Das Sirren und Surren zu Beginn bleibt nicht lange stehen, dann dominieren klare Strukturen. Aber Tarwater waren als Produkt der Zeit, als fortschrittliche Musiker nicht mehr Bands, sondern Projekte gründeten, dem Song immer näher als dem reinen Sound. Das unterschied sie beispielsweise von Mouse On Mars, die sich zeitgleich auf Klangforschung begaben. Es setzt sich auf “Spider Smile” fort und wird schlüssig erweitert, wenn Bernd Jestram und Ronald Lippok ihre verwaschenen Tunes mehr und mehr mit Hilfe von analogem Instrumentarium konstruieren. Nicht, dass sie keine elektronische Musik mehr machten, doch sie wirkte bei ihnen immer schon eine Spur organischer als anderswo. Darüber hinaus integrieren die zwei in zunehmendem Maße verspielte Details in ihre Titel. Doch da man bei Tarwater nichts von krassen Brüchen hält, verbreitet “Spider Smile” eine ähnlich traumhaft irisierende Stimmung wie “Silur”, das Album von 1998. Ganz Prophet im eigenen Land, wurden sie v.a. im europäischen Ausland registriert. Heute haben sie sich auf beachtlichem Niveau etabliert, liefern keine Überraschungen, aber solides Ohrenfutter für die Eingeweihten.
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