. April über ihr neu gegründetes Label Shrimptech Enterprises veröffentlicht wird. Produziert wurde es von Pelle Gunnerfeldt von Fireside.

Am Tag der Albumveröffentlichung spielen die Viagra Boys in Paris, am 8. Mai sind sie im Rahmen ihrer Tour für ein mittlerweile ausverkauftes Konzert in Deutschland.

VISIONS empfiehlt: Viagra Boys

08.05. Berlin – Columbiahalle (ausverkauft)
11.06. Zürich – Xtra

Zakk Wylde hofft auf Tour

0

Gegenüber der französischen Musiknewsplattform Riffx berichtet Ozzy Osbournes langjähriger Gitarrist Zakk Wylde, dass Osbourne auch offen für weitere Konzerte sein könnte – zumindest unter der Prämisse, dass die finale Black-Sabbath-Show gut ablaufe: “Mit Oz und seinem Thron, der einfach über das Stadion fliegt oder was auch immer […]. Wenn Oz also eine großartige Zeit hat und einfach sagt: ‘Ich will wieder auf Tour gehen’, dann heißt es einfach: ‘Gut. Lasst es uns wieder tun.'”

Wylde stützt sich zumindest auf seine Hoffnungen: “Hoffentlich machen wir das, und dann wird Oz sagen: ‘Lasst uns die Maschine wieder anwerfen und eine weitere Tour machen’. Jeder wird Sabbath-Songs spielen, das wird ziemlich umwerfend sein.” Wylde bestätigt damit zumindest, dass Osbournes Fledermaussessel von der Rock & Roll Hall Of Fame Aufnahmezeremonie einen erneuten Auftritt haben könnte.

Gewissheit dürfte es erst nach dem 5. Juli geben, wenn Black Sabbath ihr finales Konzert in Birmingham spielen. Dabei treten sie in ihrer Gründungsbesetzung, bestehend aus Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward auf. Neben einer Show mit seiner ehemaligen Band will Osbourne auch ein Soloset spielen. Wie lang Osbourne wirklich auf der Bühne stehen wird, ist bislang aber noch nicht bekannt, kurz nach der Showankündigung wurde bekannt, dass er kein ganzes Set mit Black Sabbath spielen wird.

Zuletzt wurde bestätigt, dass an einem Dokumentarfilm über Osbourne gearbeitet wird. Insbesondere sollen darin die Folgen von seinem schweren Sturz 2019 thematisiert werden. Ein genaues Releasedatum ist noch nicht bekannt, der Film soll jedoch noch in diesem Jahr erscheinen.

Kommst du mit in den Alltag

Christof, was hat dich dazu gebracht, dieses Buch zu schreiben?
Ich suche mir für meine Bücher Themen, über die ich selbst gerne mehr erfahren möchte. In diesem Fall kam der Zufall ins Spiel: Ich habe in einem Artikel über Die Sterne in einem Nebensatz gelesen, dass die Band ganz am Anfang Teil von Fast Weltweit war, einen kleinen musikalischen Kosmos aus Bad Salzuflen. Einer Kleinstadt, einem Kurort. Das weckte sofort mein Interesse. Ich recherchierte ein wenig im Internet, fand knappe Einträge mit allerhand Namen: Bernadette La Hengst, Bernd Begemann, Jochen Distelmeyer. Danach habe ich bei Frank Werner angerufen, Initiator des Labels, der auch weiterhin die Website pflegt und ein wenig die Rolle des Bewahrers einnimmt. Von ihm habe ich weitere interessante Geschichten erfahren, sodass mir irgendwann der Gedanke kam: Jetzt versuche ich das mal mit dem Buch.

Was war der nächste Schritt?
Ich habe zuerst sehr viel Musik aus dieser Zeit gehört, und vieles von dem fand ich toll und außergewöhnlich. Dann begann ich damit, verschiedene Leute anzuschreiben, die damals dabei waren, verbunden mit der Frage, ob sie nicht Lust hätten, bei dem Buch mitzumachen. Es kamen sofort sehr viele positive Rückmeldungen. Also konnte es losgehen. Es gab zunächst den Plan, die Clique von damals noch einmal in der Garage von Frank Werner zu versammeln, dem Ort, an dem alles begann, weil er damals das Studio und die Zentrale von Fast Weltweit war. Es hat sich aber schnell gezeigt, dass das nicht funktionieren wird. Die meisten Protagonisten spielen ja noch heute in Bands, sind dauernd auf Tour oder im Studio – unmöglich, da einen Termin zu finden. Eine Möglichkeit wäre gewesen, eine feste jährliche Verabredung der Clique zu nutzen: Einmal im Jahr versammeln sich viele von ihnen bei einem Osterfeuer neben der Gärtnerei, die Frank Spilkers Eltern und sein Bruder in Bad Salzuflen betreiben. Dann wurde das Osterfeuer aber abgesagt. Daher habe ich Einzelgespräche mit den Leuten geführt.

Du erzählst die Geschichte von Fast Weltweit als Oral History, also entlang von Zitaten der vielen Gesprächspartner. Warum hast du dich für diese Form entschieden?
Ich habe vor vielen Jahren mit großer Begeisterung “Verschwende deine Jugend” von Jürgen Teipel gelesen. Ich fand klasse, dass man das Gefühl hatte, die Leute sitzen sich beim Austausch ihrer Erinnerungen gegenüber, unterhalten sich über die alte Zeit und werfen sich dabei die Bälle zu. Für mich war diese Form viel nahbarer, als wenn Teipel das aus seiner Sicht aufgeschrieben hätte. Hinzu kam, dass sich für dieses Projekt kein Hauptprotagonist anbot. Das war bei meinen früheren Büchern anders, da gab es zum Beispiel Nikel Pallat, den Manager von Ton Steine Scherben, der die ganze Geschichte erzählen konnte. Dieser Ansatz ist bei “Fast Weltweit” nicht sinnvoll, weil sich die Story ja vor allem durch die besondere Dynamik in der Gruppe ergibt. “Fast Weltweit” ist eine Kollektivgeschichte.

Was auch die vielen Gruppenfotos im Buch zeigen.
Genau. Später, als viele dieser Leute zu Protagonisten bei der Gründung der so genannten Hamburger Schule wurden, haben sich eigentlich alle dagegen gewehrt, von diesem Namen vereinnahmt zu werden. Das war in Bad Salzuflen anders. Man hat sich sehr bewusst als Gruppe verstanden – und auch so gezeigt.

Fast alle Protagonisten sind dabei, nur der bekannteste Name fehlt: Jochen Distelmeyer. Wie schmerzhaft ist es für ein solches Projekt, dass er nicht dabei ist?
Als klar war, dass er nicht teilnehmen möchte, dachte ich schon: “Mist”. Es wäre schon schön gewesen, weil er einen großen Namen hat und es sehr interessant gewesen wäre, seine Sicht zu erfahren. Im fertigen Buch fehlt er aber, wie ich glaube, gar nicht so sehr. Es gibt einige Interviewausschnitte aus Zeitungsartikeln, in denen er sich zu Fast Weltweit äußert. Das zu integrieren, fand ich wichtig. Zusätzlich gibt es die Einschätzungen der anderen, die über ihn sprechen. Wobei man auch sagen muss: Es gibt in diesem Kosmos von Fast Weltweit Leute, die wichtiger waren als er. Jochen Distelmeyer kam erst später dazu, war nur gut zwei Jahre dabei, bevor er zusammen mit Frank Spilker nach Hamburg ging und die beiden dort in einer WG lebten.

Eine interessant Stelle im Buch: Distelmeyer lebte in Brake, einem Stadtteil von Bielefeld, 20 Autominuten von Bad Salzuflen entfernt. Über die Fast-Weltweit-Leute in seiner Nachbarschaft, die genau seinem Mindset entsprachen, erfuhr er aber erst durch einen Artikel in der Spex.
Es war halt noch die Zeit vor den Internet. Da war eine Entfernung von 20 Autominuten eine ganze Welt.

Hätten sich die Leute von Fast Weltweit gefunden, wenn es damals schon das Internet gegeben hätte?
Das ist ein sehr interessanter Punkt. Ich glaube, dass sich diese kreativen, kleinen und lokalen Szenen auch deshalb bilden konnten, weil es die Vernetzung über das Internet noch nicht gab. Heute ist es sehr einfach, über das Internet Gleichgesinnte aus der ganzen Welt zu kontaktieren, mit ihnen Musik zu teilen oder selbst Sachen aufzunehmen. Fast alle Protagonisten meinten, dass sich Fast Weltweit in Bad Salzuflen auch deshalb formierte, weil es diese Möglichkeiten damals noch nicht gab. Es brauchte diesen konkreten Ort in Frank Werners Garage, und es brauchte auch den Moment, dass dieser sich ein Aufnahmegerät zulegte, sodass aus der Garage eine Art Studio wurde.

Gelegenheit machte Szene.
Genau, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sich solche kreativen Zellen heute deutlich seltener finden. Was schade ist, denn dadurch gehen kreative Prozesse verloren.

Kommen wir zur Musik: Was kennzeichnet den Sound, der damals bei Fast Weltweit entstanden ist?
Im Kern waren das Singer/Songwriter, denen der Text wichtiger war als die Ausgestaltung der Musik. Weshalb sie auch auf Deutsch gesungen haben. Auch deshalb war Distelmeyer zunächst ein Außenseiter, weil er ganz Beginn auf Englisch getextet hatte, was die anderen erst einmal befremdlich fanden. Musikalisch wurde viel experimentiert, wobei sich zeigte, dass diese Leute eine recht steile Lernkurve hatten: Die Sachen wurden schnell immer besser. Wobei man auch sagen muss: Es handelte sich hier nicht um musikalische Supertalente. Die Musik ragte deshalb heraus, weil sie zusammen mit der Haltung und den Texten eine sehr besondere Mischung ergab.

Warum deutsche Texte? Es handelt sich um eine Zeit kurz nach der Neuen Deutschen Welle, als viele andere Indie-Musiker wie Sven Regener von Element Of Crime oder Phillip Boa auf keinen Fall auf Deutsch singen wollten, um sich möglichst vom NDW-Sound zu distanzieren, der damals nach Albernheit und Ausverkauf roch.
Die Texte waren den Leuten von Fast Weltweit so wichtig, dass sie gesagt haben: Wir können nur in der Sprache singen, die wir auch sprechen. Alle waren große Fans von Fehlfarben, aber auch von den Smiths und Buzzcocks und wussten: Wenn wir mit unseren Texten ähnlich berühren wollen, dann müssen wir in unserer Muttersprache texten, um uns so auszudrücken, wie wir das möchten. Viele der Protagonisten machen bis heute erfolgreich Musik. Daran zeigt sich, dass sie mit ihrer Einschätzung recht hatten. Es gab und gibt in Kleinstädten unzählige solcher lokaler Szenen, in denen sich junge Leute einige Jahre lang in einer Garage treffen, Bierkisten weghauen und Punkrock spielen. Dann aber kommt das Abi, beginnt man zu studieren, wechselt die Stadt, verliert sich aus den Augen – und Musik spielt keine Rolle mehr. Das war bei vielen von Fast Weltweit anders.

Es gibt aber auch Leute, die aufgehört haben.
Ja, Michael Girke, der damals die Band Jetzt! gründete, hat sich irgendwann gesagt: Das ergibt nun für mich keinen Sinn mehr, ich muss ja schon auch regelmäßig Geld verdienen. Auch Andreas Henning, einer der Gründer von Fast Weltweit und Chef der Time Twisters, hat sich irgendwann bewusst gegen die Musik entschieden. Und Frank Werner, ohne dessen Garage und Aufnahmegerät es Fast Weltweit nicht gegeben hätte, verdient sein Geld sein Jahren in der IT-Welt.

Anfang der 90er zogen dann Teile der Clique nach Hamburg, waren dort am Gründungsmythos der Hamburger Schule beteiligt. Über diese gab es im vergangenen Jahr eine heiße Debatte: Nach einer ARD-Doku wurde mit größter Erregung darüber diskutiert, wer damals welche Rolle gespielt hat. Was passierte damals in Hamburg?
Ich glaube, dass der Ernst des Lebens Einzug erhielt. Es ging nun darum, eine eigene Karriere aufzubauen, eigene Wege zu gehen. Was automatisch dazu führte, dass die Gemeinsamkeiten von früher verloren ging. Zumal in Hamburg neue Akteure ins Spiel kamen, die Goldenen Zitronen zum Beispiel. Mit denen kam jemand wie Bernd Begemann überhaupt nicht klar, sodass es zu Zerwürfnissen kam. Frank Spilker mit Die Sterne und Jochen Distelmeyer mit Blumfeld haben sich auch bewusst vorgenommen, mit der Musik, die sie mit Fast Weltweit gemacht haben, zu brechen. Beide gingen weg von den Singer/Songwriter-Sachen, hin zu einer Musik, die auf Slogans und Parolen setzt, die musikalisch bei den Sternen auf Soul und Funk aufbaut, bei Blumfeld auf Indierock amerikanischer Prägung.

Für Leser, die noch nichts von Fast Weltweit kennen: Mit welchen drei Songs sollte man anfangen?
Man sollte sich unbedingt die Time Twisters anhören, die machen wirklich gute Laune, spielten lässigen Rock’n’Roll mit deutschen Texten. Der Song “Porsche-Girl” ist ein guter Startpunkt. Dann Jetzt!, die Band von Michael Girke. Die alten Aufnahmen sind vor einigen Jahren erstmals in guter Qualität veröffentlicht worden…

…mit dem Song “Kommst du mit in den Alltag?”, den Blumfeld später gecovert haben…
…genau, empfehlen möchte ich aber auch das Stück “Meine stille Generation”, das mit seinem sehr guten, wenn auch etwas verkopften Text für das steht, was Fast Weltweit ausgezeichnet hat. Und als Drittes das Lied “Bad Salzuflen weltweit” von Bernd Begemann, das viel von dem vermittelt, wie diese Kleinstadt damals war, und warum diese Leute sehr eindeutig festgestellt haben: Wir müssen hier raus, wir müssen etwas Anderes machen.

Single mit Tool-Bassist Justin Chancellor

0

Bauhaus Mitglied Peter Murphy veröffentlicht seinen neuen Solo-Song “The Artroom Wonder“ mit Tool-Bassist Justin Chancellor als Gast. Es ist die neuste Auskopplung seines komemnden Soloalbums “Silver Shade“, das für den 9. Mai angekündigt wurde. Martin Glover alias Youth (u.a. The VerveThe CultSiousxie And The Banshees) produzierte das Album und spielte Gitarre und Bass ein.

“‘The Artroom Wonder’ ist ein Echo meiner Oberstufenzeit”, erklärt Murphy. “Daniel Ash (Bauhaus) und ich hörten aus dem Kunstraum – wo sich die coolen, älteren, intellektuellen Schüler:innen trafen – faszinierende Musik. Wir wagten uns hinein und fanden heraus, dass es sich bei dem Song, den wir gehört hatten, um ‘The Bewlay Brothers’ handelte: hochintelligent, mystisch und sinnlich. Der Sänger [David Bowie] hatte eine Stimme, die so verführerisch war wie keine andere, die ich bis dahin je gehört hatte.“

Auf “Swoon“, der bislang letzten Auskopplung des kommenden Albums, wurde Murphy von Nine Inch Nails‘ Trent Reznor unterstützt.

Peter Murphy – “Silver Shade”

peter-murphy-silver-shade

01. Swoon
02. Hot Roy
03. Sherpa
04. Silver Shade
05. The Artroom Wonder (mit Justin Chancellor)
06. Meaning Of My Life
07. Xavier New Boy
08. Cochita Is Lame
09. Soothsayer
10. Time Waits
11. Sailmaker’s Charm
12. Let The Flowers Grow (mit Boy George)

 

 

 

 

Unmaskiert statt digital

0

Kiss haben über ihren Newsletter eine Jubiläumsshow für das 50-jährige Bestehen ihrer Fangemeinschaft „Kiss-Army“ sowie den 30. Jahrestag der ersten Fan-Convention in Las Vegas angekündigt. Das Event, welches vom 14. bis einschließlich 16. November stattfinden soll, beinhaltet unter anderem einen Auftritt der Band – und zwar unmaskiert.

Das wird der erste Auftritt von Kiss nach ihrer Abschieds-Tour 2023 sein. Damals hatte die ikonische Hardrock-Band mit den unverkennbaren Bühnen-Outfits ihre Auflösung in der bisherigen Form abschließend bekanntgegeben. Gleichzeitig gab es aber auch die Ansage, dass dies noch nicht das Ende der Band allgemein sein sollte. So wurde gegen Ende des letzten Konzerts in New York eine Video-Show mit digitalen Avataren gestartet. Im Video sprach ein digitaler Klon von einer „neuen Kiss-Ära“, die nun beginne und dass die Band durch ihren Fanclub „Kiss Army“ unsterblich geworden sei.

Letztes Jahr hatten Kiss einen Vertrag mit der Pophouse Entertainment Group abgeschlossen und somit jegliche Rechte an ihrem geistigen Eigentum, Markennamen sowie den gesamten Katalog an die Firma abgetreten. Das von Abba-Mitglied Björn Ulvaeus gegründete Unternehmen hatte bereits die digitale Avatar-Show von Abba produziert und kündigte an, ähnliches mit Kiss unternehmen zu wollen. Das gesamte Geschäft wurde auf 300 Millionen US-Dollar dotiert.

Bei dem jetzt angekündigten „Everything-Kiss“-Event erwartet die Fans ein umfassendes Erlebnis: Neben dem Auftritt der Band ohne Maske, ist ein dreitägiger Aufenthalt in einem Hotel, ein Foto mit der unmaskierten Band, der Zugang zu einem Q&A mit der Band sowie einige Merch-Artikel enthalten. Der Vorverkauf für das Event startet am 2. April via kiss.vibee.com.

»Es ist ein Klassenkampf«

0

Nach den beiden Zwischenfällen, die sich auf Konzerten der Dropkick Murphys in den letzten Wochen ereigneten, geht Frontmann Ken Casey im Podcast “MeidasTouch” näher auf die Auseinandersetzung mit einem Fan ein, der während einer Show in Boston eine “Make America Great Again”-Cap trug. Casey betont, dass es nie seine Absicht gewesen sei, Fans zu belehren: “Es ist wirklich nicht mein Ziel, Konzerte zu unterbrechen und sie zu einer politischen Rally zu machen”, sagt er im Gespräch, “aber wenn mir Heuchelei so unter die Nase gerieben wird, muss ich sie einfach zum Thema machen.”

Im weiteren Verlauf des Interviews spricht sich Casey – wie viele in der Musikszene – auch gegen Elon Musk aus: “[Musk] wirkt wie eine Mischung aus einem Film-Bösewicht und jemandem, der sich in der Mitte eines Nervenzusammenbruchs befindet – und Donald Trump ist schlicht ein Clown.”

“Klassenkampf”

In einem anderen Interview mit dem Bostoner Radiosender wbur ging er auf einen weiteren Vorfall ein: Ein Fan trug bei einem Konzert der Band in Florida ein MAGA-Shirt. Casey ging mit ihm eine Art Wette ein: Wenn sein Shirt in den USA hergestellt sei, würde er ihm ein zu 100 Prozent in den USA hergestelltes Dropkick-Murphys-Shirt und 100 Dollar geben. Wenn nicht, bekomme er trotzdem ein Shirt, um es über dem Trump-Shirt zu tragen. Das MAGA-Shirt stammte aus Nicaragua, der Fan wechselte also das Shirt, Casey nannte die Agenda von Trump und Musk eine “verdammte Abzocke” und stellte klar, dass die Band immer auf der Seite der Arbeiterklasse stehe.

Er habe dem Fan nach der Show gesagt, dass er es wirklich cool fand, wie er mit der Sache umgegangen sei und die Wette eingehalten habe. Der Fan meinte daraufhin, dass er seit über 20 Jahren Fan der Band wäre und sie schon fast wie Familie seien: “Ich lasse Politik nicht zwischen mich und meine Familie kommen.” Casey zeigte sich beeindruckt von dieser Geste: “Ich glaube, viele von uns haben mehr gemeinsam, als die aktuelle Politik uns glauben machen will.”

In Bezug auf diese Aktion betont er im Interview weiter, dass er sich nie im Vorfeld überlegen würde, eine politische Ansprache zu halten – dass er an manchen Abenden alle Hände voll damit zu tun hätte, sich die Texte der Band ins Gedächtnis zu rufen. Für ihn sei die Situation in den USA jedoch mehr als ein Kampf zwischen politischen Fronten – es sei ein Klassenkampf: “Wir werden dazu gebracht, einander zu bekämpfen, damit die Superreichen uns weiter ausbeuten können.”

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von DROPKICK MURPHYS (@dropkickmurphys)

Kämpfen für die Zukunft

“Ich habe Angst um unsere Zukunft. Ich komme schon irgendwie durch, aber ich mache mir Sorgen um meine Kinder. Ich glaube, dass viele Leute auf der Grundlage der US-Geschichte davon ausgehen, dass schon alles gut gehen wird und das Gute am Ende siegen wird. Aber man kann einfach nicht davon ausgehen, dass wir diese vier Jahre einfach nur durchstehen müssen und dass [Trump] dann verschwindet. So wie ich es sehe, wird es vielleicht überhaupt keine weitere Wahl mehr geben”, schließt Casey.

Zuletzt machten sich auch unter anderem The Armed, Laura Jane Grace, Green Day und Jack White gegen die aktuelle politische Lage in den Vereinigten Staaten stark.

Live: Dropkick Murphys

16.10. Stuttgart – Porsche Arena
17.10. Bern – Festhalle
29.10. Hamburg – Sporthalle Hamburg
31.10. Leipzig – Arena Leipzig
01.11. Lingen – Emsland Arena
03.11. Köln – Palladium
04.11. Köln – Palladium
11.11. Würzburg – Posthalle
13.11. Wiesbaden – Schlachthof

»I Feel Alive«

0

Mit der Einstiegsfrage “Is everybody ready to rock?” fällt Jack Black direkt mit der Tür ins Haus. Gemeinsam mit Foo Fighters-Frontmann Dave Grohl am Schlagzeug und Troy Van Leeuwen von Queens Of The Stone Age an der Gitarre, hat das Tenacious D-Mitglied an der Single für den Soundtrack für den kommenden Film “Minecraft” gearbeitet und dabei einen Song aufgenommen, der eher nach AC/DC mit Disco-Rock-Einschlag klingt, als nach dem, was die Musiker sonst so fabrizieren.

Thematisch hangeln sie sich aber natürlich an den Themenwelten des Videospiels entlang: “I don’t wanna be running from zombies for the rest of our lives/ Let’s be creative ’til the day that we die”, singt Black etwa im Chorus. Er hat für den Film nicht nur am Soundtrack mitgearbeitet, sondern übernimmt auch die Rolle des “Steve” im Film selbst. Längst nicht seine erste Beteiligung an einem Kinderfilm: Zuletzt 2023 übernahm er die Sprechrolle von Bösewicht Bowser in der “Super Mario Bros.”-Verfilmung und schrieb mit “Peaches” noch den dazu passenden Song.

Blacks weitere musikalische Zukunft bleibt währenddessen weiter unklar: 2024 kündigten Tenacious D eine Bandpause auf unbestimmte Zeit an, nachdem sein Bandkollege Kyle Gass einen Witz über das Attentat auf US-Präsident Donald Trump gemacht hat. Zuletzt schloss Black im August eine Rückkehr der Band nicht aus, genauere Informationen oder Pläne scheint es aktuell aber nicht zu geben.

Erster Auftritt ohne Mastodon

0

Brent Hinds hatte kurz nach seinem Austritt bei den Sludge-Metal-Legenden Mastodon einen Auftritt mit seinem Nebenprojekt Fiend Without A Face angekündigt. Die Show fand Samstag im 529 in Atlanta statt.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von 529 (@529_eav)

Mit seinem Surfrock/Rockabilly-Projekt ist Hinds seit Ende der 90er aktiv und hat seitdem drei Alben herausgebracht. Das aktuellste „Fiend Without A Face“ erschien 2017.

Zu seinem Austritt bei Mastodon, die vor einigen Tagen ohne Hinds beim Tool In The Sand Festival performten, äußerte sich Hinds bisher kaum. Bis auf ein paar Instagram-Storys, die auf eine doch eher weniger einvernehmliche Trennung hindeuteten, gab der 51-Jährige noch kein Statement ab.

Mastodon machen ohne Hinds weiter

Seitens der Band hieß es: „Nach 25 monumentalen Jahren zusammen, haben sich die Wege von Mastodon und Brent Hinds einvernehmlich getrennt. Wir sind sehr stolz und dankbar für die Musik und die Geschichte, die wir geteilt haben. Wir wünschen ihm nichts als Erfolg und Glück bei seinen zukünftigen Bestrebungen.“

An Hinds Stelle hatte Gitarrist und YouTuber Ben Eller vor zwei Wochen mit Mastodon in der Dominikanischen Republik performt. Dies sei nach eigenen Angaben eine eher kurzfristige Entscheidung gewesen und aus dem langjährigen Kontakt zwischen Eller und Bill Kelliher entstanden. Ob Eller auch in Zukunft mit Mastodon auftritt, ist nicht klar. Die Band soll laut Kelliher aber weiterhin bestehen und hat wohl auch einiges an kreativer Energie für die Zukunft.

VISIONS ON INSTAGRAM

ABONNIERE UNSEREN NEWSLETTER

[newsletter2go form_type=subscribe]