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Vom Klassenzimmer zum Debütalbum

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Nach “Little Girl” veröffentlichen The Red Flags aus Köln heute “Made Of Glass”, die zweite Single ihres Debütalbums “Self-Centred And Delusional”, das am 30. Mai bei Audiolith erscheint. Eingerahmt von Authentizität und verzerrten Gitarren, handelt der Song von sehnsüchtiger Jugendliebe. Die Single wurde live aufgenommen und von Moses Schneider (u.a. Beatsteaks, Tocotronic, Turbostaat) produziert.

“Eigentlich hätte man sich so nicht auf die Bühne trauen sollen”

Kennengelernt haben sich Polly, Murphy, Joe und Mika in der Schule: kurzfristig fanden sie zusammen, um ein paar Coversongs auf einem Fest zu spielen: “Wir haben unsere Instrumente mehr oder weniger über Nacht gelernt und haben eine Woche später ein Konzert gespielt”, erzählen sie. “Es war auch schlecht, eigentlich hätte man sich so nicht auf die Bühne trauen sollen.” Nicht allzu lang nach ihrer Gründung saß Schlagzeugerin Mika dann vor etwa einem Jahr bei einer Aufzeichnung des ZDF Magazin Royal. Dieser Besuch brachte die Band auf die Bühne von Rock am Ring, wo sie von 80.000 Menschen mit Begeisterung aufgenommen wurden. Einen Gutschein für eine Aufnahmesession beim Produzenten Moses Schneider, gab es obendrauf.

Auch dieses Jahr sind The Red Flags wieder am Ring und auf einer ausgedehnten Festival-Tour zu sehen. Ihre Releaseshow feiern sie im Sonic Ballroom in ihrer Heimat Köln.

“Self-Centred And Delusional” ist als Vinyl, CD und Kasette bei Audiolith vorbestellbar.

The Red Flags – “Self-Centred And Delusional”

Cover: The Red Flags - Self-Centred And Delusional

01. Little Girl
02. Sea Of Atlas
03. Central Station (Mind the Gap)
04. Hysterical Woman
05. Red Gauloises
06. Made Of Glass
07. Valentine’s Day
08. Wish
09. I’m Just A Kid
10. Pacify
11. Who?
12. Solar System

Live: The Red Flags

15.05.  Berlin – SO36 (Support für Turbostaat)
23.05. Lübeck – Campus Festival
30.05.  Köln – Sonic Ballroom
07.06. Nürnberg – Rock im Park
08.06. Nürburg – Rock am Ring
04.-06.07. Hünxe – Ruhrpott Rodeo
05.07. Zwickau – Störfaktor Festival
12.07. Attendorn – Gauklerfestival
24.-26.07. Bausendorf – Riez Open Air
25.07. Wirges – Subwood Festival
01.08. Hannover – Fährmannsfest

Caspar Orfgen von Daevar

Black Mountain – “Wilderness Heart”

Wenn ich mich auf eine Band festlegen müsste, dann wäre es Black Mountain. Ich entdeckte sie erst vor wenigen Jahren beim Freak Valley Festival und nach ihrem Auftritt war mir sofort klar: Das ist die beste Band der Welt. Ihr Album “Wilderness Heart” trifft für mich genau die perfekte Balance zwischen dunklen und eingängigen Elementen – was sich auch in der Wahl der Produzenten widerspiegelt: Randall Dunn (Sunn O))), Boris) und D. Sardy (Oasis, Rolling Stones). Mein absoluter Tipp: der Titeltrack – für mich einer der besten Songs von Black Mountain.

Poison Ruin – “Härvest”

Stumpf ist Trumpf – Diese Band habe ich durch meinen Kumpel Lars entdeckt, der mir auf dem Weg zu einer Tower-Show das Album “Härvest” im Auto vorgespielt hat. Ich liebe es, wenn Alben einen ganz eigenen, unverwechselbaren Klang haben – und genau das hat mich bei “Härvest” sofort gepackt. Dieser raue Lo-Fi-Sound fühlt sich an, als wäre er in den späten 70ern in einem dunklen Keller entstanden. Dazu kommen die atmosphärischen Synthesizer-Intros und die überraschend eingängigen Hooks – für mich verkörpert dieses Album perfekt den Sound und das Wesen der Band.

L7 – “Hungry For Stink”

In meiner Jugend habe ich viel Punk und Grunge gehört, daher darf in dieser Liste beides nicht fehlen. Statt der üblichen Klassiker entscheide ich mich aber für “Hungry For Stink” von der All-Flinta-Band L7. Dieses Album fasziniert mich, weil es eine perfekte Mischung aus roher Punk-Aggression und melodischem Grunge schafft. Jeder Song bringt eine neue Überraschung, doch “Can I Run” und “The Bomb” sind meine absoluten Favoriten. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Mantar diese beiden Tracks auf ihrem Cover-Album ebenfalls gewürdigt haben.

Monolord – “Empress Rising”

Wenn es eine Band gibt, die mich in die Welt des Doom- und Stoner-Doom eingeführt hat, dann ist es definitiv Monolord. Mit 15 war ich zum ersten Mal auf dem Freak Valley Festival, nachdem uns der Booker Jens Heide eingeladen hatte. Ich hatte keine Ahnung, was mich dort erwarten würde – weder das Festival noch das Genre waren mir wirklich bekannt, und keine der Bands sagte mir etwas. Doch als ich Monolord zum ersten Mal live hörte, war ich sprachlos. Dieser massive, erdrückende Sound, hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich wusste in dem Moment, dass das ein absoluter Gamechanger für mich war. Ihr Album “Empress Rising” ist für mich eines der bedeutendsten Werke dieses Subgenres. Ich freue mich immer wieder, wenn wir die Chance haben, mit der Band zusammen auf einem Festival zu spielen und hoffe, dass dort noch mehr in der Zukunft folgt.

Slayer – “Show No Mercy”

Abseits der Doom/Stoner/Psych-Bubble, die ich mit Daevar und dem Hoflärm
Open Air bediene, zieht es mich immer wieder zu Underground-Metal-Konzerten
und Festivals wie dem Hell Over Hammaburg oder dem Detze. Diese Szene erlebt
gerade eine spannende Renaissance mit vielen jungen, aufstrebenden Bands.
Wenn ich jedoch an ein Album denke, das für mich wirklich wegweisend war, dann
ist es “Show No Mercy” von Slayer. Es ist vermutlich das einzige Slayer-Album, mit
dem ich durchweg wirklich etwas anfangen kann. Damals hatte die Band ihren
späteren, ikonischen Sound noch nicht gefunden, aber genau das macht es für
mich so besonders. Vor allem die spürbaren Venom-Einflüsse auf diesem Album
liebe ich bis heute

Neue EP angekündigt

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Die Synth-Hardcore-Punks Mspaint haben eine neue EP angekündigt. “No Separation” erscheint am 23. Mai über Convulse. Als Singleauskopplung gibt es vorab das gemächlich groovende „Angel“ zu hören. Dazu zeigt die Band aus Hattiesburg, Mississippi ein an “Matrix” angelehntes Video.

„Angel“ ist die erste neue Song von Mspaint seit ihrem Debütalbum “Post-American” von 2023. An der Platte wirkte damals Ian Shelton von Militarie Gun als Gastsänger mit und Co-produzierte auch das Album. Für die EP arbeitete die Band bei Aufnahme und Produktion mit Julian Cashwan Pratt und Harlan Steel von Show Me The Body zusammen.

In unserer Review zum Debüt lobte Autor Mspaint: “Das Kunststück von ‘Post-American’ ist es also, Gitarrengenres zu synthetisieren, statt sie neu zu konstruieren. Bekannte Strukturen mit dem Meißel abzutragen, die Trümmer aber nicht liegenzulassen, sondern neu zusammenzusetzen.”

Mspaint – “No Separation”

MSPAINT No Separation EP Cover

01. “Drift”
02. “Wildfire”
03. “Surveillance”
04. “No Separation”
05. “Angel”

Maximum Lagerfeuer

Montagabend in Köln: Die Donots sitzen im Gloria Theater, als wäre es ihr zweites Wohnzimmer. Keine lauten Gitarren oder Verstärker, dafür die alte Stehlampe aus dem Proberaum, ein roter Theatervorhang und die Ibbenbürener, die beweisen, dass man ein Akustik-Konzert auch anders spielen kann.

Donots, akustisch, Gloria Köln (Foto: Kirsten Otto)
Gitarrist Guido Knollmann singt “Dead Man Walking” (Foto: Kirsten Otto)

Es ist der erste Tag der “Schwert aus Holz”-Tour, auf der sie ausgewählte Songs in neuem Gewand vorstellen. “Wer ist noch nervös?”, fragt Sänger Ingo Knollmann, während er sich ans Vintage-Piano setzt und die Hand hebt. Die Aufregung der Band ist spürbar, aber schnell verflogen. Das Publikum empfängt sie mit offenen Armen, als die Donots mit “Allein zu allein” den ersten Song ihres kommenden Akustik-Albums vorstellen.

Donots, akustisch, Gloria Köln (Foto: Kirsten Otto)
Mit Holzschwertern aus Pappe tut sich immerhin niemand weh. (Foto: Kirsten Otto)

Die Donots haben sich viel Zeit genommen, Songs wie “Dead Man Walking” neu zu beleuchten. Das Stück baut sich nun langsam und atmosphärisch auf, nur um im Refrain akustisch loszubrettern. Dazu kreisen vor der Bühne selbstgemachte Pappschwerter über den Köpfen. “Whatever Happened To The 80s?” und “Room With A View” klingen in ihren neuen Versionen rastlos melancholisch, “Calling” mit Gitarrist Alex Siedenbiedel am Piano so smooth wie ein Schwarzweißfilm aus den 50ern, und mit “Out In The Cold” gibt es den ersten neuen Donots-Song auf Englisch seit 2012 zu hören – mit schöner Sehnsucht im Refrain: “Someday we’ll be together, it’s all that I know.”

Donots, akustisch, Gloria Köln (Foto: Kirsten Otto)
Große Klappe: Ingo Knollmann führt durch den Abend – und sitzt auch mal am Piano (Foto: Kirsten Otto)

Dazwischen plaudert die Band aus dem Nähkästchen, zieht sich gegenseitig in aller Freundschaft auf, und lässt Guido Knollmann “Augen sehen” wie gewohnt allein spielen. Er steht den ganzen Abend lang mit Kapuze auf dem Kopf und Akustikgitarre da – in einer Ruhe, die man gar nicht von ihm gewohnt ist. Die Donots fühlen sich wohl, weil sie ausprobieren können, was sie wollen. Zu “Problem kein Problem” lassen sie die Leute ausgelassen tanzen, bevor Ingo Knollmann “Ich sauf allein” von Hammerhead auf dem Piano anstimmt und anschließend “One Great City” von den Weakerthans covert.

Donots, akustisch, Gloria Köln (Foto: Kirsten Otto)
Zwölf Saiten für ein Halleluja: Guido Knollmann und seine Lagerfeuergitarre. (Foto: Kirsten Otto)

Das Akustik-Set lebt von der Art, wie locker die Band mit dem Material umgeht. An “Hey Ralph”, “Stop The Clocks” und “Wake The Dogs” schrauben sie nicht viel herum, weil die Songs es nicht nötig haben. “Keiner kommt hier lebend raus” geht mit seinem Zynismus plötzlich nicht mehr auf die Zwölf, sondern unter die Haut. Und zu “Piano Mortale”, “Eine letzte letzte Runde” und “We’re Not Gonna Take It” wird es vor der Bühne nochmal eng und sportlich – ganz ähnlich wie bei elektrisch verstärkten Donots-Konzerten, wie sie die Ibbenbürener im anstehenden Sommer wieder spielen werden. Weil all das geht. Manchmal eben auch akustisch.

Fugazi teilen Konzertaufnahmen aus dem Archiv

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Die Post-Hardcore-Koryphäen Fugazi haben angekündigt, ihr digitales Archiv weiter zugänglich machen zu wollen: Noch diesen Monat sollen laut Pitchfork erste Live-Aufnahmen ihrer Konzerte auf Bandcamp geteilt werden – unter anderem das erste und wohl letzte Konzert der Band. Der erste Upload sei bereits für diesen Freitag, den 2. Mai, angesetzt: Ihre Bühnen-Premiere vom 3. September 1987 und die bis dato letzte Performance der Band vom 4. November 2002. Weitere Aufnahmen sollen im Laufe des Jahres geteilt werden.

Schwer beschäftigt

Ende 2002 beraumten Fugazi eine Bandpause auf unbestimmte Zeit an. (Ex-)Mitglieder Ian MacKaye, Joe Lally und Brendan Canty haben in der Zwischenzeit einige Nebenprojekte gestartet, unter anderem The Evens, The Messthetics und Coriky. Leadsänger Guy Picciotto hat außerdem Alben von Blonde Redhead, The Blood Brothers und Gossip produziert.

Der Upload der Konzertmitschnitte ist nicht der erste Anlauf, alte Fugazi-Shows zu an den Mann zu bringen: Die Fugazi Live Series auf der Dischord-Website hat bereits über 800 Konzerte gelistet, die auch online bleiben sollen und weiterhin ein wöchentliches Update erhalten. Die Mehrheit der Shows wurden von Fugazis Tontechnikern aufgenommen und sind für kleines Geld neben Flyern, Konzertfotos und Show-Infos zum Download verfügbar.

Neue Single = Neues Rätsel

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Nach “Aerial Troubles” legen Stereolab nun mit der Single “Melodie Is A Wound” nach – ein weiterer Vorgeschmack auf ihr kürzlich angekündigtes Album “Instant Holograms On Metal Film”, das am 23. Mai über das bandeigene Label Duophonic UHF Disks in Kooperation mit Warp erscheint. Es handelt sich um das erste neue Studioalbum der Band seit 15 Jahren.

“Melodie Is A Wound” erscheint in zwei Versionen, einer fast achtminütigen Fassung und einer viereinhalbminütigen Radiobearbeitung. Der Text von Sängerin und Gründungsmitglied Lætitia Sadier ist politisch aufgeladen und kritisiert offenbar den Mangel an Pressefreiheit.

Zur neuen Single gibt es, wie schon bei der vorherigen Veröffentlichung, erneut ein kryptisches Kreuzworträtsel mit Bezug zu Stereolab. Zusammengestellt wurde es von Alan Connor, der als Kreuzworträtsel-Redakteur für The Guardian tätig ist. Hier könnt ihr versuchen, es zu lösen:

Zuvor hatten einige Fans der Band ein Paket mit der Aufschrift “unaufgefordertes Stereolab-Material” erhalten. Darin enthalten war eine 7-Inch-Single, die auf der einen Seite “Aerial Troubles” und auf der anderen Seite eine Instrumentalversion enthielt, mit einem weiteren Wortsucheinleger.

Anlässlich ihrer Albumveröffentlichung im Mai gehen Stereolab auf große Welttournee und machen dabei für sechs Konzerte auch in Deutschland halt. Tickets sind über alle bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Live: Stereolab

26.05. Köln – Gloria
28.05. Hamburg – Grünspan
29.05. Berlin – Huxleys Neue Welt
30.05. Frankfurt – Zoom
31.05. Amsterdam – Paradiso
01.06. Nimwegen – Doornroosje
11.06. Zürich – Volkshaus
12.06. München – Hansa 39
16.06. Wien – WUK
19.06. Schorndorf – Manufaktur

Die Chancen stehen schlecht

Die Winter in LA mit etwas weniger “California Sunshine” können offensichtlich hart sein. Und bei “Men in Bars” taucht plötzlich die Stimme von Jeff Bridges auf. Japanese Breakfast, das musikalische Projekt von Michelle Zauner, ist für angenehme Überraschungen gut und wird immer facettenreicher. Nachdem die Künstlerin mit koreanischen Wurzeln auf ihrem Debüt den Krebstod ihrer Mutter betrauerte, geht sie den Kurs zwischen Indie- und Dreampop, den sie spätestens mit “Jubilee” 2021 eingeschlagen hat, mit “For Melancholy Brunettes (& Sad Women)” (Dead Oceans, 21.03.) weiter – dem Albumtitel zum Trotz. Jenseits der ein oder anderen melancholischen Zwischennote offenbaren sich zehn erbauliche, stilvoll und abwechslungsreich instrumentierte Alternative-Pop-Songs, die ans Herz gehen. Für Menschen, die am liebsten mit dem Sound von Soccer Mommy, Fazerdaze oder Snail Mail ins erste sonnige Wochenende des Jahres starten, entwickelt sich auch Japanese Breakfast zum Milk & Honey des Monats.

Vergleichbar pittoreske und in Musik gegossene Frühlingsgefühle sind von Cold Specks nicht zu erwarten. Die kanadische Songwriterin Ladan Hussein, die alle nur Al Spx nennen, gab dem Stil ihres Projekts einst selbst die Bezeichnung Doom-Soul. Auf “Light For The Midnight” (Mute, 11.04.) ihrem ersten Album seit sieben Jahren greift dieses Etikett allerdings zu kurz. Ihre rasselnde Soulstimme ist nach wie vor eine Wonne, das Korsett heute aber viel enger um eindringliche Balladen und atmosphärische Popsongs geschnürt. Cold Specks, die erneut Adrian Utley (Portishead) produziert hat und an der Gitarre begleitet, ist gerade dann am besten, wenn sie einen Schritt aus der balladesken Ecke hervortritt und beinahe unfreiwillig überzeugend und entschlossen klingt.

Dafür baut auch Marc Grünhäuser schon im Ansatz vor. Als Quicche überprüft der Musikstudent aus Paderborn jeden Moll-Akkord hinsichtlich seiner Rhythmus-Fähigkeiten. Weicher Gesang und subtile Elektronik spinnen ausgefuchste Folktronica-Songs, die bisweilen epische Ausmaße annehmen und dem Vergleich zu neueren Bon Iver-Alben standhalten. Man höre nur “Mid30s”. Für den Schreib- und Aufnahmeprozess von “Frisia”  (R&S, 11.04.) suchte er die Abgeschiedenheit in Norddeutschland, mit selbst auferlegten Kontaktbeschränkungen.

Ein paar Kilometer weiter östlich kombinierte Masha Qrella für ihr siebtes Album “Songbook” (Staatsakt, 28.03.) ebenfalls elektronische Beats und poetische Texte, verzichtete im Vergleich zu Quicche aber auf Vocoder-Effekte. “Entweder ich bin bipolar oder es liegt an der Stadt”, singt die gebürtige Ostberlinerin. Was stimmt, lässt sich ihrem Sound nicht entnehmen, wohl aber eine Wechselhaftigkeit in der Sprache. Zwischen Englisch und Deutsch liegt höchstes der nächste Song und die Erkenntnis: “Berlin, dich muss man aushalten”. Singt sie in ihrer Muttersprache, erinnert das auf angenehme Weise an 2raumwohnung, wie etwa im lauschigen “Wut Und Glück”. Nur das “I Wanna Dance With Somebody”-Cover hätte es nicht gebraucht.

Stringent beim Deutschen bleiben dagegen Die Heiterkeit – genauso wie bei ihrer zärtlichen Strengen, die in der dunklen Stimme von Sängerin Stella Sommer immer mitschwingt und von wunderbaren Songzeilen untermauert wird: “Ich hatte es in der Zeit gesucht, und nicht in der Welt gefunden/ Kaum hatte ich eine Antwort, war die Frage verschwunden”, heißt es im Leisetreter “Wie stehen die Chancen”. Sie stehen schlecht, keine Frage, aber Sommer ist sich sicher: “Auch das hier wird vorübergehen”. So ist das erneut von Moses Schneider produzierte Album vor allem auch eine Ode an die Geduld.


»Gegenseitige Umarmung«

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Während seinen Konzerten ist Nick Cave besonders für seine Nähe zum Publikum bekannt, auf seinem Blog geht er nun auf die Frage ein, wie er zu seinen Fans während der Konzerte sagen könne, dass er sie liebe, wenn er die Personen doch gar nicht privat kennen würde: “Ich spüre eine emotionale Transaktion mit dem Publikum, die kraftvoll und zutiefst intim ist. Ich stehe vor ihnen allen – Fremden – und beobachte sie sowohl einzeln als auch gemeinsam und spüre eine grenzenlose Liebe. Diese Liebe ist echt”, so Cave.

Er holt noch weiter aus: “Ich sehe vor mir eine Gruppe von Menschen, unsicher und verletzlich, denen eine kurze Zeit auf dieser Erde vergönnt ist, jeder mit einem schockierenden Potenzial für Schönheit und Schrecken, Gut und Böse, und mit der außergewöhnlichen Fähigkeit, Liebe zu geben und zu empfangen.”

Diese Gefühle scheinen Cave vor allem während dem üblichen Set-Schlusssong zu ereilen, “Into My Arms”, den Cave in den meisten Fällen solo performt: “Es fühlt sich wie eine gegenseitige Umarmung an, ein Akt der Versöhnung, des Trostes und der Gemeinschaft – eine Anerkennung unseres gemeinsamen Schicksals, dass wir in diesem Moment in einem Konzert leben und sterben – und es ist schwer, mich zusammenzureißen, um ehrlich zu sein.”

Wer diese Gefühle auch einmal live erleben möchte, hat in diesem Sommer die Chance dazu. Im Juni und September kommt Nick Cave für einige Konzerte nach Europa und spielt unter anderem zwei Shows in der Hamburger Elbphilharmonie, sowie zwei Shows im Festspielhaus in Baden-Baden. Tickets für die Konzerte sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich, die Tickets für Hamburg sind bereits vergriffen. Live wird Cave dabei nicht wie gewohnt von seinen Bad Seeds unterstützt, sondern lediglich von Radiohead-Bassist Colin Greenwood.

Wer sich vor den Konzerten noch einen Überblick über die bisherige musikalische Reise von Cave verschaffen möchte, der kann das in unserem Albumranking tun. (V+)

Live: Nick Cave

21.06. Hamburg – Elbphilharmonie (ausverkauft)
22.06. Hamburg – Elbphilharmonie (ausverkauft)
04.09. Baden-Baden – Festspielhaus
05.09. Baden-Baden – Festspielhaus
10.09. Luxemburg – Philharmonie
11.09. Luxemburg – Philharmonie

Mclusky kommen auf Tour

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“Trotz der gewohnten Stärken ist das ein Comeback ohne Cosplay”, lautet das VISIONS-Urteil zum neuen Mclusky-Album “The World Is Still Here And So Are We”, ihrem ersten seit 2006. Heißt: Der König der Noise-Zyniker Andy Falkous und sein Hofstaat sind wiederzuerkennen mit all ihrer Macht und Scharfzüngigkeit, wiederholen sich aber nicht.

“The World Is Still Here And So Are We” erscheint am 9. Mai, und jetzt hat die Band für November eine Tour angekündigt, bei der auch sieben Termine in Deutschland auf dem Plan stehen. Ebenso wie dem neuen Album gilt unsere wärmste Empfehlung den Shows, während derer man in Falkous sicher wieder einen treuen Kumpanen zum Frustabbau und grundsätzlichem Auskotzen finden wird. Und dabei herausfinden kann, wessen Musik Kollegen in Noise wie USA Nails in ihren Entwicklungsjahren studiert haben. Es werden die ersten Deutschland-Shows der Waliser seit 2004.

Tickets sind ab Freitag, 2. Mai, um 10 Uhr an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

VISIONS präsentiert:
Mclusky

07.11. – Hannover, Cafe Glocksee
08.11. – Wiesbaden, Schlachthof
09.11. – Berlin, SO36
11.11. – Dresden, Beatpol
12.11. – Hamburg, Molotow
13.11. – Köln, Gebäude 9
14.11. – Trier, Mergener Hof

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