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    Death Cab For Cutie
    Transatlanticism

    VÖ: 06.10.2003 | Label: Grand Hotel van Cleef
    Text: Ingo Neumayer
    Death Cab For Cutie - Transatlanticism

    Dunkelgraue Hymnen, zartbitter vorgetragen und verpackt: Death Cab For Cutie streiten sich mit den Weakerthans um die Herrschaft im Herbst.

    Clevere Strategen sitzen da in der Direktion des Grand Hotel van Cleef: Kaum ist ihnen das melancholisch trabende Zugpferd Weakerthans abhanden gekommen, schon präsentieren sie mit dem vierten Death-Cab-For-Cutie-Album einen Verlustwettmacher, der einen mindestens genauso gut und sicher durch die Vergänglichkeit allen Seins demonstrierende Jahreszeit bringt. Wobei der Vergleich der beiden Bands vor allem einem ähnlichen emotionalen Anstrich geschuldet ist, musikalisch trennen die beiden zwar keine Welten, aber zumindest Subkontinente. Ben Gibbard hatte mit diesem Album die spannende Situation zu bewältigen, dass The Postal Service, seinem bisweilen an die letzte Notwist-Platte erinnernden Elektro-Songwriter-Projekt, dank Sub-Pop-Deal mehr Aufmerksamkeit als der Hauptband zuteil wurde. Das könnte sich nun wieder ändern, denn „Transatlanticism“ hat alle Merkmale, die eine ernsthafte und zeitgemäße Indierock-Songwriter-Platte auszeichnen, erweist den elegischen Jimmy Eat World zu „Clarity“-Zeiten genauso Referenz wie Built To Spill, Pavement und den späten Promise Ring. Aufgrund des zarten Programmings vermeint man bei „Title And Registration“ einen Postal-Service-Nachhall zu vernehmen, ansonsten hat Gibbard, dessen Stimme bisweilen an Aereogrammes Craig B erinnert (nur dass hier auf die Aggro- und Katharsis-Phasen verzichtet wird), nicht viel verändert, den Spannungsfaktor im Vergleich zum letzten Death-Cab-For-Cutie-Album aber locker verdoppelt. Beweis gefällig? Man höre das knapp achtminütige Titelstück, das in seiner tiefgründigen Erhabenheit gleichermaßen tiefen Schmerz und unendliche Liebe ausdrückt, das sich ausgehend von einer simplen Pianofigur mit ganz entfernt tuckernder Percussion steigert und steigert und steigert, bis einem das Herz aufgeht und man Kniefälle vor den Boxen probt, weil man danken möchte für diese künftige Nationalhymne aller Fernbeziehungen. „I need you so much closer“? Allerdings.

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