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    Rammstein
    Mutter

    VÖ: 02.04.2001 | Label: Motor/Universal
    Text: Dirk Siepe/Christian Kruse
    Rammstein - Mutter

    Vier-Ohren-Test

    Es ist einfach, Rammstein aufgrund ihrer Texte ans Bein zu pinkeln, keine Frage. Sie bedienen den Macho in uns allen, werden also nur von Mantafahrern gehört? Das ist genauso ein Klischee wie fast alles, was im Zusammenhang mit der Band zu lesen ist. Es gibt bei weitem schlimmere englischsprachige Kapellen, die absoluten Schwachsinn absondern, ohne dafür verurteilt zu werden (schon mal Slayer-Texte übersetzt?). Bei Rammstein geht es um das Gesamtwerk, und das ist bei „Mutter“ absolut schlüssig. Jedes Bauteil passt zum anderen. Provokation? Bitte schön. Wer sich über die teilweise geschmacklosen Texte aufregt, ist der Band in die Falle gegangen. Genau das wollen sie erreichen – schlechte Presse ist eben auch Promotion. Wenn selbst der über alle politischen Zweifel erhabene Deutschrock-Pädagoge Heinz-Rudolf Kunze sich über dieses „Vorkriegskabarett“ amüsieren kann, dann heißt das einiges. Musikalisch können sich Rammstein ohnehin nicht weiter entwickeln, sie sind per definitionem schon in der Sackgasse gestartet – nicht umsonst passten sie auf einer ihren ersten großen Tourneen gut ins Vorprogramm bei den Ramones. Klar, „Mutter“ ist nichts Neues, aber: Sänger Till Lindemann hat an sich gearbeitet, an manchen Stellen („Adios“) wird sogar mehr Gas als früher gegeben, Kompromisse sind nicht zu hören. Das ist gut so. Welche (deutsche) Band schafft es schon, sich als internationales Markenzeichen zu etablieren?
    9/12 Dirk Siepe

    Meine Damen und Herren, das alles kann Kabarett! Kommen Sie, kaufen Sie! Deutschlands größter Exportschlager seit den Scorpions schlägt wieder zu und zeigt uns, dass deutscher Humor mehr sein kann als „Sunshine Reggae auf Ibiza“. Textauszüge gefällig? Nein? Ach kommt! Also: „Ein Heer marschiert durch seinen Darm/ Die Eingeweide werden langsam warm.“ Buaharhar! Tätä! Tätä! Tätä! Noch eins? Doooch, eins noch, bitte: „Ich durfte keine Nippel lecken/ Und keine Falte zum Verstecken/ Niemand gab mir einen Namen/ Gezeugt in Hast und ohne Samen.“ Jaja, die Probleme eines Klonbabys. Das ist politisch! Ein heißes Eisen mit kühler Zunge flink umrissen. Und wie reagiert man auf das Wissen, einem Reagenzglas zu entstammen? Na? Mit Vergeltung natürlich. Also: „Der Mutter, die mich nie geboren/ Hab‘ ich heute nacht geschworen/ Ich werd‘ ihr eine Krankheit schenken/ Und sie danach im Fluss versenken.“ Jawoll! Rache, und zwar Prenzelberg-Style. Und, um das Ganze noch mal klarzustellen: „In ihren Lungen wohnt ein Aal/ Auf meiner Stirn ein Muttermal.“ Mutter null, Baby eins. Lyrik galore! Und wo wir gerade bei Höchstleistungen sind – ein Lied übers Poppen: „Ich bin der Reiter, du bist das Ross/ Ich steige auf, wir reiten los/ Du stöhnst, ich sag dir vor/ Ein Elefant im Nadelöhr.“ Das ist eng an der Wahrheit, ich bin mir sicher. Und dann der Refrain: „Rein! Raus! Rein! Raus!“ Klauen Sie diese Platte. Sofort!
    1/12 Christian Kruse

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