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Lieblingssongs 2020: Martin Burger

Lieblingssongs 2020: Martin Burger
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2020. Dieses Mal: Die 10 Lieblingssongs von Redakteur Martin Burger.

Frohes Fest! Alle Welt redet von Fontaines D.C. und Idles. Ich dagegen ließ mich vom historischen Teil des Post-Punk-Specials in VISIONS 331 dazu inspirieren, in der Diskografie von Wire zu wühlen. Mit dem Ergebnis, dass ich „Mind Hive“ und damit „Primed And Ready“ viel interessanter finde als die Veröffentlichungen jüngerer Genre-Bands. Welche Qualitäten Hums Comeback „Inlet“ auffährt, kann man in unserer Jahresrückblicksausgabe (und in Heft 41 unseres Schwestermagazins MINT) nachlesen, stellvertretend steht hier das mächtige „Desert Rambler“. Aus Boris‚ Bandcamp-Album „No“ habe ich keinen Favoriten, am meisten gehört aber „Temple Of Hatred“. Ich kann nämlich auf Teufel komm raus nicht ausmachen, ob Bassist Takeshi „Fuck you/ Forget me“ oder „Fuck you/ Forgive me“ krakeelt. Ersteres wäre konsequent, Zweiteres reizvoller.

Boris‘ Landsmänner Downy mussten 2018 den Tod ihres Gitarristen Aoki Yutaka verkraften (Empfehlung: sein Soloalbum „Lost In Forest“). Ihre siebte, gewohnt namenlose Platte wiegt seine Abwesenheit mit noch mehr Stilvielfalt und Experimenten als sonst auf. Bestens zu erkennen an der Single „Dune, Scatter. Persistence Of Vision“, die zwar wie ein Envy-Song heißt, aber irgendwo zwischen Thom Yorke, Long Fin Killie und dem aktuellen Mogwai-Sound stattfindet. Woraufhin Sophie Allison alias Soccer Mommy in „Night Swimming“ Angst vorm Alleingelassenwerden in nostalgisch verhallten Folk verwandelt und Bob Mould sich in „American Crisis“ über Bigotterie und andere US-amerikanische Grundwerte auskotzt.

Aus unserer „Up & Coming“-Kolumne blieben mir Oginalii im Ohr. Nach dem ausgeklügelten Heavy-Psychrock von „Scapegoat“ habe ich hohe Erwartungen ans zweite Album der Band aus Nashville. Wie zur übrigen LP lässt sich zu „Black Car“ vom Ceremony-Nebenprojekt Spice bestens im Takt mitnicken, danach haben sich zum Titelsong von The Beths„Jump Rope Gazers“ bitteschön alle mal lieb. Zum Abschluss zeigen Emma Ruth Rundle und Thou mit „The Valley“, wie hoch die Songwriting-Latte hängt, die es 2021 zu überspringen gilt.

Playlist: Die 10 Songs des Jahres von Martin Burger